Galdra

Go to the english version: Galdra

Die Akademie aus Eis und Magie

Wer von Skipti aus gen Norden reist, um die verborgene Stadt der Runenmagier zu erreichen, merkt schnell, dass der Weg dorthin eine seltsame Stille birgt. Die Handelsstraße erstreckt sich durch eine schneebedeckte Weite, die fast unnatürlich leer wirkt – kein einziges bewohntes Gebäude durchbricht die Einsamkeit. Nur einige Schutzunterkünfte stehen an der Strecke, kleine Refugien aus verdichtetem Eis, in denen Reisende Schutz vor Schneestürmen finden können. Doch sie sind verlassen, ohne Stimmen, Orte der Durchreise, niemals des Lebens.   Dann erhebt sich Galdra – nicht als eine einzelne Stadt, sondern als eine Bastion aus Eis und Wissen, umgeben von fünf gewaltigen Wällen, die wie gefrorene Kreise über das Land gezogen sind. Die erste Mauer ist niedrig, kaum höher als ein Brustpanzer, doch jeder folgende Wall wächst über den vorherigen hinaus, bis schließlich die fünfte Barriere gigantische 15 Meter in den Himmel ragt. In Galdra gibt es keine Knochen, kein Leder – die gesamte Stadt ist aus Eis geformt, stabilisiert durch Magie, härter als Stein und für die Ewigkeit bewahrt.  

Die fünf Ringe von Galdra

Nach dem ersten Wall beginnt die äußere Zone – eine Siedlung für Tiere, die den Magiern als Transportwesen dienen. Anders als die normalen Frostmenschen, die keine Tiere zähmen können, nutzen die Runenmagier ihre Kräfte, um mächtige Bestien zu kontrollieren. Eiswürmer, Schneebestien und andere Kreaturen werden hier gehalten, nicht als bloße Nutztiere, sondern als Werkzeuge der Magie – Wesen, die unter normalen Umständen erbitterte Gegner wären.   Der zweite Ring ist der Wohnbereich der Bediensteten. Sie sind keine Magier, sondern Frostmenschen, die Galdra am Laufen halten – sie kochen, pflegen die Kleidung, verwalten die Versorgung. Die hohen Magier verlieren keine Zeit mit weltlichen Aufgaben; ihre Bediensteten sorgen dafür, dass sie sich vollständig ihrer Studien widmen können. Hier leben ihre Familien, ihre Kinder werden geboren – doch Galdra ist kein Ort des Nachwuchses, sondern des Lernens. Die Geburtenrate ist hier geringer als in jeder anderen Stadt Nyrians.   Der dritte Ring ist eine offene Arena, ein Ort der Magie. Hier experimentieren die Magier, formen Eis, manipulieren das Wetter, testen ihre Fähigkeit, Kreaturen zu beherrschen. Die weite Fläche zwischen drittem und viertem Wall erlaubt es, gewaltige Runen zu wirken, ohne dass das Eis selbst Schaden nimmt.   Der vierte Ring dient als Unterkunft der Magier. Eine zweite Ebene wurde in die Wand integriert:  
  • Oben wohnen die Meister, jene, die ihre Ausbildung beendet haben und sich nun vollständig der Forschung widmen.
  • Unten wohnen die Scholaren, die noch in Ausbildung sind. Sie leben in Gemeinschaftsräumen, teilen ihren Alltag, bis sie sich ihrer letzten Prüfung nähern. Wer kurz vor dem Abschluss steht, erhält zum ersten Mal ein eigenes Quartier – nicht pompös, aber abgeschieden, um sich in Stille auf das Gelernte zu konzentrieren.
  Durch den fünften und letzten Wall tritt man in das Herz von Galdra. Hier steht ein gewaltiges Bauwerk aus Eis, bestehend aus mehreren Halbkugeln, die wie eine Blüte miteinander verbunden sind.  

Das Zentrum der Magie

In der größten Kuppel befindet sich der Große Versammlungssaal, in dem die Prüfungen abgehalten werden und die Magier ihre Titel erhalten. Hier treffen sich die Meister aller Fachrichtungen, um über Wissen, Kriegsführung und die Zukunft ihrer Kunst zu beraten.   Die angrenzenden, kleineren Kuppeln sind den einzelnen Disziplinen gewidmet:  
  • Die Halle der Beherrschung, wo Magier über Gedanken und Kreaturen Kontrolle erlangen.
  • Die Halle der Kampfmagie, ein Ort der Kriegskunst und Verteidigung.
  • Die Halle der Heilung und Veränderung, wo Leben geformt und Mutationen erforscht werden.
  Jede dieser Hallen besitzt ihre eigene Bibliothek – ein Hort des Wissens und der Forschung, wo Magier ihre Runen studieren, ihre Theorien entwickeln, ihre Fähigkeiten perfektionieren.  

Die ewige Barriere Ismurna

Hoch im Norden, an der Grenze zwischen Land und Meer, erstreckt sich Ismurna – eine gewaltige Eiswand, die seit Jahrtausenden wächst und sich zu einer unüberwindbaren Barriere verdichtet hat. Hier, inmitten dieser eisigen Wände, finden die Magier das Frostglas, eine Substanz von außergewöhnlicher Klarheit, die nur mit Runen stabilisiert werden kann. Es ist der Rohstoff für magische Artefakte – für Amulette, Klingen, Relikte, die in ganz Nyrian begehrt sind.  

Die Geheimnisse von Galdra

Ein kleiner, verborgener Kuppelbau bewahrt die Namens-Frostgläser, ein Archiv derer, die hier geboren wurden. Galdra hat im vergleich eine sehr geringe Geburtenzahl. Denn die meisten Magier stammen nicht aus Galdra selbst, sondern wurden aus Skipti oder anderen Städten rekrutiert – eine Prüfung in der Handelsstadt entscheidet über ihre Tauglichkeit, bevor sie hierher gesandt werden. Die Magier haben eine weitere Eigenheit entwickelt: Eisbeeren, eine eigenartige Art von lebendiger Magie, die sich wie eine Pflanze aus Eis verhält. Ihre Früchte werden zu Eiswasser verarbeitet, einem hochprozentigen Getränk, das für Heilzwecke genutzt, aber ebenso genossen wird. Es ist kostbar – manchmal liebevoll „Wässerchen“ genannt, doch niemand unterschätzt seine Stärke.
Created by Selibaque 2025


Cover image: by Microsoft Copilot.

Kommentare

Please Login in order to comment!