Varn

Varn

Varn, geboren und aufgewachsen in Föndir. Sohn des Knochenschleifers Skaldr Staubbart. Jüngerer Bruder von Liska und älterer Bruder von Haelmir. Varn ist ein aufgeweckter junger Frostmensch, der auf den Strassen Föndirs gelernt hat, sich mit seiner direkten Art und manchmal auch mit schlagkräftigen Argumenten durchzusetzen.

Physical Description

Allgemeiner Physischer Zustand

stark, kräftig, breite Schultern

Gesichtsmerkmale

eingerissenes linkes Ohrläppchen

Age
16
Geburtsort
Föndir
Children
Wohnort
Föndir
Gender
Männlich
Augen
Braun
Haare
Schwarz
Hautfarbe
Gebräunt
Größe
1.65 m
Gewicht
85 kg
Created by Selibaque 2025

Der namenlose Bruder

Als die Zeit der Geburt kam, brachte Varns Mutter ein Kind zur Welt – und starb im selben Atemzug. In Föndir glaubt man, dass jedes Neugeborene ein Namensplättchen braucht, um von den Ahnen erkannt und beschützt zu werden. Ohne dieses Plättchen bleibt die Seele allein in der Kälte.   Doch Skaldr verweigerte dem Kind den Namen. „Er hat sie mir genommen“, sagte er, „er soll namenlos sterben.“ Varn verstand es nicht. In seinen Augen war der Säugling unschuldig – schwach, hilflos und kalt. Er suchte Rat bei Onkel Arleif, der ihm heimlich ein winziges Namensplättchen schnitzte, kaum größer als ein Daumennagel.   Varn suchte sich selbst einen Namen für seinen Bruder aus – Haelmir.   Gemeinsam mit Liska versteckte er das Plättchen am Handgelenk des Kindes. Sie hielten den Namen geheim, flüsterten ihn nur, wenn der Wind laut genug war, um sie zu schützen.   Neunundsechzig Wochen vergingen – die Zeit der Prüfung. Als sie überstanden war, erschien Arleif eines Morgens in Skaldrs Haus. „Er hat überlebt“, sagte er, „und er hat einen Namen.“   Skaldr tobte, doch am Ende gab er nach. Der namenlose Sohn wurde Haelmir.   Und Varn lernte in diesem Moment, was Gerechtigkeit wirklich bedeutet: Nicht die Strafe der Götter, sondern der Mut, sich ihnen zu widersetzen.

Ein neues Heim, ein neues Leben

Einige Wochen später zog die Familie wieder fort. Skaldr hatte ein neues Haus gebaut – eine Hütte aus Eis und Knochen. Dort verkündete er, dass Varn und seine Schwester Liska bald ein weiteres Geschwisterchen bekommen würden.   Doch mit der Schwangerschaft veränderte sich das Haus. Die Mutter wurde schwächer, Liska stiller, der Vater härter.   Eines Tages brach Varn von zu Hause aus, verirrte er sich im Hafenviertel und geriet in die Hände einer Bande Jugendlicher. Sie wollten ihn zwingen, einen Händler abzulenken, während sie seine Ware stahlen. Varn sah den Mann – einen wettergegerbten Seemann namens Jongir – und entschied, dass er lieber Ärger bekam, als Unrecht zuzulassen. Er warnte Jongir, und die Diebe flohen.   Jongir brachte den Jungen zurück zum Hafen und übergab ihn seinem Onkel Arleif, der ihn sicher nach Hause brachte – und die Schuld auf sich nahm, als die Familie ihn suchte. Varn bekam Schimpfe, doch schlimmer war Liskas Zorn: Sie packte ihn am Ohr und zerrte so fest, dass das Läppchen einriss. Die Narbe blieb – ein Andenken an Geschwisterliebe, so scharf wie Eis.

Kindheit in Frost und Streit

Das erste, woran Varn sich erinnert, war eine Nacht, in der der Sturm die Welt verschlang. Er war kaum drei Jahre alt, als seine Familie das Haus der Großmutter verließ – hastig, wütend, fast fliehend. Durch das tosende Schneetreiben trugen sie ihr Weniges, während hinter ihnen die Stimme der alten Frau wie ein Fluch durch die Kälte hallte.   Er verstand damals nicht, warum Großmutter so schrie. Später hörte er, dass sie seine Mutter hasste, weil sie glaubte, sie hätte Skaldrs Zuneigung gestohlen. Für einen Frostmenschen galt Blut mehr als Liebe, und seine Mutter war nicht von Föndir.   Ihr Ziel war das Haus von Arleif Schmodder, Skaldrs Bruder – ein Mann mit langen, fettigen Haaren, schwarzen Zähnen und einem Gestank, der selbst Fische erblassen ließ. Doch Arleif empfing sie ohne Zögern. „Besser ein stinkender Bruder als ein kaltes Grab“, hatte er gelacht, und seine Arme waren warm trotz des Schmutzes.   In den Wochen, die folgten, wurde Arleif zu Varns Held. Er schnitzte Figuren aus Knochen, spielte mit ihm, und erklärte, dass der Gestank Absicht sei – ein Schutzschild gegen Menschen, die Ärger suchten. Als Varn beim Spielen versehentlich einer geschnitzten Runenkriegerfigur das Schwert in Arleifs Hand stach, lachte dieser nur und sagte:   „Dann schulde ich dir wohl was – ich schnitz dich als Nächstes.“

Varns Geschichte – Teil I: Die Schatten von Föndir

Föndir – eine Stadt aus Eis, Salz und Knochen. Der Wind dort trägt den Geschmack des Meeres, und selbst das Lachen klingt wie das Knirschen gebrochener Rüstungsschuppen. In dieser Stadt, wo Streit mit Fäusten entschieden und Ruhm mit Blut erkauft wird, wurde Varn geboren – ein Sohn der Frostmenschen.   Sein Vater, Skaldr Staubbart, war Knochenschleifer von Beruf. In seiner Werkstatt mahlte er die Überreste großer Meeresjäger zu Werkzeugen, Waffen und Schiffsverzierungen. Seine Hände waren hart wie Walzähne, sein Blick scharf wie ein Splitter Eis. Varns Mutter war stiller, von sanfter Art, doch in Föndir blieb Sanftmut selten unversehrt.

Cover image: by Microsoft Copilot.

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