Wie das Atranal-Gewächs nach Yenort kam

"Natürlich haben die nachfolgenden Völker oder die neuen Götter keine Erinnerung daran. Wie sollten sie auch? In dieser energiereichen Zeit gab es sie noch nicht. Aber wir sind noch da und so lebt unsere Erinnerung bei den späteren Völkern als Mythos fort. Natürlich entstellt. Was auch sonst."
— Halirvashni
 
Der Mythos, wie die Atranales oder eher die Pflanze an sich nach Yenort kam, ist sehr alt, findet er seinen Ursprung doch im Zeitalter der Erschaffung Yenorts, dem ersten Zeitalter - wobei die Drachen festhalten, dass es sich dabei um Erinnerungen und keinen Mythos handelt. Schon allein dies machte den Mythos zu etwas Besonderem - ganz davon abgesehen, dass Atranales heutzutage außerhalb von Ruzarem Lamniesan sehr selten, ja kaum auffindbar sind und der Ursprung des giftigen Essens der monströsen Drachen natürlich auch einen morbiden Unterhaltungswert hat.

Zusammenfassung

Atranal by Secere Laetes mit Stable Diffusion
  Nach der Erschaffung der Drachen merkte der Eine, dass er sich verkalkuliert hatte. Um bei voller Kraft, insbesondere in ihrer Kampfform, überleben zu können, brauchen Drachen Unmengen an Energie. Nur die gab es auf Yenort zu diesem Zeitpunkt nicht.   Damit die Drachen weiter stark bleiben konnten und nicht Yenort und seine Energieströme direkt anzapfen mussten, erschuf der Eine daher energetische und schließlich hochenergetische Nahrung. Den Schlusspunkt bildete das schnell wachsende Atranales-Gewächs, mit deren Atranales Drachen unter normalen Umständen für eine ganze Woche Energie haben - und das allein mit fünf Stück davon. Und so war Yenort wieder im Gleichgewicht.

Historische Grundlage

Die schlichte historische Basis ist eigentlich dieselbe wie der Mythos: Dass Drachen eine hochenergetische Spezies sind und sich auf Yenort von Unmengen niederenergetischer Nahrung ernähren müssten, so dass es bald keine Tiere mehr gegeben hätte oder nur noch sehr wenige.   So erschuf der Eine neben energetischen Tieren auch energetische Pflanzen - und schließlich das Atranales-Gewächs, das für ihn die willkommene Eigenschaft hatte, dass es sich seine Energie von Yenort selbst holte. Die ersten Atranales-Gewächse hatten derweil verschiedenfarbige Atranales im Gegensatz zu den heutigen Kulturpflanzen.

Varianten & Abwandlungen

Während die Erzählung der Drachen zwar schon von einem Fehler des Einen spricht, diesen aber sonst neutral, ja wohlwollend den Drachen gegenüber schildert, änderte sich der Fokus des unter Menschen erzählten Mythos sobald die Kämpfe der Menschen gegen die Drachen begannen. Ab diesem Zeitpunkt wurde vielmehr darauf abgestellt, dass den Drachen ein Vorteil gewährt werden sollte, um ihre Größe und Stärke bewahren zu können - auch gegen nachfolgende Völker wie den Menschen.   Nachdem der Erste nach einer Zeit immer größerer Ungerechtigkeiten von nachfolgende Göttern schließlich ermordet worden war und von deren Dienern daran gearbeitet wurde, gute Erinnerungen oder Mythen zu ihm zu tilgen, wurde es immer mehr zu einem Komplett dieses ersten Gottes mit den Drachen, die auf Kosten der in diesen Fällen natürlich schon geplanten Menschen gestärkt und die Menschen durch die für sie immer giftiger gewordene Umwelt geschwächt werden sollten, um für immer Untertan der Drachen zu bleiben. Die Atranales bilden dabei schon deshalb die Krone, weil ihre verschiedenfarbigen Früchte für Kinder so verlockend seien, dass viele von ihnen die Früchte probiert und dann verstorben wären - nur damit die Drachen sich danach die Seelen der Kinder einverleibt hätten.
 
"Es wundert mich nicht, dass insbesondere die letzte Variante unter Menschen so verhältnismäßig beliebt und verbreitet ist. Das giftige Essen der bösen Drachen, das für sich allein schon böse ist und unschuldige Kinder tötet. Und von Energien hat ein normal gebildeter Mensch außerhalb Beliazars ohnehin keine Ahnung. Dafür aber viel davon, angenommene Feinde so böse wie möglich erscheinen zu lassen. Das kennt unsere Familie nur zu gut."

Kulturelle Wahrnehmung

Dadurch, dass Der Eine nach der laut den Drachen energiereichen Zeit die Menschen als bewussten Gegenpart schuf und aus deren Sicht anmaß, die Menschen aufzustacheln, dass diese sich gegen die Drachen erhoben, hat eine Ehrung des Einen bei den Drachen keinen großen Stellenwert. Und dass sich danach aus Sicht der Drachen so viele Götter gegen sie verschworen und sie im Krieg der Götter auszurotten versuchten, half ebenso wenig weiter, Göttliches sonderlich hoch erscheinen zu lassen.   Stattdessen wird betont, dass ihre Züchtungen die Atranales noch schneller wachsend, energetischer und deutlich wohlschmeckender machten. Entsprechend handelt es sich für die Drachen beim eigentlichen Ereignis lediglich um eine Erinnerung, die sich nur in Geschichtsrollen findet, nichts weiter. Die Varianten der Menschen hingegen verärgerten die Drachen zusehends, was dazu führt, dass viele Drachen Menschen die Entwicklung des Mythos gerne vorhalten - und damit die Erinnerung lebendig halten.   Bei den Menschen spielt der Mythos insgesamt keine große Rolle. Selbstverständlich findet sich in den großen Bibliotheken der Selariem von Perta und Aamelfharitawn in den Büchern zu den frühen Mythen auch etwas dazu, wie die Atranales nach Yenort gekommen sein sollen, dabei handelt es sich jedoch lediglich um einen Abschnitt in den jeweiligen Büchern und die negativen Varianten nehmen mindestens so viel Raum ein wie die eigentliche Erzählung der Drachen.
Inhaltsverzeichnis
 
Datum der ersten Erwähnung
ca. 20.000 AZT
Datum der Ereignisse
ca. 9.400 AZT - 2.400 AZR
Zugehörige Spezies
Zugehörige Orte
Zugehörige Personen
Zugehörige Gegenstände
Warum ist dieser Mythos überhaupt noch unter Menschen bekannt?
 
Ja, die Geschehnisse sind lange her, aber Verleumdungen über Drachen halten lange, insbesondere wenn Priester dies unterstützen. Trotzdem ging der Mythos im Laufe der Zeit unter den Menschen mehrere Male verloren. Da Drachen aber nichts vergessen und schon deshalb dazu neigen, nachtragend zu sein, erzählten sie den Menschen immer einmal wieder von der Erinnerung und was die Menschen draus gemacht hätten, zuletzt dann nach der Gründung Beliazars, wo neben Menschen auch Drachen leben, wo es dann auch niedergeschrieben wurde.

Kommentare

Please Login in order to comment!
Aug 15, 2025 10:45 by Selibaque

Hallo,   zunächst möchte ich positiv hervorheben, dass du einzelne Begriffe verlinkt hast – das ermöglicht es Leser*innen, Hintergrundwissen direkt aufzugreifen, was gerade bei komplexen Welten sehr hilfreich ist.   Zum Inhalt: Die Idee der Atranales-Früchte finde ich spannend und in sich logisch. Wesen, die viel Energie benötigen, brauchen auch energiereiche Nahrung – das ist nachvollziehbar. Auch dass der Eine Gott sie erschaffen hat, passt gut. Aber ich habe mich gefragt: Woher nimmt die Pflanze ihre Energie? Du schreibst, sie bezieht sie direkt von Yenort – aber wie genau sieht das aus? Ich kenne die Regeln deiner Welt zur Energieerhaltung nicht, aber hier bin ich zum ersten Mal stutzig geworden. Ist der Boden besonders energiereich? Entzieht die Pflanze ihrer Umgebung das Leben? Diese Fragen bleiben offen und könnten spannend sein, wenn du sie weiter ausarbeitest.   Zum Mythos selbst: Für mich fühlt sich die Geschichte weniger wie ein Mythos an, sondern eher wie eine historische Erklärung. Es fehlt ein wenig das Geheimnisvolle, das Unerklärliche, das Mythen oft ausmacht. „Drache braucht Energie, Drache bekommt Pflanze“ – das ist funktional, aber nicht mystisch. Die kulturellen und religiösen Perspektiven hingegen sind sehr gelungen. Sie geben dem Text Tiefe und zeigen, wie unterschiedlich ein Ereignis interpretiert werden kann – das macht den Text lebendig.   Was mir Schwierigkeiten bereitet hat, war dein Schreibstil. Viele Sätze sind sehr lang und verschachtelt, was das Lesen für mich erschwert hat. Ich musste einige Absätze mehrfach lesen, was etwas anstrengend war. Eine klarere, einfachere Sprache würde dem Text meiner Meinung nach guttun.   Sehr gelungen finde ich die Zitate – sie spiegeln Gedanken und Ansichten von Betroffenen wider und bringen Nähe zum Text. Besonders charmant fand ich die Idee, dass die Drachen den Menschen die Geschichte immer wieder erzählen. Eigentlich wäre es doch für die Drachen besser, wenn die Menschen alles vergessen würden – so würden sie auch den Bezug zu den Drachen verlieren. Aber vielleicht liegt darin ja gerade ihre Strategie?   Insgesamt bin ich hin- und hergerissen. Der Text hat eine klare Struktur, behandelt Geschichte, Religion, Kultur und enthält persönliche Stimmen – das passt alles sehr gut. Ich denke, mit einer etwas zugänglicheren Sprache und einem Hauch mehr Mystik könnte der Mythos richtig stark werden.   Liebe Grüße, Selibaque

Aug 18, 2025 09:43

Auch Drachen brauchen Nahrung und irgendwo muss die herkommen! Ich finde es lustig, dass du hier implizierst, dass Drachen Omnivoren sind und sich gerne von pflanzlicher (wenn auch hochenergetischer) Kost ernähren. Das ist ganz anders, als man sich sonst Drachen vorstellt.

Menschen! Erst denkt ihr, euch gehört alles, und wenn ihr nicht damit umgehen könnt, zerstört ihr es. Und dann wundert ihr euch, dass wir Drachen euch nicht ausstehen können. Einst gab es die Atranales extra für uns, aber weil ihr sie nicht vertragt, musstet ihr sie verteufeln und zerstören. Ich erzähle dir mal ein bisschen was dazu!
— ein sehr genervter Drache

Have a look at my entries for:
A lot of unofficial Challenges