Heilige Republik Svartwend
Geographie
Im Südwesten von Akraĵo liegt Svartwend, wie es von seinen Einwohnern genannt wird. Der offizielle Name lautet Heilige Republik Svartwend. In West-Ost-Richtung dehnt sich die Republik über etwa 1400 km und in Nord-Süd-Richtung knapp über 2000 km aus. Sie wird im Westen vom Wendmeer und im Süden vom Meer der Schollen begrenzt. Im Norden bildet der Svartwendische Golf die natürliche Barriere. Die östliche Grenze bildet die Westebene von Sunujo über die nördliche Hälfte und der Fluss Tanalrien über die südliche Hälfte. Je nach Auslegung ist jedoch nicht der Fluss die Grenze sondern vielmehr sein Ostufer oder zuweilen auch der Ostrand des sich anschließenden Waldgebiets, was einen Unterschied von bis zu 400 km ausmachen kann. Tanalrien ist der heilige Fluss der Svartwenden, der laut der Überlieferung aus dem Herzen Tanals entspringt, der Spenderin allen Lebens im Staatsglauben der Nation. Svartwend liegt zum großen Teil in den westlichen Ausläufern des Schroffen Rands. So nennen die Einwohner das Gebirge, das die zentralen Wüsten Akraĵos begrenzt. Dort finden sich nur wenige Ansiedlungen. Obgleich die beiden wichtigsten Pilgerstätten im Gebirge liegen, führen nur wenige Pässe über die Gipfel und die Täler sind kaum erschlossen. Trotzdem liegen zwei große Städte im Schroffen Rand, eine an der nördlichen Steilküste des Landes, die andere in einem weiten Tal etwa in der Mitte des Gebirgszuges. Die übrigen Städte in Svartwend verteilen sich um das Gebirge herum beziehungsweise auf die Ebenen und Küstengebiete. Im Süden läuft der Schroffe Rand in Hügelketten aus, die nach und nach in flache Ebenen übergehen. Der Hauptteil der Hügel sowie weite Teile der Ebenen sind dicht bewaldet. Besonderen Wert legen die Svartwenden auf die bewaldeten Auen des Tanalrien, die sie als Beweis für die Lebenskraft des Flusses ansehen. Svartwend widmet ein eigenes Gesetz dem Schutz und Erhalt der Wälder rings um den Fluss. Das führt immer wieder zu diplomatischen Zwischenfällen, denn das Lagh Tanalsalien – so heißt das Gesetz – bezieht sich auf den ganzen Wald, auch die Teile, die nicht auf dem Territorium von Svartwend liegen. Die Mitglieder des Hochgeweihten Rates beobachten sehr genau, wie Svartwends Nachbarn den Wald behandeln und lassen sich jedes Vergehen gegen das Lagh Tanalsalien teuer vergelten. Es gibt zwei Festungsstädte am heiligen Fluss, eine am Fuße des Schroffen Rands und eine an der Flussmündung, die beide große Garnisonen beherbergen. Die Svartwenden achten peinlich genau darauf, dass diese Garnisonen stets auf dem Stand der Technik und bestens ausgebildet sind, um ihren Forderungen das nötige Gewicht zu verleihen. So kommt es schließlich, dass der Tanalsalen beiderseits der Staatsgrenze zu den gesündesten Urwäldern der Welt gehört.Politik
Svartwend ist die Heimat von 84 Mio. Menschen. Die Republik wird vom Hochgeweihten Rat regiert, der auf 10 Jahre gewählt wird. Alles Handeln der Svartwendischen Regierung basiert auf den uralten Gesetzen der Tanalriah, einer Mischung aus folkloristischen Erzählungen, Sagen, Mythen, Vorschriften und Ratschlägen, deren Verfasser lange vergessen sind. Die Tanalriah begründet die Staatsreligion Svartwends und ist gleichzeitig Grundlage für seine Staatsform. Svartwend beruft sich auf eine viele tausend Jahre währende kulturelle Tradition. Trotz der großen territorialen Ausdehnung ist die Nation relativ homogen in ihrer Kultur, dem politischen Denken und den gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Nichts liegt einem Svartwenden ferner als seine persönliche Lebensituation oder gar das Gefüge der Gesellschaft zu hinterfragen, in der er lebt. Im Gegenteil, das Volk ist vielerorts geradezu aufgeladen mit Patriotismus und religiösem Eifer. Obwohl sich beides zumeist eher nach innen richtet als in Feindseligkeiten gegenüber anderen Völkern zu gipfeln, werden Svartwenden in anderen Nationen oft als rückständig wahrgenommen und hinter vorgehaltener Hand werden Vorwürfe der Propaganda bis hin zu Gehirnwäsche gegenüber den Institutionen des Hochgeweihten Rates in den Raum gestellt. Dabei kann man Svartwend auch bei genauerem Hinsehen mit Fug und Recht als Theokratie mit demokratischen Zügen verstehen. Höchste Instanz der Gesetzgebung und der Exekutive ist der Hochgeweihte Rat, der alle 10 Jahre im Rahmen einer Synode gewählter Hohepriester des Landes bestätigt werden muss. Dabei wird stets der gesamte Rat bestätigt. Widersprechen die Hohepriester der Wiederwahl eines einzigen Ratsmitglieds, so wird der gesamte Rat abgesetzt und darf nicht unmittelbar erneut antreten. Durch die darauf folgende Wahl werden 11 neue Ratsmitglieder ermittelt, die fortan die Geschicke des Landes leiten, bis die Synode erneut zur Ratswahl zusammentritt. Für einen Ratssitz kandidieren automatisch die svartwendischen Goren, die Oberhäupter der Kapitel, aus denen sich die Kirche der heiligen Tanal zusammensetzt. Nach ihrer Wahl treten die 11 Gewählten als Goren zurück und ihre Ämter gehen an neue Hohepriester über. Jeder und jede Gläubige des Landes muss ab dem Vollenden des 23. Lebensjahres an der Wahl zur Synode teilnehmen. Diese wird ebenfalls auf 10 Jahre gewählt und bildet eine Art Parlament, das die aktuellen Notwendigkeiten der Politik diskutiert und Empfehlungen für den Hochgeweihten Rat erarbeitet. Der Hochgeweihte Rat erlässt Gesetze unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Synode und sorgt für deren Ausführung mittels geeigneter Institutionen. Trotz der fehlenden Gewaltenteilung zwischen Legislative und Exekutive, legt die Republik großen Wert auf eine unabhängige Rechtssprechung. Die Gerichte des Landes haben ihren Sitz in den 5 größten Städten des Landes und kommen regional zum Einsatz. Oberste Instanz ist das Hohe Gericht der Ältesten. Richter werden stets die 5 ältesten Judikatoren der Region bzw. des Landes. Judikatoren sind Rechtsgelehrte mit besonderer Ausbildung in der Auslegung der Tanalriah, die üblicherweise bei Streitfällen der Gläubigen des Landes untereinander angerufen werden oder sich eigeninitiativ einschalten. Der Urteilsspruch eines Judikators ist rechtsgültig, bis ihn ein höherrangiger Judikator aufhebt. Das Hohe Gericht der Ältesten darf nicht von einfachen Gläubigen direkt angerufen werden. Es beurteilt grundsätzlich nur Fälle, die ihm von Goren, der Synode, nachgeordneten Gerichten oder dem Hochgeweihten Rat vorgelegt werden. Einzige Ausnahme ist auch bei den Judikatoren des Hohen Gerichts der Ältesten die Eigeninitiative. Ältestenjudikatoren können selbst Fälle zur Verhandlung bringen. Dies geschieht üblicherweise bei Gesetzen, die zwar vom hochgeweihten Rat und der Synode verabschiedet wurden, in den Augen des Ältestenjudikators jedoch im Widerspruch zur Tanalriah stehen. Es kommt jedoch auch selten vor, dass ein Ältestenjudikator einen Streitfall zwischen Bürgern zur Verhandlung bringt, an dem er oder sie besonderes Interesse hat.Sprachen
Im Alltag sprechen die Svartwenden zumeist Niederwendisch. Das ist eine vereinfachte Form des Hochwendisch, die von den Svartwenden als moderner und weniger umständlich empfunden wird. Die Sprache hat ihren Ursprung in der Region Laghan Frugh im Süden der Republik und wurde in früheren Zeiten vor allem in den Städten Abjoren, Frughfiden und Viuhnarell sowie im Gebiet dazwischen gesprochen. Nach und nach übernahmen die meisten Svartwenden Niederwendisch als ihre Alltagssprache. Die starke Rolle der Kirche in Svartwend verhinderte jedoch die Adaption in offizielle Zusammenhänge. Die offizielle Amtssprache in Svartwend ist Hochwendisch, die Sprache des Klerus. Hochwendisch wird im Alltag der Bürger von Svartwend selten gebraucht und findet sich fast ausschließlich in vereinzelten Begrifflichkeiten wieder. Die Kirche der heiligen Tanal jedoch kommuniziert vor allem auf Hochwendisch. Die Durchdringung der gesamten Republik durch die Religion führt dazu, dass schließlich jeder Svartwende Hochwendisch versteht und sprechen kann, zumal die Unterschiede zum Niederwendisch zum Teil rein poetischer Natur sind. So unterscheiden sich Satzstellung und Betonung in der Art, dass Hochwendisch im Vergleich mit Niederwendisch insgesamt archaisch wirkt. Derselbe Satz, der im Niederwendisch wie ein simples Kneipengespräch anmutet, bekommt im Hochwendisch einen subtilen Pathos, der den Sprecher gebildet wirken lässt. Zudem ist Niederwendisch als jüngere der beiden Sprachen allgemein weniger variantenreich. Dabei ist sowohl die reine Anzahl an Vokabeln gemeint als auch die Anzahl der möglichen Bedeutungen derselben Vokabel. Im Hochwendischen gibt es selten für ein und dasselbe Ding nur einen Begriff und viele Begriffe haben je nach Kontext und Wortkomposition mehr als eine Bedeutung. Das Hochwendische „sin“ kann sowohl wohlhabend als auch aufblühend bedeuten. Der Sinn erschließt sich aus dem Zusammenhang. Während „den sin“ eine wohlhabende Familie ist, bedeutet „dulan sin“ soviel wie aufblühender Garten. Gleichermaßen ist „den sin ha ojo“ ein reich verziertes Haus (wörtlich: ein Haus reich an Schmuck). Was in einem Kontext eine Familie ist, ist in einem neuen Kontext ein Gebäude. Ebenso werden „dor“ und „dim“ oft für dieselbe Bedeutung verwendet, nämlich ein Tal. Hochwendische Sprecher haben die Angewohnheit häufig zwischen Synonymen zu wechseln, da man diese Abwechslung als angenehm empfindet. Wer die Sprache jedoch noch lernt, hat damit oft Schwierigkeiten, denn die Mehrdeutigkeit der meisten Begriffe erfordert es in der Regel mehrere Varianten einer Aussage anhand ihres Kontextes zu unterscheiden und die richtige zu identifizieren. Im Gegensatz dazu ist Niederwendisch so einfach zu lernen und zu verstehen, dass es vor allem in Akraĵo weit verbreitet ist und vielerorts als gemeinsame Geschäftssprache verwendet wird. Svartwendische Städte haben oft zwei Namen: Einen hochwendischen, der in offiziellen Dokumenten und grundsätzlich in kirchlichen Zusammenhängen verwendet wird, und einen niederwendischen für eher weltliche und allgemein umgangssprachliche Kommunikation. Der niederwendische Name ist in der Regel eine mehr oder weniger genaue Übersetzung des hochwendischen Namens. So heißt die Hauptstadt Orombsur in der niederwendischen Sprache Sturmspitze, was ziemlich wörtlich übersetzt ist. Viuhnarell hingegen würde wörtlich eher soviel wie Hafen an der Flussmündung bedeuten, wird in der niederwendischen Sprache aber Wendhafen genannt – eine Zusammensetzung von Wend, dem hochwendischen Wort für Ende (Viu, also Flussmündung ist gleichbedeutend mit Flussende und wurde vor der Rückübersetzung auf Ende verkürzt), und Hafen, der Übersetzung für Narell. Manche Orte in Svartwend haben keinen niederwendischen Namen, wenn beispielsweise die niederwendische Bedeutung gemeinhin als unpassend für eine Ansiedlung empfunden wird. Abjoren – die Gegenüberliegende – in ein Beispiel für einen solchen Städtenamen. Im Falle von Gorensalen wird der niederwendische Name nicht verwendet, weil er insgesamt zu sperrig wäre: Die Abkunft des weisesten Mönchs konnte sich folglich nicht etablieren. Eine Besonderheit in diesem Zusammenhang ist das Kloster am Riss, das zwar einen hochwendischen Namen hatte, aber auch in offiziellen Dokumenten oder kirchlichen Zusammenhängen mit seinem niederwendischen Namen genannt wird. Sprachforscher vermuten den Ursprung dieser Anomalie darin, dass der hochwendische Name aus der Zeit vor der Entdeckung des Risses stammt. Nachdem aber der Riss das Kloster erst für die gesamte Religionsgemeinschaft höchst relevant gemacht hat, übernahm die Kirche vor etwa 350 Jahren den Namen, den Gläubige im ganzen Land verwendeten. Den hochwendischen Namen „Hal Halann ha Gorenjawar“ (Klosterschule am hohen Gipfel) findet man heute nur noch in historischen Schriften. Interessant ist auch, das svartwendische Städte keine echten Eigennamen haben, sondern stets nach geographischen Gegebenheiten oder Verwaltungsbegriffen benannt sind, die auch ohne den konkreten Ort zu meinen im Sprachgebrauch vorkommen können. Natürlich werden manche Bezeichnungen häufiger im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet als andere, aber grundsätzlich erfinden die Svartwenden keine Eigennamen für Ortschaften und benennen sie auch nicht nach Personen, sondern beschreiben eher den Ort oder die Umgebung einer Siedlung.Struktur
Landesregierung
Svartwend wird regiert durch den Hochgeweihten Rat. Er besteht aus 11 Mitgliedern, die jeweils ein svartwendisches Kapitel der Kirche der heiligen Tanal vertreten. Jedes Ratsmitglied ist gleichberechtigtes Mitglied der Regierung der Heiligen Republik Svartwend und vertritt als solches ein bestimmtes Regierungsressort beziehungsweise Ministerium. Ratsmitglieder sind die ranghöchsten Geweihten ihres jeweiligen Kapitels und tragen den Titel Hohe beziehungsweise Hoher Goren. Der Hochgeweihte Rat wird alle 10 Jahre durch die Synode gewählt. Diese setzt sich zusammen aus hochrangigen oder verdienten Goren aller svartwendischen Kapitel. Die Synode verfügt über 278 Sitze, die anhand der Größe der jeweiligen Bevölkerung auf die 18 Kapitel verteilt werden. Das bevölkerungsreichste Kapitel ist Orombsur. Es entsendet 20 Goren in die Synode. Das bevölkerungsärmste Kapitel Hallarnon entsendet 10 Goren. Die Synode wirkt an der Regierung mit, indem sie politische Empfehlungen an den Hochgeweihten Rat ausspricht und Gesetze ratifiziert, die der Hochgeweihte Rat erlässt. Sie ist jedoch kein Kontrollorgan für die Regierung und hat nicht die Macht, dem Hochgeweihten Rat Entscheidungen zu diktieren. Umgekehrt kann der Hochgeweihte Rat die Synode auflösen, wenn der begründete Verdacht besteht, dass eine Zusammenarbeit nicht mehr zu Ergebnissen führt.Zentralistischer Föderalstaat
Die Heilige Republik Svartwend wendet kein rein föderales Prinzip an, räumt ihren Kapiteln aber bestimmte Rechte ein. Im Gegenzug tragen die Kapitel die Hauptlast der täglichen Verwaltungsaufgaben. Obwohl Svartwend insgesamt der Doktrin der Kirche der heiligen Tanal folgt, haben die Kapitel jeweils das Recht die Tanalriah in einem gewissen Rahmen frei auszulegen. Dadurch kommen minimale Unterschiede in den Sichtweisen der Bevölkerung Svartwends zustande, die im Grunde nur von Svartwenden wirklich bemerkt werden. Dennoch spielt die Kapitelzugehörigkeit für die politische Willensbildung der Svartwenden eine große Rolle. Die Gläubigen folgen in erster Linie der Meinung ihrer Goren und weniger einer gesamtgesellschaftlichen Ansicht. Deshalb haben die Kapitel großen Einfluss auf die nationale Politik des Landes, selbst wenn sie nicht im Hochgeweihten Rat vertreten sind. Diejenigen Hohen Goren, die diesen Titel auch in der nächsten Legislaturperiode tragen wollen, sind gezwungen, auf die Meinung der Bevölkerung aller Kapitel Rücksicht zu nehmen, da die Synode andernfalls bei der nächsten Wahl leicht den vollständigen Austausch des Hochgeweihten Rats bewirken kann.Kapitel
Die svartwendischen Kapitel der Kirche der heiligen Tanal sind in erster Linie territoriale Untereinheiten des Staates und mit einer Ausnahme nach ihrem jeweiligen Hauptort benannt. Die folgende Liste beinhaltet alle Kapitel mit ihrer jeweiligen Sitzanzahl in der Synode und der Zuordnung zu einer der beiden großen Priesterschulen Svartwends. Diese geben ihrerseits jeweils eine Hauptauslegung der Tanalriah an ihre Absolventen weiter, so dass sich aus der Zugehörigkeit grob die politische Ausrichtung in Svartwend ablesen lässt. Das betrifft nicht alle Politikfelder, aber einige wichtige. Zudem ist nicht vorgegeben, welcher Priester in welchem Kapitel zum Goren ernannt wird. Es gibt also immer mal wieder Abweichungen von der unten aufgeführten Linie.Name bzw. Hauptort | Sitze in der Synode | Schule der meisten Goren |
---|---|---|
Orombsur | 20 | Laghan Arnen |
Gorensalen | 19 | Gorensalen |
Viuhnarell | 18 | Gorensalen |
Abjoren | 18 | Gorensalen |
Frughfiden | 18 | Gorensalen |
Larnondor | 18 | Gorensalen |
Verwend | 18 | Laghan Arnen |
Dor ha Narell | 16 | Laghan Arnen |
Svartsure | 16 | Laghan Arnen |
Laghan Arnen | 15 | Laghan Arnen |
Nesalen | 15 | Laghan Arnen |
Arnenlarnon | 13 | Gorensalen |
Dimsure | 13 | Gorensalen |
Balanden | 13 | Laghan Arnen |
Dimbalan | 13 | Laghan Arnen |
Riss | 12 | Gorensalen |
Siniquorr | 12 | Gorensalen |
Hallarnon | 10 | Laghan Arnen |
Verwaltung
Die svartwendische Verwaltung folgt der Organisation des Staates. Der Hochgeweihte Rat besetzt bis zu 11 Ministerien und bestimmt deren Aufgabenzuschnitt. So kommt es vor, dass Ministerien nach der Wahl geschlossen oder neu eröffnet werden. Da der Hochgeweihte Rat immer aus 11 Mitgliedern besteht, können nicht mehr als 11 Ministerien kontrolliert werden, was mitunter zu merkwürdigen Zuständigkeiten führen kann. Die Aufgaben der Ministerien richten sich nach den Vorlieben der Hohen Goren und werden doch recht willkürlich zusammengewürfelt. Den Ministerien sind zur Erfüllung ständiger Staatsaufgaben sogenannte Hoheämter unterstellt. Das sind mehr oder weniger spezialisierte Behörden mit Verantwortung für die Umsetzung von Gesetzen in konkrete Maßnahmen. Die Hoheämter geben mittels Verordnungen vor, wie Gesetze grundsätzlich durch die Verwaltung zu handhaben sind. Ihnen gegenüber stehen in den Kapiteln die jeweiligen Kapitelämter. Die Kapitel bilden die Ämterstruktur der hohen Behörden nach, steuern diese Ämter aber selbst, gleichzeitig folgen die Kapitelämter den Vorgaben der Hoheämter. Dieser Mechanismus funktioniert sanktionsfrei, es gibt also keine Strafen für Kapitelämter, die sich nicht an die Vorgaben halten. Das hat praktische Gründe, denn die Kapiteladministrationen verzichten zugunsten einer effizienten Verwaltung auf Redundanzen. So lautet jedenfalls die offizielle Begründung, wenngleich jeder weiß, dass durch die Unbeliebtheit des Verwaltungsdienstes allenthalben Personalmangel herrscht. Kapitelämter sind generell zentral organisiert. Je nachdem wieviel Bürgerkontakt ein Amt erwartet, werden regionale Zweigstellen gebildet. Dabei geht es weniger um die Nähe zum Wohnort der verwalteten Einwohner als viel mehr um eine effektive Verteilung der Arbeitslast. Oder anders ausgedrückt: Nicht jeder Ort im Kapitel Siniquorr, das zu neunzig Prozent oberhalb der Baumgrenze liegt, benötigt ein Forstamt. Das eine Kapitelforstamt Siniquorrs befindet sich dennoch nicht in der bewaldeten Siniquorrpassage, sondern im gut 50 Kilometer entfernten Hauptort des Kapitels, dessen Vegetation aus den privat angepflanzten Hecken in den Vorgärten seiner Einwohner besteht.Laws
Die Verfassung Svartwends beruht auf der Tanalriah, die bereits die wichtigsten Rechte und Pflichten der Bürger des Landes unmittelbar vorgibt. Sie ist unveränderlich und kann auch nicht erweitert werden. Es ist dem Hochgeweihten Rat lediglich erlaubt, ihre Inhalte in Gesetzen zu spezifizieren. Darüber hinaus sind die meisten Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens im Rahmen des Buchs der Svartwenden geregelt. Die Regeln für wirtschaftliches Handeln finden sich im Buch des Handels. Weitere Gesetzessammlungen beschäftigen sich mit speziellen Bereichen wie beispielsweise dem Umweltrecht oder dem Militärgesetz.
Das wichtigste Gesetz der Svartwenden nach der Tanalriah ist das Lagh Tanalsalien – das Gesetz zum Schutz des Tanalwaldes. Es ist dafür da, die Wälder an den Ufern und östlich des Tanalrien in ihrer ursprünglichen Form zu erhalten und ist gleichzeitig eines der international umstrittensten Gesetze der Welt, denn etwa 90% des Tanalwaldes liegen außerhalb des Territoriums von Svartwend und werden dennoch vom Lagh Tanalsalien erfasst. Neben verschiedenen Vorschriften zur nachhaltigen Forstwirtschaft an den Rändern des Waldes, enthält es Regelungen zur Jagd, schreibt unberührbare Gebiete fest, in die kein Mensch einen Fuß setzen darf, es sei denn es ist aus religiöser Sicht unumgänglich, und legt zudem fest, dass der Tanalrien als heiliger Fluss in keiner Weise an seinem Lauf gehindert werden darf. Das betrifft insbesondere die Begradigung und Schiffbarmachung, die Trockenlegung von Flussauen, das gezielte Anlegen von Furten und anderen Flussüberquerungen – einschließlich Brücken – und die dauerhafte Besiedlung des bis zu 2 km breiten Uferstreifens beiderseits des Flusses. Insbesondere dieser Teil des Lagh Tanalsalien ist Segen und Fluch zugleich, denn es erlaubt die Flussüberquerung ausschließlich auf natürlichen Wegen, so dass der Tanalrien eine natürliche Hürde für den internationalen Handel über den Landweg darstellt. Gleichermaßen können aber auch Angreifer ihre Truppen nicht über den Fluss bewegen, sondern müssen über den Seeweg oder durch den Schroffen Rand anrücken. Betrachtet man die Wehrhaftigkeit es svartwendischen Militärs, kommt jede Verlangsamung der eigenen Truppenaufstellung extremen Verlusten gleich. Nach Meinung vieler Militärhistoriker ist der Fluss einer der Gründe, warum sich Svartwend im Laufe seiner Geschichte nie einer feindlichen Besetzung ausgesetzt sah.
Typ
Geopolitical, Country
Hauptstadt
Alternative Namen
Svartwend
Anhängerbezeichnung
Svartwende (Pl. Svartwenden)
Ruling Organization
Leader Title
Regierungsform
Theocracy
Staatsform
Unitary state
Wirtschaftssystem
Market economy
Legislative
Der Hochgeweihte Rat erlässt Gesetze und regelt das gesellschaftliche und religiöse Leben im Allgemeinen. Er besteht aus 11 Mitgliedern und wird alle 10 Jahre im Ganzen neu gewählt. Die Wahl erfolgt durch die Synode der Hohepriester, die ihrerseits alle 10 Jahre durch das Volk gewählt wird und eine Art Parlament darstellt, das über die Umsetzung der Gesetzesvorhaben des Hochgeweihten Rats abstimmt und selbst Empfehlungen zur Gesetzgebung für den Rat erarbeitet.
Executive Body
Der Hochgeweihte Rat schafft und leitet die Institutionen, derer es zur Ausführung der erlassenen Gesetze bedarf. Diese Ministerien ihrerseits untergliedern sich in eine oder mehrere Teilbehörden, die vom jeweils ressortführenden Ministerium direkt geleitet werden. Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe beispielsweise sind Teilbehörden des Verteidigungsministeriums. Die Polizei, das Amt für gesellschaftliche Ordnung und das Staatsbüro für Sicherheit sowie einige weitere Behörden bilden das Innenministerium.
Offizielle Staatsreligion
Standort
Kontrollierte Gebiete
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