Dünnblütige

Dünnblütige sind weder vollständig Kindred noch Sterbliche und damit in einem Zwischenstadium zwischen Leben und Tod gefangen. Die vampirische Vitae in Ihren Adern ist so schwach, dass Sie keine Clanmerkmale ausprägen, doch anders als bei den Caitiff ist Ihr Blut darüber hinaus so schwach, dass Sie nicht einmal vollständige Vampire sind. Ihre bloße Existenz ruft Abscheu, Ekel, aber auch Furcht unter anderen Kreaturen der Nacht hervor, denn diese Individuen stehen für die Verwässerung des Blutes und des Fluches und damit dem bevorstehenden Untergang der Spezies der Vampire als Ganzes. In der übernatürlichen Gesellschaft werden Sie nur als Abschaum und minderwertig angesehen, genießen keine Rechte und haben keinen Status inne. Sie schließen sich in eigenen Gruppen zusammen, um überdauern zu können und nutzen Ihre besonderen Gaben, wie Ihre Resistenz gegenüber dem Sonnenlicht und der nicht so stark ausgeprägten Abhängigkeit von Blut, um sich gegen Ihre Unterdrücker aufzulehnen, besonders in den jüngsten Nächten.   Die Dünnblütigen sind ein Phänomen, welches schon immer in Erscheinung treten konnte, besonders aber in den Nächten der Neuzeit an Bedeutung gewonnen hat, wo Ihre Anzahl sich rapide erhöht hat. Waren Sie in früheren Zeiten einzelne Individuen, die rasch vernichtet und vergessen wurden, hat sich Ihre Anzahl in der Neuzeit so sehr erhöht, dass die vampirische Gesellschaft und die Clans als Ganzes Sie nicht mehr ignorieren können. Die Dünnblütigen machen etwas aus diesem Umstand. Sie sind Opfer, die gepeinigt werden schlicht für das, was Ihnen angetan wurde, für einen Zustand, den Sie niemals herbeiführen wollten. Sie tun sich zusammen und kämpfen nun darum, Ihren Platz in der übernatürlichen Gesellschaft einnehmen zu wollen. Sie streben nach Gleichberechtigung, doch ist es ein langer Weg und die Hürden sind groß. Die Clans fürchten die Dünnblütigen als böses Omen, als Zeichen des bevorstehenden Untergangs der Vampire und als Zeichen des Gehenna, des Weltuntergangs.

In seiner wörtlichen Übersetzung steht der Begriff "dünnblütig" für Vampire der 14. oder 15. Generation. Das Konzept der vampirischen Vitae besagt, dass der Fluch und das Blut mit jeder neuen Generation immer schwächer wird, weshalb die uralten Vampire niedriger Generationen über das Potential großer Macht verfügen, wogegen deren Nachkommenschaft immer schwächer wird. Ab der 14. Generation kann es vorkommen, dass die vampirische Vitae so verwässert ist, dass die Merkmale des ursprünglichen Fluchs nicht mehr vollständig durchkommen. Ihr Blut ist dünner und das darin befindliche Potential deutlich schwächer. Über die Jahrhunderte haben die Kindred sich verbreitet, Nachkommen erschaffen und Ihren Fluch weitergegeben. Mit der Neuzeit ist nun eine Generation erreicht, in welcher das Blut sich nicht mehr weiter verdünnen lässt. Wissenschaftliche Theorien würden behaupten, dass der Fluch seine Grenzen erreicht hat und das Resultat sind die Dünnblütigen, verfluchte Existenzen, deren einziges Verbrechen es ist, nicht von starkem Blut zu sein.   Über Jahrhunderte hinweg wurden die Dünnblütigen von den Ahnen, den Ältesten der Clans, den Nodisten und den Gehenna-Kulten überall auf der Welt gefürchtet und als böses Omen betrachtet. Sie fürchten deren Existenz, denn die ältesten Schriften der Vampire geben einen Hinweis darauf, dass die Verwässerung des Fluchs ein Zeichen der bevorstehenden Endzeit ist. Immer schon schlug solchen Vampiren der Hass der übernatürlichen Gesellschaft entgegen, doch galten Sie lange Zeit als Ärgernis, welches ignoriert werden konnte. Das vermehrte Auftreten von Vampiren der 14. und 15. Generation sorgt jedoch dafür, dass die Gesellschaft, allen voran die Camarilla, diesen Umstand nicht mehr ignorieren kann. Während die Hälfte aller Kindred der 14. Generation dünnblütig ist, sind es alle Kindred der 15. Generation. Sie galten lange Zeit als die "letzte Generation" von Vampiren, doch die Umstände haben sich geändert. Manche von Ihnen haben es geschafft, Ihr Blut zu verdicken, durch Diablerie oder aber es ist auf mystische Weise selbst geschehen und die vampirischen Aspekte sind verspätet zutage getreten. Gerüchte sind aufgekommen, dass nun auch Vampire der 16. Generation existieren, wenn auch die Indizien hierfür nicht bestätigt sind.   Die Dünnblütigen sind immer clanlos und werden auch in Ihrer Gesamtheit nicht als Clan in der nächtlichen Gesellschaft akzeptiert. Zu weit sind Sie von Kain entfernt und tragen kaum Ausprägungen seines Fluches in sich. Sie sind die Abkömmlinge jener Vampire, die für sich in Anspruch nehmen, die wahren Erben von Kain zu sein, während Sie selbst als "Unfälle" oder "gescheiterte Experimente" abgetan werden. Nicht selten werden Sie von Ihren Erzeugern vernichtet, zumeist aber einfach zurückgelassen. Sie werden aus der Gesellschaft der Nacht ausgestoßen und haben keine Möglichkeit, sich der Camarilla anzuschließen, die Sie niemals akzeptiert. Vielmehr werden Sie, sobald man Ihrer gewahr wird und auf Edikt der Sekte, durch ein Ritual der Tremere, mit dem Mal des Halbmonds gebrandmarkt, um Sie sofort für Jeden als Dünnblütige erkennbar zu machen und Ihnen damit jedes Recht auf Gleichberechtigung zu nehmen. Sie werden als Bedrohung für die Maskerade wahrgenommen und viele von Ihnen werden vernichtet, sobald ein "richtiger" Vampir mit Ihnen zu tun hat, da Sie auch nicht durch die Rechte und Gesetze der Sekten geschützt sind. Ihr Status als Außenseiter sorgt dafür, dass selbst die Anarchen oder die Autarkis sich oftmals zweimal überlegen, mit Ihnen zu verkehren, da dies Ihrem eigenen Ruf schaden könnte oder Sie auf abergläubische Art und Weise das Unheil fürchten, welches die Dünnblütigen bedeuten könnten.   Da Sie keine wirklichen Vampire sind und Ihr Blut stark verwässert ist, können die Dünnblütigen den Kuss nur sehr eingeschränkt, wenn überhaupt, weitergeben. Die Potenz Ihres Blutes ist schlicht zu gering, um dessen sicher zu sein. Ab der 14. Generation kann das sogenannte "Dünnblut-Syndrom" auftreten und etwa die Hälfte aller Kindred dieser Generation sind Dünnblütige. Jene Hälfte, die das Pech hat, wirklich dünnblütig zu sein, kann den Kuss mit einer sehr eingeschränkten Wahrscheinlichkeit erfolgreich weitergeben, doch die daraus entstehenden Vampire der 15. Generation sind immer Dünnblütige. Die wiederum haben kaum noch eine Möglichkeit, den Kuss erfolgreich weiterzugeben, da dies so gut wie immer scheitert. Vermeintlich existieren Fälle, in denen das Blut stark genug wurde, um Kindred der 16. Generation zu erschaffen, doch ist dies kaum dokumentiert und besteht nur aus sehr seltenen Einzelfällen.   Ein Dünnblütiger bildet keine Claneigenschaften aus, weder eine Affinität für bestimmte Disziplinen, noch eine Clanschwäche oder einen Zwang, der Ihnen im Blut liegt. Auch die klassischen Fähigkeiten der Vampire, wie die Heilungsfähigkeit, der generelle untote Zustand oder die klassischen Schwächen, wie z.B. die Abneigung gegen die Sonne, sind nicht ausgeprägt und treten nur abgeschwächt oder gar nicht in Erscheinung. Manchmal besteht nicht einmal ein Blutdurst und es gibt Fälle von Dünnblütigen, die sich normal ernähren können. Gerüchten zufolge sollen sich Dünnblütige auch schon normal fortgepflanzt haben. Das Blutsband können Dünnblütige nur sehr eingeschränkt erzeugen und von Ihnen erschaffene Ghule verlieren die übernatürlichen Eigenschaften schnell wieder, so Sie denn überhaupt in Erscheinung treten. Ein Dünnblütiger mag seine Ahnenlinie theoretisch zurückverfolgen können, doch wird Er niemals als Mitglied eines Clans betrachtet, sondern ist automatisch ein Ausgestoßener ohne Anspruch, in den Clan aufgenommen zu werden. Es gibt kaum allgemeingültige Regeln für Dünnblütige, denn jeder von Ihnen weist andere, voneinander abweichende Merkmale auf. Sie haben nur gemeinsam, dass der vampirische Fluch in Ihren Adern nicht ausgeprägt ist, doch die Einzelheiten unterscheiden sich bei jedem Individuum. Sie sind gefangen in einem Dämmerzustand zwischen Leben und Tod, der bei jedem von Ihnen anders ausgeprägt ist, abhängig von der Intensität des Blutes, welches Sie tatsächlich innehaben und den Merkmalen, die damit einhergehen.
 
 

Wer sind die Dünnblütigen?

Dünnblütige, gefangen in einem Dämmerzustand zwischen Leben und Tod, stehen immer vor einer folgenschweren Entscheidung. Sie altern nicht und teilen zumeist die Unsterblichkeit der regulären Kindred, doch abgesehen davon sind Sie keine wirklichen Vampire. An irgendeinem Punkt muss sich ein Dünnblütiger für seinen Weg entscheiden, der Ihn entweder in die Nacht oder den Tag führt. Entscheidet Er sich für die Nacht, ist Diablerie die erste Wahl. Indem Er das Blut und die Seele eines anderen Vampirs verschlingt, kann Er sein Blut verdicken und die Aspekte seines Clans ausbilden, die Ihm verwehrt blieben. So wird Er zu einem vollwertigen und regulären Kindred. Manchmal wird einem Dünnblütigen dies von der Camarilla in Aussicht gestellt, wenn Sie Ihre Loyalität bewiesen haben oder es ist eine spontane Entscheidung, wenn sich die Möglichkeit eröffnet, einen gefallenen Feind seines Blutes zu berauben. Der andere Weg führt einen Dünnblütigen zurück in die Sonne. Er kehrt in die sterbliche Gesellschaft zurück und führt sein normales Leben bestmöglich weiter, wobei Er jedoch stets eine Gefahr für die Maskerade bleibt, da Er immer noch übernatürliche Aspekte an sich hat. Unter den Dünnblütigen selbst halten sich Gerüchte und Aberglauben, dass es Wege gibt, den Fluch vollständig abzuschütteln. Manche sind überzeugt, dass Sie Ihren Erzeuger vernichten müssen, um den Fluch zu brechen, Andere suchen nach speziellem Blut oder ritueller Reinigung. Ein Dünnblütiger, der sich für den menschlichen Pfad entscheidet, führt ein Leben am Limit, denn die übernatürliche Welt vollständig hinter sich zu lassen, ist beinahe unmöglich.   Seitdem Sie in größerer Zahl in Erscheinung treten, haben Dünnblütige eine mysteriöse Gabe der Voraussicht bewiesen, die sich in Gruppen von Gleichgesinnten nur noch verstärkt. Sie erhalten Einblicke und Eindrücke der Pläne und Taten der Ahnen und Methusalem, manchmal träumen Sie sogar von den Vorsintflutlichen. Die Dünnblütigen halten diese Eigenschaft oftmals geheim, denn Sie werden sofort von Interesse für alle Kindred, die von dieser Eigenschaft erfahren. Unter den Dünnblütigen wird debattiert, ob diesen Eindrücken zu glauben ist oder was die Quelle dieser Einsicht sein könnte. Einige glauben, diese Visionen sind Erinnerungen, ausgelöst durch den Umstand, dass die Reanimation in den Untod bei einem Dünnblütigen länger dauert als bei anderen Vampiren, aufgrund des schwächeren Blutes. Andere wiederum glauben, dass die Dünnblütigen von den Vorsintflutlichen selbst manipuliert werden und diese Visionen falsche Informationen sind, die dazu dienen, die übernatürliche Gesellschaft in Sicherheit zu wiegen. Viele Vampire, die von diesen Einsichten wissen, wollen die Dünnblütigen allein dafür vernichten, während die Dämmerlinge selbst oftmals überhaupt nicht verstehen, was Sie eigentlich sehen und keine Vorstellung davon haben, ob diese Eindrücke wichtig sind oder nicht.   Ihr Außenseiterstatus sorgt dafür, dass viele Dünnblütige sich von den großen Sekten fernhalten. Der Sabbat ist keine Option, denn die Dünnblütigen können, mit Ihren eingeschränkten vampirischen Kräften, innerhalb der mörderischen Sekte kaum überdauern. In einer Stadt der Camarilla hält sich ein Dünnblütiger entweder vollständig bedeckt oder Er geht das Risiko ein und fragt beim lokalen Prinzen um Zuflucht. Meist wird dies allerdings nur gewährt, wenn der Dämmerling ein ausgeprägtes Talent oder eine besondere Gabe hat, für die der Prinz in seiner Domäne Verwendung findet. Manche Clans, die selbst wenig zu verlieren haben, sind den Dünnblütigen gegenüber meist offener eingestellt, allen voran die Malkavianer oder die Nosferatu, die selbst oftmals Außenseiter sind. Die meisten anderen Vampire fürchten um Ihren Ruf und den gesellschaftlichen Selbstmord, den Sie erleben, wenn bekannt wird, dass Sie sich mit Dünnblütigen abgeben. Die meisten Dünnblütigen bevorzugen es daher, in den Außenbezirken einer Stadt zu bleiben, den Kopf unten zu halten und möglichst wenig Kontakt mit den Obrigkeiten zu haben. Meist werden Sie irgendwann von der Geissel gefunden und entweder drangsaliert oder für die Sekte eingespannt. Die Camarilla, die sich die Besonderheiten der Dünnblütigen wie das Wandern in der Sonne, manchmal zunutze machen wollen, hat ein Talent dafür, vielversprechenden Dämmerlingen, die für Schutz oder Akzeptanz alles tun würden, Angebote und Versprechen zu machen, sei es Blut, um zu vollwertigen Vampiren zu werden oder zumindest Gleichberechtigung, die jedoch meist niemals erfolgt. Sie sind die untersten Bauern auf dem Schachbrett, doch die vage Hoffnung darauf, Ihre Situation zu verbessern, reicht für manche von Ihnen schon aus.   In den Reihen der Anarchen finden die Dünnblütigen oftmals mehr Akzeptanz, besonders bei den Brujah oder Gangrel, die nicht viel Wert auf Etikette legen und bei denen Persönlichkeit mehr zählt als Blut oder Clan. Die Philosophie der Anarchen, sich gegen das System zu stellen und aus dem Untergrund gegen die Regeln der Obrigkeit zu kämpfen, findet großen Anklang bei den Geknechteten. Eine Gruppe Dünnblütiger kann in den Reihen der Anarchen durchaus erfolgreich sein und einen gewissen Respekt erlangen, doch am Ende sind Sie keine vollwertigen Vampire und Ihre Schwächen, die allzu sterblich sind, machen Sie immer zu einem Sicherheitsrisiko. Gleichzeitig fürchten die Anarchen, dass die wachsende Anzahl Dünnblütige Ihre Reihen schwächen könnten. Bei allen nützlichen Fähigkeiten, welche Dünnblütige mitbringen, sind Sie doch schwächer als reguläre Kindred und ein Übermaß von Ihnen könnte die Bewegung schwächen. Sie werden daher argwöhnisch beäugt und oftmals geduldet, doch wahre Akzeptanz und Gleichberechtigung finden Sie auch bei den Anarchen nicht.

Basic Information

Biologische Eigenschaften

Disziplinen

Temporäre Kräfte

Die Dünnblütigen können keine Disziplinen im regulären Sinne ausbilden, da Ihr Blut und Ihr Fluch zu schwach sind, um eine Affinität für bestimmte übernatürliche Gaben zu haben, wie es bei Kindred üblich wäre. Die Dämmerlinge können jedoch temporär auf die übernatürlichen Kräfte der Vampire zugreifen. Indem Sie Blut einer bestimmten Resonanz trinken, können Sie temporär, bis Sie Blut einer anderen Resonanz konsumieren, die Disziplinen nutzen, welche der jeweiligen Resonanz zugeordnet sind. Eine cholerische Blutresonanz würde Ihnen erlauben, Kräfte der Stärke oder der Geschwindigkeit anzuwenden, wogegen eine phlegmatische Resonanz Ihnen vielleicht Zugriff auf Beherrschung geben würde. Dünnblütige können jedoch immer nur eine Kraft auf einmal temporär erhalten und Ihre Möglichkeiten sind limitiert, da Sie niemals wahre Meisterschaft erlangen können, sondern nur relative Standardkräfte einsetzen können.

Dünnblut-Alchemie

Als Ausgleich für Ihre fehlenden Disziplinskräfte haben die Dünnblütigen eine alternative Technik entwickelt, die nur Ihnen zu eigen ist: die sogenannte "Dünnblut-Alchemie". Dabei handelt es sich um alchemistische Formeln, deren Anwendung, kombiniert mit dem übernatürlichen Blut der Dämmerlinge, Ihnen die Fähigkeit erlaubt, bestehende Disziplinskräfte zu simulieren und zu replizieren oder gar gänzlich eigene Kräfte zu entwickeln. Die Bandbreite reicht von einfachen Tricks wie der Simulation einer Starre über aufziehenden Nebel bis hin zu Telekinese. Die Dünnblut-Alchemie ist vielleicht die jüngste aller Disziplinen, ins Leben gerufen durch die Drogenszene der Großstädte und uralte Alchemie aus grauer Vorzeit, auf die zurückgegriffen wurde. Es ist eine Kraft, über die noch wenig bekannt ist und deren Potential demnach noch nicht vollständig erforscht ist.

Fluch

Fehlende Blutstärke

Die Dünnblütigen besitzen keine Blutpotenz, was bedeutet, dass der Fluch in Ihren Adern kaum vorhanden oder ausgeprägt ist. Die übernatürliche Vitae in Ihren Adern ist "verwässert" und zu dünn, um den Vampirismus vollständig auszuprägen. Neben all den Nachteilen, welche damit einhergehen, hat es jedoch auch Vorteile. Die meisten von Ihnen haben tatsächlich keinen eigenen Clanfluch, der Ihnen im Blut liegt. Einige wenige von Ihnen prägen tatsächlich die Schwäche des Clans aus, von dem Sie abstammen, allerdings nur, wenn das Blut in Ihnen doch noch über eine gewisse Stärke verfügt. Die meisten Dünnblütigen aber haben keine Clanschwäche, was ein großer Vorteil ist, wenn Sie sich in der übernatürlichen Gesellschaft bewegen, da Sie nicht so gebunden sind wie es reguläre Kindred durch Ihren Fluch oftmals sind.

Zwang

Frei von Zwängen

Die Dünnblütigen besitzen, aufgrund Ihres schwachen Blutes, keinen claneigenen Zwang, der sich im Blut manifestiert und Sie zu gewissen Handlungen treibt. Ihr inneres Tier, sofern vorhanden, ist zu schwach und prägt diese Einflüsse nicht aus. Dies ist ein großer Vorteil, denn die Handlungen der Dämmerlinge werden dadurch nicht durch einen uralten Fluch der Clans gesteuert.

Civilization and Culture

Wichtigste Gruppen

Blutlinien

Da die Dünnblütigen kein eigener Clan sind und keine Clanmerkmale ausprägen, gibt es auch keine Abweichungen des Blutes, die von Ihnen abstammen könnten. Dementsprechend existieren keine Blutlinien. Allerdings haben die Dünnblütigen die Eigenschaft, sehr unterschiedlich in der Art Ihrer persönlichen Ausprägung des Fluchs zu sein. Jeder von Ihnen weist bis zu einem Grad Stärken und Schwächen des Vampirismus auf, einige von Ihnen können essen, während Andere sich komplett von Blut ernähren müssen. Manche können sich in der Sonne schadlos bewegen, Anderen verbrennen in der Sonne oder diese fühlt sich zumindest unangenehm an. Einige von Ihnen entwickeln Ausprägungen einer Clanschwäche, Andere haben nicht einmal Fangzähne, um Sterbliche beißen zu können. Die Dünnblütigen sind als Besonderheit des Blutes so vielseitig und vielfältig, dass man jeden von Ihnen als Individuum und Besonderheit betrachten kann, sodass theoretisch jeder von Ihnen eine eigene Blutlinie sein könnte.
 

Strukturen

Da Sie kein Clan sind, haben die Dünnblütigen auch keinerlei interne Organisation. Sie haben keine angesammelten Ressourcen, uralte Sitze oder ganze Landstriche und Institutionen, die von Ihnen dominiert werden, wie es bei den Clans der Fall ist. Die fehlende Struktur sorgt auch für massiven Mangel an politischem Einfluss, denn letztgültig werden Sie nicht als Einheit wahrgenommen und können nicht geeint auftreten. Dünnblütige versammeln sich zumeist nur auf regionaler Ebene. In einer Stadt oder Domäne tun sich die ansässigen Dünnblütigen oftmals zusammen, aus purem Pragmatismus, um zu überleben. In diesen Gemeinschaften bilden Sie dann lokale Strukturen, die aber keinen Richtlinien folgen, sondern sich von Stadt zu Stadt unterscheiden können. Beinahe jede große Stadt der Neuzeit hat eine kleine Ansammlung von Dünnblütigen, die in Form lokaler Straßengangs oder als selbst erklärte Anarchen auftreten. In einigen Fällen werden diese Gruppen wirklich von den Anarchen als zugehörig akzeptiert und anerkannt, doch weit häufiger sind diese Gruppen vollständig autark und auf sich selbst gestellt.   In großen Städten und Metropolen, wo die Präsenz der Camarilla übermächtig ist, bilden sich vielleicht gar zahlreichere Gruppen von Dünnblütigen, die sich dann in Untergrundnetzwerken zusammenschließen und einen Austausch pflegen sowie zeitweise gemeinsame Interessen verfolgen. Da Sie jedoch selten langfristig eine gemeinsame Agenda verfolgen und es keine Philosophie gibt, die Ihnen eine Richtung vorgibt, zersplittern diese Netzwerke zumeist nach wenigen Jahren wieder und die einzelnen Gruppen widmen sich Ihren individuellen Interessen. So fehlt es den Dünnblütigen an Richtung. Sie sind Getriebene, die nur überleben wollen und nach Gleichberechtigung streben, dabei jedoch nicht genug Ambition oder Disziplin aufbringen, um wirklich etwas zu bewegen.

Geschichte

Die Ursprünge der Dünnblütigen

Wann genau die ersten Dünnblütigen in Erscheinung getreten sind, ist nicht genau bekannt. Jedoch sprechen bereits alte Texte aus dem Buch Nod von der Verwässerung des Blutes, welche als Zeichen der bevorstehenden Endzeit und der Vernichtung aller Vampire gedeutet wird. Tatsächlich steht aber zu vermuten, dass das Phänomen der Dünnblütigen in früheren Jahrhunderten nur extrem selten in Erscheinung getreten ist, da die Kindred dieser Zeit schlicht von weit geringerer Generation und damit größerer Macht gewesen sind. Dass eine Generation erreicht wird, in welcher der Fluch so schwach ausgeprägt ist, dass die vampirischen Merkmale nicht mehr zutage treten, war über Äonen hinweg eine rein theoretische Bedrohung. Immer schon sprachen die Ahnen, besonders die alten und mächtigen unter Ihnen, von einer zunehmenden Verwässerung des Blutes, da Sie durchaus feststellten, dass jüngere Generationen schwächer waren als Sie selbst, doch welche Ausmaße dieses Phänomen dereinst annehmen würde, war über lange Zeit schlicht unbekannt.   In früheren Zeiten wurden Dünnblütige, so Sie denn überhaupt existierten, als Ärgernis abgetan, als Anomalie des Blutes, die schnell vernichtet wurde und keine Überlebenschance in der nächtlichen Gesellschaft hatte. Ihre Seltenheit und die unerklärlichen Eigenschaften Ihres Blutes gaben Anlass zur Spekulation, doch nur Scholaren und Nodisten alter Zeit beschäftigten sich wirklich damit, ohne jemals eine wirkliche Antwort auf die Frage zu finden, was dies bedeuten mag.
 

Dünnblütige in der Moderne

Die modernen Nächte haben die Dünnblütigen in den Fokus der untoten Gesellschaft gerückt, da Ihre Anzahl seit den frühen 2000er Jahren massiv zugenommen hat. Über Äonen hinweg haben sich Kindred vermehrt und verbreitet, den Kuss weitergegeben und Nachkommen erzeugt. Mit der Moderne wurde eine Generation erreicht, die so weit von Kain und seinem Fluch entfernt sind, dass die Eigenschaften des Vampirismus nur noch verwässert in deren Blut zu finden sind. Da es zunehmend mehr Vampire höherer Generation gibt, vermehrt sich auch die Anzahl der Dünnblütigen, die so entstehen, die teilweise abermals Nachkommen erzeugen konnten. Die Befürchtungen der Ahnen hatten sich damit soweit bewahrheitet, dass die Eigenschaften der Clans und des Blutes nicht mehr zutage treten und dies das Ende der vampirischen Blutlinien bedeuten könnte.   Wurden die Dünnblütigen anfangs noch als Ärgernis abgetan, können Sie in den jüngsten Nächten nicht mehr ignoriert werden. Sie sind essentieller Bestandteil der nächtlichen Gesellschaft geworden, organisieren sich in Gruppen und haben mit der Dünnblut-Alchemie zwischenzeitlich gar eine eigene Disziplin entwickelt, mit der Sie versuchen, Ihre Nachteile auszugleichen. Erste Stimmen werden laut, die davon sprechen, dass die Dünnblütigen, mit all den Vorteilen, die Sie gegenüber regulären Kindred haben, vielleicht gar die nächste Stufe der vampirischen Evolution sind, eine Weiterentwicklung und damit die Zukunft der vampirischen Rasse als Ganzes. Zunehmend treten die Dünnblütigen selbstbewusster auf und fordern einen gleichberechtigten Platz unter den Clans, eine Entwicklung, welche die alten Vampire mit Sorge und Argwohn beobachten. Nicht nur sehen Sie Ihre Vormachtstellung bedroht, sondern die Dünnblütigen stehen für das Ende der einstmals stolzen Clans und Jahrtausende von Geschichte, welche diese mit sich tragen.

Historische Figuren

Jenna Cross

Die geheimnisvolle Jenna Cross ist eine Dünnblütige und indirekte Nachkommin des legendären Smiling Jack. Nachdem Er Sie in Los Angeles gefunden hatte und aufgrund Ihres geheimnisvollen Halbmondmales zu seinem Ghul gemacht hatte, entwickelte Sie von selbst eine gewisse Blutstärke und wurde zu einer Dünnblütigen. Ihr Blut wurde allerdings nicht mächtig genug, um zu einer Brujah wie Ihr "Erzeuger" zu werden. Das Halbmondzeichen und der Umstand, dass Sie ein Vampir ist, ohne den Kuss empfangen zu haben, machten Sie zu einer Art Heiligen in gewissen Kreisen, vor allem bei Gehenna-Kulten. Jack stilisierte Sie als Prophetin der Endzeit und mit seiner Unterstützung formte Sie eine Bewegung der Dünnblütigen in den Straßen von Los Angeles, wo Sie eine überaus wichtige Rolle einnimmt.
 

Kirin Taunk

Eine geheimnisvolle Alchemistin, die zahlreiche Formeln der Dünnblut-Alchemie mit entwickelt haben soll und deren radikale Theorien und Techniken die Entwicklung der neuartigen Disziplin überhaupt erst ermöglicht haben. Viele der angewandten Formeln der Dünnblütigen führen sich auf Ihre Entwürfe zurück, was Ihr großen Respekt unter den Dünnblütigen eingebracht hat. Sie ist bereits, auf unbekannte Weise, den endgültigen Tod gestorben und kann die Früchte Ihrer Arbeit nicht mehr ernten.

Verbreitete Mythen und Legenden

Die unbefleckte Prophetin

Unter den Dünnblütigen hat sich herumgesprochen, dass mit Jenna Cross eine Person existiert, die nicht nur das Mal des Halbmondes trägt, dem man mystische Kräfte oder gar Verbindungen zu uralten Wesenheiten wie Lilith nachsagt, sondern dass Sie zu einer Dünnblütigen wurde, ohne jemals den Kuss empfangen zu haben. Ihr Blut hat sich von selbst soweit verdickt, dass Sie den Status als Ghul verloren hat und zu einem Vampir wurde, wenn auch nur dünnblütiger Natur. Für die Dünnblütigen ist dies ein Wunder und der Beweis, dass Sie eine neue Spezies von Vampiren sind, deren Möglichkeiten alles sprengen, was die alten Ahnen jemals für möglich gehalten hätten. Viele Dünnblütige reisen nach Los Angeles in die ehemaligen Anarchenfreistaaten, um sich Jenna Cross anzuschließen, im Bestreben, eine Bewegung ins Leben zu rufen, die Ihnen endlich Gleichberechtigung und Akzeptanz unter den Clans einbringen wird. Für Sie ist Jenna Cross eine Prophetin, ein Symbol, dem Sie bereitwillig folgen, da Sie Ihnen Hoffnung zu bringen vermag.
 

Wege der Erlösung

Viele Dünnblütige empfinden Ihren Zustand als Bürde und Fluch, denn Sie sind nirgends zugehörig und gefangen zwischen den Welten. Unter vielen von Ihnen haben sich daher Mythen verbreitet, die angeblich ermöglichen sollen, den verfluchten Zustand zu beenden und wieder in Ihr Dasein als Sterbliche zurückzukehren. Neben einigen Theorien der Folklore wie dem Trinken von Einhornblut oder ritueller Reinigung ist der am meisten verbreitete Mythos jener, dass ein Dünnblütiger durch die zeitnahe Vernichtung seines Erzeugers seinen Zustand beenden und Erlösung erlangen kann. Die Theorie hat sich dadurch verfestigt, dass viele Dünnblütige vehement behaupten, Jemanden zu kennen, der mit dieser Methode ins Tageslicht zurückgekehrt sein soll. Dies hat zu einer regelrechten Jagd auf Erzeuger von Dünnblütigen geführt, die verzweifelt versuchen, sich von Ihrem Dasein zu befreien.
 

Boten der Endzeit

Den alten Aufzeichnungen des Buches Nod ist die Verwässerung des Blutes eines der Anzeichen von Gehenna, der bevorstehenden Endzeit, in welcher die Vorsintflutlichen erwachen und Ihre Nachkommen verschlingen werden. Die Dünnblütigen, welche die Merkmale aus den antiken Schriften offen tragen, werden daher als Inkarnationen dieser Prophezeiung gesehen und viele Vampire fürchten Sie tatsächlich als Boten der Endzeit. Ihr vermehrtes Auftauchen wird als böses Omen gewertet und trägt maßgeblich dazu bei, dass Ihr Status in der nächtlichen Gesellschaft so gering ausfällt. Die anderen Vampire fürchten um Ihre Existenz, Ihre Zukunft und Ihre Macht und halten die Dünnblütigen, die keine Clanmerkmale ausprägen und keine Eigenschaften echter Vampire innehaben, für die Vorboten des drohenden Untergangs.

Trivia

  • Die Dünnblütigen als eigenständiger "Clan" sind erstmals in der V5 Edition spielbar geworden. Zuvor existierten die Dünnblütigen und Charaktere, welche das sogenannte "Dünnblut-Syndrom" aufwiesen, zwar bereits innerhalb der Lore, waren jedoch kaum spielbar. Solche Charaktere konnten mit besonderen Einschränkungen gespielt werden. So hatten Sie mit Erschwernissen zu kämpfen, z.B. mussten Sie die doppelte Menge Blutpunkte ausgeben, um Disziplinen einzusetzen, konnten kein Blutsband bilden und mussten einen Teil Ihres Blutes stets zum Erwachen verwenden. Sie konnten außerdem den Kuss nur erschwert weitergeben und Jene, die den Kuss der Dünnblütigen überlebten, erwachten erst Minuten oder Stunden später als Vampire.
  • Trotz aller Nachteile hatte das "Dünnblut-Syndrom" in den alten Editionen auch Vorteile. Sie konnten seltene und spezialisierte Disziplinskräfte deutlich leichter, manchmal intuitiv, erlernen und manche von Ihnen entwickelten gar eigene Disziplinsausprägungen, was normalerweise nur die ältesten oder sehr erfahrene Kindred vermögen. Dazu gab es jedoch eine Limitierung: Dünnblütige der 14. Generation konnten maximal Kräfte bis Stufe 4 erlernen, jene der 15. Generation sogar nur bis Stufe 3. Die seltenen Dünnblütigen der 16. Generation erlangten Kräfte sogar nur bis zur 2. Stufe. Mit der Einbindung der Dünnblut-Alchemie und den neuen Resonanzregeln der V5 Edition sind diese Regeln obsolet geworden und die Dämmerlinge wurden als vollwertig spielbarer "Clan" eingeführt.
  • Nur Dünnblütige sind in der Lage, die Dünnblut-Alchemie anzuwenden. Sollte ein Dünnblütiger zu einem vollwertigen Vampir werden, verliert Er die Möglihckeit, diese Kräfte effektiv einzusetzen, erlangt im Austausch dafür aber Zugang zu den Disziplinen der Clans. Auch können nur Dünnblütige temporäre Disziplinskräfte ausbilden und verlieren diese Eigenschaft, sollten Sie jemals vollwertige Vampire werden.
  • Dünnblütige haben in der V5 spezielle Vorzüge und Schwächen, welche nur Sie nehmen können. Darunter fallen solche Dinge wie das Ausprägen eines Clanfluchs trotz Ihres Zustands, das Fehlen jeglicher Fangzähne und generell jedwede Variation des vampirischen Fluches, welche dabei hilft, den Zustand des Charakters zu individualisieren.
Disziplinen
Dünnblut-Alchemie
Fluch
Keiner
Zwang
Keiner
Titel
Zwielichtgeborene, Mercurianer, Die Jungen, Außenseiter, Dämmerlinge, Abscheulichkeiten
Gründer
Keiner

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