Die Altstadt

Ein warmer Wind trägt den Duft von frischem Brot, Rauch und Salz über das Kopfsteinpflaster. Ihr hört das Rufen der Händler, das Klirren von Krügen und das ferne Läuten der Tempelglocken. Zwischen alten Fassaden und bunten Marktständen atmet die Altstadt Nordhavens Geschichte – lebendig, laut und würdevoll zugleich.

Die Altstadt ist das sichtbarste Bindeglied zwischen Nordhavens Vergangenheit und seiner Gegenwart Ihre Gebäude bestehen aus dunklem Stein, durchzogen von aufwendig verzierten Holzfassaden, deren Schnitzereien uralte Handwerkszeichen tragen. Enge Gassen winden sich durch das Viertel und öffnen sich schließlich auf den Großen Marktplatz – das pulsierende Zentrum der Altstadt.

Hier stehen prächtige Bauwerke: die Stadtkanzlei, Symbol bürgerlicher Ordnung, und der Tempel der Erneuerung, dessen hohe Türme weit über die Dächer hinausragen.

Die Luft ist erfüllt von einem reichen Duftgemisch – Backwaren, Gewürze, Hafenluft – und das ständige Stimmengewirr verleiht dem Viertel eine ungebrochene Vitalität.

Die Altstadt ist das Herz des täglichen Lebens. Hier treffen sich Kaufleute, Gläubige, Pilger und Bürger, um Handel zu treiben, Geschichten auszutauschen oder einfach das geschäftige Treiben zu beobachten. Die Tavernen sind stets gefüllt, das Lachen hallt durch die schmalen Gassen, und an jeder Ecke erklingt Musik. Besonders der Marktplatz dient als Bühne der Gemeinschaft: Tagsüber laut und verhandlungsfreudig, bei Nacht ein stiller Treffpunkt unter dem Mondlicht. Die Stadtkanzlei mit ihren Säulen und Reliefs strahlt Autorität aus, während der Tempel der Erneuerung Pilger aus allen Landen anzieht.

Ein Meer aus Stimmen erfüllt die Luft. Händler rufen ihre Waren aus, das Klirren von Münzen mischt sich mit dem Duft von Gewürzen, Backwerk und Meerluft. Unter bunten Planen glitzern Stoffe, Metall und Glas im Sonnenlicht.

Der Große Marktplatz ist das geschäftige Herz der Altstadt Nordhavens. Seine glatten Pflastersteine erzählen vom Treiben unzähliger Schritte, und die kunstvoll verzierten Fassaden ringsum spiegeln den Stolz der Stadt wider. Hier werden Waren aus allen Teilen der Welt gehandelt – von einfachen Lebensmitteln bis zu seltenen, magischen Artefakten.

Nachts verwandelt sich der Platz: Musiker und Geschichtenerzähler erfüllen ihn mit neuen Klängen, und das geschäftige Zentrum der Stadt wird zum stillen Ort gemeinsamer Erinnerung.

Personen:

Hedra Marn – Marktaufseherin; streng, aber gerecht, kennt jede Stimme der Händler.

Tovik „der Zähler“ – Münzprüfer; listig, mit unfehlbarem Ohr für Lügen.

Über den Dächern der Altstadt erhebt sich der steinerne Turm wie ein Wächter. Sein Klang erfüllt die Straßen, und für einen Moment scheint die ganze Stadt im Rhythmus seiner Glocken zu atmen.

Der Glockenturm von Nordhaven ist mehr als ein Zeitmesser – er ist das Symbol der Stadt. Errichtet aus wettergegerbtem Stein, trägt er die Spuren von Jahrhunderten und den Atem der See in seinen Mauern. Runen und Reliefs schmücken das Portal, Wellen und mythische Kreaturen erinnern an die alte Bindung zwischen Nordhaven und dem Meer.

Im Inneren drehen sich Zahnräder und Pendel im Takt des Lebens. Eine enge Treppe führt hinauf zu den Glocken, deren Klang bis zum Hafen reicht. Hier wacht der Türmer Halvar Greim, Hüter der Zeit und Beobachter der Küsten. Manche sagen, unter dem Fundament ruhe eine Kammer voller alter Verträge und Schutzrunen – andere glauben, die Glocken selbst seien mit Magie gesegnet, die Nordhaven vor Stürmen bewahrt.

Personen:

Metall klirrt, Stimmen hallen durch den Hof, und der salzige Wind trägt das Echo der Brandung bis an die Mauern der Flutwache. Ihr seht Wachen in silberblauen Mänteln, deren Emblem – eine Welle, die ein Schwert umspielt – im Sonnenlicht aufblitzt.

Die Flutwächter sind Nordhavens traditionsreiche Stadtwache, gegründet in den Tagen, als Piraten noch mit der Flut kamen. Ihr Hauptquartier liegt in der Altstadt nahe der Stadtkanzlei, wo Hauptmann Rurik Marenwind die Geschicke der sechs Viertelwachen lenkt.
Ihre Struktur verbindet alte Seefahrertugenden mit moderner Ordnung: klare Kommandoketten, disziplinierte Patrouillen und tiefe Verbundenheit mit den Gezeiten.

Besonders gefürchtet – und respektiert – ist die Spezialeinheit „Sturmflut“, deren Einsatztruppe bei Aufständen oder magischen Störungen eingreift. Ihr Erkennungszeichen: silberne Wellen auf dunkelblauem Grund.

Rurik Marenwind – Hauptmann der Flutwache; mit unerschütterlichem Pflichtgefühl.

Svea Runge – Hauptwachtmeisterin der Altstadt; streng, gerecht, mit scharfem Blick für Details.

Sören Meerwacht – Hafenwachtmeister; ehemaliger Seemann, pragmatisch und loyal.

Ein weiches, goldenes Licht fällt durch die hohen Fenster. Zwischen Regalen aus dunklem Holz schweben Lichtkugeln wie Atemzüge, und ihr spürt die Stille eines Ortes, der mehr bewahrt als Wissen.

Die Bibliothek des Lichts gilt als älteste Lehrstätte Nordhavens. Ihr heller Sandsteinbau mit dem goldenen Buchsymbol über dem Portal birgt ein Archiv vergessener Runen, eine Akademie der Sprachmagie und Hallen, in denen Worte selbst Macht besitzen. Die Luft riecht nach Pergament und Wachs, und manchmal flackern die eingravierten Runen an den Wänden – als würde das Haus selbst atmen.

Im Innenhof wächst ein silberner Baum, dessen Blätter im Morgenlicht schimmern. Wer unter ihm verweilt, findet Ruhe – oder eine Erinnerung, die nicht die eigene ist. Manche sagen, die weißen Raben dort seien die Geister alter Bibliothekare.

Buntes Licht fällt durch hohe Glasfenster und tanzt auf dem Steinboden. Ihr hört leise Gesänge, das Klingen von Wasser und den Wind, der über die Reliefs zieht. In dieser Stille scheint jeder Atemzug Teil eines alten Gebets zu sein.

Der Tempel der Erneuerung ist eines der geistigen Zentren Nordhavens – ein Meisterwerk aus Stein und Glas, dessen Wände Szenen des Wandels und der Heilung zeigen. Das gefilterte Licht offenbart die Symbole des Lebensnetzes Gardnar, das in stetiger Bewegung zwischen Wachstum und Vergehen pulsiert.
Pilger aus allen Landen kommen hierher, um Segen, Einsicht oder Ruhe zu suchen. Manche finden sie im Gebet – andere in der Stille, die selbst wie ein heiliger Klang wirkt.

Personen:

Elder Savalir – Hohepriester; ruhig, mit tiefer Stimme und klarer Überzeugung.

Miraen – Junge Novizin; neugierig, aufrichtig, erfüllt von leuchtender Hoffnung.

Die Stadtkanzlei – Ort der Entscheidungen

Schwere Türen aus dunklem Holz öffnen sich zu einer Halle aus grauem Stein. Das Licht fällt durch hohe Fenster auf den Versammlungstisch, über dem das Auge der Ordnung wacht. Stimmen hallen, Pergament raschelt, und jeder Schritt klingt nach Gewicht und Verpflichtung.

Die Stadtkanzlei ist das Herz der Verwaltung Nordhavens. Hier werden Gesetze beschlossen, Handelsverträge geprüft und Streitigkeiten geschlichtet. Das Gebäude symbolisiert bürgerliche Ordnung und Kontinuität – schlicht, aber von tiefgründiger Symbolik geprägt. In ihren Archiven ruhen Dokumente, deren Inhalt über Wohlstand und Macht der Stadt entscheidet.

Personen:

Archivarin Lora Thern – Hüterin der Kanzleiarchive; sachlich, verschwiegen, kennt viele Geheimnisse Nordhavens.

Ratsherr Darn Vel – Vertreter der Händlergilde; ehrgeizig, charmant, doch stets auf eigenen Vorteil bedacht.

Der Duft von Met und Rauch erfüllt die Luft, als ihr das Hjornskald betretet. Eine runde Bühne, von einer flackernden Feuerstelle erleuchtet, liegt im Zentrum. Die Flammen tanzen in wechselnden Farben, während Musik, Gelächter und Stimmen den Raum füllen.

Das Hjornskald ist ein lebendiges Varieté-Theater im Herzen Nordhavens – ein Ort zwischen Kunst und Magie, bekannt für seine humorvollen, bewegenden und oft improvisierten Aufführungen. Hier verschmelzen Geschichten, Gesang und Akrobatik mit sanften Zaubereffekten, die den Darstellern wie aus den Träumen der Skalden zufallen.
Die Bühne besteht aus dunklem Holz, die Feuerstelle in ihrer Mitte aus uralten Runensteinen. Über ihr hängen farbige Banner, die bei bestimmten Aufführungen aufleuchten und Figuren aus alten Sagen zeigen.

Hinter der Bühne liegt der Sängerflügel, wo Musik und Gedichte entstehen, und die Feuerschmiede, in der die Magierin Yrla Flammenhand das Feuer selbst lenkt. Im Geschichtenhof erzählen Reisende und Abenteurer ihre Erlebnisse, während das Publikum mit Bechern des berühmten Skaldsgolds lauscht.

Personen:

Yrla Flammenhand – Magierin und Lichtmeisterin; temperamentvoll, mit einem feinen Sinn für theatrale Dramatik.

Einar Kveldsson – Theaterleiter und Erzähler; charismatisch, liebt Improvisation und die Macht der Worte.

Lira „die Stimme“ – Sängerin; jung, furchtlos, mit einem magischen Timbre, das Feuerfarben verändert.

Ein leises Glockenspiel ertönt, als ihr den Laden betretet. Der Duft von Papier, Tinte und kaltem Tee liegt in der Luft. Zwischen schiefen Regalen und staubigen Folianten sitzt ein alter Gelehrter, dessen Krähe euch aus bernsteinfarbenen Augen mustert.

Die Dämmerkrähe ist eine kleine Buchhandlung in einer Nebenstraße des Südmarkts. Ihr Besitzer sammelt seit Jahrzehnten Werke, die sonst vergessen worden wären – Tagebücher, alte Sagen und Notizen von Reisenden. Viele Besucher kommen nur zum Stöbern, andere suchen gezielt nach Antworten, die sie in keinem Tempel finden.

In einer Vitrine liegen einige besonders begehrte Stücke:
Geschichtenbuch über Nordhaven, Sagen der Insel Frostvir, Tagebuch eines verschollenen Kartographen, ein altes Kochbuch mit seltsamen Rezepten, die Genealogie der Gildenfamilien, leere Pergamentrollen, eine magische Poesiesammlung und ein Reiseführer durch Frideyja.

Personen:

Eldrin Vael – Gelehrter und Besitzer; still, mit trockenem Humor und scharfer Erinnerung.

Ein silbriger Schimmer liegt über der engen Gasse, als ihr den Laden betretet. Der Geruch von Kräutern, Metall und altem Zauberwerk erfüllt die Luft. Fläschchen glühen auf den Regalen, während im Halbdunkel Apparaturen leise summen wie schlafende Tiere.

Der Funke ist ein Alchemistenladen in einer Seitenstraße der Altstadt. Sein Besitzer, Thorn Raunatt, gilt als einer der besten Runenalchemisten Nordhavens. Zwischen dicken Holzbalken und metallenen Symbolen verkauft er Pulver, Phiolen und Artefakte, die von schwacher Magie durchzogen sind.
Manche behaupten, die Zeit vergehe hier langsamer, als würde der Laden selbst den Fluss der Realität bremsen. Wer genau hinhört, meint, flüsternde Stimmen zwischen den Regalen zu vernehmen – Fragmente uralter Formeln.

Warenangebot:
Glühende Zauberkerzen · Runensteine aus Bergkristall · Pulverisiertes Silber · Magische Schreibfeder · Räuchergefäß mit Frostduft · Heiliges Wasser (versiegelt) · Lederzauberbuch mit Metallschließen · Gesteinssplitter vom Runenturm

Person:

Thorn Raunatt – Alchemist, verschlossen, mit kühlem Blick und ruhiger Präzision.

Der Duft von Kräutern, Harz und Asche empfängt euch, als ihr den schmalen Laden betretet. Über der Tür schwingt ein bronzener Kreis mit einem Blatt darin, und grünes Lampenlicht schimmert auf Reihen beschrifteter Gläser.

Das Zirkelblatt liegt versteckt in einer stillen Gasse nahe dem alten Glockenturm. Hier mischen sich Heilkunst und Magie zu einem Gleichgewicht, das seine Gründerin Miralwen Dorthen mit geduldiger Präzision wahrt. Einst Schülerin der Akademie, heute Grenzgängerin zwischen Alchemie und Naturkunde, verkauft sie Tränke, Essenzen und seltene Pflanzen – stets mit dem Spruch: „Alles in Maßen – selbst das Heil kann tödlich sein.“

Personen:

Miralwen Dorthen – Alchemistin; ruhig, scharfsinnig, sucht das Gleichgewicht zwischen Wissenschaft und Seele.

Jorn Tenfell – Kräuterbote aus den Nebelwäldern; wortkarg, zuverlässig, kennt Pfade, die kein anderer kennt.

Tilda Bren – Verschwundene Lehrtochter; ihr Platz bleibt gedeckt, als warte der Laden selbst auf ihre Rückkehr.

Ein warmer Kräuterduft liegt in der Luft. Überall glitzern Fläschchen im Licht, während das leise Klirren von Glas und das Rascheln getrockneter Blätter eine ruhige Melodie bilden. Hinter der Theke hebt ein Mann den Blick und lächelt wissend.

Wurzeln & Wunder ist ein kleiner, gepflegter Heilmittelladen in der Altstadt Nordhavens. Zwischen Holzregalen voller Phiolen und Salben mischt Erik Wundsmid, ein charismatischer Heiler, natürliche und magische Rezepturen gleichermaßen. Sein Wissen stammt aus alten Traditionen, und viele Bewohner schwören auf seine sanften, aber wirkungsvollen Mittel.

In den Regalen finden sich Heiltränke, Magisches Heilsalz, Regenerationstonikum, Kräuterextrakte gegen Furcht, Geweihstaub zur Trankverstärkung, Kristallfläschchen und der begehrte magische Verband, der Schmerz sofort lindert.

Person:

Erik Wundsmid – Heiler und Alchemist; freundlich, geduldig, mit feinem Gespür für das Gleichgewicht zwischen Magie und Natur.

Klares Licht spiegelt sich in funkelnden Fenstern, während der Duft von Metall, Parfüm und alchemistischem Rauch durch die schmalen Gassen zieht. Stimmen hallen, Münzen klingen, und überall glitzert etwas im Augenwinkel.

Das Frostjuwelen-Viertel ist Nordhavens exklusivste Einkaufsstraße. Zwischen verzierten Fassaden liegen Werkstätten, Alchemistenläden und Boutiquen, in denen Kristalle, Artefakte und fein gearbeiteter Schmuck gehandelt werden. Die Preise sind hoch, die Kundschaft erlesen – und das Misstrauen unter den Händlern ebenso groß wie ihre Faszination für das Schöne.

Enge Gassen winden sich zwischen schiefen Fachwerkhäusern, das Pflaster glänzt von Regen und Lampenlicht. Aus offenen Türen dringt Gelächter, das Klingen von Gläsern und der Duft von gebratenem Fisch und Gewürzen.

Die Nebengassen des Markts bilden ein Labyrinth aus Tavernen, Werkstätten und kleinen Ständen, in denen Händler ihre Waren im Halbschatten feilbieten. Tagsüber herrscht geschäftiges Treiben, doch nach Sonnenuntergang wandelt sich das Viertel: Musiker, Geschichtenerzähler und Schattenhändler teilen sich denselben Raum – ein Ort, an dem Wahrheit und Täuschung kaum zu unterscheiden sind.

Person:

Neben ihm existieren kleinere Schreine, etwa der unscheinbare Brunnen des Alten Pfades, an dem Händler Opfergaben für Glück im Handel hinterlassen.

Runenmagier der Stadt prüfen hier gelegentlich Artefakte, um sie von Flüchen zu reinigen – gegen ein angemessenes Entgelt.

Unter dem Marktplatz soll ein alter Zeremonienraum liegen, Überrest der ersten Stadtsiedlung, in dem einst Runenpriester uralte Verträge schlossen.

Die Kanzlei hütet verschlossene Archive, deren Siegel nur der Rat öffnen darf.

Im Tempelflügel gibt es ein verborgenes Glasfenster, das nur im ersten Licht der Sommersonnenwende erstrahlt und angeblich eine Prophezeiung offenbart.

Abenteueransätze

Das verschwundene Siegel: Ein uraltes Dokument aus der Kanzlei ist gestohlen worden – und enthält eine verborgene Wahrheit über Nordhavens Gründung.

Der flüsternde Brunnen: Seltsame Stimmen hallen aus dem Brunnen des Alten Pfades; Pilger berichten von Visionen.

Die Nacht des Marktes: In einer Vollmondnacht werden alle Händler durch eine unsichtbare Macht vom Platz vertrieben – doch niemand weiß, warum.