Surtika

Das südliche Ende der Welt

Okay, 20 Tonnen Kartoffeln, 15 große Fässer Rotwein, 15 Tonnen Holzbalken, 5 Tonnen gewachste Leinen und 75 Passagiere verschiedenen Alters ...   Mal ganz im Ernst: Versteht einer von euch, warum es Menschen gibt, die tatsächlich nach Surtika ziehen wollen, um dort zu leben? Ein Wal-, Seeschlangen- oder Robbenfänger-Außenposten, der nur einige Monate lang besetzt ist, ist ja noch nachvollziehbar, aber dorthin zu ziehen, um sich ein neues Leben aufzubauen?   Wie verzweifelt muss jemand sein, um das als valide Lösung zu sehen?   Ich meine, die wenigen geschützten Fjorde sind die Hälfte des Jahres mit Packeis umlagert, es gibt keine Bäume und der Boden ist so hart gefroren, dass man Magie benötigt, um ihm auch nur ein paar Steine abzuringen. Ganz zu schweigen davon, dass die wenigen „grünen” Flecken nur dank der Hitze von Magmaflüssen und heißen Quellen existieren, es also dort, wo man leben könnte, verdammte Vulkane gibt!
— Olga Hrimmswehr, Kapitänin der "THS Handelswind"


Surtika by Nightone w/ Dream


Allgemeines

Surtika stellt den Südpol Irdas dar und befindet sich dementsprechend in der südlichen Hemisphäre des Planeten. Es ist der zweitkleinste Kontinent Irdas, direkt nach den Peri-Peral-Inseln. Zumindest was die reine Landmasse angeht. Denn von Juleanor bis Theryar, wenn auf der Nordhalbkugel der Sommer seinen Höhepunkt erreicht, ist es in Surtika tiefster Winter, und es gibt über Monate hinweg kein Tageslicht.   In dieser Zeit weitet sich das Packeis um das Festland herum kilometerweit in alle Richtungen aus. Die auftürmenden Eismassen sind an klaren Nächten, wenn die Monde hell am Himmel leuchten, jeweils im Osten von der Halbinsel Aravellia-Columa und im Westen auf Ortakum von den Bergen des Nîrn-Argem (den „Gefrorenen Bergen”) aus mit bloßem Auge zu erkennen.   Wenn es nach dem harten Winter wieder wärmer wird, bricht das Packeis auf und entlässt große Eisberge ins Meer. Es dauert nochmals ein bis zwei Monate, ehe der eigentliche Kontinent wieder direkt mit gepanzerten Schiffen, den Eisbrechern, erreichbar ist.   Die Gelehrten Aravelliens gehen davon aus, dass es sich bei dem Kontinent um das einstige Pendrénâ handelt, die südlichste Region des ehemaligen Superkontinents Irdaliá, die unter der Herrschaft des Elvarin Imperium stand, ehe die Welt im Kataklysmus zerbrach. Wie stark sich die eigentliche Landmasse durch den Kataklysmus verändert hat, ist unbekannt. Sicher ist nur, dass die Flora und Fauna der einst als „kühl, aber lebensfroh“ beschriebenen Region durch den Drift nach Süden und den Vormarsch der unerbittlichen Eismassen fast vollständig ausgerottet wurde.   Heute unterteilt man Surtika in den „Eisring”, den „Saum” und das „Innere”. Lediglich im Saum sind einige kleine, durch vulkanische Aktivitäten geschaffene Lebensräume entstanden, genannt die "Grünen Enklaven", in denen sich sogar einige verwegene oder verzweifelte Siedler niedergelassen haben.   Das Meer, das den Kontinent umgibt, ist tief und eisig. Selbst in den wärmeren Monaten des Jahres bilden sich Packeis-Schollen, und große Eisberge treiben seelenruhig durch die meist spiegelglatten Gewässer.   Unter der Oberfläche herrscht allerdings eine an den Lebensraum angepasste Vielfalt an Leben: Von Eismeerfischen, Robben, Eishaien und Walen bis hin zu den großen Seeschlangen findet sich in allen Tiefen des Eismeeres Leben.
Surtika ist kein toter Kontinent. Hier kannst du einiges an Profit machen, wenn du mutig und gewieft genug bist.   Selbst als einfacher Seemann kannst du an Bord eines Seejägers mit der Jagd auf Wale und Seeschlangen ein ordentliches Sümmchen verdienen.   Oder du heuerst in einem der Seejägerhäfen an, die nur wenige Monate lang angefahren werden können, und hilfst dabei, die Beute der Schiffe zu zerlegen und weiterzuverschiffen, falls du dich mit den Biestern nicht direkt anlegen willst.   Auch als Robbenjäger kannst du einige schöne Pelze über den Süd-Sommer hinweg sammeln und für ein paar hübsche Münzen verhökern.   Oder du folgst dem Aufruf der großen Kompanien, die Siedlungen in den wenigen grünen Taschen errichten, um nach Gold, Edelsteinen und anderen wertvollen Dingen zu graben.   Das Einzige, was nervt, ist, dass du die meisten Sachen nur einige Monate lang machen kannst, ehe das Packeis die Schifffahrt verhindert und die Dunkelheit sich ewig über das Land ausbreitet.   Wobei: In dieser Zeit werden immer wieder Frostboten gesucht. Wenn du also besonders wagemutig bist und mit Schlittenhunden gut auskommst ...


— Boeren Halfson,
einarmiger ehemaliger Seejäger Matrose
Eckdaten
Art
Kontinent
Klassifizierung
Eis Kontinent
N-S Länge
ca. 3.200 km
O-W Breiteste stelle
ca. 5.000 km
Höchste Stelle
7.021 m (Barus-Nrag)
Endeckt
10. Amboro 890 ndK
(aus aravellischer/ daterrianischer Sicht)
Entdecker
Sudien al Fernesh
(aus aravellischer/ daterrianischer Sicht)
Hauptbestandteile
Der (Pack-) Eisring
Der Saum
Das Innere
Die grünen Enklaven
Fîrnrav-ren (Das Gefrorrene Massiv)
Kolonien
Freudbergen (Königreich Turelium)
Ras Valentia (Kaiserreich Valeras)
Fîr-Hêr'laies (Fîrn'tha-laeis & Belhérrâs)
Lokalisiert
Südliche Hemisphere
Frostboten-Hundeschlitten by Nightone w/ Dream

Der Eisring

Der Eisring ist eine stabile Packeisdecke, die sich vom Festland aus in alle Richtungen auf dem südlichen Eismeer ausbreitet. Im surtikanischen Winter ist sie mehrere Hundert Kilometer weit und so fest, dass man ganze Städte darauf errichten kann.   In der Dunkelheit der langen Winternacht toben über der flachen Packeisregion die stärksten Schneestürme des Kontinents, die nur von den Stürmen in Nortika übertroffen werden.   Außer einigen Robben und Seeleoparden, die sich manchmal an Wasserlöchern auf der weißen Eisschicht ausruhen, findet sich kaum etwas Lebendes auf dem Eisring.   Ausgenommen sind die Bewohner der temporär am Rande des Rings erbauten Anlegestellen und Seejägerhäfen sowie die Frostboten, die mit ihren Hundeschlitten zwischen den Anlegestellen und den Kolonien in den Grünen Enklaven hin- und herreisen.
 
Kleiner Metal-Song über die Frostboten alias Frost-Heralds
(Musik / Gesang mit Suno erstellt - Text von mir)
Die Frostboten
Die wagemutigen Frostboten begeben sich in der ewigen Nacht von Surtikas Winter mit Hundeschlitten auf den Eisring hinaus, um dringend benötigte Waren und Lebensmittel für die Kolonien der Grünen Enklaven zu besorgen. Diese holen sie vom äußeren Rand des Eisrings an temporär errichteten Anlegestellen von eismeertauglichen Schiffe ab.   Auch liefern die Frostboten Nachrichten und Handelsgüter zwischen den Städten der Kolonien aus.   Dabei errichten sie entlang des Weges auf dem Packeis kleine Hütten, um in relativ regelmäßigen Abständen Pausen einlegen zu können, und stellen Wegmarkierungen auf, um sich auf der tagelangen Reise über das Eis nicht zu verirren.   Sie gelten als Freischärler, die jedem helfen, der sie bezahlen kann. Dabei sind sie in den Städten und Dörfern Surtikas gern gesehene Gäste, da sie immer Waren dabei haben, die Leben bedeuten, sowie neue Geschichten, Gerüchte und Nachrichten, die Abwechslung in den einschränkenden Wintermonaten bedeuten.   Sie gelten als eingeschworener Haufen, dessen Mitglieder sich gegenseitig stets helfen, auch wenn jeder auf eigene Rechnung arbeitet. Schließlich weiß man ja nie, wann man selbst Hilfe in dieser tödlichen Kälte braucht.

Der Saum

Als Saum werden die Küsten des Kontinents bezeichnet. Frostige Klippen, Stein- und grobe Kiesstrände dominieren die unzähligen Buchten. In den warmen Monaten taut das Eis zumindest soweit ab, dass man die realen Grenzen der Landmasse erkennen oder zumindest erahnen kann, auch wenn Eisschelfe dennoch bis aufs Meer hinaus zu den schwimmenden Überresten des Eisringes reichen.   In diesen „warmen” Monaten kommen mehrere Vogelarten an die Küsten Surtikas, um zu nisten und sich an den reichen Fischbeständen des Eismeeres gütlich zu tun.   Hier befinden sich zudem die vulkanischen Fjorde, die den optimistisch gewählten Namen „Grüne Enklaven” tragen. Thermische Energie in Form von heißen Quellen, Dampfspalten, Geysiren und aktiven Schloten tritt hier an Land und unter Wasser zu Tage. Die austretende Wärme sammelt sich in den von Bergen umgebenen Buchten und sorgt somit für ein wärmeres Mikroklima. So können hier kleine Pflanzen, vor allem wetterfeste Moose, Flechten und Farne, gedeihen und die wenigen heimischen Säugetiere, vornehmlich kleine nagerartige Geschöpfe, überleben.   In diesen grünen Enklaven befinden sich zudem die wenigen echten Städte des Kontinents, die von den verschiedenen seefahrenden Reichen Aravelliens als Kolonien gegründet wurden, um den eisigen Kontinent und damit die noch ungenutzten Rohstoffe zu erschließen. So wurde der Begriff „Grüne Enklaven” zum Synonym für eben diese Kolonien.
Die großen Drei
Es gibt zwar mehrere kleine Dörfer und immer wieder versuchen unabhängige Glücksritter, neue Siedlungen zu gründen, aber ohne die Unterstützung einer der großen Kolonien sind sie alle zum Scheitern verurteilt. Dabei gibt es drei Kolonialstädte, die die Dominanz über weite Teile des östlichen Saums beanspruchen.   Freudbergen unter der Flagge Tureliums ist die größte Stadt und wird durch die Bemühungen der Turelischen Handelsmarine geschützt. Sie wurde als Mienen- und Verhüttungsstadt angelegt und fördert Gold, Silber, Eisen und Kohle zutage.   Ras Valentia unter valerianischer Herrschaft war ursprünglich als militärischer Außenposten und Strafkolonie angelegt. Dank des Fundes einer natürlichen Thaumquelle und eines Diamantenvorkommens entwickelte es sich jedoch zu einer wichtigen und schützenswerten Investition für das Kaiserreich.   Fîr-Hêr'laies wird von den beiden bedeutenden elfischen Reichen Hêrrá'Néthîmal-tol Belhérrâs und Fîrn'tha-laeis gemeinsam unterhalten. Die auf den Ruinen einer alten elfischen Stadt aus Zeiten vor dem Kataklysmus errichtete Kolonie hat vor allem Prestigecharakter für die Elfen, die hier vor allem archäologische Geschichtsforschung betreiben. Es wird gemunkelt, dass sich unter dem Eis ein altes Geheimnis befindet, das je nachdem, wen man fragt, von den Elfen verborgen gehalten oder von ihnen gesucht wird, um als Superwaffe gegen die kurzlebigen Völker zu wirken.

Nâerden-Ebene by Nightone w/ Dream

Das Innere

Das Innere Surtikas, auch das kontinentale Zentrum genannt, wirkt tot und verlassen. Sturmwinde peitschen über die dauerhaft mit Schnee und Eis bedeckten Hochebenen, auf denen sich im Laufe der Jahrtausende gewaltige Gletscher aufgetürmt haben.   Forscher sind sich sicher, dass die weiten Ebenen nicht völlig leer sind. Es ist davon auszugehen, dass Eis-Thaumkonstrukte und vielleicht sogar Eis-Daiemonen auf den endlosen Schneefeldern lauern.   Mit Temperaturen zwischen -25 °C im Sommer und -65 °C in den langen Winternächten sind dies die zweitniedrigsten Temperaturen ganz Irdas, nur Nortika ist noch kälter.   Auf der sogenannten Nâerden-Ebene ragen einzelne schmale Bergspitzen aus den Resten eines einst mächtigen Gebirgszuges empor. Wind, Schnee und Kälte haben die Steinmasse des Gebirgszuges im Laufe der Zeit abgeschliffen.   Fast genau im Zentrum Surtikas befindet sich mit 7.021 Metern der höchste Berg des Kontinents, der Barus-Nragder, umgeben von einigen kleineren Bergen.   Eine Legende besagt, dass sich auf dem Barus-Nragder ein Tempel befindet, der von Eis-Færys bewacht wird und einen sagenhaften Schatz enthält. Schon so mancher Abenteurer und selbsternannter Held machte sich auf, um ihn zu suchen. Von keinem hat man je wieder etwas gesehen oder gehört.


Cover image: Eiswüste_Banner by Nightone w/ Dream

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Author's Notes

Entry for my Mission by BlueFairy 74:  



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Eiswüste by Nightone w/ Dream


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