Als ich heute Abend MORE geschlossen hatte, hatte ich für einen kurzen Moment das Gefühl, ich sei eingeschlafen und hätte einen seltsamen Traum gehabt, an den ich mich nicht erinnern konnte. Ich schreckte auf. Zurück blieb eine Karte mit der Einladung: "To You, the Named and the Nameless: The Blind Storyteller bids You join him at the Market of Melodies, Last Bell." und das bekannte Gefühl, etwas vergessen zu haben. Nachdem Nelly und Tinker ins Bett gegangen waren, machte ich mich auf den bekannten Weg zum Market of Melodies. 12 weitere Personen waren dort versammelt, mit einigen kam ich sogar ins Gespräch. Ich habe Visitenkarten verteilt, Nelly wird stolz sein.
Unbedingt merken: Oro'thion, Siham (Steam) Jal'Zuun, Alizée Aella Zephyr, Yuri, Frederick Austerlitz, Mistress Diamanté
Schon den ganzen Abend lang zog ein Sturm auf. Genau zur Last Bell erschienen aus dem Nichts Zelte auf dem Floß und ein Blitz schlug in Warda ein. Der Blitz machte mir große Angst. Dann begann der Einlass und bald waren alle gebannt von der Geschichte des Blind Storytellers. Die Geschichte erinnerte mich ein wenig an den Anfang vom Märchen vom "Forgotten Prince", das mir Nelly so oft erzählt hat: der siebte Sohn eines siebten Sohnes, dem sowohl großer Erfolg als auch Verderben prophezeit wurden; der jüngste Prinz, der an seinem 24. Geburtstag von allen vergessen wurde...
Vieles unterschied sich aber auch vom Märchen. Er erzählte von den Allaena, die in das Land kamen und in einer unbekannten Sprache kommunizierten; von einer Landkarte, die sie bei sich hatten, nicht zum Ansehen sondern zum Berühren; eine Prophezeiung, die sich an denjenigen bindet, der das Rätsel der Karte löst.
Als die Geschichte zu Ende war, sprang Mistress Diamanté auf und packte den alten Mann. "Es ist Zeit, Verräter" schrie sie und fror sein Blut ein. In den letzten Augenblicken seines Lebens verkrampfte sich der Storyteller vor Schmerzen. Man konnte seine Tattoos sehen - Ketten, wie die der Allaena. Ich frage mich, ob das Märchen wahr ist und ob ich bei meinem Tod so ausgesehen habe, wie der Blind Storyteller.
Plötzlich waren alle laut und panisch, alles war eisig und gefroren und seltsame Eiselementare griffen uns an. Ich rannte zu einem der Boote und mit mir kamen Oro'thion, Steam, Alizée, Yuri und Frederick. Die restlichen Personen mussten wir zurück lassen. Wir ruderten bis zum Ufer in Eatifat. In der Luft flogen Magier, die begonnen hatte, Lake Hayeti mit Meteoren zu beschießen. Wir flüchteten auch vor ihnen und rannten bis zum Ta'Alaq. Aus dem Augenwinkel konnte ich noch sehen, dass der höchste Turm der Desert Rose University beschädigt war.
Den Abend verbrachten wir im Ta'Alaq, das seit ein paar Wochen Oro'thion und Yuri gehört. Es wurde sehr viel Tee getrunken und Steam wurde von Yuri und Oro als Teekocher im Ta'Alaq e Wir redeten viel über das, was uns gerade passiert war und lernten uns kennen. Frederick schlug vor, dass es eine gute Idee sei, viele Erfahrungen zu machen, damit ich mich leichter an meine Vergangenheit erinnern kann. Genau in diesem Augenblick kam eine Erinnerung zurück zu mir, zum ersten Mal seit meinem Tod. Ich sah einen großgewachsenen, männlichen Tiefling mit goldenen Augen, gekleidet in edle Gewänder. Er dankte mir für mein Opfer und legte mir seine Hand auf die Stirn. Ich blickte ihm in die Augen und es wurde dunkel. Als ich wieder in die Realität zurückkehrte erschrak ich, weil ich die gleichen goldenen Augen vor mir sah. Diesmal waren es aber Alizées Augen, die mich ansahen. Wir sprachen über die Erinnerung und sie glaubt, dass es sich bei dem Mann um einen ihrer Vorfahren handeln könnte. Wie alt bin ich wirklich?!
Die fünf Personen sind jetzt meine Freunde. Sie sind die ersten Freunde, die nicht mich gefunden haben, sondern die ICH gefunden habe. Nelly und Tinker werden stolz sein!
[Der folgende Satz ist eingekreist:]
Bei Musik ist es nicht notwendig zu tanzen, aber es wird von anderen erwartet.
Wir werden alle im Tal'aq übernachten, weil es schon spät ist. Morgen in der Früh, direkt nachdem wir uns den Sonnenaufgang über dem Wasserfall angesehen haben, werde ich heim gehen, um MORE rechtzeitig zu eröffnen.
Ich darf in Oros Zimmer übernachten. Er hat auch kein Bett, weil er nicht schläft, so wie ich. Er hat einen Teppich am Boden mit vielen weichen Kissen. Nur eines ist sehr rau.