Ravnos
Die Ravnos, bekannt als "Clan der Wanderer" sind Trickster, Mystiker und Vagabunden. Sie sind Draufgänger, die das Unleben auf dramatische Weise herausfordern und die Gefahr als Form der Selbstverwirklichung ansehen. Als Clan, der seine Ursprünge im fernen Indien und dem mystischen Osten hatte, verstanden die meisten westlichen Vampire Clan Ravnos niemals so, wie Sie vielleicht hätten sollen. In den modernen Nächten ist es dafür nun zu spät, denn Zapathasura, der mystische Begründer der Blutlinie, erhob sich in der gefürchteten "Woche der Alpträume" und in den Schockwellen, die seine Rückkehr auslösten, vernichtete Er beinahe seinen gesamten Clan. Die wenigen Ravnos, die übriggeblieben sind, verloren Ihre Verbindung zu Ihren antiken, mystischen Wurzeln und Ihrer Geschichte und waren gezwungen, sich eine neue Identität zu schmieden. Waren Sie davor Wanderer aus freien Stücken, so tun Sie dies nun aus Notwendigkeit heraus, um zu überleben, damit Sie nicht dereinst das gleiche Schicksal erleiden, wie Ihre unglücklichen Clangeschwister oder Ihr Clangründer selbst.
Die Ravnos waren stets Außenseiter in der nächtlichen Gesellschaft. Nicht selten gelten Sie in den Städten als Plage, als Ablenkung oder als Störenfriede, welche die übernatürliche Gesellschaft mehr behindern als voranbringen. Ihr Naturell bringt Sie oft auf die schiefe Bahn und verwickelt Sie in kriminelle Machenschaften, was letztlich dazu führt, dass oftmals Ärger und Schwierigkeiten auftreten, wo die Ravnos erscheinen und die empfindliche Balance zwischen den Sterblichen und Unsterblichen herausgefordert wird. Dieser Ruf zwingt Sie dazu, unabhängig vom Schutz der Sekten um Ihr Überleben zu kämpfen. Als Meister der Täuschung aber bevorzugen die Ravnos es, in einem Konflikt kein Blut zu vergießen, solange es andere, weitaus subtilere, Möglichkeiten gibt, Ihre Ziele zu erreichen. Sie können betören und verführen, um zu bekommen, was Sie wollen, nur um dann im nächsten Moment wieder zu verschwinden. Jene, die getäuscht wurden, brauchen vielleicht sogar noch eine lange Zeit, um wirklich zu verstehen, was geschehen ist. Selten geben sich die Ravnos als Clan zu erkennen und mischen sich oft unter die Gesellschaft, um zu manipulieren und zu täuschen, bis Sie haben, was Sie wollen. Sie sind immer auf dem Sprung, immer bereit, alles hinter sich zu lassen, weiterzuziehen und auf die nächste Gelegenheit zu warten. Sie mögen rastlos sein, doch es ist der Unlebensstil, den die Ravnos für sich gewählt haben und der Ihnen vielleicht sogar im Blut liegt.
Der Ursprung von Clan Ravnos liegt beinahe vollständig im Dunkeln. Als Clan von Lügnern, Illusionisten und Trickstern existieren unzählige Variationen, wie der Clan dereinst entstanden sein könnte. Ihr Clangründer trägt viele Namen, geprägt von noch mehr Kulturen. Der gebräuchlichste Name ist Zapathasura, doch wird Er auch oftmals "Dracian" genannt. Die Legenden reichen davon, dass Er das favorisierte Kind von Kain gewesen sein soll, was Ihn aber zu einem Angehörigen der 2. Generation machen würde, bis hin dazu, dass Er als Monster von den Göttern namens Zapathasura erschaffen wurde, um die frevelhaften Sklaven derselben zu jagen und zu strafen. Die glaubhafteste Geschichte ist jene von Dracian, einem Dieb, der von Irad stahl und von Diesem den Kuss empfing, um als Spion in den Straßen der "Ersten Stadt" zu fungieren. Später soll Er dann seinen Geschwistern der 3. Generation geholfen haben, gegen Ihre Vorväter zu rebellieren. Auch wenn diese Legende am ehesten dem entspricht, was in der westlichen Welt der Übernatürlichen Anerkennung finden würde, weiß Niemand etwas Genaues. Ihr Ursprung ist geheimnisvoll und überliefert nur in Folklore und Geschichten, deren Anzahl mit der Anzahl der Erzähler variiert. Für die anderen Clans steht nur fest, dass die Ravnos ein Ärgernis sind, eine Bürde, die am am besten vermeidet, indem man den Clan als solches meidet.
Die Ravnos haben den Ruf, Unruhestifter zu sein. Ihre oftmals kriminelle Natur als Täuscher, Trickbetrüger und Schurken aller Art, verwickelt in jede noch so degenerierte Form des Verbrechens, sorgt dafür, dass Sie selten Akzeptanz finden und ebenso selten geduldet werden. Sie haben den Ruf, wandernde Kindred zu sein, die manchmal zwar nützliche Botschaften und Neuigkeiten aus der Ferne übermitteln, doch wesentlich öfter einfach nur den Verstand der Einheimischen einer Stadt manipulieren und beeinflussen sowie Chaos in eine Gesellschaft bringen, sei es nun die sterbliche oder die unsterbliche. Ravnos lassen sich selten länger in einer Stadt nieder, meist aus Furcht vor der Vergeltung Jener, die Sie zuvor geprellt haben. Sie nutzen selten Gewalt oder offensichtliche Methoden der Machtdemonstration um zu bekommen, wonach Sie streben. Bevorzugt sind subtile Manipulation, Beeinflussung und Täuschung, um Ihre Ziele zu erreichen. Da Sie um Ihren Ruf wissen, geben Sie sich selten als Angehörige Ihres Clans zu erkennen und wenn es doch herauskommt, wird es meist Zeit für die Ravnos, weiterzuziehen. Will ein Ravnos doch länger in einer Stadt bleiben, gibt Er sich meist als Caitiff aus, in der vagen Hoffnung, dass seine Identität erst bekannt wird, wenn Er ein grundsätzliches Vertrauen gewinnen konnte. Sie sind Meister darin, sich in die Gesellschaft einzufügen und anzupassen, zumindest zeitweise. Einige Angehörige des Clans lehnen es ab, Ihr Erbe zu verleugnen und bieten Ihre Dienste offen an, wohlwissend und akzeptierend, dass Ihnen Niemand wirklich trauen wird. Doch die Ravnos haben ein Talent dafür, Feinde anzusammeln und so ist es oftmals nur eine Frage der Zeit, bis Sie weiterziehen und alles hinter sich lassen.
Als Clan haben die Ravnos tiefe Einflüsse aus dem fahrenden Volk übernommen, dem Sie, nicht zuletzt aufgrund Ihrer Unlebensweise, über Äonen angehörten. Viele Ravnos, vor allem Jene aus dem westlicheren Kulturkreis, entstammen den Reihen der Roma und zogen mit dem fahrenden Volk durch die Lande, aus Pragmatismus, aber auch kulturellen Gründen. Innerhalb dieser oftmals familiären Gesellschaften fanden Sie ausreichend Blut und Zuflucht vor der Sonne, während Sie gleichzeitig die Familienverbände schützten, denen Sie angehörten. Es war ein Geben und Nehmen und verlieh den Ravnos ein Gefühl der Zugehörigkeit. Doch längst nicht alle Ravnos sind Roma. Viele von Ihnen stammen aus Indien, wo der Clan eine enorme Machtbasis unterhielt und pflegen Ihre kulturellen Wurzeln, die den Clan in seinem Ursprung stark geprägt haben. Sie sind genauso ein Clan der Mystik und der Folklore, wie der Wanderschaft und nur wenige westliche Kindred sind sich der kulturellen Vielfalt der Ravnos bewusst. In der Neuzeit sind diese Wurzeln verloren gegangen und die Ravnos entstammen nun jedem Kulturkreis. Sie sind nicht mehr zahlreich genug, um wählerisch zu sein und so kann Jeder, der ihren Esprit und Ihre Philosophien teilt, ein Ravnos sein.
Zu keiner Zeit hatten die Ravnos Akzeptanz innerhalb der Sekten gefunden. Innerhalb der Camarilla galten Sie von Beginn als ein lästiges Hindernis, mit dem sich die Prinzen lieber nicht beschäftigen wollen. Nicht selten verweigern Sie dem fahrenden Volk gar den Aufenthalt in Ihren Städten. Dies zwingt die Ravnos vielfach dazu, sich als Angehörige anderer Clans auszugeben, wenn Sie sich in der Gesellschaftsstruktur einer Stadt etablieren wollen, zumindest zeitweise. Wenn ein Ravnos seine Identität preisgibt, läuft Er Gefahr, von seinen zahlreichen Feinden entdeckt und gejagt zu werden und sich die Ablehnung der Obrigkeit zuzuziehen. Manche Ravnos aber bevorzugen diese Form des Unlebens und die Camarilla macht durchaus Gebrauch von Ihren Talenten als Söldner, Spione und Kuriere, wenn Sie Ihnen auch niemals vertrauen werden. Innerhalb des Sabbat existiert eine Blutlinie des Clans, die Ravnos Antitribu, die sich jedoch weit von Ihren ursprünglichen Wurzeln und Ihren Traditionen entfernt haben. Die Ravnos handeln, täuschen und manipulieren, solange Sie können, doch wenn Ihre Machenschaften auffliegen, verlassen Sie die Stadt und hinterlassen abermals einen Prinzen und eine Gesellschaft, die Vergeltung will für die Verfehlungen, die Sie angerichtet haben.
Bei der Weitergabe des Kusses gab es ursprünglich eine große Diskrepanz zwischen den westlich orientierten Ravnos und jenen, die ihrem traditionellen Ursprung folgten. Die westlichen Ravnos rekrutierten sich beinahe ausschließlich aus den Reihen der Roma, die Ihre Philosophie teilten, wogegen die indischen Ravnos einer Tradition folgten und den Kuss nur weitergaben, wenn Sie das Gefühl hatten, dass der neue Vampir dadurch sein "Svadharma" erfüllen könnte, sein Schicksal. Das strenge Kastensystem des indischen Glaubens gilt auch im Untod und prägte die Weitergabe des Kusses der indischen Ravnos maßgeblich.
Nichts von der ursprünglichen Philosophie der Weitergabe des Kusses ist jedoch in der Moderne noch von Bedeutung. Mit der beinahe vollständigen Vernichtung des Clans gingen die kulturellen Aspekte verloren und moderne Ravnos schenken den Kuss bevorzugt an Jene, die bereit sind, Ihre Leben aufs Spiel zu setzen und ein Risiko einzugehen. Jene, die gegen alle Widrigkeiten ankämpfen und nach Erfolg streben, wie Artisten, Kapitalisten, Weltenbummler, Wanderer, Schausteller und Andere, die Professionen ausüben, in denen ein Fehler zum Verlust der Existenz führen kann, finanziell oder körperlich. Einige gläubige Ravnos schenken den Kuss an Jene, die eine Vorliebe für die Götter der Täuschung aus alten Kulturen haben, weil Sie sich selbst für Abkömmlinge derselben halten. Jene, die bereit sind, Ihre familiären Bindungen hinter sich zu lassen, um nach persönlicher Erfüllung zu suchen, werden ebenfalls oftmals ausgewählt, denn Sie sind bereit für das Leben als Wanderer. Jene, die bereits zu Lebzeiten ein Dasein als Vagabunden und Wanderer führten, finden sich im Unleben als Ravnos leicht zurecht, denn es ändert sich nur wenig für Sie. Diese schnelle Form der Anpassung ist es, die nicht wenigen Ravnos in Ihren frühen Jahren das Unleben gerettet hat.
Wer sind die Ravnos?
Die Ravnos als Clan waren schon immer gespalten in Ihren Ansichten und folgten niemals einer einheitlichen Doktrin. Die westlichen Ravnos sind historisch mit den Roma verbunden, dem fahrenden Volk, welches vor allem Europa, aber auch die Neue Welt seit Jahrhunderten durchwandert. Diese Ravnos teilen einen starken Hang zu Solidarität und Gemeinschaft, sind Sie doch aus den Familienverbänden gewohnt, mit denen Sie reisen. Die Familien bieten Ihnen Schutz vor der Sonne, Reisemöglichkeiten ohne Gefahren und ausreichend Blut, um nicht auszuhungern, wogegen die Kindred in Ihrer Mitte die Familien vor Gefahren beschützen und Ihre übernatürlichen Kräfte zu deren Schutz einsetzen. Die Roma sind ein abergläubisches Volk, oftmals vertraut mit uralten Geschichten und Legenden über die Untoten in Ihrer Mitte und so ist es für diese Ravnos nicht unüblich, Ihre Identität als Kindred offenzulegen, was Ihnen zusätzliche Vorteile bietet. Oftmals sind diese wandernden Ravnos kriminell, betrügen und ergaunern sich Vorteile, während Sie in einer Stadt Station machen. Nicht selten stiften Sie Chaos, was für die lokale übernatürliche, aber auch die sterbliche Gemeinschaft schnell zu einem Problem werden kann. Dies hat zur Folge, dass Prinzen Sie ablehnen und verachten und zumeist darauf achten, dass Clan Ravnos in Ihrer Stadt nicht vertreten ist. Eine offizielle Vertretung im Rat der Erstgeborenen erhalten Sie niemals, ebenso bekleiden Ravnos eigentlich niemals formelle Positionen. Sie sind Außenseiter, doch wollen Sie dies auch nicht anders und sind nicht gewillt, Ihre Freiheit gegen die einengenden Regeln der nächtlichen Gesellschaft einzutauschen.
Die westlichen Ravnos untereinander sind überaus solidarisch veranlagt. Eine unausgesprochene Vereinbarung innerhalb des Clans, genannt "Die Behandlung", ist eine Form der Vergeltung, wenn einem Clanmitglied Unrecht getan wird. Wagt es eine Stadt, einem Ravnos zu schaden, werden die Clanmitglieder, die davon hören, sich in diese Stadt begeben und einen Vergeltungszug beginnen, der Chaos und Verheerung anrichtet. Wie ein Heuschreckenschwarm fallen die Ravnos über die Stadt her, verstoßen gegen die Gesetze, stiften Unruhe, plündern und richten Chaos an, was die lokalen Obrigkeiten für lange Zeit beschäftigen kann oder schlimmer noch, Ihnen dauerhaft schadet. Selbst der erfahrenste Prinz kann es mit einem Dutzend rasender Ravnos, die in einer Stadt Amok laufen und aktiv gegen die Gesetze der Camarilla verstoßen, nur schwer aufnehmen und so ist es diese unausgesprochene Vereinbarung, die den Ravnos Respekt einbringt und dafür Sorge trägt, dass die nächtliche Gesellschaft die Ravnos besser erträgt, bis Sie sich entscheiden, von allein weiterzuziehen.
Im fernöstlichen Teil der Welt, im mystischen Indien dagegen, befand sich von jeher die wahre Machtstruktur der Ravnos. Der Clan hält dort den größten Einfluss und ist äußerst religiös. Es existiert ein Kastensystem, welches jedem Clanmitglied eine religiöse Rolle zuweist. Auf spiritueller Ebene sind diese Ravnos wesentlich mehr mit dem hinduistischen Glauben verbunden und haben viele von dessen Elemente in Ihre Existenzform aufgenommen. Für Sie war es stets ein Frevel, dass Ihre westlichen Clanmitglieder sich von Allem abwandten, was Sie einst auszeichnete. Diese interne Spaltung des Clans zwischen der Lehre des "Mayapisatya" und dem "Pfad des Paradox", den die westlichen Ravnos vielfach praktizieren, war besonders den Ahnen stets ein Dorn im Auge. In der Moderne und vor dem Untergang des Clans haben die Ältesten gar damit begonnen, mit der Klinge zu versuchen, die häretischen Abkömmlinge Ihres Clans zurück in den Clan zu bringen und Ihnen zu zeigen, was es bedeutet, seine Wurzeln zu vergessen, ein Unterfangen, welches aufgrund der Ereignisse, die den Clan treffen sollten, nicht mehr vollendet werden konnten.
Mit der Woche der Alpträume im Jahr 1999 n. Chr. hat sich für die Ravnos alles verändert. Der Clan wurde beinahe ausgelöscht und nur wenige von Ihnen haben überdauert. Die alten Strukturen, ob westlich oder östlich geprägt spielen keine Rolle mehr und es geht für den Clan nur noch ums nackte Überleben. Mit dem Verlust Ihres sozialen Gefüges ist es für die Ravnos umso wichtiger geworden, sich in bestehende Hierarchien und Gruppen einzufügen und sei es nur temporär oder oberflächlich. In einem Wanderzirkus können die Ravnos Zuflucht finden und untertauchen, während Sie Ihre Fähigkeiten nutzen, um sich nützlich zu machen oder Sie agieren auf einem Schiff, ernähren sich von den Passagieren und führen ein Unleben auf See. Berichte über aus dem Meer auftauchende Geisterschiffe führen sich oftmals auf diese Praktik zurück. Oftmals arbeiten die Clanmitglieder auch als Kuriere oder professionelle Fahrer, um Kontakte zu knüpfen und Geld zu verdienen. Werden Sie Teil eines größeren sozialen Gefüges, hängt es stark vom einzelnen Ravnos ab, wie Er damit umgeht. Für manche endet die Loyalität zu Ihrer Gruppe in dem Moment, indem Sie Ihm nicht mehr nützlich sind, wogegen manche Ravnos eine starke Bindung an Ihre Gemeinschaft entwickeln und Diese beschützen, was es auch kosten mag. Innerhalb der Gesellschaft der Nacht agieren Sie entweder getarnt als Mitglieder anderer Clans, bevorzugt Caitiff oder versuchen, sich nützlich zu machen, um zumindest eine gewisse Toleranz zu erfahren, solange Sie diese Nützlichkeit aufrecht erhalten können.
Die Ravnos als Ganzes haben die Hoffnung darauf, Ihren Clan wieder aufbauen und neu erstarken zu lassen, zumeist noch nicht aufgegeben. Ihre geringe Anzahl und Ihre Tendenz zur Wanderschaft und Anonymität hat eine soziale Struktur untereinander erschwert, doch die Ravnos nutzen spezielle Zeichen und Markierungen, um auf sich aufmerksam zu machen und andere Ravnos zu sich zu führen. Wenn Sie sich treffen, tauschen Sie zumeist Informationen und Gerüchte über lohnenswerte Städte und Landstriche aus, welche Sie besuchen können. Viele junge Ravnos, die keine echte Verbindung mehr zu Ihren Wurzeln haben, erzählen sich Geschichten darüber, dass Sie die Nachkommenschaft von Trickster Göttern wie Loki oder Hermes sind. Ihr Clangründer ist vernichtet und mit Ihm die Identität des Clans, doch hindert dies die Ravnos nicht daran, sich einfach eine neue Identität zu schaffen.
Die Wanderlust der Ravnos und Ihr Fluch haben dafür gesorgt, dass Sie überall auf der Welt zu finden sind, wenn auch nur noch in äußerst geringer Anzahl und gut versteckt. Sie müssen sich anpassen und viele von Ihnen haben Ihre alten Kulturen und Gebräuche lange abgelegt. Viele Ravnos agieren pragmatisch und verbünden sich mit anderen jungen Kindred in Form von Klüngeln, um Schutz und eine rudimentäre Gemeinschaft zu finden. Sie unterstützen Ihre potentiellen Kameraden mit sicheren Unterkünften, dem Lüften von Geheimnissen, Kontakten zum Schwarzmarkt oder Gerüchten über aufkommende Bedrohungen. Sie müssen sich nützlich machen, um nicht ausgelöscht zu werden und die Ravnos haben vor zu überdauern.
Basic Information
Biologische Eigenschaften
Disziplinen
Tierhaftigkeit
Die Gabe der Tierhaftigkeit gestattet den Ravnos, gute Kontakte zu Tieren aller Art zu unterhalten. Besonders auf langen Reisen ist diese Fähigkeit nützlich, um Gegenden ausspähen zu lassen, Beute in Form von Tierblut zu finden oder herannahende Feinde zu erspähen und gewarnt zu werden, bevor diese zu einem Problem werden. Viele Ravnos unterhalten auch einfach gute Verbindungen zu Tieren, um während langer Reisen abseits jeglicher Städte Gesellschaft zu haben.
Verdunkelung (V5)
Die Kraft der Verdunkelung gestattet es den Ravnos, rasch in die Dunkelheit zu entschwinden, wenn Dinge sich nicht so entwickeln, wie Sie ursprünglich vorgesehen hatten. Es ermöglicht Ihnen, unterzutauchen oder sich anonym in der nächtlichen Gesellschaft zu bewegen, ohne von Ihren Feinden erspäht zu werden. Die Ravnos haben überdies die Fähigkeit entwickelt, die Kraft der Verdunkelung in Kombination mit Präsenz für die Erschaffung von Halluzinationen und Illusionen zu nutzen, eine einzigartige Kombination, deren Geheimnisse nur dem Clan zu eigen sind.
Präsenz (V5)
Wenn die natürliche Ausstrahlung versagt oder das charmante Lächeln nicht genug ist, finden die Ravnos Verwendung in der Gabe der Präsenz, um Gehör zu finden, selbst unter Jenen, die nicht gewillt sind, Ihnen zuzuhören. Diese Kraft erlaubt es Ihnen, glaubwürdig zu erscheinen und ist für die Umsetzung Ihrer Täuschungen und Tricksereien unerlässlich, denn erst, wenn Jemand Ihnen glaubt und wohlgesonnen ist, können Sie die Vorteile für sich daraus ziehen. In Kombination mit Verdunkelung können die Ravnos überdies Halluzinationen und Illusionen erschaffen, eine Kombination der Kräfte, deren Geheimnisse außerhalb des Clans nur wenig bekannt sind.
Schimären (V20)
Die gefürchtete, ikonische Clandisziplin der Ravnos ist Schimären die Kraft, die Realität selbst zu beeinflussen und zu manipulieren. Die Ravnos setzen diese Gabe ein, um Illusionen zu schaffen, die dann in die Wirklichkeit gezogen werden und sich für die Widersacher des Clans täuschend echt anfühlen und aussehen. Sie können damit alles erschaffen, auch wenn es nur illusorisch ist und geübte Anwender dieser Kraft nutzen das wahre Ausmaß dieser Gabe taktisch geschickt zu Ihrem Vorteil. Es ist diese Gabe, die den Ruf der Ravnos, Trickser und Betrüger zu sein maßgeblich mitgeprägt hat. Klingt diese Kraft zunächst nicht gefährlich, kann Sie den Verstand und die Realität einer Person vollkommen sprengen und diese dem Ravnos letztendlich ausliefern.
Seelenstärke (V20)
Die übernatürliche Widerstandskraft der Seelenstärke ist für die Ravnos auf langen Reisen unerlässlich. Nicht selten werden Angehörige des Clans in Auseinandersetzungen verwickelt und müssen sich verteidigen, gegen Ihre zahlreichen Feinde, aber auch gegen die Natur selbst, äußere Umstände oder andere Gefahren. Die Seelenstärke hilft den Ravnos dabei, zu überdauern und hat schon mehr als einem Clanmitglied das Unleben gerettet in Momenten, in denen alle anderen Tricks und Methoden versagten und das Vergießen von Blut in einer direkten Auseinandersetzung die einzige Alternative bildete.
Fluch
Todgeweiht
Gerüchte innerhalb des Clans besagen, dass die tödlichen Sonnenstrahlen, welche Ihren Clangründer vernichteten, immer noch im Blut der Ravnos nachhallen. Sobald Sie zur Ruhe kommen und sich irgendwo niederlassen, brennt es in Ihnen wie ein loderndes Feuer. Wann immer ein Ravnos sich irgendwo niederlässt und länger als einen Tagschlaf in derselben Zuflucht verbringt, erleidet sein Körper massiven Schmerz und Verbrennungen, gleich den Strahlen der Sonne. Sie müssen jede Nacht in einer anderen Zuflucht verbringen, mindestens eine Meile vom letzten Rastplatz entfernt und dürfen dieselbe Zuflucht erst nach Ablauf von sieben Nächten erneut aufsuchen. Woher dieser Fluch kommt, ist unbekannt, doch macht Er die Ravnos rastlos und zwingt Sie dazu, zu wandern und zu reisen, ohne jemals an einem Ort wirklich ankommen zu können.
Wahrer Name (Variante)
Die Ravnos haben nur eine Sache, die Ihnen wirklich zu eigen ist und Ihre Existenz und Verankerung in der Realität darstellt: Ihren Namen. Welchen Namen ein Ravnos auch trug, als Er den Kuss empfing, wird zu seinem wahren Namen und Er wird alles tun, um diesen geheim zu halten, auch wenn dies bedeutet, sich für den Rest der Ewigkeit unter zahllosen anderen Identitäten vorzustellen und sich selbst zu verleugnen. Wann immer eine Person den wahren Namen des Ravnos kennt und diesen laut in dessen Gegenwart ausspricht, wird der Vampir geschwächt. Disziplinskräfte funktionieren nicht mehr gegen so gut gegen die Person, die den Namen aussprach, während Sie gleichzeitig selbst anfälliger für Disziplinskräfte Ihres Gegenübers werden.
Zwang
Das Schicksal herausfordern
Die Ravnos existieren stets am Limit, in einem gefährlichen Schwebezustand und Ihr Blut kann Sie dazu zwingen, die größten Gefahren auf sich zu nehmen. Es war das brennende Feuer der Sonne, welches den Ursprung Ihres Clans vernichtete, warum also sollten nicht auch andere des Clans sich dieser Gefahr aussetzen? Wird der Zwang der Ravnos ausgelöst, müssen Sie zur Lösung eines vor Ihnen liegenden Problems die gefährlichste und riskanteste Vorgehensweise in Erwägung ziehen. Sie dürfen nicht zögern und müssen sich in Gefahr begeben, um das innere Tier zufrieden zu stellen und sich selbst und der Bestie zu beweisen, dass Sie besser sind als Ihr Clangründer. Die gefährlichste Vorgehensweise zu wählen ist oftmals unklug und so bringen sich die Ravnos selbst in Schwierigkeiten und manchmal damit auch Jene, die mit Ihnen verbündet sind.
Civilization and Culture
Wichtigste Gruppen
Blutlinien
Als Clan der Wanderer, die sich über die Welt verteilten, entwickelten die Ravnos eine Reihe von Blutlinien, die jeweils von individuellen, regionalen Philosophien und Einflüssen geprägt wurden. Der Clan hat nicht so viele Blutlinien hervorgebracht, wie man vielleicht annehmen würde, doch unterscheiden sich diese teilweise stark vom jeweiligen Hauptclan und untereinander.
- Ravnos Antitribu: Die Ravnos Antitribu des Sabbat sind von allen "Anti-Clans" mutmaßlich derjenige, der sich am wenigsten zum Hauptclan verändert hat. Sie sind Betrüger und Täuscher, die sich oftmals nomadischen Rudeln anschließen, um zwischen den Städten zu reisen und Chaos an verschiedenen Orten zu stiften. Sie folgen einem Ehrenkodex, der den Umgang mit Ihren Clangenossen regelt, aber auch für das Rudel gilt. Das Wort eines Ravnos Antitribu ist Gesetz für Ihn und wem Er sein Wort gegeben hat, der kann sich darauf verlassen, dass es eingehalten werden wird. Die Ravnos Antitribu geben Ihr Wort niemals leichtfertig, doch wenn Sie es tun, so ist diese Abmachung dicker als Blut und jede magische Verbindung.
- Phuri Dae: Die Phuri Dae sind eine Blutlinie, die von den "Rroma Ravnos" abstammen und nach der Vernichtung des Clans die einzige verbliebene Kaste mit einem gewissen Einfluss in Indien geblieben sind. Während der restliche Clan zerfiel und seine Struktur verloren hat, konnte die Blutlinie überdauern. Sie werden auch "Brahmin" oder "Brahmanen" genannt und Ihnen wird die Fähigkeit der Voraussicht nachgesagt, was vielleicht auch Ihr Überleben sicherte, denn sie wussten, was kommen wird. Gerüchten zufolge praktizieren einige von Ihnen gar eine spezielle Form der Thaumaturgie.
- Kinyonyi (Laibon): Die Kinyonyi sind eine afrikanische Abspaltung der Ravnos und Teil der Laibon. Ihr Name entstammt dem Luganda Wort für "Vogel" und ist eine Referenz an Ihre Eigenschaft der konstanten Wanderschaft über den dunklen Kontinent. Die Kinyonyi fungieren oftmals als Übermittler von Botschaften oder Kuriere, die Waren und Nachrichten von einem Teil des Landes zu einem Anderen bringen, da Sie die gefährlichen Steppen durchwandern. Wie Ihre westlichen Clangeschwister haben Sie einen Status als Außenseiter in der nächtlichen Gesellschaft Afrika's inne, doch unterhalten die Kinyonyi ein loses Netzwerk an Kontakten zueinander und verständigen sich mit Botschaften und kryptischen Nachrichten, wenn Sie sich über den Weg laufen.
Strukturen
In Indien, dem Machtzentrum Ihres Clans, hatten die Ravnos niemals den Status als Ausgestoßene inne, sondern waren der mächtigste Clan des ganzen Landes. Vor der Woche der Alpträume waren die Ravnos in eine westliche und eine fernöstliche Linie aufgeteilt. Die westlichen Ravnos waren zumeist Individuen, die von den Roma abstammten, deren Kulturen und Ideologien übernahmen und sich anpassten. Ihre Loyalitäten lagen zumeist nur bei dem Familienverbund, mit dem Sie reisten. Doch die östlichen Ravnos waren Teil eines komplexen Kastensystems, welches dem hinduistischen Glauben entspringt, dem die meisten Ravnos entstammten. Die unterschiedlichen Kasten werden "Jati" genannt und bilden beinahe so etwas wie individuelle Blutlinien innerhalb des Clans, die bestimmten Aufgaben nachgehen und bestimmte Bereiche innerhalb des Clans abdecken. Selbst Ghule werden als eine eigene Kaste betrachten. Sie gehören zum Äquivalent der in der realen Welt existenten "Shudra" Kaste.
Seit der Woche der Alpträume und dem Zerfall der Clanstruktur, existiert die alte Organisation in weiten Teilen nicht mehr. Es gibt zu wenige Clanmitglieder um Sie aufrecht zu erhalten, doch einige Ravnos, die immer noch einen gewissen Gemeinschaftssinn haben und von der Wiedererstarkung des Clans träumen, haben damit begonnen, kleine Verbände zu begründen, in denen die Clanmitglieder untereinander in regelmäßigem Austausch stehen, Treffen organisieren oder sogar Handel betreiben.
Folgende Jati existierten vor dem Fall des Clans:
Brahmin/Brahmanen
Die Priester der indischen Ravnos, welche die Mayaparisatya überwachten und dafür Sorge trugen, dass die anderen Kasten Ihren Aufgaben nachkommen. Sie waren Seher und viele von Ihnen waren in der Lage "Sadhana" zu praktizieren, eine indische Form der Blutmagie. Nach dem Zerfall des Clans überdauerte nur die westliche Abspaltung dieser Kaste, die sogenannten Phuri Dae, die immer noch einige der alten Traditionen dieser Kaste weitertragen, aber zwischenzeitlich zu einer unabhängigen Blutlinie geworden sind.Kshatriya
Die militärischen Führer von Clan Ravnos, die den Krieg gegen die Asuratizayya, die bluttrinkenden Dämonen aus uralter Zeit, fortsetzten und sich berufen fühlten, die Mission Ihres Clangründers Zapathasura zu einem erfolgreichen Ende zu bringen.Vaisyas
Sie waren die Behüter der Maskerade und sorgten dafür, dass die indischen Kindred Ihre Identität gegenüber den Sterblichen nicht preisgaben. Darüber hinaus waren Sie für die Verwaltung der "menschlichen Ressourcen" zuständig. Sie mussten stets abwägen, wann zu viele Vampire in einer sterblichen Gesellschaft existierten und dafür Sorge tragen, dass keine Probleme im Zuge der Blutversorgung auftritt.Chandalas
Die Chandalas waren das Äquivalent der Ravnos zu den Caitiff. Clanlose Kindred in Indien wurden automatisch zu dieser Kaste hinzugezählt, was mit einer massiven Einbuße an Rechten und Anerkennung einherging. Auch Ravnos, die in Ungnade fielen oder unrein waren, wurden dieser Kaste zugewiesen und hatten damit keine Rechte innerhalb des Clans.Alexandriten
Eine Abspaltung des Clans aus dem fernen Ägypten, die sich in antiken Zeiten dort niederließen. In den Nächten des Mittelalters verbreiteten Sie sich langsam über die Welt und brachten Ihre Philosophien und Ideologie mit sich. Sie galten als äußerst vornehm und waren Bewahrer einer uralten Etikette, auf deren Einhaltung Sie pochten. Gerüchteweise glaubten die Alexandriten nicht, eine Abspaltung der Ravnos zu sein, sondern von der Mumie Akhenaten abzustammen, was jedoch niemals bewiesen werden konnte.Bashiriten
Diese Jati sind die Nachkommen des legendären Ravnos Bashir. Sie sind apokalyptische und fatalistische Christen, die sich dem Sabbat anschlossen, da Sie dessen Hang zum Fatalismus teilen konnten. Sie folgten einer Kombination aus den christlichen Kodizes und den falschen Lehren des Pfad des Paradox.Rroma Ravnos
Diese Ravnos, die oftmals auch "Phralmulo" genannt werden, bilden die größte Kaste innerhalb des Clans. Sie sind jene Ravnos, die sich den nomadischen Steppenvölkern anschlossen und mit Ihnen nach Westen zogen, weshalb Sie das sind, was die westlichen Kindred unter dem Clan verstehen und das Clanbild entsprechend geprägt haben. Sie waren zahlenmäßig am meisten vertreten, wurden aber von der Woche der Alpträume auch am stärksten getroffen.Kalderasch
Eine kleine Familie von Händlern innerhalb von Clan Ravnos, die weiter nach Asien vorgedrungen sind und sich im sogenannten Mittleren Königreich niedergelassen haben, wo Sie es geschafft haben, direkte Feindseligkeiten mit den Kuei-Jin großteils zu vermeiden.Phaedymiten
Die von der antiken Ahnin Phaedyme abstammenden Ravnos, die einer ritterlichen Verhaltensweise folgen und versuchen, sich in absoluter Kontrolle zu üben. Sie unterdrücken und kontrollieren Ihr Inneres Tier bestmöglich und treten diszipliniert und zurückhaltend auf. Oftmals fungieren Sie als Kuriere und Überbringer von Botschaften, denn Ihre geordnete und disziplinierte Art macht Sie vertrauensvoller als die meisten anderen innerhalb des Clans. Sie sind außerdem eingeschworene Feinde der Sybariten.Sybariten
Dekadente und degenerierte Ravnos, die in den Tagen des antiken Rom erstmals in Erscheinung traten. Sie schwelgten in Triebhaftigkeit und gaben Ihren düsteren Verlangen nach, weshalb Sie auch als Grund für die Korrumpierung des Pfad des Paradox angesehen werden. Ihre Exzesse waren oftmals der Grund, dass Clan Ravnos einen überaus schlechten Ruf genießt und für Kriminelle und Scharlatane gehalten werden.Yoryari
Eine spirituelle Splittergruppe der Sybariten, die eine ganze Anzahl philosophischer Abspaltungen des Pfad des Paradox erschaffen haben und deren Grundsätze lehren. Sie sind der Überzeugung, dass die urtümliche Energie der Veränderung, das "Weig", in allen Dingen schlummert und durch Chaos freigesetzt werden muss, um die Realität selbst verändern zu können.Geschichte
Frühe Geschichte
Die Ursprünge von Clan Ravnos sind genauso geheimnisvoll und unter einem Schleier von Lügen und Täuschung verborgen wie alles andere, was den Clan betrifft. Nodisten erzählen, dass in der legendären Ersten Stadt ein Dieb namens Dracian von Irad den Kuss empfing, nachdem Er versucht hatte, Diesen zu bestehlen. Dieser aber ließ sich nicht manipulieren und wandte sich gegen seinen Schöpfer. Er soll eine zentrale Rolle beim Verrat der 3. Generation an Ihren Vorvätern und dem Sturz derselben gespielt haben. Diese Version der Geschichte gilt, nach den westlichen Standards, als die wahrscheinlichste Überlieferung dessen, wie Clan Ravnos seine Anfänge genommen haben könnte.
Die Ravnos selbst aber, vor allem Jene mit Verbindungen zu Indien, erzählen eine reichhaltigere Geschichte. Ihre Ursprünge sind niedergeschrieben im "Karavalashina Vrana", was übersetzt "Wunden des Nachtschwertes" bedeutet und eine verlorene Mythologie darstellt. Die epische Dichtung spricht davon, dass engelsgleiche Wesen von Ihrem Glauben abfielen und zu bluttrinkenden Monstern wurden, zu Dämonen. Die Götter brachten daraufhin einen Mann ins Leben zurück, der von den "Asuratziyya" viel Unrecht erfuhr und nach Vergeltung dürstete. Dieser Mann, bekannt unter dem Namen Zapathasura, wurde von den Göttern beauftragt, die bluttrinkenden Dämonen zu vernichten und die Balance der Welt wieder herzustellen. Um diese Mission beenden zu können, erschuf Zapathasura fünf Nachkommen: Marizhavashti Kali, einen Seher, Den Rakshasa, einen Gestaltwandler, Chandraputra, einen militärischen Anführer, Ravana, ein König, der zum Verräter werden würde und Ramessu, einen Wächter der Gesetze. Diese fünf uralten Ahnen sollten der Ursprung von Clan Ravnos als Ganzes werden. Sie dienten Ihrem Meister viele Äonen lang, wurden seines ewigen Kreuzzuges, der nirgendwohin zu führen schien, aber müde und wandten sich von Ihm ab. Als Zapathasura in Starre verfiel, oblag es den fünf Nachkommen, den Clan neu zu strukturieren und dies taten Sie, womit Sie das Kastensystem begründeten.
Die Mehrzahl der Ahnen wanderte irgendwann nach Westen ab, während Chandraputra zurückblieb, um das wachsende Kastensystem zu überwachen und auszubauen. Für Ihn war klar, dass nur eine geordnete Struktur die Vormachstellung der Ravnos bewahren würden, denn Sie wurden von zwei Seiten bedrängt. Von europäischen Kindred, die erstmals in der Gefolgschaft von Alexander dem Großen bis nach Indien vorstießen und von den Kuei-Jin, die vom fernen Osten, aus China versuchten, Ihr Einflussgebiet zu erweitern.
Zu dieser frühen Zeit begann sich der Clan Ravnos aufzuspalten. Die Ravnos im Westen wandten sich zunehmend ab von den Philosophien und Lehren des Zapathasura und entwickelten einen eigenen Glaubenspfad, den Pfad des Paradox, dem Sie fortan folgen sollten. Gleichzeitig schlossen Sie sich den wandernden Volksstämmen an und etablierten die Strukturen der Roma als Ihre eigenen. Die indischen Ravnos dagegen, die im Osten geblieben waren, entwickelten das Kastensystem, die sogenannten "Jati" nur noch weiter, um sich für die Kriege gegen all die zahlreichen Feinde zu wappnen, die versuchen würden, Ihnen Ihre Vormachtstellung streitig zu machen.
Das Finstere Mittelalter
Die Gesellschaft der Ravnos im Mittelalter wurde von zwei Phänomenen geprägt: Der Degeneration der westlichen Ravnos aufgrund von neuen Einflüssen und der zunehmende Einfluss von indischen Ravnos auf die wandernden Völker der Roma.
Der Pfad des Paradox, dem die Ravnos im Westen folgten, war nichts weiter als eine degenerierte Form des Mayaparisatya, des klassischen Glaubenskodex, dem der Clan ursprünglich in Indien anhing. Die Ravnos, welche sich den Roma angeschlossen hatten, verfälschten den Glaubenspfad zunehmend mit Einflüssen und betrachteten die Lehren daraus nur als Freifahrtschein für Ihre selbstsüchtigen Interessen und grundlose Zerstörung, die Sie im Namen des Paradox anrichteten. Selbst Diablerie wurde unter diesen Angehörigen des Clans geduldet und teilweise sogar zelebriert. Die ursprünglichen Glaubenssätze fanden kaum mehr Anwendung und die Ravnos degenerierten. Ihr überaus schlechter Ruf, der sich im mittelalterlichen Europa ausbreitete, war nicht zuletzt diesen Kindred geschuldet, die nichts mehr mit Ihren Vorvätern gemein hatten.
Unbemerkt von den übrigen Clans tauchten in diesen Nächten jedoch auch Ravnos auf, die der Kaste der "Rroma" angehörten. Sie waren in der Heimat "Chandalas", Unberührbare und damit das Äquivalent der Ravnos zu den Caitiff. Im Westen aber fühlten Sie sich den degenerierten und heruntergekommenen Clansgeschwistern, die Sie dort antrafen, immer noch deutlich überlegen. Diese Ravnos mischten sich unter die anderen westlichen Clangeschwister und Ihr Einfluss sorgte langsam dafür, dass die westlichen Ravnos begannen, sich erneut auf Ihre Ursprünge zu besinnen und diese ernst zu nehmen. Mit der Zeit entwickelten sich die Rroma Ravnos zu den archetypischen Clanangehörigen, die westliche Vampire kennen und erneuerten den Pfad des Paradox, sodass bis in die Moderne hinein viele westliche Ravnos diesen Lehren immer noch folgten. Mit dem Anbruch des 15. Jahrhunderts hatte sich in den Köpfen der übrigen Vampire etabliert, dass die Ravnos Wanderer, Betrüger und Kriminelle sind, die zumeist aus den Reihen des fahrenden Volkes, der Roma, entstammen.
Die Viktorianische Ära
Mit dem zunehmenden Einfluss, den das British Empire auf Indien hatte, lernten die westlichen Kindred, dass nicht alle Ravnos Roma sind und dass Sie, entgegen der vorherrschenden Meinung, nur verstreute Einzelgänger in Europa zu sein, eine formidable Macht in Indien sind, die man ernst nehmen muss. Mit dem Blick der übrigen Clans, der sich mehr und mehr auf Indien und seine Reichtümer richtete, mussten sich die Ravnos behaupten und sich als Clan etablieren, der in seinen Domänen auf Augenhöhe mit den übrigen Vampiren konkurrieren kann.
Diese Entdeckung aber änderte nichts daran, wie die Ravnos in der übernatürlichen Gesellschaft des Westens und vor allem innerhalb der Camarilla wahrgenommen wurden. Die strikten gesellschaftlichen Regeln und Gesetze der viktorianischen Gesellschaft in Europa waren einengend für die freiheitsliebenden Ravnos und viele Clanangehörige dieser Ära machten es sich zur Aufgabe, bewusst gegen die Gebote des Anstands und der vorherrschenden Gesetze zu verstoßen und diese aufzubrechen. Nicht selten griffen Sie die Obrigkeiten direkt an mit Ihren Taten und beleidigten Diese, was zu Vergeltungsaktionen führte. Den Ravnos kam zugute, dass das zunehmende Interesse der Bevölkerung an Okkultismus und Mystizismus es deutlich leichter machte, mit Tricks, Täuschungen und Illusionen gelangweilte Adlige und frustrierte Bürgerliche zu manipulieren und zu beeinflussen, um Diese tun zu lassen, was den meisten Vorteil einbringt. Indem Sie die Sterblichen glauben ließen, Sie hätten "lang vergessene Geheimnisse" und "Einblicke in den Mystizismus" anzubieten, verleiteten Sie oftmals Leichtgläubige dazu, Ihnen zu Diensten zu sein und Sie bei Ihren Feldzügen gegen den Adel der Nacht zu unterstützen.
Moderne Nächte
Für die Ravnos sind die modernen Nächte mehr die "Letzten Nächte", die für den Clan angebrochen sind. In den 1990ern begann der Konflikt zwischen den Kuei-Jin und den Ravnos in Indien zu eskalieren, was den Clan dazu zwang, Taktiken des Sabbat anzuwenden und Massenerschaffungen durchzuführen, um Heerscharen von Neugeborenen in den Krieg gegen Ihre Feinde aus dem Osten zu führen. Diese wurden in Scharen vernichtet und grausam ausgelöscht, was Schockwellen durch das übernatürliche Blut des Clans jagte und zum Erwachen zahlreicher uralter Ahnen führte, die sich daraufhin dem Konflikt anschlossen. Letztendlich führte dieser Konflikt vielleicht zum schicksalsträchtigen Erwachen von Zapathasura selbst im Jahr 1999.
Der Vorsintflutliche begann damit, seine eigenen Kinder zu verschlingen, wie es im Buch von Nod niedergeschrieben steht. Danach begann Er, alles in Sichtweite anzugreifen, was zu massiven Schädigungen der Stadt Bangladesch führte. In seinem Kielwasser ließ Er Dutzende toter Sterblicher, ganze Rudel von Werwölfen, Magier der Technokratischen Union und vernichtete Kuei-Jin zurück, die Ihn kaum aufzuhalten vermochten. Als Er schlussendlich doch gestoppt und vernichtet werden konnte, jagte Er, mit seinem Todesatem, eine psychische Schockwelle durch den gesamten Clan, was dazu führte, dass alle Ravnos auf der Welt in eine blutrünstige Raserei verfielen und damit begannen, sich gegenseitig zu vernichten.
Während der Vorsintflutliche wütete, entwickelten die Ravnos überall auf der Welt einen enormen Zuwachs an Stärke in Ihrer Clandisziplin Schimären, was ungefähr eine Woche anhielt, bevor die Clanangehörigen damit begannen, sich gegenseitig anzufallen und zu vernichten. Für Außenstehende und Kindred anderer Clans blieben diese Ereignisse ein Mysterium, doch als sich der Staub legte, waren nur noch weniger als 100 Ravnos übrig, welche die Vernichtung des gesamten Clans überstanden hatten. Sie alle waren von keiner niedrigen Generation mehr, denn Ihre enorme Macht und Ihre Nähe zum Vorsintflutlichen war den Ahnen zum Verhängnis geworden. Ihre Ränge waren ausgedünnt, Ihre sozialen Strukturen vernichtet und so suchten die Ravnos in Indien Zuflucht bei den übrigen Kindred, um nicht von Ihren Erzfeinden, den Kuei-Jin, vollständig ausgelöscht zu werden. Innerhalb einer Woche, die als die "Woche der Alpträume" in die Annalen der Geschichte eingehen würde, war Clan Ravnos vernichtet worden.
Die Ravnos des 21. Jahrhunderts sind nunmehr eine gefährdete Spezies, die verzweifelt versuchen, der vollständigen Auslöschung Ihrer Blutlinie zu entkommen. Ein neuer Clanfluch hat sich ausgebildet, welcher den Clan zur Wanderschaft zwingt und verhindert, dass Sie sich niederlassen und Ihre Clanstruktur aufbauen können. Einige ältere Clanmitglieder, die zwischenzeitlich neue Nachkommen erschaffen haben, versuchen verzweifelt, die Struktur des Clans zu erneuern und so etwas wie eine Gemeinschaft aufzubauen, doch die Kombination aus Ihrem schlechten Ruf in der übernatürlichen Gesellschaft, Ihrer Wanderlust und Ihrer inneren Einstellung steht dem oftmals im Wege. Die Erzeuger versuchen Ihre Nachkommenschaft am Unleben zu erhalten und Ihnen beizubringen, was Sie einst lernten, in Zeiten, als der Clan noch wesentlich einflussreicher und stärker gewesen ist. Manche Ravnos versuchen, sich in Städten zu etablieren, indem Sie mehrere Zufluchten dort unterhalten, doch meist ist es nur eine Frage der Zeit, bis etwas schiefgeht und die Ravnos erneut zu Feinden der Gesellschaft erklärt werden, was Sie abermals zwingt, zu flüchten. Sie sind eine sterbende Spezies und nur, wenn Sie listenreich und schlau sind, werden Jene, die noch übrig sind, überdauern können und ein neues Vermächtnis schaffen.
Historische Figuren
Zapathasura
Auch "Dracian" genannt, "Churka", "Ravana" und noch mit einer Vielzahl weiterer Namen ausgestattet, ist der Clangründer der Ravnos eine mysteriöse und geheimnisumwobene Figur. In zahlreichen Legenden tritt Er unter noch mehr Identitäten auf und letztlich weiß kaum Jemand etwas Genaues über Ihn. Seine wahre Natur ist umgeben von Lügen und Halbwahrheiten, mehr noch als bei den meisten anderen Vorsintflutlichen. Wenig war über Ihn über Äonen hinweg bekannt, nicht einmal, ob Er tatsächlich existiert oder existiert hat. Dann aber erhob Er sich im Jahr 1999, in der Woche der Alpträume aus seiner Starre, was verheerende Auswirkungen auf die Realität selbst hatte. Die Disziplinkräfte seines Clans spielten verrückt, die Ravnos selbst verfielen in unbändige Raserei und Er konnte nur durch ein Bündnis übernatürlicher Mächte gestoppt werden, welche die Macht der Sonne selbst gegen Ihn richteten, doch selbst dieser Sieg war teuer erkauft. Seine Vernichtung zerstörte seinen Clan beinahe und die überlebenden Ravnos werden noch lange brauchen, sich von den Nachwirkungen dieser Darbietung von Allmacht zu erholen.
Chandraputra
Das loyalste Kind von Zapathasura und der Einzige, der Ihm stets loyal blieb und seine Mission fortsetzte. Er wird auch "Der General" genannt, da Er für die militärische Führung des Clans verantwortlich zeichnet und maßgeblich an der Gründung des Kastensystems in Indien, wo der Clan die meiste Macht hält, beteiligt gewesen ist. Er ist eine Sagengestalt und einer der ältesten Ravnos überhaupt. Sein Schicksal ist ungewiss, doch seine Nähe zu seinem Schöpfer hat Ihm vermutlich im Jahr 1999 n. Chr. den endgültigen Tod eingebracht, als Zapathasura in der Woche der Alpträume erwachte.
Hazimel
Auch "Der Rakshasa" genannt, ist dieser Vampir eine weitere Sagengestalt und einer der ältesten existierenden Ravnos. Er hatte seinen Erzeuger zu einem unbestimmten Zeitpunkt verraten und war nach Westen gereist, doch abseits davon ist wenig über Ihn bekannt. Um das Jahr 1999 n. Chr. herum tauchte ein Artefakt auf, welches das "Auge von Hazimel" genannt wurde. Es übernahm die Kontrolle über einen jungen Vampir und ließ Diesen massive Vernichtung und Verheerung ausführen, was in der Vernichtung unzähliger Kindred endete und sogar den Ausstieg der Gangrel aus der Camarilla unterstützte, nachdem der Justikar Xaviar selbst Zeuge dieser Macht wurde und die Untätigkeit der Sekte im Angesicht der Vernichtung nicht gutheißen konnte. Hazimel's Schicksal ist ungewiss, ebenso das seines Auges, doch seine Macht ist ein Beispiel dafür, was für Kräfte die Ravnos vielleicht tatsächlich erwecken könnten.
Khalil Ravana
Ein Gauner und Dieb in den Reihen der Ravnos und einer der wenigen Überlebenden der Woche der Alpträume. Seine Zusammenarbeit mit Hesha Ruhadze bewahrte Ihn vor der Vernichtung und später gelangte Er durch einen Handel mit dem Setiten in die Vereinigten Staaten, nachdem Er Diesem Informationen über das Auge von Hazimel gegeben hatte. Er intrigierte gegen seine Verbündeten und Feinde gleichermaßen, getrieben vom Verlangen nach Diablerie, welches plötzlich in Ihm erwachte und merkwürdigen Visionen von einem unbekannten Ahnen. Nachdem Er all sein Vertrauen verspielt und seine Verbündeten verloren hatte, flüchtete Er nach Chicago, doch auch dort konnte Er seinen Visionen nicht entkommen. Sein weiteres Schicksal ist ungewiss, doch geht man davon aus, dass Er immer noch ein Getriebener auf der Flucht ist.
Durga Syn
Geboren als "Synovea" ist Durga Syn eine berüchtigte Seherin innerhalb von Clan Ravnos. Sie ist eine uralte Ahnin, die allerdings oftmals als Mentorin für Neugeborene und Klüngel fungiert, die Sie anleitet und in Richtungen lenkt, in die Ihre Visionen Sie führen. Dadurch beeinflusst Sie massiv den Lauf der Geschichte. Sie war außerdem eine Widersacherin von Baba Yaga, bis zur Vernichtung der uralten Nosferatu. Durga Syn ist eine Überlebende der Woche der Alpträume, da Sie sich zu diesem Zeitpunkt in Russland aufhielt und der Schattenvorhang, welcher diesen Teil der Welt abschirmte, die Auswirkungen minimierte. Sie ist damit eine der mächtigsten verbliebenen Ravnos und hat mit die niedrigste Generation des Clans inne.
Tatiana Stepanova
Eine Überlebende der Woche der Alpträume, schlicht durch den Umstand, dass keine anderen Ravnos in Ihrer Nähe waren, ist Tatiana Stepanova eine machtvolle Kindred. Sie entstammt russischem Adel und hatte eine hohe Meinung von Menschlichkeit und Aufrichtigkeit, beides Aspekte, die Sie durch den Kuss verloren hatte, denn Ihr Blutdurst machte Sie unmenschlich und die Notwendigkeit, Ihre wahre Natur zu verbergen, war nicht aufrichtig. Mit der Zeit jedoch und mit zunehmendem Kontakt zu anderen Kindred erkannte Sie die Notwendigkeit und überdauerte, indem Sie sich als Brujah oder als Gangrel ausgab. In Ihrem Bestreben, sich als Teil der Gesellschaft zu etablieren, gelang es Ihr, mit der späteren Justikarin Lucinde zusammenzuarbeiten, die Ihr anbot, Ihre Archontin zu werden. Mit der Zeit etablierte sich Tatiana als Alastor und dient bis heute in der Camarilla in einer einflussreichen Position.
Verbreitete Mythen und Legenden
Die Legende von Zapathasura
Die Geschichte des Clangründers der Ravnos liegt im Dunkel der Geschichte verborgen. Während Nodisten davon ausgehen, dass die Legende über den Dieb Dracian, der den Kuss in der Ersten Stadt empfing, am naheliegendsten ist, glauben die Ravnos eine gänzlich andere Version. Niedergeschrieben im "Karavalanisha Vrana", einer epischen Dichtung, die übersetzt soviel bedeutet wie "Wunden des Nachtschwertes" erzählt die Geschichte, dass die Menschheit von den Wesenheiten, die Sie eigentlich beschützen sollten, den sogenannten "Siddhittizaya" betrogen wurden, denn diese wurden von Dämonen korrumpiert, sodass Sie damit begannen, das Blut, das Fleisch und die Seele von Sterblichen zu fressen. Die wütenden Götter benannten die gefallenen Hüter um in "Asuratizayya", was soviel bedeutet wie "zahllose Dämonen" und verdammten Sie, was die gefallenen Wesen jedoch nur noch mehr aufstachelte, sich an den Sterblichen zu vergehen. Die Götter entschieden sich daher, einen Feind für die Asuratizayya zu erschaffen, der Ihnen Terror und Untergang bringen sollte. Sie nahmen die Seele eines toten Mannes, gebrochen und zerstört von den dämonischen Kräften und schenkten Ihm neues Leben, machten aus Ihm selbst ein Monster, dazu befähigt, die Asuratizayya zu vernichten. Während die meisten Götter Ihn mit Gaben und Geschenken für seine Mission bedachten, gab es auch Jene, die es nicht guthießen, noch eine dunkle Macht zu erschaffen und drei der Götter belegten Ihn mit Flüchen. Er sollte Feuer und Sonnenlicht fürchten, um demütig zu bleiben und von einem immerwährenden Hunger heimgesucht werden, der Ihn seine bösen Gedanken vergessen lassen würde. Sie nannten Ihn "Zapathasura" oder auch "Verfluchter Dämon" und Er wurde ausgesandt, um die infernalischen Heerscharen vom Angesicht der Welt zu tilgen.
In den folgenden Jahrhunderten gab Zapathasura seine dunkle Gabe an fünf andere Persönlichkeiten weiter: "Die Schwarze Mutter", "Rakshasa", "Chandraputra", "Ravana" und "Ramessu(person)". Jeder der Fünf besaß eigene Gaben, doch nur einer von Ihnen, Chandraputra, blieb der Mission seines Meisters für immer treu. Ravana gar verhandelte selbst mit den Dämonen, um an Macht zu gelangen, während die übrigen Drei einfach nur die Mission verrieten. Die unterschiedlichen Linien verbreiteten sich über die Welt, bildeten eigene Abspaltungen dessen, was Clan Ravnos werden würde und bekämpften die Asuratizayya auf Ihre eigene Weise, während Sie über die Sterblichen direkt oder indirekt herrschten. Der Legende nach endete der Krieg in einer apokalyptischen Schlacht, in welcher Chandraputra das Oberhaupt der Asuratizayya vernichtete, doch mit einem gewaltigen Verlust von sterblichen Armeen. Die Ravnos befürchteten, dass die Götter diese Art der Kriegsführung nicht gutheißen würden und wandten sich ab, aus Angst vor der Rache der Götter. Einzig Chandraputra blieb seinem Weg auch nach diesen Verlusten treu und begründete vermeintlich den stärksten Teil des Clans in Indien, wo Zapathasura selbst irgendwann in Starre verfiel, sodass sein loyales Kind seinen Pfad fortsetzte und ein Kastensystem etablierte, welches die Mission unterstützen sollte.
Die Legende der Zwillingsgötter
Die Ravnos pflegen eine uralte Feindschaft mit Clan Gangrel, doch die Ursprünge dessen sind vielen Kindred unbekannt. Die Gangrel erzählen eine Legende von einem Gott, der viele Kinder hatte und diese Kinder bekämpften einander. Zwei von Ihnen waren Ennoia und Churka, Zwillinge, die sich entschlossen, Ihre streitenden Geschwister zu verlassen und in die Länder Ihrer Mutter zu ziehen. Doch ohne den Schutz Ihres Vaters verfielen die Zwillinge in Streit und bekämpften einander. Doch die Beiden waren gleichauf und keinem von Ihnen gelang es, den Anderen zu besiegen. So verlegten Sie sich darauf, sterbliche Armeen zu rekrutieren, die für Sie streiten und den Konflikt entscheiden sollten. Ennoia rekrutierte eine Armee aus den tapfersten Kriegern, Churka aus den gerissensten und listigsten Kriegern. Die Armeen kämpften des Nachts, sodass die übrigen Götter diesen Konflikt nicht sehen sollten, doch gerade als es so aussah, als könnte Ennoia den Krieg gewinnen, wurde Sie von zweien Ihrer tapfersten Generäle "Lhiannan" und "Laibon" verraten, sodass sich das Kampfesglück in Richtung von Churka wendete. Erschüttert von diesem Verrat verschwand Ennoia und ohne Ihre Führung wurden Ihre Armeen von Churka bezwungen, der sich sogar auf die Hilfe uralter Mächte aus Asien, den "Kuei-Jin" berufen konnte. Die Ravnos erlangten den Sieg und die Überlebenden aus der Armee von Ennoia wurden die Gangrel, ein Clan auf Wanderschaft, ohne Heimat und Rückhalt. Gerüchte besagen, Ennoia kehrt erst dann zurück, wenn die Verräter bestraft und die Nachkommen von Churka geschlagen sind, was für manch Einen Anlass genug sein mag, den ewigen Konflikt zwischen den Clans weiterzuführen.
Das Geheimnis von Schimären
Die ikonische Clandisziplin der Ravnos, das Schimären, ist geheimnisumwoben und Teil vieler Legenden und Sagen. Die Kraft wurde von Zapathasura entwickelt, was für die meisten Ravnos außer Frage steht, vererbt sich die Kraft doch durch Ihr eigenes Blut. Doch selbst die Ravnos verstehen das Limit und das wahre Ausmaß dieser Gabe nicht wirklich. Die Kraft, alles erschaffen zu können und sei es auch nur illusorisch, verleitet Manche dazu zu glauben, dass das Potential dieser Kraft darin besteht, die Realität selbst zu verändern und der Clan nur vergessen hat, wie mächtig seine Kraft wirklich sein kann. Eine ganze Kaste der Ravnos beschäftigt sich mit der Frage, wie die Kraft der Veränderung effektiv genutzt und verstärkt werden kann, um zu erreichen, dass das Schimären die Wirklichkeit selbst formt. Viele Abhandlungen und Theorien gehen darüber um, nicht zuletzt auch in den Bereich dessen, was die "Erweckten", die Magi, nutzen. Viele aber zweifeln auch daran, dass Schimären mehr ist als eine Kraft, die die Sinne täuscht und Jemanden glauben lässt, was der Anwender sehen soll. Dann aber gibt es Fälle von uralten Ravnos, die auf den Plan getreten sind und verheerende Vernichtung verursachen konnten, sei dies nun Hazimel oder Zapathasura selbst in der Woche der Alpträume. Der Verstand ist eine mächtige Waffe und es bleibt unklar, wie stark diese tatsächlich werden kann, wenn Sie von den richtigen Personen geschwungen wird.
Trivia
- Die Ravnos als Clan wurden über die Editionen von "Vampire: The Masquerade" massiv überarbeitet. Besonders in neuern Publikationen wurde die stereotype Darstellung der Roma als Kriminelle und Verbrecher verurteilt, die nicht mehr zeitgemäß erscheinen. Die ersten Veränderungen kamen allerdings bereits in den ersten Editionen, in denen man die Kultur der Ravnos weg von einem "Roma Clan" hin zu einem "Indischen Clan" entwickeln wollte. Ab der V5 Edition spielt dies keine Rolle mehr, da die Ravnos als Clan faktisch nicht mehr existent sind, was es ermöglichte, dem Clan als Solches eine komplette Überarbeitung für die Zukunft zu geben.
- Es war Gerüchten zufolge lange Zeit unklar, ob in der V5 Edition Clan Ravnos überhaupt noch einmal erscheinen würde oder man den Clan aufgrund der Lore für nicht mehr existent erklären und aus dem spielbaren Kontext entfernen würde. Die stereotypen Darstellungen des Clans, die vielfach problematisch gesehen wurden, waren hierfür der Auslöser. Man entschied sich schlussendlich für eine Veröffentlichung des Clans, aber stark überarbeitet und an neue Konzepte angepasst.
- Die Clanschwäche der Ravnos hat sich in jeder Edition verändert. In der ersten Veröffentlichung bestand die Schwäche des Clans in einer Aura, die Jeden in Ihrer Nähe misstrauisch und feindselig macht. Gegenüber Sterblichen bedeutete dies halbierte Menschlichkeitswerte, denn die Kindred des Clans erschienen unmenschlich. Ab der Revised Edition hatten die Ravnos dann die Schwäche, dass jeder von Ihnen ein kriminelles Laster irgendeiner Natur hat, was von Diebstahl und Betrug bis hin zum Serienmord reichen konnte. Besonders diese Schwäche wurde im Zuge der Kontextualisierung mit den Roma als schwierig betrachtet. Ab der V5 Edition wurde der Fokus mehr auf Wanderschaft gerichtet, mit einer Schwäche, die Sie rastlos macht und zum Reisen zwingt oder alternativ einem wahren Namen, was eine gewisse Mystik hinzufügt.
- Das Wappen von Clan Ravnos hat sich ab der V5 Edition verändert und wurde grundlegend überarbeitet.
- Die Ravnos haben viele Einflüsse aus dem Hinduismus und Buddhismus in Ihrer Lore verarbeitet. Zugleich wurde auch viel der indischen Kultur übernommen, darunter auch die Verwendung eines Kastensystems, der sogenannten "Jàti", welche tatsächlich in Indien existieren.
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