Zwischen den steinernen Hallen des Gildenviertels liegt ein kleines, tief eingelassenes Ladenhaus mit dickem Türrahmen aus graublauem Granit. Über der Tür hängt ein funkelnder Kristall in Form eines sechszackigen Sterns – das Zeichen Frostvirs, „des kalten Nordlichts“.
Drinnen herrscht gedämpftes, warmes Licht. Ein leises Knistern geht von den Heizrunen im Boden aus, und der Duft von Pelz, Wachs und Kräuteröl liegt in der Luft.
An den Wänden hängen Mäntel aus Schneewolf-, Eisbär- und Runenhirschfell, daneben Holzregale voller Fläschchen, metallene Haken und Laternen mit bernsteinfarbenen Kristallen.

Wenn Joran Eisblick spricht, mischt sich in jede seiner Geschichten das Rascheln des Schnees.
„Ich hab den Frost gesehen, wie er atmet“, sagt er oft, „und gelernt, ihn höflich zu bitten, mich leben zu lassen.“

Joran Eisblick
Ein alter, wettergegerbter Mann mit weißem Bart und funkelnden Augen, die wie gefrorenes Wasser wirken.
Er trägt stets einen schweren Mantel, selbst im Sommer, und bewegt sich mit der bedächtigen Ruhe eines Mannes, der zu viele Schneestürme überstanden hat.
Joran war einst Nordreisender und hat viele seiner Waren selbst erprobt.
Er nennt jeden Kunden „Reisender“ – egal, ob sie nur zum Schaufensterbummel hereinkommen.

Lirra, Lehrtochter
Eine junge Frau aus den Nordmarken, lernbegierig und still. Sie zeichnet Runenmuster auf Pelze und Fläschchen, um sie frost- oder wärmebeständig zu machen.
Manchmal beobachtet man sie, wie sie mit den Laternen spricht – sie behauptet, darin wohnten „Wärmegeister“.

1. Der Stern selbst:
Man sagt, der Kristall über der Tür ist ein Splitter des Nordlichts, das Joran in jungen Jahren eingefangen hat. Bei Schneefall beginnt er zu singen.

2. Das verschwundene Tagebuch:
In Jorans Lager soll ein Reisetagebuch liegen, das den Weg zu einer „vergessenen Wetterfeste“ beschreibt – einem Ort, an dem Schnee nie schmilzt und Stimmen im Sturm sprechen.

3. Lirras Wärmelaterne:
Einer der Laternengeister ist ausgebrochen und sucht nachts Schutz bei Kindern, die frieren. Manche halten das für Aberglauben – andere schwören, im Morgengrauen kleine glühende Fußspuren im Schnee gesehen zu haben.