Milrima-Moos
"Milrima beziehungsweise das dahinter steckende Moos ist wirklich faszinierend. So klein und unscheinbar, aber mit so unglaublichen Eigenschaften. Da reicht es, Gärtner zu sein, um zu vollbringen, was sonst eher Schmiede und Magier können. Und die Kastaan haben das Moos und dessen Eigenarten zuerst erkannt."
Das heutzutage häufig wieder Milrima-Moos genannte auf Masmiim vorkommende Moos - von Milrima, was auf Kastaana Wandel heißt -, war in den letzten Jahrtausenden unter vielen Namen bekannt wie Ton-Moos oder auch Emmer-Moos. Wie der Name Ton-Moos andeutet, findet sich Milrima-Moos insbesondere auf Ton oder auch Lehm, mit dem es eine symbiotische Verbindung eingeht, die allerdings auch die normal gebräuchliche Nutzung des betroffenen Tons oder Lehms durch Menschen verhindert.
So vielfältig wie sein Name, so vielfältig war in den Zeiten Kastaanisims auch seine Verwendung, bevor nach dem Krieg zwischen Kastaanisim und Berenazar das Wissen darum großteils verloren ging. Während die Schamanen der Kastaan inzwischen wieder Milrima-Moos nutzen, um Milrima herzustellen - wenn heutzutage auch vorwiegend für kultische Gegenstände -, wird das energetische Moos sonst überwiegend von Magiern geschätzt, die daraus sowohl Erd- als auch Naturessenz gewinnen können.
Aussehen und Lebenszyklus
Milrima-Moos ist ein energetisches Laubmoos, das starke Ähnlichkeit mit einigen Torfmoosen aufweist. Das Moos ist von dunkelgrüner, teils auch braungrüner Färbung und wie die meisten Moose eine eher einfache Pflanze. Für ein Moos ist es recht kräftig, von entfernt ton - oder lehmartigen Geruch und wächst in Büscheln, die bis zu 20 Äste umfassen können und häufig waagerecht statt senkrecht wachsen. Die äußeren Äste stehen dabei besonders ab. An den Ästchen sind viele kleine längliche Blättchen, die etwa nur so groß wie Elemkörner sind. Nur die obersten sind mit einer Länge von bis zu einem kleinen Fingernagel einer durchschnittlichen menschlichen Frau größer und bilden eine Art Krone auf dem Ast.
Diese längeren Blättchen beherbergen die unterschiedlichen Geschlechtsblättchen des Mooses. Wenn es regnet, kann es zu einer Mischung der Anlagen und damit der Befruchtung kommen. Dann bildet sich in der Krone ein langer Stiel, an dessen Ende eine Sporenkapsel sitzt, die die Moossporen freisetzt.
Wenn diese Moossporen auf Ton oder auch Lehm(erde) fallen, entsteht darin das Protonema, das aus diesem Erdessenz zieht und weiter wächst bis das eigentliche Moos aus dem Ton oder auch Lehm sprießt. Hierdurch bilden sich dauerhafte winzige, hohle Strukturen in Lehm und Ton, die dem Moos gleichzeitig das Wurzeln erleichtern.
Auf der anderen Seite stirbt meist ein Viertel bis ein Drittel der Pflanze ab, wenn sie ausgesport hat. Dann vereinigt sich der sterbende Pflanzenteil in gewisser Weise mit dem Ton und gibt diesem seine Erdessenz zurück, um gleichzeitig Naturessenz einfließen zu lassen. Mit der Zeit entsteht so ein energetisch angereicherter Ton oder Lehm, der gegen Elemente, insbesondere Wasser oder Wind, deutlich widerstandsfähiger, aber gleichzeitig lockerer ist.
Lebensraum
Milrima-Moos findet sich insbesondere in den ton- und lehmreichen Gebieten Masmiims. Dabei ist es einerlei, ob das Gebiet regenreich ist oder nicht, auch wenn es mit ausreichend Regen deutlich schneller seine Reproduktionszyklen durchlaufen kann. Die größten Vorkommen des Mooses gibt es rund um Redinwerden, Claimn und seit neuestem auch bei Ukatawn in Addellirazar.
Wächst auch auf trockenem Ton oder Lehm
Milrima-Moos wächst auch auf trockenem Ton oder Lehm inklusive gebranntem Ton - und damit auch Töpferwaren oder in Häusern, was dann mit der Zeit zu Milrima führt. Nur glasiert darf der Ton dazu nicht sein. Dies macht man sich auch in der Töpferstadt Ukatawn zu Nutze.
Geschichte
Die Ursprünge des Milrima-Mooses verlieren sich wie vieles auf Masmiim im Dunkel der isolierten Zeit. Ziemlich sicher ist, dass Udas das Moos in der ersten Zeit nach der Erschaffung Masmiims schuf. Diese Theorie wird dadurch befeuert, dass masmiimische Häuser der Udaseli häufig aus Milrima bestehen. Auch die Udaseli sprechen von einem Geschenk, spricht man sie darauf an. Mit dem augenscheinlichen Verschwinden der Städte der Udaseli verwilderte das Moos bis die Kastaan es in ihren Tonabbaugebieten entdeckten und gleichsam zu nutzen begannen. Nur damit es nach der Eroberung Masmiims durch die Berenen erneut verwilderte und viele Jahrtausende lang vor allem als Plage, ja Unkraut in Tonabbaugebieten angesehen und immer wieder beseitigt wurde. Seit etwa 99.800 AZT bestehen aber wieder einige Milrima-Moos-Kulturen, insbesondere auch bei den Zauberern von Delans.
Kommentare