Lichterscheinungen am eisigen Himmel

Go to the english version; The Silent Glow of the Frost Sky

Atmosphäre von Thaldris

Dichte und Struktur

Thaldris’ hohe Schwerkraft zieht die Gasmoleküle besonders stark an, sodass die Atmosphäre dicht und kompakt ist. Statt sich weit in die Höhe auszudehnen, bleibt die Atmosphäre in einer vergleichsweise niedrigen Schicht eng am Boden gebunden. Hinzu kommen die kalten Temperaturen, die die Ausdehnung der Luft zusätzlich begrenzen.

Dieses Zusammenspiel sorgt für eine gedrungene, „niedrige“ Atmosphäre, in der Wolken, Nebel und Polarlichter in engen, gut sichtbaren Horizontschichten auftreten. Die Atmosphäre ist dadurch zwar nicht dünn, doch ihre räumliche Höhe ist begrenzt – ein prägendes Merkmal der frostigen Welt Thaldris.

Lichter in der Dunkelheit

Obwohl es auf Thaldris Zeiten gibt, in denen selbst der Tag fast vollständig in Dunkelheit liegt, erscheinen dennoch Lichter am Himmel. Gerade in dieser Jahreszeit der tiefen Dunkelheit – Frostagond genannt – sind diese Himmelslichter besonders intensiv zu sehen.

Farbenfrohe Dämmerungen

Wenn Skarlun hinter Solvindir verborgen liegt und Solvindir selbst nicht mehr über den Horizont steigt, sondern nur als schmaler Streifen erkennbar ist, beginnt eine ungewöhnlich lange Dämmerung. Solvindir erscheint spät am Tag, ragt kaum eine Handbreit über den Horizont – als würde sie sich hinter Thaldris verbergen und nur vorsichtig hervorlugen.

Sie ist nur wenige Stunden zu sehen (maximal drei in ihrer niedrigsten Position), und in dieser Zeit zeigt sich der Himmel nicht in Blau, sondern in dunklem Rotorange, flammendem Violett oder mattem Lila. Je nachdem, wie hoch oder tief Solvindir in ihrem Zyklus steigt oder sinkt, verändert sich das Farbenspiel stetig.

Wenn sie ihren höchsten Punkt im Jahr erreicht hat – also vollständig sichtbar ist – beschränkt sich die farbenreiche Dämmerung wieder auf die Morgen- und Abendstunden.

Polarlichter

Durch das starke Magnetfeld und die klare, niedrige Atmosphäre von Thaldris entstehen häufig bänderartige Polarlichter: grünlich schimmernde Schleier, die sich majestätisch über den Nachthimmel ziehen. In seltenen Fällen erscheinen senkrechte Lichtstrahlen, die in alten Überlieferungen als Splitterzeichen gelten.

Zu bestimmten Zeiten wird das Grün der Lichter von Rot- oder Lilatönen durchzogen – eine Erscheinung, für die es bisher keine bekannte Erklärung gibt. Während Frostagond, der dunklen Zeit, sind die Polarlichter besonders eindrucksvoll, da sie oft die einzige Lichtquelle neben den Sternen und gelegentlich sichtbaren Monden bilden. Anders als kurzlebige Himmelsphänomene verweilen sie oft ein bis zwei Stunden am Himmel – ein stilles, leuchtendes Schauspiel über der gefrorenen Welt.

Das gebrochene / doppelte Auge

An klaren Tagen mit hohen Eisschleiern kann es dann geschehen: Um Solvindir bildet sich ein weiter Halo, flach gezogen, fast kreisend auf dem Horizont. Doch steht Skarlun in passendem Winkel oberhalb ihrer Bahn, durchschneidet die kleine Sonne den großen Lichtkreis – und nur selten formt sich darüber ein zweiter, steilerer Bogen – feiner, überlagernd. Die beiden Kreise sind weder deckungsgleich noch vollständig getrennt – sie verschmelzen im Glanz des Himmels.

Die Frostmenschen nennen dieses Schauspiel das gebrochene oder doppelte Auge. Es erscheint selten, meist in Übergangszeiten – wenn Solvindir am Untergehen ist, während Skarlun noch steigt oder bereits wieder im Begriff ist, hinter Solvindir zu versinken. Das Phänomen bleibt meist zwischen 20 und 90 Minuten sichtbar, abhängig von atmosphärischer Klarheit und stabilen Eisschichten. In günstigen Fällen kann es bis zu zwei Stunden verweilen, wird jedoch durch kleinste Turbulenzen oft rasch wieder aufgehoben.
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Cover image: by Microsoft Copilot. (mit Photoshop bearbeitet)

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