Karma
Der Fluss des Schicksals – Die Legende von Karma
In den ältesten Tagen, lange bevor die Menschen Valoria gründeten oder die Zwerge ihre tiefen Hallen meißelten, floss eine unsichtbare Strömung durch die Welt – der Fluss des Schicksals. Kein Gott hatte ihn erschaffen, kein Magier konnte ihn lenken. Er war einfach da, ewig fließend, eine Kraft, die weder Gnade noch Bosheit kannte. Die Sterblichen gaben ihm einen Namen: Karma.
Die Legenden erzählen von jenen, die das Gleichgewicht störten – Könige, die ihre Reiche durch Blut errichteten, Magier, die Naturgesetze zerbrachen, und Helden, die glaubten, über dem Schicksal zu stehen. Doch Karma sah alles und wog jede Tat ab. Manchmal schien es gnädig, schenkte den Tugendhaften Wunder und rettete sie in der dunkelsten Stunde. Doch ebenso schlug es mit unerbittlicher Härte zu, wenn Übermut oder Grausamkeit die Waage kippen ließen.
Einige Auserwählte wurden von Karma selbst berührt – die Gesegneten und die Verfluchten. Unter ihnen war Daris, der legendäre Anführer der Ersten Epoche. Man sagt, als er dem Schwarzen Tor gegenüberstand, war seine Klinge von unsichtbarer Macht geführt. Jeder Hieb fand sein Ziel, jeder Feind wich vor ihm zurück. Doch auch er zahlte seinen Preis. Als das Tor fiel, verschlang ihn die Strömung des Schicksals, und sein Name wurde zum Mythos.
Die Priester und Gelehrten der Welt streiten sich bis heute über den Willen Karmas. Ist es gerecht oder einfach nur eine uralte, blinde Kraft? Doch eines bleibt gewiss: Wer das Schicksal zu sehr herausfordert, wird es eines Tages auf sich gezogen sehen – sei es in einem Moment des Triumphes oder im tiefsten Fall.
Und wenn die Münze in der Hand eines Sterblichen liegt, flüstert der Wind eine leise Warnung: "Bist du bereit, das Urteil des Schicksals anzunehmen?"
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