meergebunden

"Sich ans Meer zu binden ist eine durchaus logische Entscheidung, wenn man so auf das Meer angewiesen ist wie die Dalkaner. Ebenso logisch ist es, dass ob der Nachteile meist nur eine Person an Bord eines Schiffs, meist der Steuermann, dies auf sich nimmt und die anderen dieses Opfer für die Gemeinschaft ehren. Sonst würde sich immerhin niemand finden und das wäre bei Rakemzee eher nachteilig.
Zahirr
 
Meergebunden ist ein mehr oder minder frei gewählter Zustand, der die breffende Person ans Meer bindet - mit positiven als auch negativen Folgen. Der Zustand, der sich am häufigsten unter Dalkanern findet, hat als seine beiden größten Vorteile, dass man nicht mehr ertrinken kann und die See einem gewogen ist. Dadurch, dass man meergebunden Zeit seines gewöhnlichen Lebens dann nicht mehr an festes Land gehen und zusätzlich nach seinem eigentlichen Ableben Rakemzee für die Ewigkeit dienen darf, wird er dennoch nicht sonderlich häufig gänzlich freiwillig gewählt.

Ursachen

Die Ursache des Zustands der Meeresbindung ist der Eingang eines Bundes - oder auch eines Handels - mit der Göttin des Wassers, ohne dass man deren Priesterschaft angehört. In den meisten Fällen ist das Entstehen dieses Bundes Teil einer entsprechende Zeremonie - wenn es auch vereinzelt vorkommt, dass Rakemzee Ertrinkenden einen Handel anbietet, wenn diese ihr empfänglich erscheinen oder ausreichend ernsthaft Hilfe von ihr erbeten.   Bei den Dalkanern handelt es sich geradezu um ein Volksfest, bei dem ausgewählte Dalkaner von der Göttin der Meere und des Wassers akzeptiert werden - damit dies auch wirklich geschehen wird, auch wenn Rakemzee manchmal etwas stürmisch und willwürklich erscheint, werden die betreffenden Kandidaten dafür zuvor durch ihre Priesterschaft einigen vorbereitenden Prüfungen und Ritualen unterzogen und der Bund auf dem Fest in einer der schwimmenden Städte nur noch final besiegelt.

Symptome

Meergebundener by Secere Laetes mit Stable Diffusion
Meergebundene erhalten neben dem Wechsel der Augenfarbe zu blau oder blaugrün und das Wellensymbol irgendwo an ihrem Körper durch ihre Bindung an das Meer folgende Vor- und Nachteile:  
  • Sie können in Wasser nicht mehr ertrinken
  • Gunst der Rakemzee: Das Schiff, auf dem sie sich befinden, wird durch Wasser nicht beschädigt, sondern geschützt, ebenso dessen Besatzung
  • Manche können geringe Wassermagie wirken
  • Sie verdorren an Land: Wenn ein Meergebundener an Land geht, stirbt er binnen höchstens zwei Tagen an Austrocknung
  • Ihre Seele gehört der Göttin des Meeres und nach ihrem Tod oder bei Übergabe ans Meer werden sie zu Dienern der Rakemzee

Behandlung

Meergebundene könnten natürlich Zuflucht im Dienst eines anderen Gottes finden und dadurch der Bindung entfliehen, aber dies ist sehr schwierig, müssten sie dadurch doch in den meisten Fällen zunächst an Land gehen. Und an Land würde dann wieder das Verdorren greifen, so dass es sehr schnell gehen müsste. Dadurch, dass Dalkaner zudem oft nur in Dalkanitawn an Land gehen, sind die Chancen noch geringer, geheilt zu werden.

Betroffene Gruppen

Eigentlich kann jeder meergebunden werden. Allerdings hat Rakemzee eine Schwäche für junge Männer. Insbesondere wenn die Meeresbindung eine tragische Geschichte, etwa wegen einer schwangeren zurückbleibenden Ehefrau auslöst, wird das Angebot der Bindung fast immer von ihr angenommen.   Es gibt aber auch immer wieder Frauen, die sie aus unterschiedlichen Gründen gleichfalls annimmt - in diesem Fall insbesondere jene, die sich gegenüber dem anderen Geschlecht bewiesen und es in ihre Schranken verwiesen haben und weniger wegen Tragik. Diese Frauen können bald nach der Bindung meist auch Wassermagie wirken.   Nicht betroffen werden können jene, die schon einem anderen Gott die Treue schworen, sei es nun im Privaten oder als Priester - und selbstverständlich Emaszali. Dies ist im umgekehrten Fall zur "Behandlung" nur möglich, wenn diese zuvor abschwören.

Geschichte

Schiff auf stürmischer See by Secere Laetes mit Stable Diffusion
Rakemzee mit ihrem Geburtsapekt des Meeres war verglichen mit ihrem Vater Rakem oder ihrem Bruder Bandesan schon immer die wechselhafteste wasserbezogene Göttin. Dass sie dazu noch die Brandung, ja, alles in Verbindung mit Wellen liebt, sorgte dafür, dass die beiden Meere mit ihrer Übernahme deutlich bewegter wurden - und schwerer befahrbar - was nach dem Tod ihres seefahrtliebenden Vaters sogar noch schwerer, weil weniger kontrolliert wurde.   Entsprechend überlegten sich Seefahrende schon lange, was sie unternehmen könnten, um eine möglichst ruhige und sichere Fahrt zu erleben. Seit Rakemzees Übernahme werden die meisten Schiffe nicht nur deutlich robuster gebaut, es finden sich auch häufig Priester der Göttin auf den Schiffen. Einen anderen Weg ging schließlich das Seefahrer- oder auch Piratenvolk der Dalkaner.   Neben Ritualen wie dem Wellentanz, bei dem Schiffe bewusst auf hoher See die stürmischen Wellen nehmen, um durch das Spiel mit der Göttin ihre Gunst zu erlangen, bildete sich schließlich unter Einbeziehung ihrer Priesterschaft die Meerbindung als ein Handel mit der Göttin aus: Sie erhält einen Menschen als weiteren Diener und vergrößert so Mensch für Mensch ihre Macht, dafür ist sie diesem Menschen zu den eigentlichen Lebzeiten gewogen, sofern er sich an einige Regeln hält.   Während die ersten Versuche sowohl beim Eingehen der Bindung als auch im späteren Leben der Person noch zu Problemen führten, ist inzwischen ein Ablauf der und Verfahrensweisen nach der Bindung etabliert, die eine Meerbindung verhältnismäßig sicher und im sterblichen Leben erträglicher gestalten.

Kulturelle Wahrnehmung

Auch wenn Dalkaner generell weniger mit dem Festland verbindet als viele andere menschliche Ethnien Yenorts, nennen auch sie Land ihr eigen. Entsprechend wird der Verzicht auf den Landgang gesellschaftlich auch als Opfer betrachtet, ganz abgesehen vom Opfer der Seele an die Göttin der See, und wellengebundene Dalkaner nicht nur auf dem jeweiligen Schiff entsprechend geehrt - jene, die sich aus freien Stücken dazu entschieden, natürlich mehr als jene, die aus wirtschaftlicher Not diesen Schritt gingen. Und Frauen, die es schaffen, ans Meer gebunden zu werden, zudem deutlich mehr als Männer.   Es ist üblich, dass Meergebundene dieselbe Verpflegung wie der Kapitän erhalten und auch im Alter je nach ihrer Verfassung geschont werden - wenn sich auch genügend alte Meergebundene für den Sprung ins Meer und die Aufnahme in den Dienst ihrer Göttin entscheiden, wenn sie eine Bürde fürs Schiff geworden sind und es einen neuen, jüngeren Meergebundenen gibt.   Die Ehrung dehnt sich jeweils auf die Familie des Meergebundenen aus, so dieser eine hatte oder gründet und diese Familie danach nicht auf dem Schiff, sondern an Land lebt. In diesem Fall übernimmt die Gemeinschaft die Sorge um die Zurückggebliebenen und eröffnet auch immer wieder Treffen in den schwimmenden Städten, wenn die Familie nicht gänzlich in eine übersiedelt.
Inhaltsverzeichnis
 
Typ
Divine
Ursprung
Divine
Zyklus
Chronic, Acquired
Seltenheit
Rare
Betroffene Spezies
Luftbindung
 
Die Dalkaner segeln nicht nur zu Wasser, sondern seit gut 1.300 Jahren auch zu Luft. Wenn diese Strecken zwar deutlich kürzer sind als die Strecken im Meer, sind sie nicht minder gefährlich und gewannen in den letzten Jahrhunderten zudem zunehmend an Bedeutung. So ist es nicht verwunderlich, dass die Dalkaner schließlich auch gegenüber Kalemnar nach Möglichkeiten einer Bindung suchten und vor 582 Jahren auch fanden. So sind die Dalkaner nicht nur zu Wasser, sondern auch zu Luft geschützt.

Kommentare

Author's Notes

In Antwort auf Mochimanobans Splash Challenge.  

Splash Challenge - Dive Into Your World!
Generic article | Nov 24, 2024

Dive into your worlds with this week long Splash Challenge! ENTRIES CLOSED


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Nov 11, 2024 05:50

Interessantes Konzept, die Meergebundenheit! Gibt es Möglichkeiten, die Nachteile abzumildern, indem experimentelle Dalkaner die Grenzen der Eigenschaften ausgelotet haben?   Was würde beispielsweise passieren, wenn an einer Bucht oder einer Küste größere Mengen Schiffsholz zu einem Wohnort/Lebensraum zusammenbinde, gehört das dann immer noch zum Land? Oder würde es dann für beispielsweise einen Bürgermeister als "Heimatschiff" zählen und damit durch das Wasser beschützt werden?

May I invite you to take a gander into my world, Proteia Miterra? It's both intriguing and strange alike. Oh, and by the way, it's in German, because my English is terrible; this signature is written in good English only thanks to ChatGPT.
Nov 11, 2024 06:21 by Secere Laetes

Die Grenzen wurden quasi zu Beginn der Meerbindung ausgelotet. Ganz theoretisch ist es etwa möglich, sich bei wichtigen Sachen in einem Bottich aus Meerwasser und co. an Land transportieren zu lassen, ohne dass irgendwas passiert, aber viel mehr ist schwierig, ohne diese Göttin zu verärgern.   Schiffsholz an Land würde derweil nicht so viel bringen, was aber möglich ist, sind zum einen Pfahlbauten, als zum anderen auch wirklich schwimmende/treibende Städte - und ja, die werden durch die Anwesenheit von Meergebundenen auch gegenüber den Wassergewalten geschützt.

Nov 12, 2024 13:18

In meiner Welt wäre das, so wie sich das im Gesamtbild liest, eindeutig ein Fluch, der für makabre Todesstrafen verwendet wird, bei denen Meeresgebundene vom erzürnten Gott von Bord gezwungen und irgendwo an Land festgehalten werden^^

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Nov 12, 2024 13:27 by Secere Laetes

Der müsste sich schon was zu Schulden kommen lassen bei dieser Göttin und da gibt es ja eine Vorauswahl. Und glaub mir, ewiger Dienst bei einem Gott, den du erzürnt hast, ist nicht besser als der Tod. Wobei es bei mir ja eh in gewisser Weise zwei Höllen gibt neben dem "normalen Totenreich". In die Ewige Pein möchte wirklich niemand... .. ... fast niemand.

Nov 26, 2024 13:51

Schöner Artikel!
aber ich hätte da mal wieder eine Frage:
ca. 2 Tage bis zur Verdörrung- gilt das Kumulativ oder immer wieder: Also könnte der Meergebundene immer mal wieder einen Abend lang an Land gehen um das zu tun was Seemänner halt gerne tun - Rum trinken und... tanzen gehen.
Sobald er wieder an Bord über dem Wasser ist geht es ihm wieder gut und er wird erfrischt.
Oder Verschrumpelt er mit jedem Mal ein wenig mehr und erholt sich davon auch nicht mehr.

Oh und was ist wenn ein Schiff mit einem Meergebundenen in einen großen Fluss einfährt und Landeinwärts segelt? aktzeptiert die Meeresgöttin dies oder gibt es dann Probleme mit dem für Flüsse zuständigen Gott?

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Nov 30, 2024 18:52 by Secere Laetes

Danke ^^. Und da merkt man den Rollenspieler.   Erste Frage: Es ist eigentlich nicht kumulativ... es sei denn, du nutzt es aus, das würde die Göttin nicht witzig finden und dann wird es unschön. Also, wenn du immer mal wieder was Wichtiges erledigen musst, ggf. sogar mit Bedeutung für sie oder was sie sonst gut findet (sie hat ja nen Hang zu Tragik... ), dann ist das okay. Wenn du versuchst, häufig "Triviales" zu machen... könnte die Regeneration erst mal/gar nicht mehr klappen ^^.   Zum Fluss: Wäre okay, die beiden sind Geschwister, die sich verstehen. Es sollte aber trotzdem nicht zuuuu weit sein. Und sie nicht verärgern. Sonst könnte das vielleicht doch schlecht enden.   Oder in der Kurzfassung: Es ist am sichersten, auf dem Meer zu bleiben ^^.

Dec 2, 2024 10:02

Jaaa, könnte tatsächlich daran liegen, das man als GM immer damit rechnen muss was die lieben Spieler als Hintertür nutzen ^^
Danke dir für die Aufklärung!

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