Wasserpflanzenzüchter und Tiefensammler

Go to the english version: Aquatic Plant Cultivators and Deep Collectors
Die pflanzliche Nahrung der Frostmenschen stammt überwiegend aus dem Meer – hauptsächlich aus Algen und Moosen, die essbar oder anderweitig verwendbar sind. Diese Pflanzen wachsen selten in den Tiefen rund um Nyrian, sondern bevorzugen lichtdurchflutete Wasserschichten weiter oben. Doch die Frostmenschen haben Wege gefunden, um dennoch an die begehrten Blätter, Stängel und Wurzeln zu gelangen.   Viele dieser Pflanzen – und auch einige Tiere – stammen ursprünglich nicht aus der Umgebung von Nyrian, sondern von den entlegenen Eisinseln. Diese verfügen über flache Ausläufer und Korallenriffe, die dicht mit Algen, Muscheln, Seegras und anderen Organismen bewachsen sind. Seit die Golems die Eisgrenze geschlossen haben, ist der Samennachschub abgeschnitten. Die Kultivierung der Pflanzen hat dadurch stark an Bedeutung gewonnen.  
Die Arbeit eines Algenzüchters
Algenzüchter sind verantwortlich für die Aussaat, Pflege und Ernte der wertvollen Wasserpflanzen, die in den Küstenbecken kultiviert werden. Entlang der Küste wurden große künstliche Becken angelegt, die über Wasserleitungen mit frischem Meerwasser versorgt werden – je nach Algenart sind die Becken unterschiedlich tief. Dabei achten die Züchter sorgfältig auf eingeschwemmte Tiere, fremde Pflanzen oder Verunreinigungen, die das Wachstum stören könnten.   Alle ein bis zwei Tage muss die Eisschicht, die sich auf der Wasseroberfläche bildet, aufgestochen oder abgeschabt werden – es sei denn, die jeweilige Alge gedeiht bevorzugt unter Eis. Die Becken selbst frieren aufgrund des Salzgehalts nur sehr langsam durch (wenn überhaupt) und benötigen dafür mehrere Monate, doch die Oberfläche vereist rasch.   Die Ernte erfolgt je nach Art in Intervallen: Die Algen werden vorsichtig entnommen, gereinigt, luftgetrocknet und anschließend zugeschnitten. Manche Sorten werden zu Platten gepresst, andere in Streifen geschnitten oder als ganze Blätter verpackt. Die Weiterverarbeitung erfolgt meist direkt vor Ort, bevor die Ware zum einmal wöchentlich stattfindenden Grünmarkt in Vintergard oder an Händler ausgeliefert wird.  
Muschel-, Fisch- und Krebstierzüchter
Viele Algenzüchter arbeiten mit Muschel- und Krebstierzüchtern zusammen. Becken, die für eine neue Aussaat vorbereitet werden müssen, werden zunächst mit Muscheln, Fischen und kleinen Krebstierchen besetzt. Diese Tiere fressen die Algenreste und reinigen das Wasser. Während die Becken für die Algenzucht vorübergehend nicht nutzbar sind, gedeiht die Tierzucht darin hervorragend.   Es entsteht eine Art Symbiose: Die Tiere säubern das Becken, und die größten Exemplare werden später gefangen und als Nahrung verkauft – insbesondere die Muscheln filtern das Wasser und entfernen Aufwuchsreste, sodass das Becken nach einer gewissen Zeit sehr sauber wirkt.  
Eishauchzüchter
Eishauch ist ein Moos mit antiseptischer Wirkung, das auch als Droge verwendet wird. Es wächst nur an wenigen natürlichen Orten. Föndir hat jedoch eine spezielle Anbaumethode entwickelt: Knochenboote werden mit einer geringen Menge Wasser gefüllt, sodass sie schwimmfähig bleiben. In diesen mobilen Behältern werden kleine Moosbüschel gezielt gezüchtet. Die Boote treiben kontrolliert an sonnenreichen Orten, was das Wachstum fördert und gleichzeitig eine gewisse Tarnung bietet.   Diese Technik wird vor allem für den Drogenanbau genutzt, da sie eine effiziente Gewinnung größerer Mengen ermöglicht. Inzwischen gibt es auch legale Eishauchzüchter, die das Moos ausschließlich für medizinische Zwecke kultivieren.  
Seegraszüchter bei Galdra
Während der großen Expeditionen wurden nicht nur oberirdische Pflanzen und Tiere mitgebracht, sondern auch Meeresbewohner – darunter das widerstandsfähige Seegras. In den Eisebenen von Nyrian würde es nicht überleben, doch in den künstlich temperierten Wärmezonen rund um Galdra gedeiht es bis heute.   Mehrere kleine Farmen widmen sich der Pflege dieser letzten überlebenden Wasserpflanze. Für eine ausreichende Produktion benötigt das Seegras Licht, ruhige Gewässer und eine konstante, sanfte Strömung, die die Bestäubung der Blüten ermöglicht. Das Wasser muss zudem warm und salzhaltig sein. Fast alle Wärmezonen wurden entsprechend umgebaut, um optimale Bedingungen zu schaffen. Das größte Problem ist das Licht – doch die Magier von Galdra haben spezielle Lösungen entwickelt, um dieses Hindernis zu überwinden.  
Tiefensammler und Taucher
Auch in der Tiefe gibt es essbare Pflanzen und Tiere – manche benötigen kein Licht, andere erzeugen es selbst. Erfahrene Taucher wagen sich in diese gefährlichen Regionen, um begehrte Delikatessen zu ernten oder zu fangen. Dazu zählen spezielle Muscheln, Krebse, Krabben, Korallen, Schwämme und Tiefenpilze.   Zum Schutz vor dem enormen Druck nutzen sie alte Runenrüstungen, die geflutet werden. Geatmet wird über ein magisches Mundstück, das von den Magiern aus Galdra hergestellt wurde und das Atmen im Wasser für eine begrenzte Zeit ermöglicht. Licht spendet ein kleiner Stab, der an der Spitze leuchtet und einen Radius von etwa fünf Metern erhellt.
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Cover image: by Microsoft Copilot.

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