Vangard
Eine Welt im Schatten der Vergangenheit
Die Welt von Vangard
Es war eine Ära, die in Blut und Ruhm getränkt war. Eine Zeit, in der die Völker Vangards ein letztes Mal gemeinsam die Dunkelheit bekämpften – und einen Preis zahlten, der tiefe Narben in der Geschichte hinterließ. Die Erste Epoche endete im Flammenschein eines verzweifelten Sieges. Das Schwarze Tor, ein Monolith finsterer Magie, wurde zerstört, doch nicht ohne Opfer:
Die Menschen verloren Daris, ihren letzten Anführer, der sich opferte, um das Siegel zu vollenden. Die Elfen, einst Hüter uralter Weisheit, trauern noch heute um die Könige und Herrscher, die in der Schlacht fielen. Und die Zwerge, die ihre Äxte gegen die Dämonen erhoben, sahen ihre mächtigsten Klans in den Tiefen verschwinden. Der Sieg war endgültig, doch das Fundament der Welt erbebte – und hinterließ eine Stille, die an Fremdheit grenzt.
Die Zweite Epoche begann: eine Zeit des Friedens, geboren aus der Asche des Krieges. Doch Frieden ist nicht gleich Harmonie. Die freien Völker haben sich voneinander entfernt, jeder kehrt in seinen eigenen Schatten zurück:
Die Elfen von Tîr Eryl und Caeloria verweilen in der Zurückgezogenheit ihrer Wälder und Inseln, gebunden an das Erbe ihrer unsterblichen Weisheit, doch zögerlich, sich erneut in das Schicksal der Welt einzumischen.
Die Zwerge, tief in ihren Hallen, legen die Rüstungen ab und widmen sich Stein und Erz, während ihre Kriegstrommeln verstummt sind. Ihre Tore sind verschlossen, und nur wenige wagen den Weg in die alten Minen, wo das Echo des letzten Krieges noch widerhallt.
Die Menschen, nun das dominierende Volk, stehen uneins. Keine dunklen Armeen bedrohen sie, doch Misstrauen und Ambition säen Spaltung. Am Rande der Steppe erhebt sich das Oron-Khanat, ein kriegerisches Reich, das nach Expansion strebt. Noch herrscht kein Krieg, doch die Spannung in der Luft ist wie ein Bogen, dessen Sehne sich langsam spannt.
Die Paladine von Aeternor, einst die Schutzwälle der Menschheit, ziehen sich zurück, verloren in den Dogmen ihres Glaubens und blind für die drohenden Unruhen. Und so breiten sich Risse aus, leise, unaufhaltsam, wie Wasser, das durch einen alten Damm sickert.
Vangard ist eine Welt ohne vorherrschendes Böses – und doch ohne vereinte Stärke. Es ist eine Zeit, in der die Helden der alten Lieder nur noch Legenden sind, eingestaubt auf Pergament und in Erzählungen. Die Herrscher zögern, doch die Erde selbst scheint zu rufen:
Wer wird aufstehen, wenn die Schatten zurückkehren?
Denn in den tiefen Wäldern, in den finsteren Schluchten und in den schimmernden Gewässern lauern Geheimnisse, die älter sind als die ältesten Lieder. Die Schrecken des vergangenen Krieges mögen besiegt sein, doch die Welt bleibt ein fragiles Gleichgewicht. Der Frieden ist eine dünne Haut über einer brodelnden Welt.
Und so liegt Vangard da, in Stille und Ungewissheit, während sich die Sterne über der Welt drehen. Die Zeit der Helden mag vorbei sein, doch wer weiß? Vielleicht wird Vangard Helden schneller brauchen, als die Welt es begreifen kann.
Willkommen in Vangard. Hier endet die Vergangenheit – und die Zeit der Legenden beginnt.