Krankheiten und Gifte
Hitze und Kälte
Die Frostmenschen sind körperlich so angepasst, dass sie sich in einem Temperaturbereich zwischen -10 und -30 Grad am wohlsten fühlen. Eine dicke Fettschicht unter der Haut hält sie bei diesen Bedingungen innerlich warm. Wird es kälter, können sie in eine Art Stasiszustand übergehen, in dem sie einige Tage mit minimalem Energieverbrauch überleben – in der Hoffnung auf Rettung. Anders verhält es sich bei zunehmender Wärme. Bis 0 Grad ist es lediglich unangenehm, doch je höher die Temperatur steigt, desto schwerer fällt es den Frostmenschen, damit zurechtzukommen. Ihr Körper ist darauf ausgelegt, Wärme zu speichern, nicht abzugeben – sie können nicht schwitzen. Überhitzung führt schnell zu einem Schockzustand, sie erschöpfen rasch und haben das Gefühl, innerlich zu verbrennen – ähnlich einem sehr hohen Fieber. Erste Anzeichen einer Überhitzung sind Kreislaufprobleme, erhöhte Atemfrequenz bis hin zu Hecheln, sowie Appetitlosigkeit. Bei längerer Belastung wird es dramatischer: Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen und Bewusstlosigkeit können auftreten. Auch Organschäden sind möglich – betroffen sind vor allem Herz, Nieren und Gehirn. In Extremfällen kann eine anhaltende Überhitzung tödlich enden.Graufieber
Immer wieder kommt es zu Ausbrüchen des sogenannten Graufiebers. Niemand weiß, woher die Krankheit stammt oder warum sie ausbricht. Da Frostmenschen nicht schwitzen können, ist Fieber für sie grundsätzlich eine schwere Erkrankung. Graufieber erkennt man an grauen Flecken auf der Haut. Diese Stellen sind rau, ausgetrocknet und beginnen fast zu schuppen. Die innere Hitze verbrennt die Fettpolster, wodurch diese neben den Flecken sichtbar schwinden. Die Kälteempfindlichkeit steigt, der Körper versucht mehr Wärme zu erzeugen – ein tödlicher Kreislauf. Einzelfälle überleben meist, doch zu Beginn der Siedlungszeit gab es eine Epidemie, die beinahe die gesamte Bevölkerung ausgelöscht hätte. Jeder dritte Erkrankte starb am Graufieber. Die beste Hilfe besteht in Wärme durch Pelze und Decken, viel Flüssigkeit und nahrhaften, ungewürzten Speisen.Algenpest
An den Küsten kommt es immer wieder zu Ausbrüchen der sogenannten Algenpest – in anderen Siedlungen deutlich seltener. Auslöser ist ein pflanzlicher Parasit. Wenn Boote mit Meeresfrüchten zurückkehren, bringen sie oft diese kleine Alge mit, die eigentlich harmlos ist – solange man sich nicht verletzt oder sie verzehrt. Gelangt sie jedoch in den Körper, breitet sie sich langsam unter der Haut aus, bildet feine Wurzelkanäle und ernährt sich vom Fett und Blut des Frostmenschen. Sichtbar wird dies durch grünbläuliche, aderartige Verfärbungen unter der Haut, die sich stetig ausbreiten. Für eine Hand benötigt die Alge etwa zwei Wochen – je größer die Fläche, desto schneller verläuft die Ausbreitung. Mit dem Verlust des Fettes steigt die Kälteempfindlichkeit. Frühzeitige Behandlung ist entscheidend. Die Prozedur ist schmerzhaft: Je nach Ausbreitungsgrad werden ein oder mehrere Wurzelkanäle aufgeschnitten und mit einer speziellen ätzenden Lösung ausgespült. Anschließend wird eine wundlindernde Paste aufgetragen. Die ätzende Lösung greift auch das Fettgewebe an, das sich davon nur teilweise erholt. Wer die Alge versehentlich verzehrt, leidet meist einen Tag lang unter starken Bauchschmerzen, bis sie ausgeschieden ist. In seltenen Fällen greift die Pest innere Organe an – allerdings nur, wenn bereits innere Verletzungen vorlagen.Tränaugen
Wer sich draußen aufhält und seine Augen nicht schützt, wenn der Wind stark bläst, kann sich Tränaugen einfangen. Dass die Augen tränen, wenn Wind, Schnee und Eis hineingeweht werden, ist normal und dient dem Schutz. Wer seine Augen jedoch zu lange ungeschützt lässt, riskiert eine Überreizung. Die Augen tränen dann dauerhaft, sind morgens verklebt und jucken fortwährend – was zu ständigem Reiben und weiterer Reizung führt. Bei Kleinkindern bindet man nachts manchmal die Hände fest oder gibt ihnen tagsüber eine Augenbinde, um die Augen zu schonen. Tränaugen müssen geschont werden – durch geschlossene Lider und möglichst wenig Reibung. Wer das nicht beachtet, riskiert eine Verschlimmerung zu Trockenaugen. Dann versiegt der Tränenfluss durch Verstopfung des Tränenkanals. Die Augen müssen künstlich befeuchtet und konsequent geschont werden. Einige versierte Mediziner können die Tränenkanäle wieder öffnen. Magische Heilung lindert die Symptome, heilt sie jedoch nicht – da die Verstopfung des Tränenkanals keine Krankheit im eigentlichen Sinne ist.Erkältungen und Co.
Frostmenschen leiden nicht an Erkältungen oder kältebedingten Grippen. Ihre Anpassung an die Umgebung ist so ausgeprägt, dass diese Erkrankungen nahezu nicht existieren.Gifte
In der Natur gibt es zahlreiche Gifte – pflanzliche wie tierische. Frostmenschen besitzen keine besondere Resistenz und reagieren mit typischen Symptomen, abhängig vom Gift: Blässe, Lähmung, Atemnot, Bewusstlosigkeit, Unruhe, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall.
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