Vom Feuer, das einst war – und dem Fisch, den keiner fand / Of Fire That Once Was – and the Fish No One Found

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Der Bratfisch

 

Feuerlose Küche der Frostmenschen

Die Frostmenschen bereiten ihre Nahrung seit Jahrtausenden gänzlich ohne Feuer zu. Hitze gilt ihnen als unkontrollierbar, gefährlich und fremd. Roher Fisch und rohes Fleisch bilden die Basis ihrer Ernährung, ergänzt durch Algen, Eisbeeren und fermentierte Meerespflanzen.   Doch obwohl die Kochkunst mit Hitze längst vergessen scheint, hält sich ein hartnäckiges Gerücht um die Ernährung der Vorfahren.  

Die Legende der Gluthöhlen

Es heißt, dass die Ahnen warme Speisen gekannt und genossen hätten – zubereitet in speziellen Steinkonstruktionen, die Feuer kontrollierten, ohne dessen Hitze an die Umgebung abzugeben. Von diesen mystischen „Feuerkrügen“ oder „Gluthöhlen“ gibt es keine erhaltenen Exemplare, doch in Liedern und Legenden tauchen sie immer wieder auf.  

Der Bratfisch – Gift und Genuss

Besonders berüchtigt ist die Geschichte des Bratfischs: Ein Tier, so giftig in roher Form, dass es angeblich tödlich war – und doch köstlich, wenn richtig erhitzt. Nur durch gezielte Erhitzung soll er genießbar geworden sein. Manche Berichte sprechen von butterzartem Fleisch , andere von schneidendem Geschmack und zischender Konsistenz beim Garprozess   Bis heute wurde kein Beweis für diese kulinarischen Wunder gefunden. Expeditionen suchen gelegentlich nach dem legendären Fisch, doch niemand wagt es, einen unbekannten, möglicherweise tödlichen Fisch zu verzehren – vor allem nicht in einer Gesellschaft, die sich vor Feuer fürchtet wie andere vor dem Ertrinken.  

Ein Fisch, der nie gefunden wurde

Da die Frostmenschen ihre Gewässer um Nyrian und deren Bewohner sehr genau kennen, wäre ein neuartiger Fisch längst aufgefallen. Ein Grund für das Ausbleiben des Bratfischs könnte sein, dass die Art längst ausgestorben ist.   In alten Erzählungen heißt es:
  • Der Fisch sei stets selten und kostbar gewesen
  • Schwer zu fangen, kaum zu lagern
  • Nur durch das geheimnisvolle „Braten“ überhaupt genießbar

  • Heute bleibt vom Bratfisch nur die Erinnerung an das Unmögliche: Ein Gericht, das man nicht zubereiten kann, von einem Tier, das niemand je gesehen hat. Man munkelt, seine Schuppen hätten geglänzt wie Lyrr im Sturm, und sein Fleisch habe gerochen wie zerschmolzenes Algenöl auf heißem Stein – was auch immer das bedeutet. Nicht nur der Bratfisch wurde angeblich erhitzt – auch andere Speisen werden ansatzweise erwähnt, doch der Bratfisch ist legendär.
      Übrig geblieben ist ein Sprichwort, das Unglauben und Staunen versinnbildlicht: „Da brat mir doch einer einen Fisch“
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