Lóvengard
Wo das Feuer lernt, zu träumen.
Einleitung & Atmosphäre
Wenn die Feuerkronen hinter einem liegen und die Luft endlich frei atmet, öffnet sich Lóvengard – ein Tal, das glüht, ohne zu brennen. Hier endet das Reich der Flammen und beginnt das Land der Genesung. Die Erde ist warm, die Luft mild, und selbst der Wind trägt einen sanften, mineralischen Duft. Alles hier wirkt, als hätte das Feuer sich entschlossen, zu leben, anstatt zu verzehren. Der Name Lóvengard bedeutet in der alten Sprache der Hochländer „die wärmende Senke“ – ein Sinnbild für Frieden nach dem Feuer. In dieser Ruhe liegt ein Nachhall der Glut – ein stilles, atmendes Leuchten, das den Reisenden umfängt und zum Verweilen einlädt.
Geografie & Erscheinung
Das Tal zieht sich weit nach Süden, eingerahmt von schwarzen Hängen und rötlichen Felsen. Zwischen ihnen fließen breite, träge Flüsse aus heißem Wasser, von Dampf überzogen und gesäumt von Pflanzen, die man sonst nirgends sieht. Das Licht ist weich – kein gleißendes Feuer, sondern ein stetiges Glühen, das von Boden und Wasser ausgeht. Nachts schimmern die Dämpfe in Gold und Violett, als flösse der Himmel durch die Erde zurück. Im Zentrum Lóvengards liegt ein weites, flaches Becken, das die Einheimischen Herzpfanne nennen – ein See aus warmem Wasser, der bei Sonnenaufgang in rotem Dunst liegt. Sein Wasserspiegel bleibt immer gleich, egal ob Regen oder Dürre, als halte ihn ein eigener Wille. Der Dampf, der daraus aufsteigt, ist süß, salzig, reinigend; er färbt die Umgebung golden und legt sich auf Haut und Haar wie Staub aus Licht. Trotz der Vielzahl an Beschreibungen sollte der Fokus auf der fließenden Bewegung von Dampf, Wasser und Licht bleiben – ein fortwährender Wandel, der das Tal lebendig hält.
Flora & Fauna
Der Boden ist dunkel, fruchtbar und voller Mineralien, die vom Gebirge herabgespült werden. In der feuchten Wärme gedeihen Rotlaubbüsche, deren Blätter sich bei Hitze schließen, und Dampfgräser, die das Wasser in feine Tropfen filtern, welche den Boden kühlen. Überall summen Insekten, und in den heißen Rinnen wachsen Leuchtblumen, deren Blüten den Dampf in weiches Licht verwandeln. Wenn der Wind sie bewegt, scheint der Boden selbst zu atmen. Viele Tiere, die aus den Feuerkronen herabsteigen, finden hier Zuflucht – darunter kleine Schuppenläufer und die zarten Glutfalter, deren Flügel im Dampf schimmern wie geschmolzenes Glas. Die Einheimischen nutzen die Leuchtblumen, um Wege bei Nacht zu markieren, und verehren die Glutfalter als Sinnbilder des Wandels – aus Feuer geboren, im Licht ruhend.
Klang & Stimmung
Lóvengard ist still, doch nie leblos. Man hört das Rauschen der Flüsse, das Summen des Dampfes, das Rascheln der feuchten Gräser – ein Lied aus Ruhe und Erinnerung. Viele, die aus den Feuerkronen herabsteigen, bleiben hier. Nicht, weil sie müssen, sondern weil sie spüren, dass das Land selbst heilt. Der Klang der Dämpfe wirkt auf viele Besucher wie ein Atem, der sie umhüllt und den eigenen Herzschlag beruhigt. In der Stille des Tales findet das Feuer Frieden, und seine Wärme wird zu Atem, der die Welt umarmt.
Bedeutung & Zuordnung
Wenn die Sonne sinkt, verwandelt sich das Tal in ein Meer aus Glanz. Der Dampf steigt in langen Schleiern auf, färbt den Himmel bernsteinfarben und taucht alles in Wärme. Dann riecht die Luft nach Regen, obwohl keiner fällt, und für einen Moment glaubt man, das Feuer habe wirklich gelernt, zu träumen. Lóvengard gehört zu den südlichen Ausläufern der Feuerkronenberge und bildet den natürlichen Übergang zwischen den vulkanischen Höhen und den gemäßigteren Landschaften weiter südlich. Geologisch und klimatisch ist es Teil des sogenannten Atems der Erde, der sich von Geysvidda bis in die Täler zieht – die Zone, in der Glut zu Leben wird. In den Mythen der Feuerkronen heißt es, Lóvengard sei der Ort, an dem das erste Feuer seinen Zorn verlor, als es die Erde berührte, und dass seither jedes Flammenlicht einen Hauch seiner Erinnerung trägt.
„Wo Hitze zur Sanftmut wird, erinnert sich das Feuer an die Welt.“
