Einige Wochen später zog die Familie wieder fort. Skaldr hatte ein neues Haus gebaut – eine Hütte aus Eis und Knochen. Dort verkündete er, dass Varn und seine Schwester Liska bald ein weiteres Geschwisterchen bekommen würden.
Doch mit der Schwangerschaft veränderte sich das Haus. Die Mutter wurde schwächer, Liska stiller, der Vater härter.
Eines Tages brach Varn von zu Hause aus, verirrte er sich im Hafenviertel und geriet in die Hände einer Bande Jugendlicher. Sie wollten ihn zwingen, einen Händler abzulenken, während sie seine Ware stahlen. Varn sah den Mann – einen wettergegerbten Seemann namens Jongir – und entschied, dass er lieber Ärger bekam, als Unrecht zuzulassen. Er warnte Jongir, und die Diebe flohen.
Jongir brachte den Jungen zurück zum Hafen und übergab ihn seinem Onkel Arleif, der ihn sicher nach Hause brachte – und die Schuld auf sich nahm, als die Familie ihn suchte. Varn bekam Schimpfe, doch schlimmer war Liskas Zorn: Sie packte ihn am Ohr und zerrte so fest, dass das Läppchen einriss. Die Narbe blieb – ein Andenken an Geschwisterliebe, so scharf wie Eis.