Die Gewässer von Njörvalla sind ebenso wechselhaft wie die Winde, die über die Inseln streifen. Ihre Strömungen formen die Küsten, ihre Wellen erzählen Geschichten von vergangenen Zeiten. Ob sanfte Buchten oder wilde Wasserstraßen, das Meer ist für die Bewohner der Region weit mehr als nur eine Grenze – es ist ihre Lebensgrundlage, ihr Pfad in die Welt und manchmal auch ihr größter Feind.

Das Vargmeer, das ungezähmte Herz der See, breitet sich endlos zwischen den Inseln aus. Seine Wasser sind kühl und tief, durchzogen von Strömungen, die ihre Richtung mit den Jahreszeiten ändern. In stillen Nächten liegt es ruhig unter den Sternen, doch wenn die Stürme sich erheben, wird das Meer zu einer tobenden Wildnis, die keine Nachsicht kennt. Die Seefahrer, die seine Wogen kreuzen, wissen, dass sie stets auf seine Launen vorbereitet sein müssen.

Über die Jahre haben sich Fjorde und Meerengen gebildet, die die Küstenlinien der großen Inseln prägen. Manche bieten Schutz und sichere Durchfahrten, andere sind gefürchtete Herausforderungen für jeden Kapitän. Während das Wasser in den südlichen Gebieten milder und beständig bleibt, sind die nördlichen Gewässer oft rauer, ihr Wind schneidend und die Sicht erschwert. Besonders berüchtigt ist der Nebel, der sich über einige Wasserstraßen legt und sie für Wochen unpassierbar macht.

Die See hat nicht nur die Landschaft geformt, sondern auch die Menschen, die an ihren Ufern leben. Die Fischer kennen ihre Zeichen, die Händler ihre Routen, und jene, die ihre Heimat auf dem Wasser gefunden haben, vertrauen darauf, dass sie das Meer niemals wirklich zähmen können. In der Tiefe verbergen sich Geheimnisse, versunkene Schiffe und vielleicht sogar Geschichten, die noch darauf warten, entdeckt zu werden. Njörvallas Gewässer sind nicht nur Wege zwischen den Inseln – sie sind eine unaufhörliche Bewegung, ein Herzschlag, der Land und Meer miteinander verbindet.