Wetter in der arktischen Zone
Allgemein
Die arktische Inselzone von Thaldris mit der Ebene von Nyrian erstreckt sich bis zur Grenze der Tundra-Inselregion und gehört zu den kältesten und ruhigsten Regionen des gesamten Planeten. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr über zwischen –30 °C und –15 °C. Durch die große Entfernung zu den Sonnen und die geringe Lichtintensität bleibt die Kälte konstant, und selbst während der wärmeren Jahreszeiten sind nur minimale Veränderungen spürbar. Die Atmosphäre von Thaldris ist ungewöhnlich dicht und liegt näher am Boden als auf vergleichbaren Welten. Dadurch wirkt das Wetter gedrungen und schwer. Wind bewegt sich meist in breiten, gleichmäßigen Strömen knapp über der Oberfläche. Diese Luftbewegungen entstehen, wenn kalte Luft von den zentralen Eisflächen langsam in Richtung Küsten fließt. Sie sind kräftig, aber nicht stürmisch, und können über viele Kilometer hinweg gleichmäßig wehen. Schneefall ist selten und meist leicht, da die kalte Luft kaum Feuchtigkeit aufnehmen kann. Stattdessen bildet sich häufig ein feiner, silbriger Nebel aus gefrorenen Partikeln, der die Sicht stark einschränkt und sich wie ein Schleier über die Landschaft legt. Dieser Nebel entsteht, wenn sich Eis langsam in der Luft auflöst und wieder auskristallisiert — ein stilles, aber ständiges Phänomen. Die Gezeiten, beeinflusst durch die beiden Monde des Planeten, verändern die Küstenlinien der Inselgruppen regelmäßig. Manche kleinere Inseln verschwinden bei Hochwasser vollständig unter der Oberfläche, was die Besiedlung erschwert und die Navigation gefährlich macht. Durch die hohe Schwerkraft wirken diese Bewegungen besonders kraftvoll und direkt, auch wenn sie langsam verlaufen. Insgesamt ist das Wetter in der arktischen Inselzone von Thaldris ruhig, beständig und lebensfeindlich. Es gibt kaum plötzliche Veränderungen, aber die ständige Kälte, die dichte Luft und die wandernden Nebel machen die Region zu einem Ort der Stille und des Überlebens — eine Landschaft, die sich über Jahrhunderte kaum verändert und dennoch voller Bewegung ist.Nebelwand
Die Nebelwand ist ein Wetterzustand, der sich langsam über das Land legt. Ihr Kommen kündigt sich durch eine zunehmende Stille an. Die Geräusche der Umgebung werden schwächer, der Wind lässt nach, und selbst Tiere ziehen sich zurück. Am fernen Rand des Blickfelds erscheint eine helle Linie, die sich hebt und breiter wird, bis sie sich zu einer dichten Wand aus grauem Weiß formt. Diese Wand bewegt sich nicht schnell, doch sie nimmt Raum ein und verschluckt die Sicht. Innerhalb der Wand herrscht starke Kälte. Die Luft wird schwer und frostig, das Atmen fällt schwerer, und die Kleidung wird steif, als hätte sich feiner Reif darauf gelegt. Auf der Haut macht sich ein unangenehmes Ziehen bemerkbar, besonders an unbedeckten Stellen. Es ist kein Schmerz, aber ein deutliches Frösteln, das tief geht und die Glieder starrer werden lässt. Die Welt wird still, und nur der eigene Atem ist noch hörbar. Manchmal ist ein leises Knistern zu vernehmen, das aus der Luft selbst zu kommen scheint. Es ist nicht laut, aber gleichmäßig und fremd. Manche spüren ein leichtes Kribbeln auf der Haut, als würde sich die Luft selbst bewegen — ein Zeichen dafür, dass die Wand ihren vollen Zustand erreicht hat. Die Sicht reicht kaum über eine Armlänge hinaus. Der Boden verliert seine Farbe und Form, und es ist nicht mehr möglich, sich zu orientieren. Wege verschwinden, und selbst vertrautes Gelände wird fremd. Wer sich in der Wand bewegt, kann leicht vom Pfad abkommen. Es kommt vor, dass Menschen in Spalten treten, die sie nicht sehen konnten, oder sich verirren, weil sie die Richtung verlieren. Auch Gruppen können auseinandergerissen werden, wenn sie sich nicht nahe genug bleiben. Die Kälte dringt tief, und wer zu lange in der Wand verweilt, kann den Halt verlieren. Die Nebelwand bleibt selten länger als zwei Stunden. Ihr Rückzug geschieht langsam. Die Sicht kehrt zurück, die Geräusche der Welt erwachen wieder, und die Luft wird leichter. Erst wenn die Wand sich vollständig zurückgezogen hat, ist es ratsam, den Weg fortzusetzen. Wer die Wand kommen sieht, bleibt stehen. Es ist nicht klug, Schutz zu suchen, denn kein Ort bietet mehr Sicherheit als das eigene Stillhalten. In der Gruppe legt man die Hand auf die Schulter des Nächsten, damit niemand verloren geht. Allein setzt man sich nieder, bedeckt das Gesicht und wartet. Es wird nicht gesprochen, denn Worte tragen nicht weit. Man achtet auf das Licht, das zurückkehrt, und auf die Geräusche, die wieder hörbar werden. Erst dann ist es Zeit, weiterzugehen.Wetterextreme
Kältewelle
Eine Kältewelle ist ein plötzlicher und langanhaltender Temperatursturz. Sie tritt bei klarem Himmel und ruhiger Luft auf. Die Temperatur sinkt innerhalb weniger Stunden deutlich unter das gewohnte Maß. Wind bleibt aus, Niederschlag tritt nicht auf. Die Luft wird dichter und trockener. Sicht und Geräusche bleiben unverändert, doch die Kälte wirkt durchdringend. Stein und Horn werden spröde, Kleidung verliert ihre Biegsamkeit. Wasser gefriert vollständig, auch in geschützten Bereichen. Die Dauer beträgt mehrere Tage. Während dieser Zeit bleibt die Temperatur konstant niedrig. Es gibt keine äußeren Anzeichen für Beginn oder Ende, außer dem messbaren Temperaturverlauf. Nach dem Ende steigt die Temperatur langsam wieder auf das übliche Maß. Die Luft wird leichter, und Materialien gewinnen ihre Beweglichkeit zurück. Während einer Kältewelle wird jede unnötige Bewegung vermieden. Der Aufenthalt außerhalb geschützter Räume beschränkt sich auf das Notwendige. Nahrung und Werkzeuge werden frühzeitig bereitgelegt, da ihre Handhabung durch die Kälte erschwert ist. Gruppen bleiben eng beisammen, um Orientierung zu sichern. Sprache wird auf das Nötigste beschränkt, da die Atemluft die Schleimhäute reizt und Kraft gespart werden muss.Polarsturm
Ein Polarsturm ist ein tobender Sturm aus eisiger Luft, der mit extremer Geschwindigkeit über die Landschaft fegt. Er trägt Schnee, Eiskristalle und gefrorene Partikel mit sich, die wie Geschosse durch die Luft jagen. Schneeverwehungen türmen sich auf, gefrierender Niederschlag vereist jede Oberfläche. Die Sicht wird auf wenige Meter reduziert, und selbst geschützte Orte verlieren rasch an Wärme. Die Windkraft ist so stark, dass sie Gegenstände, Ausrüstung und sogar Menschen mitreißen kann. Geräusche werden vom Sturm verschluckt, und Orientierung ist kaum möglich. Während eines Polarsturms wird jede Bewegung eingestellt. Gruppen suchen sofort Schutz in windgeschützten Strukturen oder graben sich notfalls in den Schnee ein. Kommunikation erfolgt nur durch Zeichen oder Berührungen, da der Wind jedes Wort verschluckt. Werkzeuge werden gesichert, Kleidung doppelt geprüft. Niemand entfernt sich von der Gruppe. Die Augen bleiben geschlossen oder werden mit Schutz bedeckt, um sie vor Eiskristallen zu bewahren. Körperhaltung wird stabilisiert, um dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.
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