Tzimisce
Die Tzimisce, in der übernatürlichen Gesellschaft auch als "Clan der Former" oder seltener "Drachen" bekannt, sind der Inbegriff des aristokratischen Vampirs. Sie haben Ihren Ursprung in Osteuropa und sind die Verkörperung all der Schrecken, die den Mythen und Legenden der modernen Popkultur entspringen. Wird ein Tzimisce als unmenschlich und sadistisch bezeichnet, so tut Er dies mit einem Lachen und einem Kommentar über die fehlende Einsicht des Anderen ab, ehe Er dann mit Freuden demonstriert, dass die allzu menschliche Wahrnehmung von Sadismus und Unmenschlichkeit dem Clan niemals gerecht werden kann. Die Tzimisce haben jegliche Menschlichkeit lange zurückgelassen, um ganz neue Formen vampirischer Perfektion und Erleuchtung zu erlangen. Auf den ersten Blick in einer Konversation erscheinen die Tzimisce elegant, höflich und nobel, womit Sie einen starken Kontrast zu den heulenden Massen des Sabbat bilden, den Sie anführen. Doch bei genauerer Betrachtung wird klar, dass dies alles nur eine Maske ist und sich dahinter ein grotesker Abgrund unmenschlicher Schrecken befindet, jenseits aller Vorstellungskraft.
Als Clan von Wesen, die Menschlichkeit ablehnen und nicht bereit sind, sich Jemandem unterzuordnen, bilden die Tzimisce das Rückgrat des Sabbat und sind einer von deren Gründungsclans. Sie waren aktive Teilnehmer und Vorreiter in der gefürchteten Anarchenrevolte und stehen an vorderster Front der monströsen Sekte, wenn es darum geht, Ihre Feinde zu vernichten. Der Clan selbst ist innerlich zutiefst gespalten. Die Ahnen sind äußerst traditionalistisch. Feudale Kriegsherren aus uralter Zeit, die in Ihren Burgen sitzen und Ihre Ländereien verteidigen, wie Sie es immer taten. Sie sind von Adel und wollen als die erhabenen Wesen betrachtet werden, die Sie in Ihren Augen sind. Auf der anderen Seite sind die jüngeren Clanmitglieder, die degeneriert und monströs der Pöbel sind, der vom Sabbat im endlosen Krieg gegen seine Feinde eingesetzt wird und die sich in Ihrer monströsen Natur ergötzen. Der Clan ist tief gespalten in seiner Natur und seinen Ansichten. Während einige wenige Clanmitglieder sich neuen Strömungen zuwenden und ihr Glück entweder bei der Camarilla oder den Anarchen suchen, kämpft der Großteil des Clans einen aussichtslosen Krieg. Sie streben nach Perfektion und Erleuchtung, dem Aufstieg in höhere Sphären als die Menschlichkeit, doch ist Ihr Verhalten im Kern oftmals nur allzu menschlich.
Die Tzimisce führen sich als Clan auf ein Wesen zurück, welches Sie nur "Der Älteste" nennen. Wer oder was dieser Älteste tatsächlich gewesen ist, spielt für die Tzimisce nur eine untergeordnete Rolle. Die Angehörigen des Clans betrachten Sterbliche als kaum mehr als formbaren Ton und die sterblichen Jahre Ihres Clangründers sind für Sie unbedeutend verglichen mit dem Aufstieg innerhalb der übernatürlichen Gesellschaft, welchen Dieser später vollzogen hat. Doch zumindest eine Legende innerhalb des Clans ist von größerer Bedeutung, denn diese deutet an, dass der Älteste selbst ein Experiment gewesen sein könnte. Enoch, der versuchte, alles Böse und Bestialische aus seinem Leib zu entfernen, nutzte eine Variation von Gestaltwandel, das spätere Fleischformen, um sein inneres Biest aus sich selbst zu entfernen. Doch das Biest ist, den Tzimisce nach, nicht nur Zorn und Hunger, sondern auch Intuition, Kreativität und Vorstellungskraft und so entstand das Wesen, welches später der "Älteste" werden sollte. Damit wäre der Ursprung des Clans selbst eine Verkörperung und Manifestation des Fleischformens. Für die Tzimisce, vor allem Jene, die dem Pfad der Metamorphose folgen und die körperliche Vollkommenheit über alles stellen, ist diese Vorstellung erhebender als alles andere.
Wenige Clans sind so entfremdet von der Welt der Sterblichen wie die Tzimisce. Sie sind nicht mehr menschlich und sehen keine Notwendigkeit, diesen Aspekt zu erhalten. Sie sehen sich selbst als göttliche Wesen, als höhere Lebensformen, die dazu bestimmt sind, Erleuchtung und Askese zu erlangen, indem Sie körperliche Vollkommenheit anstreben. Um dies zu erreichen, ist Fleischformen, Ihre claneigene Disziplin, Ihr wichtigstes Instrument. Die Tzimisce begreifen Fleischformen als den Schlüssel zu den Kerngeheimnissen der vampirischen Existenz und demzufolge der Erleuchtung. Die meisten von Ihnen, die ausreichende Meisterschaft in dieser Kraft erlangt haben, nutzen Sie regelmäßig, um Ihre körperliche Form zu verändern, alles Menschliche daraus zu tilgen und zu Wesen überirdischer Schönheit oder Fremdartigkeit zu werden. Die Tzimisce nutzen diese Kraft außerdem als probate Lösung zahlreicher Probleme. Anders als viele andere Clans die Herrschaftsansprüche haben, verzichten die Tzimisce zumeist auf Gedankenmanipulation und subtile Beeinflussung, sondern beherrschen Ihre Gefolgschaft durch Demonstrationen von Grausamkeit und schiere Angst. Gigantische Skulpturen aus lebendem Fleisch, Möbelstücke, die aus den Körpern von Sterblichen gebaut wurden oder verschmolzene Mischwesen aus Mensch und Tier sind Darstellungen der inneren Einsicht eines Tzimisce. Die gefürchtetsten dieser Kreationen, die Szlacta und Vozhd, sind die stärksten Frontsoldaten in jedem Krieg des Sabbat und fürchterliche Erscheinungen, die Furcht und Abscheu in den Herzen Ihrer Feinde erwecken.
Die Zentralisierung der Tzimisce um Ihre Clandisziplin herum ist unter den Kindred beinahe einzigartig. Kaum ein Clan ist so sehr um die Nutzung Ihrer ikonischen Disziplin herum fixiert wie die Tzimisce. Ihre gesamte Kultur, Philosophie und Selbstdarstellung ist um die Nutzung dieser Kraft herum aufgebaut. Ihre verstörende Kraft gestattet es Ihnen, Fleisch, Blut und Knochen Ihrer Opfer in praktisch jede Form zu verändern. Die Kenntnis Ihrer ureigenen Kräfte und die weitere Erforschung derselben übersteigt in gewissen Teilen sogar die Leidenschaft der Tremere für die Thaumaturgie und die Tzimisce legen eine Leidenschaft und Spiritualität zu Ihrer Gabe an den Tag, die kaum ein anderer Clan teilen könnte. Die meisten von Ihnen haben Ihre menschliche Form vollständig aufgegeben und sich selbst in Gestalten umstrukturiert, die fremdartig und grotesk wirken. Sie sehen monströs und verstörend aus, befinden sich jenseits aller menschlichen Erscheinungsformen oder haben sich selbst eine überirdische Schönheit verliehen, die in der Natur so niemals erscheinen könnte. Die Erforschung Ihrer Disziplin hat dafür gesorgt, dass Clan Tzimisce ein umfassendes Verständnis für die Funktionsweise von Körper, Geist und Seele erlangt hat und sich daraus zahlreiche Pfade der Erleuchtung entwickelt haben, denen diese Vampire bereitwillig folgen. Der Pfad der Metamorphose ist dabei mit Sicherheit am Bekanntesten, doch auch der Pfad des Todes und der Seele wurde von diesem Clan begründet. Für die Tzimisce ist Fleischformen eine Religion, der Kernaspekt Ihrer Existenz und mehr als jeder andere Clan zelebrieren Sie Ihre Gabe mit Leidenschaft.
Immer schon haben die Tzimisce Sterbliche als irrelevant erachtet und das Leben vor dem Kuss war niemals von Bedeutung für Sie. Dennoch schauen auch die Tzimisce nach bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen und Charakteristiken in Ihren potentiellen Nachkommen, wenn Sie dieses Potential auch mehr als ein Flackern begreifen, welches zu einer Flamme entfacht werden kann. Tzimisce schenken den Kuss beinahe immer aus selbstsüchtigen Gründen heraus, sei es nun, dass Sie eine Obsession verfolgen, eine kreative Eingebung haben oder Gefolgschaft benötigen, die Dinge für Sie erledigen kann, zu denen Sie selbst nicht fähig sind. Findet sich ein Sterblicher, der Ihre Interessen und Leidenschaften teilt, ist dies immer von Vorteil und kann das Interesse eines Tzimisce erwecken. Die meisten Nachkommen eines Tzimisce sind absolute Experten auf Ihrem Gebiet, wenn auch meistens ein wenig entrückt und geistig angeschlagen. Viele von Ihnen waren zu Lebzeiten Mediziner, die Kenntnis der menschlichen Anatomie haben, Serienmörder, die auf kreative Art und Weise Leben beenden oder anderweitig von der Anatomie des Fleisches fasziniert.
Dass Sie wählerisch sind in der Wahl Ihrer Nachkommenschaft hat dazu geführt, dass die Tzimisce über die Jahrhunderte angefangen haben, ganze Familien, die Sie für geeignet halten, Ihnen langfristig zu dienen, als sogenannte Wiedergänger zu kultivieren. Sie züchten buchstäblich Familien heran, die Attribute und Eigenschaften aufweisen, an denen Sie interessiert sind und schenken den erwachsen gewordenen Mitgliedern der Familie dann den Kuss. Die Praktik hat in den modernen Nächten ein wenig gelitten und kommt immer seltener zum Einsatz, ist jedoch für viele ältere Clanmitglieder immer noch das bewährte Mittel der Wahl, einen potentiellen Nachkommen zu finden. Daneben sind die Tzimisce außerdem berüchtigt dafür, dass sie mehr als alle anderen Clans, einer großen Anzahl an übernatürlichen Wesen den Kuss geschenkt haben, seien dies nun Magi, Feywesen oder Garou, wobei Letzteres zumeist fehlschlägt. Dieses Phänomen und die Faszination dafür entstammt der Philosophie der Ahnen des Clans. Sie denken nicht in menschlichen Mustern, betrachten Menschen als die Kreaturen mit dem wenigsten Potential und sind fasziniert von der Vorstellung, die vampirische Vitae mit übernatürlichem Blut zu einen und so eine perfekte Symbiose eines neuen Wesens zu erschaffen.
Wer sind die Tzimisce?
Schon lange vor dem Aufstieg des Sabbat, in dem Sie eine zentrale Rolle einnahmen, waren die Tzimisce ein Clan von Adel und Erhabenheit. Sie herrschten in Burgen und großen Anwesen über das niedere Volk, oftmals sogar offen. Viele Legenden über die Vampire des Ostens, in Rumänien und den benachbarten Regionen, führen sich auf die Anwesenheit und das Verhalten der Tzimisce zurück. Dabei betrachteten Sie von jeher Sterbliche als kaum mehr als Herdentiere, die Sie nach Belieben einsetzen und verwenden konnten. Mit dem Ende der Anarchenrevolte und der Gründung des Sabbat wandten sich die Tzimisce mehr und mehr von Ihren Titeln als hohe Lords und Fürsten ab und widmeten Ihre Zeit und Aufmerksamkeit neuen Projekten. Zur Reinigung Ihrer Gedanken und um sich von den Sterblichen deutlich abzugrenzen, hat der Clan zahlreiche Pfade der Erleuchtung begründet, die den Angehörigen des Sabbat dabei helfen sollen, die Menschlichkeit abzustreifen. Diese Glaubensrichtungen und Rituale dienen mehreren Zwecken: Es soll die Solidarität und Gemeinschaft der Kindred untereinander stärken, die sich als eigene Spezies begreifen sollen, menschliche Gewohnheiten durch andere, monströsere Gepflogenheiten ersetzen und ein tiefes Verständnis dafür fördern, was es bedeutet, ein Vampir, ein unsterbliches Monster der Nacht, zu sein. Kein Clan ist mehr auf den Zustand des Vampirismus fixiert wie die Tzimisce. Bereitwillig geben Sie Ihre Menschlichkeit auf, um den Pfaden der Erleuchtung zu folgen und die Angehörigen des Clans haben mehr Zeit damit verbracht, über Ihren Zustand zu sinnieren, als die meisten Anderen.
Die gesamte Struktur und Kultur innerhalb des Sabbat ist geprägt von den alten Gebräuchen, welche die Tzimisce so schon immer angewandt haben. Ihre Rituale, Ihre Gebräuche und Ihre Vorgehensweisen entstammen beinahe vollständig den Lehren der Tzimisce. Der Clan nimmt eine bedeutende Rolle innerhalb der monströsen Sekte ein und ist, mehr noch als die Lasombra, das Herz der Sekte, welche diese mit Ihrer Philosophie geprägt hat. Sie sind die spirituellen Anführer und Scholaren der Rudel und stehen damit im Kontrast zum Herrschaftswillen und Machtanspruch der Lasombra. Während der Clan der Nacht bevorzugt Kardinäle und Bischöfe stellt, sehen sich die Tzimisce häufiger in der Rolle des Rudelpriesters oder eines Priscus. Viele nehmen innerhalb des Sabbat auch keinen offiziellen Titel ein, sondern fokussieren sich ganz auf Ihre persönliche Entwicklung. Es gibt immer wieder Stimmen, die behaupten, dass die Tzimisce keine wirkliche Loyalität zum Sabbat an sich haben, sondern einfach nur die Clans der Camarilla abgrundtief hassen (vor allem die Tremere) und dass Sie sich der Sekte nicht anschließen könnten, da Ihre monströse Philsophie im Kontrast zur Maskerade steht. Jene Tzimisce aber, die sich dem Sabbat wirklich verschworen haben, sind wahre Vorbilder innerhalb der Sekte, die sogar andere Angehörige mit Ihrem Ehrgeiz und Ihrem Willen zur Durchsetzung derer Ziele zutiefst beeindrucken.
Die früheren Tzimisce nahmen sich stets ein Stück Land als Ihr Eigentum, Ihre persönliche Domäne. Sie begründeten Bruten aus Nachkommen, welche dieses Land Ihre Heimat nannten und Ihnen half, es zu verwalten und zu verteidigen. Diese Bruten waren oftmals hasserfüllt, bösartig und durchtrieben und trachteten einander nach dem Unleben. Einzig das Blutsband oder die Furcht vor Ihrem Herren hielt Sie in Linie. Ein herrschender Tzimisce führte den Titel des "Voivoden", was einem Lord oder Fürsten gleichkommt. Das Tzimisce Voivodat war die herrschende Macht im Clan und sorgte dafür, dass die einzelnen Lords im Interesse der Gemeinschaft handelten oder sich zumindest nicht gegenseitig vernichteten. Mit dem Untergang dieser Führungsriege am Ende der Anarchenrevolte wurden die Tzimisce einzelgängerische Kreaturen. Sie erwählen sich immer noch Nachkommen, die Sie für sich einsetzen können, doch längst unterhalten Sie keine Bruten mehr. Sie wählen sich loyale Gefolgsleute, achten dabei aber stets auf eine gewisse Form von Etikette und Höflichkeit. Auch wenn der Clan in der Moderne seinen Adel und seine noble Seite vielfach verloren hat und die jüngeren Clanmitglieder sich oftmals mehr wie marodierende Bestien denn edle Lords aufführen, beharren die Ahnen des Clans darauf, erhabene Kreaturen zu sein, die einen gewissen Anspruch an Ihr Blut haben sollten. Die Tzimisce in der Moderne sind daher tief gespalten. Die Ältesten Ihres Clans sehen sich immer noch als Herrscher, erhaben, weise und mächtig, die Respekt einfordern. Die jüngeren Clanmitglieder aber, geprägt von den Jahrhunderten nach dem Feudalismus, ergötzen sich in Ihrer untoten Existenz, geben dem Tier nach und setzen Fleischformen ein, um sich Stärke und Macht zu sichern, nicht mehr, um über Erleuchtung und Askese zu philosophieren. Es ist ein zunehmender Verfall und die Tzimisce haben dafür keine allgemeingültige Lösung.
Es ist ein allgemeingültiger Fakt unter Kindred, dass sich die Kultur der Tzimisce vornehmlich um die Verletzung Anderer dreht. Viele Vampire ignorieren den Clan aus genau diesem Grund und wollen damit nichts zu tun haben, doch gibt es einen guten Grund, warum die Tzimisce auch "Unholde" genannt werden. Tzimisce sind Meister der Folter, was durch den Einsatz Ihrer Disziplin Fleischformen nur noch befeuert wird. Ein Tzimisce bereitet sich auf Folter gut vor, ändert sein eigenes Aussehen in das einer geliebten Person oder eines Erzfeindes, um psychologisch den größtmöglichen Schmerz zuzufügen. Ihre oftmals übernatürliche Wahrnehmung hilft Ihnen dabei die Schwächen Ihrer Opfer zu ermitteln, sei dies nun körperlich oder psychologischer Natur. Der Einsatz von Fleischformen erlaubt dem Tzimisce dann, seinen eigenen Körper als Werkzeug für die Folter einzusetzen, aber auch, den Körper des Opfers zu verformen, Knochen freizulegen, Organe zu entnehmen, die Haut abzuziehen und noch viel Schrecklicheres, ohne dass das Opfer daran stirbt. Doch die Tzimisce wissen, dass körperliche Folter Ihre Grenzen hat und besonders mächtige Ahnen und willensstarke Persönlichkeiten können selbst Ihren schrecklichsten Techniken widerstehen. Doch die Tzimisce sind auch Meister der emotionalen Folter. Sie sind Meister darin, die Psychologie von Sterblichen und Kindred zu durchschauen und dort anzusetzen, wo es den wahren Schmerz verursacht. Sie könnten Sterbliche entführen und foltern, vor den Augen desjenigen, den Sie eigentlich foltern wollen oder Sie binden zwei Personen mit dem Blutsband aneinander, sodass die Qual des Einen auch den Anderen trifft. Die kreativen Tzimisce sind vielseitig in der Umsetzung der Folter und genießen dies. Für Sie ist es eine Erfahrung, die Körper und Geist eines Wesens ganz neu zusammensetzen kann, wenn es erst einmal gebrochen ist. Die Wenigsten teilen diese Einschätzung und allein für Ihre Folterkünste sind die Tzimisce als Clan von Monstern verschrien.
Eine Praktik aus uralter Zeit, die innerhalb des Clans immer noch große Achtung genießt, ist Gastfreundschaft. Viele archaische Regeln aus alter Zeit wie Begrüßungsformeln, Anrede und Verhalten bei Tisch sind Regeln, die innerhalb des Clans immer noch Gültigkeit besitzen und von den Ahnen durchgesetzt werden. Doch gibt es auch ein paar Gesetze, auf deren Einhaltung besonderer Wert gelegt wird, selbst unter jüngeren Clanmitgliedern:
- Unterkunft und Nahrung für drei Tage und Nächte sind stets zu gewähren bei einem Gast
- Der Gast wird gegen feindliche Invasoren und Aggressoren jedweder Art verteidigt
- Familiäre Differenzen jedweder Art von Seiten der Gastgeber sind für die Dauer des Aufenthalts eines Gastes ausgesetzt
- Der Gastgeber muss die besten Räumlichkeiten seines Anwesens dem Gast zur Verfügung stellen
- Ein ritueller Austausch von Gaben und Geschenken (entweder bei der Ankunft oder der Abreise)
- Das Eigentum und die Räumlichkeiten des Gastgebers sind stets mit höchstem Respekt zu behandeln
- Der Gastgeber und seine Familie sind die Hausherren und werden nicht beleidigt
- Ohne eine besondere Einladung sollte das Gastrecht nicht über drei Tage und Nächte hinaus strapaziert werden
Basic Information
Biologische Eigenschaften
Disziplinen
Auspex (V20)
Die Tzimisce betrachten sich selbst als Seher, die befähigt sind, alles was in Ihrer Domäne geschieht, im Auge zu behalten. Es befähigt Sie, ungebetene Eindringlinge, die sich einschleichen wollen, zu entlarven und ein Meister dieser Gabe kann sein Bewusstsein so weit ausdehnen, dass es Ihn befähigt, Absichten überall in seiner Domäne wahrzunehmen. Auch können Sie mittels dieser Kraft die Schwächen Ihrer Feinde ergründen und entsprechend agieren. Ein Grund für die Überlegenheit der Tzimisce in alter Zeit war Ihre Meisterschaft im Umgang mit Auspex.
Fleischformen (V20)
Die ikonische Clandisziplin der Tzimisce, für welche Sie gefürchtet und berüchtigt sind. Für die Tzimisce ist Fleischformen mehr als nur eine Kraft, es ist Religion und Philosophie Ihres gesamten Unlebens. Sie vermögen damit die Körper Ihrer selbst und auch Anderer zu verändern, umzuformen und zu strukturieren. Sie können Bestien aus Fleisch erschaffen, Ihre eigenen Körper in knöcherne Waffen und Rüstungen umfunktionieren oder Ihre Gestalt komplett wechseln. Es ist eine fürchterliche Gabe, doch die Tzimisce wissen wie Niemand sonst damit umzugehen.
Gestaltwandel (V5)
Die Tzimisce setzen Gestaltwandel in einer besonderen Form ein, die es Ihnen erlaubt, Ihre physische Gestalt zu verändern, nicht jedoch so, wie es andere Anwender dieser Disziplin normalerweise tun. Nur selten verwandelt sich ein Tzimisce in ein Tier. Vielmehr verformen und verändern Sie Ihre Körper auf groteske Art und Weise in Formen, die jenseits aller Menschlichkeit liegen. Sie können diese Kraft auch auf Andere anwenden und Kriegsbestien für den Kampf erschaffen oder Ihre Opfer auf gnadenlose Weise foltern.
Beherrschung (V5)
Als Clan von Herrschern und Adligen, die es gewohnt sind, dass Ihr Wille Gesetz ist, nutzen die Tzimisce Beherrschung, um den Geist Ihrer schwächeren Gefolgsleute zu brechen und auf sich einzuschwören. Sie gewährleisten damit Ihre Überlegenheit, demonstrieren Dominanz und sorgen dafür, dass Sie Armeen aus willfährigen Handlangern in den Kampf schicken können. Es steht Ihnen zu, zu herrschen und diese Gabe untermauert diesen Herrschaftsanspruch nur noch mehr.
Tierhaftigkeit
Die Tzimisce betrachten sich selbst als die Herren des Landes, auf dem Sie wandeln und die Gabe der Tierhaftigkeit befähigt Sie, das Leben auf Ihrem Land zu kontrollieren. Die früheren Lords des Clans nutzten diese Gabe, um manipulierte Tiere als Späher und Kundschafter einzusetzen, um alles mitzubekommen, was auf Ihren Ländereien geschieht. Sie nutzen die Gabe jedoch auch, um Dominanz zu demonstrieren, indem Sie große und gefährliche Tiere zu Ihren Sklaven machen. Nicht selten manipulieren die Tzimisce auch das innere Tier eines Vampirs und beweisen damit erneut, dass Sie der überlegene Clan sind.
Fluch
Heimatgebunden
Die Tzimisce sind enger mit Ihrer Heimat und Ihrem Ursprung verbunden als jeder andere Clan von Vampiren. Dies sorgt dafür, dass ein Tzimisce stets etwas aus seiner Heimat mit sich führen muss, wenn Er tagsüber wirkliche Ruhe finden will. Dies kann alles sein, ein Kunstobjekt, ein persönlicher Gegenstand, eine bestimmte Einrichtung oder schlicht Heimaterde. Viele alte Tzimisce, vornehmlich Ahnen, müssen in Särgen gefüllt mit Heimaterde schlafen, um überhaupt Erholung finden zu können.
Höfischer Bann (Variante)
Die Bindung an die Höflichkeit und die Etikette, welche die Tzimisce so tief in Ihrem Wesen verankert haben, ist für manche von Ihnen ein Fluch geworden. Sie können ein Haus nur auf Einladung betreten, die von einem Bewohner des Hauses ausgesprochen werden muss. Andernfalls wird der Vampir von dem Ort abgestoßen. Einmal eingeladen, gibt es keine Beschränkungen mehr, ebenso nicht auf leerstehende Häuser oder öffentliche Gebäude.
Zwang
Begierde
Als überlegene Wesen sind es die Tzimisce gewohnt, dass Sie alles bekommen können, was immer Sie möchten. Dieser Aspekt sorgt dafür, dass das Tier, wenn es in Ihnen durchbricht, Sie zwingen kann, etwas in Besitz zu nehmen, sei dies nun ein Gegenstand von Wert, einen bestimmten Ort oder sogar eine lebende Person. Erst, wenn Sie dem Drang nachgegeben und das Objekt Ihrer Begierde der eigenen Sammlung hinzugefügt haben oder es unerreichbar geworden ist, finden die Tzimisce wieder inneren Frieden. Zumeist sind Sie im Nachgang nicht einmal mehr sonderlich an dem Objekt interessiert.
Civilization and Culture
Wichtigste Gruppen
Blutlinien
Die Tzimisce haben im Lauf der Zeit vergleichsweise wenige Blutlinien hervorgebracht, was dem Umstand geschuldet sein mag, dass Sie als Clan stolz auf Ihr Erbe und Ihren Namen sind. Sie besitzen eine Identität als Clan und fühlen sich dieser zu sehr verpflichtet, um weit davon abzuweichen. Dennoch gibt es einige philosophische Unterschiede zwischen den einzelnen Linien, die der Clan hervorgebracht hat. Zumeist sind dies rein ideelle Abspaltungen. So verzichtet eine besondere Seitenlinie des Clans auf den Einsatz der Disziplin Fleischformen, weil Sie diese für eine Krankheit des Geistes und Infektion des Fleisches hält und eine weitere Abspaltung praktiziert die antiken Künste der Koldunischen Hexerei, die beinahe in Vergessenheit geraten sind. Sie alle betrachten sich dennoch als Clan Tzimisce und verehren die Grundprinzipien des Clans. Sie sind immer noch Teil desselben Clans und folgen lediglich einer anderen Betrachtungsweise der spirituellen Identität des Clans.
- Tzimisce Antitribu: Während die "Antitribu-Linie" beinahe aller anderen Clans bedeutet, dass sich deren Anhänger dem Sabbat zugewandt haben, bedeutet dies bei den Tzimisce, dass es jene Anhänger Ihres Clans sind, die nicht zum Sabbat gehören. Es ist eine versprengte Splittergruppe, die sich den Anarchen angeschlossen, mit dem Ziel, der Bevormundung der Ahnen und den Fesseln, die der Clan und seine Traditionen Ihnen auferlegt, zu flüchten. Vornehmlich handelt es sich um junge Clanmitglieder, die eine eigene Identität und Bestimmung suchen. Ein paar vereinzelte dieser Kindred haben sich gar der Camarilla angeschlossen. Die Anzahl der wahren Tzimisce Antitribu ist so gering, dass die meisten Vampire nicht einmal wissen, dass Sie überhaupt existieren.
- Koldunen: Beinahe alle Tzimisce betrachten sich als Scholaren und Wissenssucher in irgendeiner Form, doch die Koldunen sind die ersten Vampire des Clans, die eine Form der Zauberei gemeistert haben. Es ist nicht eindeutig, ob die Koldunen als solche wirklich eine eigene Blutlinie und Variation im Blut sind oder lediglich jene Vampire des Clans, die es geschafft haben, die mystischen Energien des Landes zu manipulieren, doch Koldunen sind tatsächlich eine seltene Erscheinung unter den Tzimisce. Nicht alle Angehörige des Clans verfügen über die Fähigkeit, die berüchtigte Koldunische Hexerei zu wirken und die Energien des Landes zu lenken und Jene, die es versuchen und scheitern, werden durch Ihre eigene Magie vernichtet.Jene die erfolgreich sind, werden als "Koldunen" bezeichnet. Die meisten Koldunen sind uralte und mächtige Vampire, die tief mit Ihrem Heimatland verbunden sind. Den Clanangehörigen im Sabbat fehlt zumeist die mentale Stärke, um diese Form der Magie zu wirken, doch mag es Ausnahmen geben.
- Tzimisce des Alten Landes: Der Name dieser Blutlinie stammt vornehmlich von den jüngeren Tzimisce, die den Ahnen diesen Namen gegeben haben. Es sind jene Tzimisce, die sich nicht dem Sabbat angeschlossen haben und nicht die Macht der Disziplin Fleischformen für sich einsetzen. Sie selbst nennen sich "Dracul" und sehen sich nicht als Blutlinie, sondern als die wahren Erben des Clans Tzimisce. Die meisten von Ihnen sind mehr als 500 Jahre alt, von geringer Generation und unterhalten Domänen in abgelegenen Regionen des Ostens, die Sie seit Äonen halten und von wo aus Sie dem Verfall Ihres Clans zuschauen.
- Nagloper (Laibon): Die Nagloper sind eine afrikanische Seitenlinie von Clan Tzimisce, deren Namen in der alten Sprache der Khoikhonen soviel bedeutet wie "Böse Zauberer". Sie gelten als die schrecklichste Blutlinie unter den Laibon in Afrika. Sie lassen sich instinktiv von Ihrem inneren Biest lenken und geben Ihren Emotionen nach, was Sie zum Stoff macht, aus dem Alpträume gemacht werden. Sie sind genauso territorial wie Ihre osteuropäischen Clangeschwister und präferieren ebenfalls Folter als abschreckendes Mittel gegen Eindringlinge. Sie sind eigenbrötlerische Einzelgänger, die wenig mit den anderen Linien der Laibon zu tun haben und zumeist von Diesen gemieden werden.
Strukturen
In alten Zeiten zentrierten sich die Tzimisce in Bruten, die einen bestimmten Landstrich heimsuchten und als Ihre Heimat unterhielten. Zumeist bestanden Sie aus einem Meister oder Herrn und seiner von Ihm erschaffenen Brut aus Nachkommen, die sich wiederum aus den Einwohnern besagter Region zusammensetzten und damit eine territoriale Zugehörigkeit fühlten. Sie waren immer schon zügellose, monströse und bösartige Kreaturen und einzig das Blutsband oder die schiere Macht Ihres Meisters hielt eine Brut von Tzimisce zusammen. Der Meister wurde als "Voivode" tituliert, ein Rang, der Macht und Einfluss versprach. Bis zur Anarchenrevolte war das Tzimisce Voivodat, angeführt von einem sogenannten "Vizekönig", die herrschende Macht im Clan, zusammengesetzt aus den mächtigsten und einflussreichsten Vertretern Ihrer Art. Sie lenkten die Geschicke des Clans und sorgten dafür, dass Konflikte den Clan als Ganzes nicht schwächten. Mit dem Untergang dieses Voivodats wurden die Tzimisce nur noch eigenbrötlerischer und isolationistischer. Nun rekrutieren Sie sich nur noch aus Individuen, an denen Sie ein persönliches Interesse haben und achten nur noch wenig auf Abstammung, Herkunft oder Loyalität. In der Moderne gibt es keine Clanhierarchien mehr. Zwar bedeutet der Titel des "Voivoden" immer noch eine Stellung von großer Macht und Respekt, doch am Ende zählt nur Macht und nur Jene überdauern, die befähigt sind, Sie sich zu nehmen.
Das Tzimisce Voivodat
Einst gab es unter den Tzimisce das sogenannte Tzimisce Voivodat, eine Gruppierung, die sich aus den einflussreichsten und mächtigsten Voivoden, den Lords, des Clans zusammengesetzt hatten und die Geschicke und Interessen des Clans gegen Ihre gemeinsamen Feinde lenkten. Nicht zuletzt aufgrund des Voivodats und seiner Mitglieder gab es die Traditionen der Gastfreundschaft, denn ansonsten wäre das Konzil nicht handlungsfähig gewesen, da Sie sich niemals ohne Verrat und gegenseitigen Mord hätten treffen können. Geleitet wurde das Voivodat vom sogenannten "Vizekönig", der wiederum von den Voivoden gewählt wird, wobei der Besitz von Macht und die Demonstration derselben das bedeutendste Argument für die Erlangung der Position waren. Der Titel wurde sehr oft weitergegeben und kein Vampir trug Ihn lange, den Intrigen, Verrat und Ambitionen von Emporkömmlingen führten zu Absetzung und Vernichtung des Titelinhabers. Das Voivodat umfasste im Mittelalter zeitweise dutzende bis hunderte Mitglieder, je nachdem wie stark der Clan gerade war. Es war die einzige jemals existente übergeordnete Hierarchie innerhalb des Clans und die einzige hierarchische Struktur, die von den Clanmitgliedern dauerhaft akzeptiert wurde. Mit der Zerschlagung des Voivodats und dem Tod zahlreicher Ahnen während der Anarchenrevolte fand das Voivodat ein Ende und kehrte nie wieder zu alter Stärke zurück.
Die Wiedergänger-Familien
Ein interessantes Phänomen innerhalb von Clan Tzimisce und eines, welches beinahe exklusiv für den Clan ist, ist die Existenz sogenannter Wiedergänger. Wiedergänger sind ganze Familien von Ghulen, die über Jahrhunderte und Generationen hinweg herangezüchtet und mit dem Blut des Clans versorgt werden. Sie sind willfährige Diener und potentielle Kandidaten für den Kuss. Das vampirische Blut, dass seit Äonen und von Geburt an Ihren Adern fließt und perfekte Auslese in Form von inzestuösen Beziehungen haben die Wiedergängerfamilien zu übernatürlichen Familien gemacht, die mit Vampirblut in Ihrem Kreislauf geboren werden. Sie produzieren eine geringe Form von Vitae in Ihrem Blut, die Ihren Alterungsprozess drastisch verlangsamt und Ihnen die Möglichkeit eröffnet, gewisse Disziplinskräfte auszuprägen. Sie dienen Ihren Meistern auf fanatische Art und Weise und betrachten sich gewöhnlichen Sterblichen sowie regulären Ghulen deutlich überlegen. Dass Sie stets Teil der übernatürlichen Welt sind, hat Ihre Weltanschauung komplett verschoben und Sie teilweise sehr eigenartig gemacht. Viele von Ihnen können niemals ein Leben als gewöhnliche Menschen führen. Sie sind übernatürliche Wesenheiten und Ihren Meistern und deren grausamer Kultur absolut ergeben. Sie übernehmen alle erdenklichen Rollen innerhalb des Clans, als Krieger, Scholaren, Diener und Helfer. Sie sind in bestimmten Bereichen kultiviert und besonders, so dass Sie den Tzimisce als Ganzes von enormer Nützlichkeit sein können.
Die bekannten Familien von Wiedergängern in den Reihen der Tzimisce sind:
- Basarab: Die Basarab Familie ist in den modernen Nächten vollkommen ausgestorben. Aus Ihren Reihen entstammte der berüchtigte Dracula. Wenig ist über Sie bekannt und Sie sind bereits vor Beginn der Renaissance als Familie ausgestorben.
- Bratovitch: Die Bratovitch gelten als der Muskel aller Wiedergänger-Familien. Sie sind berüchtigt für animalistisches Verhalten und Wutausbrüche, die in exzessiver Gewalt enden können. Sie gelten als brutal und gewissenlos und dienen den Tzimisce vornehmlich als Vollstrecker und Beschützer, die selten in sozialen Veranstaltungen auftreten. Sie sind auch berüchtigt dafür, gewalttätige Tiere heranzuzüchten, die dann von Ihren Meistern als Basis fleischgeformter Bestien eingesetzt werden. Vielen von Ihnen ist Menschlichkeit bereits zu Lebzeiten kein Begriff und Sie folgen Pfaden der Erleuchtung.
- Danislav: Die Danislavs waren eine ganz besondere Familie von Wiedergängern, die sich aus dem Volk der Gestaltwandler, vornehmlich der Werwölfe rekrutierten. Sie entstammten dem Stamm der Schattenlords. Die Familie wurde von den Tzimisce selbst vernichtet, als Diese immer unsteter und gefährlicher wurden.
- Grimaldi: Die Grimaldi sind die wichtigste Familie von Wiedergängern, denn Sie bilden die Verbindung zwischen Clan Tzimisce und der menschlichen Gesellschaft. Sie halten eine Fassade der Normalität aufrecht und bewegen sich auf dem sozialen Parkett. Sie gelten als die normalsten unter den Familien und besitzen auch die größten Freiheiten. Ihre Verbindungen zu Politik, Wirtschaft und Kultur sollen helfen, die Interessen von Clan Tzimisce weltweit voranzubringen, doch Ihre Unabhängigkeit sorgt auch dafür, dass immer wieder Mitglieder der Familie gegen den Clan intrigieren, um sich vom Griff Ihrer unheiligen Meister zu befreien.
- Khazi: Die Khazi sind eine ganz besondere Familie, in denen Albinismus weitervererbt wird und die stets kreidebleich sind. Sie dinenen ausschließlich dem uralten Ahnen Byelobog.
- Kindairjan: Eine recht unbekannte Familie von Ghulen, welche von den Tzimisce, nach dem Ende des I. Weltkriegs, in eine Familie von Wiedergängern umstrukturiert werden sollten. Sie setzen sich hauptsächlich aus Nachkommen des Osmanischen Reiches zusammen.
- Krevcheski: Eine Familie von Scholaren und Gelehrten, die ein großes Interesse an Mechanismen verschiedener Art, wie z.B. Uhrwerken, zeigen. An einem Punkt Ihrer Geschichte verrieten Sie Clan Tzimisce und verbündeten sich mit den Tremere, worauf Sie Ihren Namen in "Ducheski" änderten.
- Obertus: Die Obertus gelten als eine der ältesten Familien von Wiedergängern. Sie können Ihre Blutlinie bis ins antike Konstantinopel zurückverfolgen. Sie sind Scholaren, Okkultisten und nahezu besessenen Wissenssucher, vor allem in Bezug auf die Lehren des Buches Nod. Sie genießen große Ehre innerhalb von Clan Tzimisce, denn einige von deren bedeutendsten Clanangehörigen entstammt dieser Familie.
- Oprichniki: Eine Familie, die ursprünglich die Aufmerksamkeit von Ivan dem Schrecklichen auf sich zog und von den Tzimisce vor der Auslöschung gerettet wurden. Sie dienen vornehmlich den russischen Tzimisce und sind weltweit nicht so bekannt. Viele Clanmitglieder anderer Clans haben nie von Ihnen gehört oder hatten mit Ihnen zu tun.
- Premysl: Eine mittelalterliche, aus Böhmen entstammende Familie von Wiedergängern. Angeblich sind Sie blaublütig und entstammen dem böhmischen Adel.
- Narov: Eine alte Familie von Wiedergängern, die durch Heirat mit der Obertus Familie Ihren Status erweitern wollten, schlussendlich aber von der größeren Familie assimiliert wurden. Sie gelten, dem Namen nach, zwischenzeitlich als ausgestorben.
- Ruthvenski: Eine Familie, die ursprünglich Lambach Ruthven dienten, der möglicherweise das prominenteste Mitglieder der Familie geworden ist. Sie wurden später, durch Heirat mit anderen Familien, beinahe vollständig aufgelöst und existieren in der Moderne nicht mehr.
- Vlaszy: Die Vlaszy waren eine Familie von Kriegern und Rittern, die von den Tzimisce zur Verteidigung Ihrer Burgen und in Schlachten eingesetzt wurden. Sie standen loyal auf der Seite der Ahnen während der Anarchenrevolte und bezahlten diese unverbrüchliche Loyalität damit, dass Sie vollständig ausgelöscht wurden.
- Zantosa: Die Zantosa sind die Verbindung von Clan Tzimisce zur menschlichen Kultur. Sie sind dekadent, äußerst wohlhabend und hedonistisch und machen sogar den Toreador Konkurrenz, wenn es um Einflussnahme in der sterblichen Gesellschaft geht. Sie überstimulieren Ihre Sinne bei jeder sich bietenden Gelegenheit und tun dies auch bei Sterblichen, um Sie in Ekstase zu versetzen. Sie haben wohl die geringste Kontrolle über Ihre urtümlichen Instinkte und so geben Sie sich jeder Dekadenz hin, sei dies nun Essen, Trinken, Rauchen oder Sex. Im Mittelalter lautete der Name der Familie noch "Szantovich".
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Der Ursprung von Clan Tzimisce liegt gänzlich im Dunkeln, denn der Clan hält nicht viel von der Vorstellung, dass der Clangründer, den Sie selbst nur "Der Älteste" nennen, einst ein sterbliches Wesen gewesen sein könnte. Und selbst wenn, spielen diese Jahre in der Historie der Tzimisce keine bedeutende Rolle. Dennoch verehren die Tzimisce Ihren Clangründer, denn Sie sind ein Clan, der stolz auf seine Tradition und seine Historie ist. Zu einem unbekannten Zeitpunkt nach seiner Vampirwerdung soll der Älteste nach Osteuropa gereist sein und hat sich in den dortigen Landen nicht nur niedergelassen, sondern sogar mit diesen verbunden. Mit dem Land und mit Kupala, einem Dämon, der tief in den Eingeweiden des Landes existierte. Kupala war es, der den Clangründer in die tiefsten Geheimnisse des Fleisches einführte. Lange vor der großen Flut siedelten sich der Älteste und seine erste Brut von Nachkommen in den Gebirgen der späteren Karpaten an. Die Werwölfe versuchten mit allen Mitteln, das dämonische Wesen in den Tiefen verschlossen zu halten, doch am Ende obsiegten die Tzimisce und befreiten Kupala, zumindest teilweise. Die Ketten des Wesens an die Welt der Sterblichen zerbrachen, mit Ausnahme von zweien. Den Gebirgen der Karpaten und dem Ältesten, an den sich das Wesen gebunden hatte.
Kupala konnte sich nur noch stärker an eine der Ketten binden, die Ihn hielten und wählte den Vorsintflutlichen. Die Ahnen der Tzimisce berichten, dass das Bündnis mit Kupala, in einer einzigen Nacht, die Meisterschaft des Fleischformen und der Koldunischen Hexerei in ganz neue Dimensionen gehoben haben soll. Dieses Ereignis wird als "Kupala's Nacht" bezeichnet und soll Clan Tzimisce zu dem gemacht haben, was für die kommenden Jahrtausende sein sollte. Sie wurden verdammt, doch erhielten Sie Macht jenseits aller Vorstellungskraft. Seit diesem Ereignis führten die Tzimisce einen endlosen Krieg mit den Stämmen der Werwölfe in Osteuropa. Obgleich die Garou körperlich weit überlegen waren, errangen die Tzimisce durch den Einsatz der Koldunischen Hexerei und der fleischgeformten Kriegsghule, den Vozhd, die Oberhand und vertrieben die Werwölfe. In den kommenden Jahrhunderten starteten die Werwölfe immer wieder Versuche, die Region zu säubern, doch die Tzimisce schlugen Sie jedes Mal zurück, manchmal gar mit der Unterstützung anderer Clans, die in den Regionen siedelten.
Von Ihrer Heimat in den Karpaten aus schenkte der Vorsintflutliche neuen vielversprechenden Persönlichkeiten den Kuss und ließ diese die Welt bereisen. Sie sollten sich überall niederlassen, wo es Ihnen beliebte und die Macht von Clan Tzimisce verbreiten. Rasch wurden die Tzimisce weltweit für Ihren Wahnsinn und grenzenlosen Sadismus sowie Ihre Unmenschlichkeit bekannt, doch der Clan verkörperte viele Aspekte und gewann zahlreiche neue Erkenntnisse. Aus den Ereignissen um das Römische Reich indes hielt sich der Clan großteils heraus. Sie hatten schlicht kein Interesse daran, denn Ihre Aufmerksamkeit galt Kontantinopel, weiter im Osten. Dort konnten namhafte Tzimisce das Wissen des Clans massiv erweitern und ausbauen. Als Ort des Spiritualismus und der Erkenntnis kamen die Tzimisce in dieser Stadt erstmals wirklich in Kontakt mit den anderen Clans und erkannten, dass auch diese, wenn auch auf andere Weise, verflucht waren. Gesegnet mit der Unsterblichkeit ergötzten sich die Tzimisce, in der Gesellschaft der übrigen Clans, in der gewaltigen Stadt und genossen die Früchte Ihrer Experimente.
Das Finstere Mittelalter
Im Laufe der Jahrhunderte hatten die Tzimisce Ihre Machtansprüche individualisiert und die Mächtigsten unter ihnen einzelne Domänen in Rumänien beansprucht. Unter dem Titel des "Voivoden" herrschten die Ahnen und unterhielten Bruten von Nachkommen und Gefolgsleuten, die Ihnen zu Diensten waren und halfen, Ihre Ländereien zu verteidigen. Das Tzimisce Voivodat wurde gegründet, ein Zusammenschluss der mächtigsten Lords Osteuropas, mit dem Ziel, die internen Streitigkeiten und Revierkämpfe so zu beeinflussen, dass stets das Interesse des Clans gewahrt blieb. Während der Nächte des Mittelalters erhoben sich zahlreiche Bedrohungen, mit denen das Voivodat konfrontiert wurde. Die erste Bedrohung für die Macht der Tzimisce war der Aufstieg eines neuen Clans, der Tremere. Die Magier des Ordens des Hermes waren von jeher bekannt gewesen, doch nachdem Goratrix das Blut der Tzimisce gestohlen hatte, um Haus Tremere in einem Ritus zu Vampiren und Diese später, nach der Diablerie an Saulot gar als vollwertiger Clan erkannt wurden, zogen Sie sich die ewige Feindschaft und den Zorn der Ahnen des Clans Tzimisce zu. In der Region um Transylvanien entbrannte der sogenannte Omen Krieg, an dem sich auch die Gangrel und die Nosferatu auf der Seite des Clans der Former beteiligten, denn auch Ihnen war übel mitgespielt worden. Die Tzimisce scheiterten jedoch mit Ihrem Vorhaben, den neuen Clan auszulöschen. Der Vernichtungszug des Clans wurde gebremst, als die Ventrue, angeführt von Jürgen von Magdeburg die Gelegenheit ergriffen und im Osten einfielen, was den Omen Krieg in eine andere Richtung lenkte und die Tzimisce beschäftigte. Die Ventrue konnten zurückgeschlagen werden, ließen die Tzimisce aber so geschwächt daraus hervorgehen, dass der Omen Krieg nicht mehr gewonnen werden konnte. Die Tremere überdauerten, doch bis in die modernen Nächte hinein pflegen die Tzimisce eine tiefe Feindschaft mit den Hexenmeistern. Viele jüngere Clanmitglieder auf beiden Seiten wissen nicht einmal mehr warum, doch Sie folgen Ihren Ahnen, die Ihnen einschärfen, dass der jeweils Andere unumstößlich ein zu vernichtender Feind ist.
Die Herrschaft der Tzimisce überdauerte im Osten noch eine ganze Weile bis zum Beginn der Anarchenrevolte um das Jahr im 15. Jahrhundert. Angeführt von Lugoj genannt "Eidbrecher", rebellierten zahllose junge Clanmitglieder gegen die Herrschaft der Voivoden und erstürmten die alten Herrensitze der mächtigen Ahnen, um diese zu stürzen und sich aus den Blutsbanden zu befreien. Indem Sie ein Ritual an Lambach Ruthven, einem äußerst merkwürdigen Mitglied des Clans, durchführten, vermochten die rebellischen Tzimisce die Blutsbande zu Ihren Herren zu brechen und sich Ihre Freiheit zu erkaufen. Sie konnten sogar den Sitz des Vorsintflutlichen herausfinden. Dies führte zur Erstürmung des Sernog Klosters, wo die Tzimisce die Szlachta vernichteten, die Ihnen im Weg standen und sich den Weg bis zur Ruhestätte des Ältesten vorkämpften. Dort brach Lugoj die Siegelzauber, die seinen Körper schützten und diablerierte den Vorsintflutlichen vor allen Anwesenden. Dessen Körper zerfiel zu Staub und die Rebellen zelebrierten den Aufstieg einer neuen Macht, gegen die Unterdrückung durch die Ahnen: den Sabbat. Nur die wenigsten wussten, dass Lambach ein Agent des Vorsintflutlichen war und Lugoj absichtlich zu Ihm führte. Der vernichtete Körper war nur eine Täuschung und gestattet dem Ältesten, die Aufmerksamkeit von sich abzulenken. Er pfählte Lugoj und nutzte Fleischformen, um dessen Gestalt anzunehmen. In der Folge band Er seine Gefolgschaft mit der Vaulderie an sich und erlangte die Kontrolle über den Clan zurück, unbemerkt von allen Rebellen.
Als die Tzimisce sich in Richtung Westeuropa bewegten, brachten Sie das Geheimnis der Vaulderie mit sich und damit eine Möglichkeit, das Blutsband an die Ahnen zu brechen. So waren es die Tzimisce, welche den Aufstand in die anderen Clans trug und die Schaffung der Antitribu befeuerte, die sich von Ihren Idealen und denen Ihrer Ahnen abspalteten. Doch letztlich führten die immer offener und heftiger geführten Aufstände zur Gründung der Inquisition und infolgedessen zum Konvent von Thorns, was wiederum unmittelbar in der Gründung der Camarilla mündete. Die Tzimisce verweigerten den Beitritt zur Camarilla und lehnten jegliches Friedensangebot kategorisch ab. Sie waren nicht bereit, Ihre Vormachtstellung zugunsten von Gleichberechtigung aufzugeben und betrachteten sich noch immer als die unsterbliche hohe Herren. Sie führten den Konflikt nach der Gründung der Camarilla noch eine Weile weiter, doch die Anarchenrevolte endete mit der Niederlage der Aufständischen und daraus resultierend mit dem ewigen Konflikt zwischen Sabbat und Camarilla.
Die Viktorianische Ära
Das bedeutendste Ereignis für Clan Tzimisce während der Viktorianischen Ära war vielleicht die Veröffentlichung von Bram Stoker's "Dracula". Der Roman, welcher weltweit der populärste Vampirroman aller Zeiten werden sollte, beschrieb mehr Einzelheiten über den Clan durch detaillierte Erzählungen über einen Angehörigen Ihres Clans als jedes andere Werk. Reisen nach Transylvanien nahmen zu, sowohl von Sterblichen als auch neugierigen Kindred.
Während dieser Zeit begann Clan Tzimisce immer mehr zu zerfallen. Der einst stolze und erhabene Clan von Aristokraten wurde durch die fortschreitende Modernisierung der Welt zu angestaubten Relikten einer vergessenen Ära und zu anachronistischen Witzfiguren, deren Gebahren und Verhalten Niemand mehr ernst nehmen konnte. Die Art der Sterblichen zu reisen und zu kommunizieren vereinfachte sich zunehmend und sorgte dafür, dass die ehemaligen Herren der Ländereien Ihre Gefolgschaft immer schwerer unter Kontrolle halten konnten. Sie konnten Ihre grausamen Rituale und Bestrafungen nicht mehr aufrecht erhalten, denn Sie riskierten, dass innerhalb kürzester Zeit zivilisiertere Gegenden der Welt auf Sie aufmerksam werden würden, was die Gefahr bedeutete, nur noch mehr bedrängt und angegriffen zu werden. Die Tzimisce verloren langsam Ihren Schrecken.
Die fortschreitende Wissenschaft verringerte Aberglauben und Mystizismus unter den Sterblichen immer weiter, jene Mittel, mit denen die Tzimisce äonenlang Ihre Macht gesichert hatten. Ihre verhassten Feinde, die Tremere gewannen eine nie gekannte Stärke in dieser Ära und die Sterblichen, die Sie so lange unterdrückt hatten, erhoben sich nun gegen Ihre Meister, da Sie die modernen Entwicklungen zu Ihrem Vorteil nutzen konnten. Die Ahnen des Clans sprechen von einer Zeit der Schande für die stolzen Tzimisce. Viele des Clans verloren alles, was Sie besaßen und mussten in den Untergrund flüchten, wo Sie sich eine neue untote Existenz aufbauen mussten. Doch die Zeit der Aufklärung war auch eine Zeit, in der Forschung und Wissenschaft immer stärker an Bedeutung gewannen. Die Tzimisce konnten ganz neue Erkenntnisse für sich gewinnen, neue potentielle Nachkommen, die Sie rekrutieren und die Clan prägen würden. Die Tzimisce mussten sich anpassen und Ihre Schwerpunkte deutlich verändern, wenn Sie überdauern wollten.
Moderne Nächte
Seit der Anarchenrevolte sind die Tzimisce ein schwindender Clan. Die Tzimisce müssen etwas tun, wenn Sie nicht im Nebel der Geschichte verschwinden wollen. Lambach Ruthven, der unwillige Erzeuger von Dracula, eine willensschwache und gebrochene Persönlichkeit, durchwanderte die Städte der Neuen Welt, bis Er, von der Stimme seines Meisters gerufen, in die Kanalisation unter New York City aufbrach. Dort machte Er eine erschreckende Entdeckung: Lugoj war damals vernichtet worden und der Älteste existierte noch immer, wenn auch nicht mehr in humanoider Form. Seine Meisterschaft des Fleischformen hatte Ihn befähigt, zu einer wuchernden, fungusartigen Masse heranzuwachsen, die ganz New York unterwandert hatte. Der Älteste war nicht längereine Wesenheit, sondern hatte hunderte von blutgebundenen Anhängern an der Oberfläche, sowie die Fähigkeit, Abbilder seiner Selbst aus Fleisch zu erschaffen und zu lenken. Lambach floh in Schrecken vor dem Angebot des Ältesten, ein Teil von Ihm zu werden und versuchte in der Folge, die Kindred vor der Bedrohung zu warnen, doch erfolglos. Während viele Tzimisce den Gedanken feierten, dass der Älteste noch existierte, verlachten die Anderen die Idee und Niemand nahm die Warnungen ernst.
Innerhalb des Sabbat sind die Tzimisce immer noch die vorherrschende Macht, neben den Lasombra. Vielleicht sogar noch mehr, denn während der Einfluss des Clans der Nacht immer mehr schwindet, wächst die Stärke der Tzimisce als die wahren Herren der Sekte. Einige von Ihnen jedoch haben sich vermehrt von den monströsen Wegen der Vergangenheit abgewandt und sich den Anarchen angeschlossen. Vor allem jüngere Clanmitglieder, die den alten Wegen nicht folgen wollen, sondern danach streben, Ihre eigene Macht zu erlangen und diese auszubauen. Einige wenige von Ihnen haben sich gar der Camarilla angeschlossen, doch bleiben Sie innerhalb dieser Sekte, allein aufgrund Ihrer monströsen Natur, wahre Randerscheinungen. Gerüchte besagen, dass auch die Tzimisce des Alten Landes immer noch eine nicht zu unterschätzende Macht sind und mehr Einfluss ausüben, als man erwarten würde. Der Clan ist immer noch tief gespalten und nur die Zeit kann zeigen, welche Seite obsiegt und welche Facetten von Clan Tzimisce an Bedeutung gewinnen werden.
Historische Figuren
Der Älteste
Der sagenumwobene Gründer von Clan Tzimisce. Nichts ist wirklich über Ihn bekannt, nicht einmal sein wahrer Name und seine Erscheinung wird in Bildern verschiedenartig dargestellt, bezogen auf seine Meisterschaft und Besessenheit von Metamorphose. Die Geschichten über Ihn gehen weit auseinander. Manche sagen, Er ist eine Abspaltung der Bestie von Enoch und die manifestierte Form des Fleischformens, während Andere behaupten, dass es Irad war, der alles Böse in sich in einer manifestierten Form sammelte und dieses zu seinem Bruder brachte, der Ihm den Kuss schenkte. In jedem Fall wird der Älteste als die Manifestation der Unmenschlichkeit dargestellt, fernab menschlicher Moral oder Humanität. Er ist so weit weg von allem Menschlichen, dass Er nicht mehr als entfernt menschliches Wesen wahrgenommen werden kann. Seine Besessenheit von Perfektion und Askese übertrug Er auf seine Nachkommenschaft, die sein Erbe weitertrugen. Später schmiedete Er ein Band mit dem Dämon Kupala, der Ihm Macht im Austausch für die Bindung an das Land Transylvanien verlieh. Angeblich lauert Er als gestaltlose Masse in den Tiefen der Kanalisation von New York City und verbindet sich mit dem Land, doch ob dies der Wahrheit entspricht, vermag Niemand zu sagen.
Der Dracon
Das Lieblingskind des Vorsintflutlichen ist der Dracon eine Wesenheit von enormer Macht. Er gilt als einer der geheimen Herrscher der Stadt Konstantinopel, der als Teil einer Dreimacht den "Traum von Konstantinopel" zu realisieren versuchte. Der Dracon sieht sich selbst als die Verbindung seines Erzeugers zur Menschlichkeit. Angeblich wurde Er bereits als Kind vom Ältesten entführt und aufgezogen und erhielt, nach Erreichen des Mannesalters, die Wahl, den Kuss zu empfangen, oder als Sterblicher zu leben und zu sterben, allerdings ohne etwas von Bedeutung zu vollbringen. Der Dracon entschied sich für Ersteres und wählte die Unsterblichkeit. Die Legenden besagen, dass der Älteste Ihn wie einen Sohn geliebt haben soll und dies die vielleicht einzige menschliche Emotion ist, die Er jemals zustande brachte. In den modernen Nächten existiert Dracon nicht mehr in physischer Form, doch sein Vermächtnis lebt fort in Kulten und den Obertus Wiedergängern, von denen Er abstammt.
Yorak
Ein legendärer Hohepriester in Diensten von Clan Tzimisce. Er ist der Erschaffer der legendären und gefürchteten Kathedrale des Fleisches, die Er konstruierte und verwaltete, mit dem Bestreben, einen Bruchteil des Bewusstseins des Ältesten darin aufzunehmen und zu bewahren. Seine Meisterschaft im Umgang mit Fleischformen ist selbst unter vielen Tzimisce unerreicht und Er galt als wahrer Visionär in den Künsten des Fleisches. Um das Jahr 1494 n. Chr. wurde Er von seiner eigenen Schöpfung diableriert und vernichtet. Was mit seiner Seele geschah, ist ungewiss, doch seine Schöpfung löste sich aus dem transylvanischen Boden und verschwand spurlos. Bis in die Moderne hinein bleibt die Kathedrale des Fleisches sein größtes Vermächtnis und Ihr konstantes Wiederautauchen sorgt dafür, dass Yorak selbst niemals vergessen wird.
Lambach Ruthven
Ein Ahn der Tzimisce und eine der kuriosesten Gestalten des Clans, die in den Nächten der Moderne noch immer umherwandern. Er war im Mittelalter Teil eines Rituals, welches eingesetzt wurde, um die Zuflucht des Ältesten zu enttarnen und so dazu führte, dass Lugoj und seine rebellische Brut den Vorsintflutlichen aufstöbern und vernichten konnten. Er ist außerdem der Erzeuger des berüchtigten Dracula, der zu einiger Berühmtheit unter den Kindred gelangte. In der Moderne soll Er, geleitet von Einflüsterungen, in der Kanalisation unter New York City den Ältesten wiedergefunden haben, in Form einer gestaltlosen Masse Fleisch, die Ihm anbot, Ihn zu einem Teil Ihrer Selbst zu machen. Lambach Ruthven floh in Schrecken und erzählt nun Warnungen über die fortwährende Existenz des Vorsintflutlichen, doch die Wenigsten glauben Ihm. Er wird verfolgt von seinem eigenen Geist, von den Dingen, die Er über den Clangründer weiß und dass Er dieses Wissen mit Niemandem wirklich teilen kann. Er weiß nicht wirklich, was der Älteste mit Ihm vorhat, doch fürchtet Er, was noch passieren könnte, wenn die letzten Nächte nahen.
Lugoj "Eidbrecher"
Lugoj war einer der berühmtesten Tzimisce, die jemals existierten. Er war es, der die Rebellion der jüngeren Kindred gegen die Ahnen und vornehmlich gegen den Ältesten losgetreten hat und ist damit eine essentielle Gestalt in den Ereignissen um die Anarchenrevolte. Er brach das Blutsband an die Ahnen und stürmte, mit seiner Gefolgschaft, die Zuflucht des Ältesten, wo Er glaubte, Diesen diableriert zu haben. Sein Schicksal ist vielen Tzimisce nicht bekannt, doch tatsächlich wurde Er kurz nach diesem Ereignis vom Ältesten vernichtet, der seine Identität stahl und so sein Überleben sicherte, während Lugoj den endgültigen Tod starb. Für die Anarchen und die jungen Tzimisce, die Ihn als Helden sehen, ist Er nur eine Legende, verschwunden in der Nacht und ward niemals wieder gesehen.
Dracula
Der berühmte Dracula ist ein Tzimisce und machtvoller Ahn des Clans. Der Prinz der Walachei erkannte früh die Einflussnahme übernatürlicher Wesen in die Belange der Sterblichen und kämpfte bereits in seinen menschlichen Tagen auf Augenhöhe gegen die mächtigen Clans, die im Hintergrund der Welt die Fäden zogen. Er überzeugte Lambach Ruthven dazu, Ihm den Kuss zu schenken, wenn auch unklar ist, ob diese Erschaffung ganz freiwillig war. Er ist der Stoff, aus dem Legenden über die Vampire geschrieben wurden, wenn die Geschichten auch vielfach einfach nur Dichtung und Fiktion sind. Tatsächlich aber war Er lange Zeit ein Feind sowohl der Camarilla, als auch des Sabbat, da Er sich keiner Seite anschloss. Irgendwann verschwand Er von der politischen Bühne und zog sich in die Schatten zurück, wo Er angeblich einer der Inconnu wurde und die Entwicklung der übernatürlichen Gesellschaft nunmehr aus den Schatten heraus lenkt und manipuliert.
Sascha Vykos
Sascha Vykos geboren als "Myca Vykos" ist ein Noddist und Scholar, ein Wissenschaftler und Langzeitunterstützer des Sabbat. Sascha diente viele Jahre als Folterknecht und war ein Virtuose mit dem Messer. Von klein auf zur Größe bestimmt, zeigten sogar die Tremere ein Interesse an Myca, bis es Symeon war, der Ihm den Kuss schenkte. Gemeinsam reisten die Beiden nach Konstantinopel, wo Myca in die Intrigen der Stadt hineingezogen wurde aber gleichzeitig an Wissen und Einsicht jenseits der meisten anderen Personen gelangen konnte. Nach dem Fall von Konstantinopel und der Anarchenrevolte besuchte Myca das Konvent von Thorns, wo Er dem anwesenden Hardestadt dem Jüngeren, die eigenen Genitalien ins Gesicht schleuderte, als deutliches Zeichen der Ablehnung der konstruierten Traditionen. Ab diesem Zeitpunkt führte Myca seine Existenz in femininer Form als "Sascha Vykos" fort, nur um sich im Lauf der Jahrhunderte in immer monströsere Formen zu verändern, die keine eindeutige geschlechtliche Zuordnung mehr zuließen. Nachdem Sie sich dem Sabbat angeschlossen hatte, war Sascha über die folgenden Jahrhunderte an zahllosen Umbrüchen und Kämpfen beteiligt. Für Sascha ist der Sabbat lediglich ein Werkzeug, eine Waffe gegen den Einfluss der Vorsintflutlichen und der Kampf wird fanatisch und mit allen Mitteln geführt, was Sasche besonders bei jungen Angehörigen des Sabbat einiges an Einfluss und Respekt eingebracht hat.
Verbreitete Mythen und Legenden
Die Natur des Fleischformens
Die Tzimisce selbst kennen den Ursprung Ihrer Disziplin Fleischformen nicht im Detail und so ist dies Stoff unzähliger Mythen und Legenden. Eine der verbreitetsten Legenden ist die Aussage, dass Fleischformen nicht nur eine vampirische Disziplin ist, sondern vielmehr eine Art Virus, die Ihren Wirt befällt und auf parasitäre Weise beeinflusst, sowohl mental als auch körperlich. Es deformiert die Körper und manipuliert den Geist. Wieder Andere glauben, dass Fleischformen die Erweiterung des Bewusstseins des Ältesten ist, eine Gabe, durch welche Er Einfluss auf seine Nachkommenschaft nimmt und Sie nach seinen Wünschen formen kann, da dies bedeuten würde, dass alle Clanmitglieder eins mit Ihm sind. Als Erweiterung des Bewusstseins des Ältesten selbst würde dies bedeuten, dass Er durch diese Kraft lernen und sich konstant erweitern kann. Wieder andere Stimmen behaupten, es gebe eine Verbindung zu Iryi Aretstikapha, einem Wesen einer anderen, anti-physischen Ebene, die auf diese Weise versucht, sich in der materiellen Welt zu manifestieren. Die Mythen um diese Kraft sind schier endlos und Niemand kennt die wirkliche Wahrheit. Doch in einem Punkt sind sich die Tzimisce einig: Sie verehren diese Gabe als Ihre größte Macht und haben Ihre gesamte Kultur darum aufgebaut.
Die Kathedrale des Fleisches
Die Kathedrale des Fleisches, die unter Tzimisce legendären Status innehat, war die Zuflucht des Ahnen Yorak, ein Kind des Ältesten höchstselbst. Ursprünglich erbaut, um einen Bruchteil des Bewusstseins des Vorsintflutlichen zu beherbergen, wurde Sie aus den Körpern tausender Sklaven, Gefangener, Diener, Rivalen und Bestien Yorak's geschaffen, als ultimative Verkörperung des Fleischformens. Die Kathedrale besteht angeblich aus tausenden und abertausenden noch lebender Kreaturen, die zusammengeschweißt wurden und ein kollektives Bewusstsein besitzen, welches in die Tausenden geht. Selbst die gesamte Inneneinrichtung besteht aus lebenden Organismen wie Stühlen und Bänken, die aus den Körpern von Sklaven gefertigt wurden. Schließlich wandte sich die Kathedrale, angeblich beeinflusst von Kupala selbst, gegen Yorak und diablerierte Ihn, indem Sie sein Blut vollständig aufnahmen. Danach löste sich die Kathedrale eigenmächtig vom transylvanischen Boden und hinterließ nichts als ein gewaltiges Loch im Boden. In der Moderne weiß Niemand mehr, was mit der Kathedrale geschehen ist, doch halten sich Gerüchte, dass Sie noch immer existiert. Gerüchte halten sich, dass die Kathedrale sich teilte und wie ein Organismus ausdehnt, um Ableger von sich selbst zu erschaffen. Wieder Andere behaupten, Sie sei nun der Körper des Vorsintflutlichen selbst, doch Niemand kann es mit Gewissheit sagen.
Kupala's Nacht
Angeblich traf der Älteste den gefangenen Dämon Kupala, als Er die Berge der Karpaten bereiste. Der Dämon war tief unter der Erde angebunden und gefesselt und bewacht von den Werwölfen. Die Legende besagt, dass der Älteste und seine erste Brut sich gegen die Werwölfe stellten und versuchten, Kupala zu befreien, was Ihnen am Ende teilweise gelang. Der Dämon konnte Einfluss auf seine Umgebung nehmen, war jedoch immer noch an das Land der Karpaten gefesselt. Indem Er einen unheiligen Pakt mit dem Ältesten schmiedete, soll dies die Macht des Fleischformen und der Koldunischen Hexerei in den Tzimisce in ganz neue Dimensionen gehoben oder, in manchen Variationen der Geschichte, sogar erst ermöglicht haben. Dieser Pakt wurde in einer Nacht besiegelt, in welcher die Tzimisce zu beinahe grenzenloser Macht und Meisterschaft gelangten. Eine Nacht, die man später nur "Kupala's Nacht" nennen würde. Ausgestattet mit dieser neuen Macht wurden die Tzimisce Sklaven des Landes, gleich dem Dämon, dem sich Ihr Meister verschworen hatte. Bis in die Moderne hinein soll Kupala Einfluss auf die Geschicke von Clan Tzimisce nehmen und die Ländereien Ihres geheiligten Bodens in Transylvanien durchziehen. Sie sind erdgebunden, aufgrund des unheiligen Paktes, erlangten aber zugleich Einfluss und Macht über die Natur und das Fleisch. Ob diese Legenden wahr sind und sich tatsächlich ein Dämon unter dem Boden Rumäniens befindet, vermag Niemand zu sagen, doch für die Tzimisce ist es eine Art Schöpfungsgeschichte, die Ihren Ursprung beleuchtet.
Der Älteste lebt
Die Tzimisce glaubten, dass der Älteste während der Anarchenrevolte vom ambitionierten Lugoj und seiner rebellischen Brut vernichtet worden ist, als Sie dessen Zuflucht aufspürten und die Schutzzauber auf seinem schlafenden Leichnam auflösen konnten. Der Clan ist in der Moderne stolz auf diese Errungenschaft und zieht daraus die Legitimation, als Herren des Sabbat die Revolte gegen die übrigen Vorsintflutlichen anzuführen. Doch gibt es Stimmen im Clan, die behaupten, der Älteste wäre immer noch da. Allen voran Lambach Ruthven ein uralter Ahn, der eine maßgebliche Rolle in der vermeintlichen Vernichtung des Ältesten gespielt haben und bei der Lokalisierung von dessen Ruhestätte eine Rolle spielte. Er hatte eine Begegnung mit einer gestaltlosen Fleischmasse in der Kanalisation unterhalb von New York City. Eine gewaltige unförmige Masse, die Ihn gerufen hatte und Ihm anbot, Teil Ihrer Selbst zu werden. Lambach floh und berichtet seitdem Jedem, der gewillt ist, Ihm zuzuhören, dass der Älteste unterhalb der Metropole liegt und wuchert. Er ist nicht fort, sondern verbindet sich mit neuem Land, nicht länger in humanoider Gestalt, doch als allgegenwärtiges Wesen, dessen Einfluss New York und von dort die Welt infiltriert. Wenige sind gewillt, Ihm zuzuhören, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Sabbat und noch weniger überprüfen seine Theorie. Was wirklich unter New York wuchert, bleibt ein Geheimnis, doch die Tzimisce wissen insgeheim, dass ein Wesen wie der Älteste, das die sterbliche Hülle wie Ton kneten kann, so einfach nicht zu töten sein mag.
Trivia
- Das Symbol des Clans ist mutmaßlich stark inspiriert vom real existierenden Wappen des "Drachenordens", einem Ritterorden des Heiligen Römischen Reiches.
- Der Name des Clans leitet sich mutmaßlich vom Spitznamen des byzantischen Kaisers "John I." ab, der als "Tzimiskes" tituliert wurde. Diese Bezeichnung ist armenischen Ursprungs und bedeutet so viel wie "Von kleiner Gestalt".
- Die Clanschwäche der Tzimisce, eine der klassischen Vampirschwächen der Mythologie in Vampirgeschichten, wurde im Verlauf der Editionen leicht angepasst. War es früher für jeden Tzimisce unumgänglich, in Heimaterde schlafen zu müssen oder immer schwächer zu werden, ist es ab der V5 Edition nur noch notwendig, dass ein Clanangehöriger etwas bei sich trägt, dass Er mit der Heimat verbindet. Für viele Ahnen ist dies immer noch Heimaterde, doch wurde nun eine Variation geschaffen, die moderner und für Charaktere in modernen Chroniken besser umsetzbar ist.
- Zwischen der 2. und 3. Edition von Vampire: Die Maskerade erlebten die Tzimisce eine Veränderung Ihres Hintergrunds. Ursprünglich wurde Fleischformen als Einfluss von "Seelenfressern" fremdartigen Entitäten, angesehen, die den Clan infizierten und Fleischformen als eine Art Krankheit verbreiteten. Alle Tzimisce trugen demnach diese Krankheit in sich. Das Konzept wurde ab der 3. Edition vollständig aufgegeben und die Seelenfresser komplett aus der Lore der Welt der Dunkelheit entfernt. Übrig blieb nur die Interpretation, dass Fleischformen tatsächlich eine Infektion sein könnte, dies aber nur als Gerücht oder Legende, nicht als Fakt.
- Von allen Clans erfüllen die Tzimisce am meisten das Klischee des aristokratischen Vampirs. Nicht umsonst wurde Dracula als Mitglied Ihres Clans etabliert, um dieses Klischee zusätzlich zu befeuern.





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