Föndir

Die offene Stadt am Meer

Jünger als die anderen Städte Nyrians, erst vor wenigen Jahrhunderten gegründet, ist Föndir eine Stadt ohne Mauern, ohne Schutzwälle, ohne eine klare Grenze zwischen Stadt und Wildnis. Während die anderen Siedlungen in befestigte Strukturen gezwängt sind, erhebt sich Föndir frei am Rand der südwestlichen Bucht – offen zum Land, offen zum Meer, offen für jene, die sich nicht in die strengen Hierarchien der Frostmenschen fügen können oder wollen.   Wer von Vintergard aus den schmalen Pfad entlang der Küste nimmt, erkennt schnell, dass die Straße nicht mit den großen Handelsrouten Skipti vergleichbar ist. Hier gibt es keine militärischen Befestigungen, kein durchgehendes Netz von Schutzgebäuden, sondern nur den rauen Übergang von Eis und Wasser, der sich zur südlichen Spitze der Bucht hinzieht.  

Die Stadt der Seefahrer und Handwerker

In Föndir mischen sich kleine Wohnhäuser mit großen Werkstätten – eine Stadt ohne klare Ordnung, eine Stadt der Arbeit und des Abenteuers. Hier leben die Frostmenschen, die sich nach Bewegung und Freiheit sehnen, die nicht in den strengen Strukturen Virkins dienen wollen oder sich nicht in der Akademie von Galdra verlieren möchten.   Die meisten Handwerker konzentrieren sich auf den Schiffsbau. Föndir ist die Stadt der Seefahrer, die ihre Knochenboote mit akribischer Präzision formen. Große Segel, gedrehte Seile, geschliffene Jagdspeere – hier entsteht alles, was die Frostmenschen für die Jagd auf die Giganten der Tiefsee benötigen. In Föndir geht es nicht um kleine Beute – hier jagt man die großen Bestien, deren gewaltige Schuppen zu Rüstungen verarbeitet, deren Knochen zu neuen Schiffen geformt werden. Streitigkeiten und ähnlichs werden von einem Gildenrat der Handwerker geschlichtet.  

Die Seesoldaten – Runenkrieger der See

Während Virkin die Krieger des Eises beherbergt, ist Föndir die Heimat der Seesoldaten – einer Spezialtruppe von Runenkriegern, die sich dem Meer verschrieben haben. Sie durchstreifen die Küsten, halten Ausschau nach Ungeheuern, die den Frostmenschen gefährlich werden könnten. Doch ihre Aufgabe ist mehr als nur die Verteidigung – sie brechen auf in die offenen Wasser, lesen die Zeichen des Meeres, warnen vor den kommenden Stürmen. Denn auf der See erkennt man den Wechsel des Wetters lange, bevor er das Land trifft.  

Das Herz der Rüstungsbauer

Föndir besitzt die besten Rüstungsbauer Nyrians. Direkt an der Quelle der größten Meeresbestien werden hier die wertvollsten Schuppen verarbeitet – jene, die für die Reparatur der kostbaren Runenrüstungen genutzt werden. Während jede Festung ihre eigenen Instandhalter hat, sind es die Werkstätten von Föndir, die die wertvollsten Materialien besitzen.   Neue Runenrüstungen können nicht mehr erschaffen werden – die Geheimnisse ihrer Fertigung sind weitgehend verloren. Doch hier werden die bestehenden Rüstungen verstärkt, repariert, erhalten. Jeder Krieger, ob Seesoldat oder Frostwächter, weiß: Wer eine beschädigte Rüstung hat, wird sie nicht in Virkin oder Skipti instand setzen lassen, sondern in Föndir.