Steinfeld

Das Steinfeld, auch Zerbombte Ebene genannt, ist die südliche Region des Wiener Beckens in Niederösterreich. Der Name rührt von zwei flach geneigten Schotterfächern aus der Riß-Kaltzeit her, die auf einer Seehöhe von 210 bis 370 m ü. A. liegen. Der Spottname hingegen resultiert aus einem verheerenden Bombenangriff vom April 1945, der eine vulkanische Katastrophe auslöste und eine mondähnliche Kraterlandschaft entstehen ließ.
Seither poppen völlig unvorhersagbare immer wieder spontane Hypergysire mit Wasser, Schlamm oder Dampf, Schwefelausdünstungen und saure Mineralquellen auf, die ein normales Leben in den zertrümmerten Dörfern und Städten verunmöglichen. Während Fauna und Flora die ehemaligen Gebäude mit Unterstützung durch Erdbeben langsam renaturieren, müssen die hier lebenden Militärs und Ordensleute sich täglich mit neuen Bedrohungen von Seiten der Natur und der Geschichte herumschlagen.
Das neueste Projekt der Freizeitlandschaft Wr. Neustadt ist der Wiederaufbau der Burg.

Geographie

Der im Süden liegende Neunkirchner Schotterfächer wurde von der eiszeitlichen Schwarza von Neunkirchen in vorwiegend nordöstlicher Richtung nach Wiener Neustadt geschüttet und weist ein Gefälle von ca. 10,75 % auf.
Der im Norden liegende Wöllersdorfer Schotterfächer wurde von der eiszeitlichen Piesting von Wöllersdorf kegelförmig nach Südosten, Osten und Nordosten geschüttet. Die steile Kegelform ( ca. 45,96 %) ist am nahezu perfekt kreisbogenartig verlaufenden Abschnitt des Wiener Neustädter Kanals von Wiener Neustadt über Theresienfeld nach Leobersdorf ablesbar.

Localized Phenomena

Aufgrund der nach wie vor verhältnismäßig hohen tektonischen Aktivität, nicht nur an der Thermenlinie, sondern im gesamten südlichen Wiener Becken, hat die Region eine relativ hohe Erdbebenhäufigkeit. Jährlich ereignen sich im Schnitt etwa neunzehn wahrnehmbare Erdstöße, während Beben mit einer Intensität von mehr als 7 (EMS) nur im Abstand mehrerer Jahrzehnte auftreten.
Das stärkste Beben des 20. Jahrhunderts, am 2. April 1945, trat auf der Thermenlinie bei Wr. Neustadt auf. Es erreichte 8,9 auf der Richterskala. Seither reißen spontane Aufbrüche von Dampf- und Heißwasserfontänen im gesamten ehemaligen Bezirk Wr. Neustadt nicht mehr ab.

Climate

Die Zerbomte Ebene ist vom pannonischen Klima beeinflusst, bei dem der kontinentale Einfluss im Vergleich zu anderen Gebieten Österreichs ziemlich hoch ist. Die Sommer sind sehr warm, die Winter sind kalt und beide eher trocken.
Niederschläge aus West- und Nordwestwetterlagen fallen in der Ebene ziemlich gering aus, diese werden von den Gebirgen westlich des Steinfeldes abgehalten. Bei solchen Wetterlagen fallen auch die Schneemengen im Winter äußerst gering aus.
Den meisten Niederschlag bekommt das Steinfeld bei Ausbildung eines Oberitalientiefs und damit verbundenen Niederschlägen von Südosten her, wo innerhalb kurzer Zeit durchaus beachtliche Regenmengen fallen können bzw. sich im Winter eine stattliche Schneedecke bilden kann. Wenn entsprechend Feuchtigkeit vorhanden ist, bilden sich über dem Steinfeld oft heftige Gewitterzellen aus (auch Tornados wurden schon beobachtet). Bei längeren, sehr heißen Perioden allerdings verhindert die vom Steinfeld ausgestrahlte Thermik jegliche Gewitterbildung.
Die Kondensation von großen Dampfmengen aus den Geysiren kann unter speziellen Kaltwindkonstellationen auch zu sehr lokal begrenzten Regen- und Schneeerlebnissen führen, bei denen dann nur rund 50 m im Durchmesser umfassende Gebiete beregnet oder beschneit werden. Im Volksmund werden solche unnatürlich wirkenden Kreisformen oft als Zirkellacke oder Schneekeks bezeichnet.

Fauna & Flora

Durch den sehr kargen und wasserdurchlässigen Boden, in dem Niederschlagswasser nur schlecht gespeichert werden kann, ist das Steinfeld schon immer für die Landwirtschaft nur bedingt nutzbar gewesen. Vor allem wenn im Sommer längere Hitzeperioden mit entsprechender Dürre auftreten, wird der Ackerbau sehr erschwert. Es wird seit der Verschwefelung durch die zusätzlichen Thermalausbrüche im Gefolge des Angriffs keine Landwirtschaft mehr betrieben.

History

Das südliche Heidegebiet am Neunkirchner Schotterfächer wurde im 18. Jahrhundert unter Kaiserin Maria Theresia zum Teil mit Schwarzföhren aufgeforstet, die vor allem die Versteppung der Landschaft verhindern sollten und durch die Pecherei eine Erwerbsmöglichkeit für die Bevölkerung boten. Vom ursprünglichen großflächigen Heidegebiet blieben nur Reste am Wöllersdorfer Schotterfächer, wie im Bereich des Garnisonsübungsplatzes Blumau – Großmittel und im Naturschutzgebiet Kalkschottersteppe Obereggendorf.
Das letzte Großbombardement, bei dem insgesamt auf einmal so viele Bomben abgeworfen wurden wie bei allen 28 Angriffen davor, wurde nicht nur die Bezirksstadt Wr. Neustadt vollständig zerstört, sondern auch alle umliegenden Gemeinden. Der gesamte ehemalige Bezirk Wr. Neustadt wurde unter direkte Alliierte Kontrolle gestellt, um ungestört nach Spuren von A4-Plänen und -bauteilen suchen zu können. Außerdem sollte die Zivilbevölkerung vor spontanen Geysiren und den fast wöchentlich wiederkehrenden Erdbeben geschützt werden.
Erst 1953 gestattete der Alliierte Besatzungsrat, dass innerhalb der historischen Stadtmauern Gebäude im historisierenden Stil wiederrichtet werden, um als Alliierter Freizeitpark für Besatzungstruppen zu dienen. In diesen Kontext fällt auch die Wiedererrichtung der Propstei, die als Sommerresidenz des Alliierten Besatzungsrates dessen überhitzte Wiener Zentrale ablöste. In das Jahr 1954 fällt auch die Rückkehr der Zisterzienser (Neukloster), Kapuziner (Kapuzinerkloster), Jesuiten (St. Leopold), Dominikanerinnen (St. Peter), Karmelitinnen (St. Johannes der Täufer) und Deutschordensherren (St. Johannes Evangelist), um den Alliierten sowohl atmosphärisch als auch liturgisch und gartentechnisch nützlich zu sein.
Die Maximilianskaserne inklusive des größten Rasenflugplatzes Europas wird seit 1955 vom Österreichisches Bundesheer verwaltet und ist der Starrluftschiffflotte unterstellt, deren 4 ÖLS hier hangariert sind.
Der gesamte ehemalige Bezirk Wr. Neustadt ist militärisches Sperrgebiet und wird direkt vom Kommandanten der Starrluftschiffflotte verwaltet und seinen Ordnungskräften (Militärpolizei) kontrolliert. Ein Zaun mit einer Länge von 140 Kilometern umspannt den gesamten Bezirk und soll Unbefugte davon abhalten, durch spontane Geysire, herumliegende Bomben oder schwefelhaltige Luft Schaden zu nehmen. Geologietrupps und Forsttrupps versuchen, das Gelände nach Kräften zu kontrollieren und dekontaminieren, was durch chronische Unterbesetzung und Unterfinanzierung eine sich ständig ändernde Unmöglichkeit darstellt.

Tourism

Österreichern ist erst seit 1. November 1955 der freie Zutritt in das Ausstellungsgelände Wr. Neustadt erlaubt, allerdings ist das feste Wohnen nur den Ordensleuten gestattet, die alle einen Revers unterschreiben mussten, auf jegliche Versicherung gegen Geysire, Vulkanausbrüche oder Erdbeben sowie Kriegsspätfolgen zu verzichten. Täglich von 0800-1800 kann die Stadt über eine Bahnlinie von Wien oder Neunkirchen oder mit Booten über den Wr. Neustädter-Kanal (Ausstiegstelle am Hafen in der Ungargasse) besucht werden.
Wer zu früh oder zu spät im ehemaligen Bezirk Wr. Neustadt angetroffen wird, kann von der Militärpolizei bis zu 48 Stunden ohne weitere Begründung festgehalten werden.
Art
Wasteland
Vehicles Present
Besitzer/Herrscher
Additional Rulers/Owners
Besitzende Organisation

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