Aschenweite

Die Aschenweite

Das verlorene Land von Pilsfjord

Wo einst sanfte Flussläufe zwischen Traumkronen strömten, erstreckt sich heute eine sterbende Landschaft aus trockenem, verhärtetem Boden, durchzogen von den schwarzen Wurzeln der Kargeneiche. Die Aschenweite ist der Name, den die Bewohner Pilsfjords dem Gebiet gegeben haben, das vor Jahrzehnten der Eiche zum Opfer fiel. Silberweiden und Lichtrosen sind hier verschwunden, und die Seen haben ihre reflektierende Klarheit verloren – das Wasser ist dunkel, trüb, und der einstige Zauber des Mondspiegelsees ist hier nicht mehr zu finden.

Die Vidavollr meiden die Aschenweite, denn der Boden ist durchsetzt von mineralischen Ablagerungen, die das Wachstum neuer Pflanzen fast unmöglich machen. Der Wind trägt den feinen, trockenen Staub der verfallenen Landschaft durch die Luft, und es gibt keine Farbe mehr – nur das matte Braun der Erde und das dunkle Grau der Eichenstämme. Tiere haben die Region längst verlassen, und wer sich zu tief hineinwagt, berichtet von einer bedrückenden Stille, als hätte die Aschenweite alle Geräusche verschluckt.

Es gibt Legenden unter den Vidavollr, die besagen, dass die Aschenweite sich weiter ausbreiten wird, wenn keine endgültige Lösung gegen die Kargeneiche gefunden wird. Die Heiler der Region sind sich uneinig, ob sie dieses Land aufgeben oder einen letzten Versuch unternehmen sollen, es zu retten.