Session 2 - Erkunden der Insel

Nach einer weitgehend ruhigen Nacht versammelten sich unsere Helden am nächsten Morgen zu einem gemeinsamen Mahl mit den Bewohnern des Klosters. Während dampfende Schüsseln mit Speisen herumgereicht wurden und das leise Murmeln vieler Stimmen die Hallen erfüllte, teilte Ashlyn ihre nächtlichen Beobachtungen: Grauenvolle Tierlaute hatten die Stille der Dunkelheit durchbrochen – Laute, die nichts Gutes verhießen. Zudem hörten sie von einem betrübten kleinen Kobold, dessen größter Schatz – eine glänzende Goldmünze, die er einst der weisen Runara entwendet hatte – auf mysteriöse Weise verloren gegangen war.   In Gesprächen mit anderen Klosterbewohnern erfuhren die Abenteurer von abtrünnigen Kobolden, die sich von der Gemeinschaft losgesagt hatten, sowie von den sagenumwobenen Seegrashöhlen, die irgendwo auf der Insel verborgen liegen sollten.   Später, als das Morgengebet begann, schlossen sich die Abenteurer den Mönchen an und wurden Zeugen eines außergewöhnlichen Ereignisses: Runara, die ehrwürdige Hüterin des Klosters, offenbarte in jenem Moment ihre tiefe Verbundenheit zu Bahamut, dem Gott der Gerechtigkeit und des Schutzes. Für einige in der Gruppe war dies ein Zeichen göttlicher Macht – ein unwiderlegbarer Beweis, dass die Götter in dieser Welt wirklich wandelten. Für andere jedoch war es nur eine weitere Facette einer Welt voller Mysterien.   Nach dem Gebet nutzten einige der Abenteurer die Gelegenheit, ihre Fragen an Runara zu richten. Geduldig gewährte sie ihnen Einblicke in ihr Wissen, machte jedoch unmissverständlich klar, dass tiefergehende Antworten und Vertrauen verdient werden mussten. Wer mehr wissen wollte, musste sich erst als würdig erweisen und seinen Beitrag für das Kloster leisten.   Mit frischem Tatendrang beschloss die Gruppe, das Rätsel der nächtlichen Geräusche zu lüften. Nach hitzigen Diskussionen fiel die Wahl darauf, ins Inselinnere zu ziehen, um den Ursprüngen der furchteinflößenden Laute auf den Grund zu gehen. Schon bald entdeckten sie Spuren von Kobolden – womöglich den abtrünnigen, von denen die Mönche gesprochen hatten.   Doch es war ein Gespräch mit den Tieren des Waldes, das ihnen den entscheidenden Hinweis gab: Die Kreatur, die sie suchten, hielt sich nicht tief im Inneren der Insel auf, sondern an den Klippen der Küste. Sofort änderten sie ihren Kurs und wanderten entlang der steilen, windgepeitschten Felsen. Dort, zwischen kantigen Steinen und zerklüfteten Pfaden, fanden sie erste Hinweise auf die Anwesenheit eines gewaltigen Wesens – riesige, vom Wind verwehte Federn und tiefe Kratzspuren in den Felsen.   Schließlich stießen sie auf eine alte Feuerstelle und entschieden, dort zu rasten.   Doch waren sie wirklich allein? Oder lauerten in den Schatten bereits Augen, die jede ihrer Bewegungen beobachteten?