Orelja
"Vergolde deinen Moment" ist Oreljas Slogan und die zahlreichen Parfums und Stimulanzien, die der altehrwürdige Pact auf den Markt bringt, demonstrierem jeden Kunden schon bei ihrem ersten Gebrauch, wie er zu verstehen ist: Orelja produziert nicht einfach nur Parfums, sondern mischt ihnen stimulierende Pheromone und energetisierende Formeln bei, sodass man bei Applikation wacher, erfrischter, gestärkter oder sogar erregbarer wird. Auch Energy-Pulver, Tonika, Inhalatoren und Chews befinden sich im Repertoire des Pacts.
Orelja-Produkte strahlen in der Regel eine nostalgische Ästhetik aus, doch neue Kollektionen bedienen auch eine jüngere, modernere Kundschaft mit aggressiveren Designs in Neonfarben und Goldplastan-Aufdrucken.
Trotz ihres eleganten Auftretens und der Beliebtheit ihrer Produkte, werden zeitweise immer wieder Stimmen laut, die aus Verbitterung und Furcht über Orelja sprechen - sie Giftmischer, Fanatiker und Terroristen nennen. Denn der Pact hat noch immer mit einem Trauma aus vergangenen Zeiten zu kämpfen, das fast einen ganzen Jump ruiniert hätte: Die Thanatoxin-Krise wirft auch nach all der Zeit noch einen Schatten über das goldene Image, das sich Orelja mühselig über Hundertkammern wieder aufgebaut hat.
Viele Wirkstoffe, die Prospektoren von Orelja entdeckt haben, und in den Verschlossenen Gärten von Kultivatoren erhalten werden, sind in höheren Dosen giftig. Und immer wieder kommen Gerüchte hoch, dass im Untergrund Orelja einen geheimen Zweig mit Laboren, unregistrierten Kryptolikten und Toxikologen unterhält. Von dort sollen sie der Unterwelt des Triggers Designergifte und gefahrvolle, potente Stimulanzien herstellen - und sogar eine eigene, streng geheime Taskforce mit elitären Parfümeuren unterhalten, die in allen düsteren Künsten der Alchemie und der verbotenen Praktiken der Biontik ausgebildet sind. So besagen es zumindest versprengte aber hartnäckige Gerüchte in BlueNet...
Oreljas Tätigkeitsfelder erstrecken sich über die Erfindung und Produktion neuer Düfte und Geschmäcke, Produktdesign, Marketing und Retail bis hin zum Erkunden der Wildnis jenseits des Triggers auf der Suche nach neuen Wirkstoffen, wohlriechenden und stimulierenden Substanzen in Flora wie Fauna. Nebst industrieller Fertigung unterhält der Pact auch ausgesuchte Manufakturen, in denen spezielle und mitunter exklusiv bestellte Sonderanfertigungen von Parfums und Tonika hergestellt werden.
Mitglieder von Orelja gehören selbst zu den eifrigsten Nutzern ihrer Produkte - sie versuchen stets, mit der perfekt komplementierenden Substanz (ob Parfum, Energydrink - Räucherstäbchen oder Inhalator...) das meiste aus jedem Moment herauszuholen: Ihre Produktivität während der Arbeit zu boosten, ihre Entspannungszeiten zu vertiefen oder ihre Partys zu intensivieren!
Trotz dieser Optimierungs-Mentalität, die Pragmatiker wie Esoteriker von Orelja gleichermaßen vereinnahmt, werden harte Drogen (wie etwa leistungssteigernde oder betäubende und euphorisierende Mittel) allgemein eher abgelehnt: Orelja-Mitglieder wollen ihren Geist frei behalten, um jeden Moment unverklärt aufnehmen und flexibel supplementieren zu können. Nicht alle Anhänger Oreljas halten es mit dieser Ansicht allerdings allzu streng - und gerade Drogen mit wenigen Neben- und Nachwirkungen wie Reality Foils stehen in einer weiten Grauzone mit den pacteigenen Stimulanzien, die Orelja herstellt und nutzt.
Orelja-Geschäfte und Campusgebäude präsentieren gerne eine mystische, althergebrachte Eleganz: Dünne, verzierte Säulen, Marmorparkett, dünn-arabesque Goldintarsien und glänzende Zwiebeldächer auf turmgespickten, tempelähnlichen Bauten mit Gartenanlagen, Wasserbecken und reich verzierten Brunnen. Kombiniert mit diesem nostalgisch anmutenden Charme sorgen helle Holzregale und indirekte Spotbeleuchtungen für einen Hauch modernen Flair. Mit ihrer Kleidung halten es Orelja-Mitglieder dagegen invers: Ein hell gehaltener, modern-eleganter Dresscode mit kleinen Akzenten von altertümlichem, goldenem Brokat, gewundenen Stoffen und ornamentalen Goldinstrumenten. Je höher der Stand in der Hierarchie von Orelja - von Geschäftsleitern über Prospektoren bis hin zu Manufaktur-Meistern und dem Konzil - desto traditioneller muten die Gewänder an.
Der Ursprung von Orelja stützt sich auf einen Gründungsmythos rund um eine legendäre Person namens Matreus Orelja in den frühen Jumps der Bliss-Renaissance, als die Narben der Virus-Kriege noch frisch in der Psyche der Gesellschaft waren. Da Matreus in verschiedenen, antiken Quellen mal männlich, mal weiblich konnotiert wird, wird in diesem Artikel ebenso verfahren. Über Matreus' frühes Leben sind keine schlüssigen Quellen überliefert. Der Legende nach war er ein Prospektor von Deep Trigger und kam eines Tages von einer sehr langen Reise durch die Eingeweide der megalopolischen Maschine als Totgeglaubter zurück - stark verändert von dem, was sie dort unten vorgefunden hatte. Sie fand unter anderen Prospektoren und Bewohnern des Triggers Gleichgesinnte und brachte ihnen den Gebrauch von alchemistischen Techniken, Kryptolikten und geheimen Rezepturen bei - dann zog er aus, um die Welt zu bereisen und Zutaten zu sammeln. Er wurde ein Prospektor der Wildnis (wie sich heutige Kundschafter Oreljas auch heute noch aus Respekt vor den Wurzeln Matreus' als Deep Trigger-Prospektor nennen), kartographierte Landschaften und stellte Pfade zusammen, klassifizierte unbekannte Insekten, Vögel und andere Tiere, sammelte Pflanzen und Pilzgewächse - und brachte Proben zurück in den Trigger, wo sie in ihren Laboratorien an obskuren Instrumenten aus Glas, Gold und Kupfer experimentierte und wie von einem Wahn angetrieben Notizen aufkritzelte. Es wird vermutet, dass Matreus Orelja in Deep Trigger auf Wissen der alten Alchemisten, sowie der Virus-Lords aus dem Zeitalter der Biontik gestoßen war - von letzteren übernahm er wohl den Namen Orelja, lang nachdem das Haus von Orelja in den Viruskriegen gefallen war und die Tyrannei der Virus-Lords gebrochen wurde. Aufgrund dieser Vermutungen stand Orelja über viele Jumps hinweg unter Beobachtung des Enklave - und steht es vermutlich im Verborgenen noch immer.
Der Pact Orelja gründete sich unabhängig von Matreus, durch die Anhänger, die sie inspirierte. Eine Textstelle in den alten Schriften suggeriert sogar, dass ihr der Versuch einer Pactgründung zuwider war:
In vergangenen Zeiten verfügte Orelja über ein wesentlich breiteres Spektrum an Produkten: Kybernetische Implantate namens Stim-Pumps, die als künstliche Drüsen an das Endokrine System von Kunden angeschlossen wurden und benefizielle Stoffe wie Stimulanzien und aufputschende oder beruhigende Hormone direkt aus dem Nährstoffhaushalt ihres Blutkreislauf-Systems herstellen konnten. Diese wurden entweder direkt in den Blutkreislauf übergeben oder mit wohlriechenden Stoffen, sowie auch Pheromonen über die Schweißdrüsen des Körpers verströmt. Stim-Pumps erfreuten sich großer Beliebtheit in der Bevölkerung, besonders in der High Society - und natürlich Orelja selbst. In der 278. Kammer des 174. Jumps kam es zu einem Vorfall, der die Thanatoxin-Krise auslösen würde, diesen Jump für den Rest seines Bestehens prägen würde - und Oreljas Ansehen nachhaltig beschmutzen würde: Eine Fehlfunktion der Stim-Pumps sorgte für einen schweren hormonell-neurologischen Schock und ließ die betroffenen Personen in ein Semi-Koma fallen: Ihre Hirnaktivitäten wurden derart heruntergefahren, dass sie nahezu bewusstlos umherliefen - in konstanter Bewegung, bis ihre Beine der Erschöpfung nachgaben. Die Stim-Pump begann damit, ihr Gewebe zu nekrotisieren und langsam zu einem fürchterlichen Giftstoff umzuwandeln, den sie ausschwitzen und so tropfend an das Erdreich und sublimierend in die Luft weitergaben. Das Toxin war in der Lage, in pflanzlichen wie auch tierischen Organismen einen rapiden, chaotischen Zelltod zu verursachen. Verheerung war die Folge, als das schon in geringsten Konzentrationen tödliche, langlebige Toxin von den umherwandernden Wirten aus in das Grundwasser gelangte und Wolken des Giftnebels über Landstriche zogen. Schneisen qualvoll verendeter Tiere und Pflanzen zogen sich durch Wälder, Wiesen, Küsten - ganze Ökosysteme wurden innerhalb weniger Tage vernichtet oder unerholbar gestört.
Das mysteriöse Gift - aufgrund seiner indiskriminatorischen Tödlichkeit 'Thanatoxin' genannt - war ein hochkomplexes Molekül, dessen stereochemischen Eigenschaften ihm ermöglichten, an verschiedensten (pflanzlichen oder tierischen) Zellen anzudocken, wie es sonst nur die speziellen, zytotoxischen T-Zellen der körpereigenen Organismen vermochten - und sofortige, chaotische Apoptose auszulösen. Obwohl der Giftstoff über all die Kammern, die der 174. Jump unter der massiven Verwüstung und Umweltverschmutzung während der Thanatoxin-Krise leiden musste, ausgiebig erforscht wurde, konnte nie eine funktionale (geschweige denn langlebige) Version künstlich repliziert werden - was Vermutungen untermauerte, dass ein desaströser Unfall oder gar eine organisierte Manipulation mithilfe eines unbekannten, mächtigen Kryptolikts für dessen Entstehung verantwortlich gewesen sein musste! Für die gesamte Zeit der Thanatoxin-Krise lebte der Trigger in Leid, Entbehrung und Paranoia. Vergiftete Landstriche waren unwiderbringlich verloren - ebenso kontaminierte Bereiche des Residenz' und Civis. Der unsichtbare Tod drohte, überall zu lauern - und sobald sich der Wind nahe einer kontaminierten Zone, aus der Schwaden des Thanatoxins vom Boden aufstiegen, drehte, konnte er seine kalten Hände nach jedem ausstrecken, der sich in der Nähe aufhielt. Obwohl viele Individuen mit Oreljas Stim-Pump-Implantaten rechtzeitig operiert, ihre Implantate deaktiviert und entfernt werden konnten, schlug die tödliche Fehlfunktion in den chaotischen Tagen des Krisenbeginns etliche Male zu - nicht nur im Trigger, sondern auch in den zahlreichen Kolonien und, vor allem durch die die Wildnis bereisenden Prospektoren von Orelja selbst, den nahen und fernen Landstrichen unberührter Natur um sie herum. Auch vergiftete Tiere trugen das Gift weiter und selbst Hundertkammern später schien es sich nicht genug zu zersetzen. Etliche Warenströme - vor allem die agrarwirtschaftlichen Zweige des Triggers - wurden erheblich gestört. Doch auch die Energiewirtschaft des Triggers und fast alle weiteren Bereiche von Produktion bis Forschung waren in verschiedenen Graden von der Thanatoxin-Krise betroffen. Ein Umstand, der vor allem das Civis hart traf und in umso schwerere Armut und Qual stürzte. Das Residenz kam besser weg, doch auch dort waren unzählige Leben von dem schweren Giftvorfall betroffen. Nicht zuletzt war es die kollektive Psyche der Gesellschaft, die nachhaltigen Schaden nahm - und Orelja bis heute in schwere Ungnade fallen ließ, so sehr offizielle Sprecher auch Unschuld beteuerten und so sehr Orelja Anstrengungen unternahm, die Krise einzudämmen. Erst mit dem nächsten Jump - nach 222 Kammern fortwährender Krise - kam Erleichterung. Mit der 'Neuanfangs-Politik' des Deliberaten Convis Mensical sollte der Trigger so aufgebaut werden, wie es ursprünglich, im vergangenen Jump, vorgesehen gewesen war. Orelja würde nie wieder Implantate produzieren und ist seitdem über seine althergebrachte Kernbeschäftigung von Parfums und Stimulantien nie herausgegangen.
Viele Wirkstoffe, die Prospektoren von Orelja entdeckt haben, und in den Verschlossenen Gärten von Kultivatoren erhalten werden, sind in höheren Dosen giftig. Und immer wieder kommen Gerüchte hoch, dass im Untergrund Orelja einen geheimen Zweig mit Laboren, unregistrierten Kryptolikten und Toxikologen unterhält. Von dort sollen sie der Unterwelt des Triggers Designergifte und gefahrvolle, potente Stimulanzien herstellen - und sogar eine eigene, streng geheime Taskforce mit elitären Parfümeuren unterhalten, die in allen düsteren Künsten der Alchemie und der verbotenen Praktiken der Biontik ausgebildet sind. So besagen es zumindest versprengte aber hartnäckige Gerüchte in BlueNet...
Produkte
Dies ist eine kleine Auswahl der umfangreichen Produktpalette von Orelja. Verfügbarkeit und Preise können variieren:Blue Bloom - Unter bSportlern auch 'BB' genannt. Ein beruhigender Wirkstoff, der als Duft, aber auch Drink oder Chew erhältlich ist.
Eine herb-fruchtige Herznote aus Hyazinthe und Indigoraptor-Federn beflügelt die geistige Flexibilität und verströmt einen feinen Hauch von Melancholie. Der vertiefte Geisteszustand, in dem eine hohe Resilienz gegen Stress vorherrscht, ist besonders bei BlueNet-Usern populär, da er die Strain-Werte von Avataren leicht erhöht - daher auch der vermarktete Name.
Als Parfum-Tonikum, Powder, Getränk oder Chew erhältlich.
-800 K pro Einzeldosis, -6 GreenK für eine Phiole mit 10 Anwendungen
Eine herb-fruchtige Herznote aus Hyazinthe und Indigoraptor-Federn beflügelt die geistige Flexibilität und verströmt einen feinen Hauch von Melancholie. Der vertiefte Geisteszustand, in dem eine hohe Resilienz gegen Stress vorherrscht, ist besonders bei BlueNet-Usern populär, da er die Strain-Werte von Avataren leicht erhöht - daher auch der vermarktete Name.
Als Parfum-Tonikum, Powder, Getränk oder Chew erhältlich.
-800 K pro Einzeldosis, -6 GreenK für eine Phiole mit 10 Anwendungen
Triumph - Ein perfektioniertes Konzentrations-Parfum für fokussierte Leistungsmomente und befriedigende Erfolgsgefühle!
Erdige Moosaromen führen mit feinen Limetten-Noten einen fesselnden Tanz auf, der einen stets wachsam und bereit zum Sprung hält. Die ferne Umwelt wird ausgeblendet und die Sinne für das, was direkt vor einem ist, geschärft. Eine sich kontinuierlich ändernde Geruchsatmosphäre mit Spuren von Vanille, über geräucherten Kardamom bis hin zu exotischen Langpfeffer-Variationen sorgt für eine vitale, produktive Hintergrundstimmung.
Sehr beliebt unter Schülern, Aspiranten und Büroarbeitern
Eine Phiole ergibt 40 Anwendungen -15 GreenK
Erdige Moosaromen führen mit feinen Limetten-Noten einen fesselnden Tanz auf, der einen stets wachsam und bereit zum Sprung hält. Die ferne Umwelt wird ausgeblendet und die Sinne für das, was direkt vor einem ist, geschärft. Eine sich kontinuierlich ändernde Geruchsatmosphäre mit Spuren von Vanille, über geräucherten Kardamom bis hin zu exotischen Langpfeffer-Variationen sorgt für eine vitale, produktive Hintergrundstimmung.
Sehr beliebt unter Schülern, Aspiranten und Büroarbeitern
Eine Phiole ergibt 40 Anwendungen -15 GreenK
Umbrace - Das ultimative Schlaftonikum ist vielleicht Oreljas meistverkauftes Produkt!
Ein süßlich-schwerer Duft von Flieder und Hibiskus mit feinwürzigen Noten von Lavendel und Rosmarin umwebt die Sinne mit sanft-seidiger Umarmung und lässt jeglichen Stress des Tages von einem abfallen, um gesunden Tiefschlaf einzuladen. Über Nacht transformiert der Duft zu einem frischen Aroma aus Grapefruit-Schale, Ginseng und Piment und sorgt so für eine konzentrierte, erfrischte Aufwach-Atmosphäre, die lange anhält. Das Tonikum ist in verschiedenen Versionen für gewisse Schlaf-Zeitfenster erhältlich (von 6 Stunden bis 12 Stunden), sodass es bei kontinuierlicher Anwendung zusätzlich einen sanften Weck-Effekt ermöglicht.
Auch als Duftstäbchen und Duftkerzen erhältlich, doch das Parfum-Tonikum ist die potenteste Version.
Eine Phiole reicht bei regulärem Gebrauch für 80 Nächte. -24 GreenK
Ein süßlich-schwerer Duft von Flieder und Hibiskus mit feinwürzigen Noten von Lavendel und Rosmarin umwebt die Sinne mit sanft-seidiger Umarmung und lässt jeglichen Stress des Tages von einem abfallen, um gesunden Tiefschlaf einzuladen. Über Nacht transformiert der Duft zu einem frischen Aroma aus Grapefruit-Schale, Ginseng und Piment und sorgt so für eine konzentrierte, erfrischte Aufwach-Atmosphäre, die lange anhält. Das Tonikum ist in verschiedenen Versionen für gewisse Schlaf-Zeitfenster erhältlich (von 6 Stunden bis 12 Stunden), sodass es bei kontinuierlicher Anwendung zusätzlich einen sanften Weck-Effekt ermöglicht.
Auch als Duftstäbchen und Duftkerzen erhältlich, doch das Parfum-Tonikum ist die potenteste Version.
Eine Phiole reicht bei regulärem Gebrauch für 80 Nächte. -24 GreenK
Auftreten und Selbstverständnis
Oreljas Tätigkeitsfelder erstrecken sich über die Erfindung und Produktion neuer Düfte und Geschmäcke, Produktdesign, Marketing und Retail bis hin zum Erkunden der Wildnis jenseits des Triggers auf der Suche nach neuen Wirkstoffen, wohlriechenden und stimulierenden Substanzen in Flora wie Fauna. Nebst industrieller Fertigung unterhält der Pact auch ausgesuchte Manufakturen, in denen spezielle und mitunter exklusiv bestellte Sonderanfertigungen von Parfums und Tonika hergestellt werden.
Mitglieder von Orelja gehören selbst zu den eifrigsten Nutzern ihrer Produkte - sie versuchen stets, mit der perfekt komplementierenden Substanz (ob Parfum, Energydrink - Räucherstäbchen oder Inhalator...) das meiste aus jedem Moment herauszuholen: Ihre Produktivität während der Arbeit zu boosten, ihre Entspannungszeiten zu vertiefen oder ihre Partys zu intensivieren!
Trotz dieser Optimierungs-Mentalität, die Pragmatiker wie Esoteriker von Orelja gleichermaßen vereinnahmt, werden harte Drogen (wie etwa leistungssteigernde oder betäubende und euphorisierende Mittel) allgemein eher abgelehnt: Orelja-Mitglieder wollen ihren Geist frei behalten, um jeden Moment unverklärt aufnehmen und flexibel supplementieren zu können. Nicht alle Anhänger Oreljas halten es mit dieser Ansicht allerdings allzu streng - und gerade Drogen mit wenigen Neben- und Nachwirkungen wie Reality Foils stehen in einer weiten Grauzone mit den pacteigenen Stimulanzien, die Orelja herstellt und nutzt.
Orelja-Geschäfte und Campusgebäude präsentieren gerne eine mystische, althergebrachte Eleganz: Dünne, verzierte Säulen, Marmorparkett, dünn-arabesque Goldintarsien und glänzende Zwiebeldächer auf turmgespickten, tempelähnlichen Bauten mit Gartenanlagen, Wasserbecken und reich verzierten Brunnen. Kombiniert mit diesem nostalgisch anmutenden Charme sorgen helle Holzregale und indirekte Spotbeleuchtungen für einen Hauch modernen Flair. Mit ihrer Kleidung halten es Orelja-Mitglieder dagegen invers: Ein hell gehaltener, modern-eleganter Dresscode mit kleinen Akzenten von altertümlichem, goldenem Brokat, gewundenen Stoffen und ornamentalen Goldinstrumenten. Je höher der Stand in der Hierarchie von Orelja - von Geschäftsleitern über Prospektoren bis hin zu Manufaktur-Meistern und dem Konzil - desto traditioneller muten die Gewänder an.
mystische Wurzeln
Der Ursprung von Orelja stützt sich auf einen Gründungsmythos rund um eine legendäre Person namens Matreus Orelja in den frühen Jumps der Bliss-Renaissance, als die Narben der Virus-Kriege noch frisch in der Psyche der Gesellschaft waren. Da Matreus in verschiedenen, antiken Quellen mal männlich, mal weiblich konnotiert wird, wird in diesem Artikel ebenso verfahren. Über Matreus' frühes Leben sind keine schlüssigen Quellen überliefert. Der Legende nach war er ein Prospektor von Deep Trigger und kam eines Tages von einer sehr langen Reise durch die Eingeweide der megalopolischen Maschine als Totgeglaubter zurück - stark verändert von dem, was sie dort unten vorgefunden hatte. Sie fand unter anderen Prospektoren und Bewohnern des Triggers Gleichgesinnte und brachte ihnen den Gebrauch von alchemistischen Techniken, Kryptolikten und geheimen Rezepturen bei - dann zog er aus, um die Welt zu bereisen und Zutaten zu sammeln. Er wurde ein Prospektor der Wildnis (wie sich heutige Kundschafter Oreljas auch heute noch aus Respekt vor den Wurzeln Matreus' als Deep Trigger-Prospektor nennen), kartographierte Landschaften und stellte Pfade zusammen, klassifizierte unbekannte Insekten, Vögel und andere Tiere, sammelte Pflanzen und Pilzgewächse - und brachte Proben zurück in den Trigger, wo sie in ihren Laboratorien an obskuren Instrumenten aus Glas, Gold und Kupfer experimentierte und wie von einem Wahn angetrieben Notizen aufkritzelte. Es wird vermutet, dass Matreus Orelja in Deep Trigger auf Wissen der alten Alchemisten, sowie der Virus-Lords aus dem Zeitalter der Biontik gestoßen war - von letzteren übernahm er wohl den Namen Orelja, lang nachdem das Haus von Orelja in den Viruskriegen gefallen war und die Tyrannei der Virus-Lords gebrochen wurde. Aufgrund dieser Vermutungen stand Orelja über viele Jumps hinweg unter Beobachtung des Enklave - und steht es vermutlich im Verborgenen noch immer.
Der Pact Orelja gründete sich unabhängig von Matreus, durch die Anhänger, die sie inspirierte. Eine Textstelle in den alten Schriften suggeriert sogar, dass ihr der Versuch einer Pactgründung zuwider war:
...so nenne ich euch doch schon heute Brüder! Schwestern! Ein Zeichen auf euer Haupt zu malen, dass es die Messer, die Nadeln anzuziehen mag! Einigkeit im Geiste ist fluide - Einigkeit im Namen... flüchtig...Matreus Orelja lebte angeblich über drei Jumps hinweg - manche Gelehrten vermuten sogar, dass er die alten, alchemistischen Geheimnisse der Unsterblichkeit wiederentdeckt und perfektioniert hat und noch immer die Geschicke von Orelja lenkt. Das Matreus Opus - das mystische 'größtvollkommene Werk', dem sie nachgegangen sein soll, wird vermutet, noch immer in den allerheiligsten Hallen von Orelja fortgeführt zu werden - oder von den höchsten Gelehrten, Kuratoren und Meister-Manufakteuren des Pacts versucht wird, diesem nachzueifern oder es zu komplettieren. Nichts von alledem ist allerdings gesichert oder betrifft auch nur ansatzweise die Belange der alltäglichen, regulären Mitglieder von Orelja... Das Bekannteste Zeugnis von Matreus Orelja sind ihre letzten überlieferten Worte an ihre Anhänger: Das Matreus-Synleptikon. Obgleich die Ansichten über seine Worte und deren Bedeutung weit auseinandergehen - von erleuchteten Anweisungen oder alchemistisch kodierten Rezepten bis hin zu den letzten Halluzinationen eines deliriös vergifteten Geistes - sehen nahezu alle Gelehrten in den Rängen von Orelja das Synleptikon als finale Kulmination der Bemühungen Matreus' an. Sei es, dass der Große Weise seine wichtigsten Worte kurz vor seinem Tode weitergab (oder, wie manche vermuten, der Tod ein integraler Teil seines Werks war) oder es nach diesen Worten alles gesagt war und sie fortan für immer schwieg. Matreus Orelja war zur Aufzeichnung dieser Worte bettlägerig und hatte derart viele verschiedenste Gifte in ihrem Körper akkumuliert (d.h. über lange Zeit immer stärker an Konzentration angereichert), dass zwischen den gestöhnten Worten lange Pausen, gutturale Laute und zu sehr gestammelte Wiederholungen in der populären Überlieferung ausgelassen wurden:
Es zirkuliert nunmehr tief in mir. Und bald spüre ich es gären, brodeln, sublimieren, kondensieren. Heiliger Weltenlauf, so spiegelst du die zwölf Gottesgesichter, sieben Strophen die es im vereinten Chor erklingen lässt. So zieht es mich ins hohe Meer, wo Giftgeschicke strudeln. Von chimärischen Winden getrieben! Zieh mich an! Zieh an mir vorbei! Zieh von dannen! Schleierfrau! Herrscherin der Pfadlosen! Weise mir den Weg mit knöcherner Hand! Die Weiße Schlange umringt ihn - den kohlenschwarzen Baum. Ein salzener Saum. Oh, Quecksilber. Oh, Quecksilber! Sie verschlingt die Frucht mit seidenem Antlitz. Das lemeische Löwenrudel türmt von den Siedenden Bergen - in den sengenden Schlund des grauen Lindwurms. Hört, wie die Spiegelzungen in seinem Leibe zischen! Es ist Mulciber! Es ist Mulciber! Rote Sonnen, die wie Äpfel von meinen Locken rinnen. Idunéis Gabe ist hier! Mäandert in meinem Schoß. Entspringe, Laich der fallianischen Gestirne. Du labst dich an meinem Busen und kehrst dein Haupt dem Morgen entgegen. Doch die Sonne ist im Turm gefangen. Der Donnerkeil wird dir den Weg weisen. Hinauf... Hinab... Hin...Über die Kammern und Jumps hinweg hat sich Orelja seit seiner Gründung stark verändert und seine Ansichten haben sich modernisiert. Aber unter den oberen Echelons des Pacts werden angeblich noch immer die alten Traditionen und die Lehren und Erkenntnisse von Matreus Orelja weitergegeben - zuoberst gehuldigt von den Akkumulanten: Hohe Meister der Künste von Orelja, die sich der Forschung und dem Pfad Matreus' verschrieben haben und ihre eigenen Körper als Instrumente nutzen, um Wirkstoffe zu konzentrieren, Gifte zu filtern und Substanzen zu potenzieren. Orelja soll noch immer auf alten Schriften aus direkter Hand Matreus' sitzen und unter strengem Verschluss halten - ebenso originale Instrumente und Proben, die durch ihre Hände gegangen sind oder von ihr gebaut wurden, und Kryptolikte, die Matreus Orelja ursprünglich aus Deep Trigger barg - manche von ihnen in ihrer Verwendungsweise durch den Lauf der Zeiten ein zweites Mal in Vergessenheit geraten. Die Verschlossenen Gärten, ursprünglich von ihr angelegt, werden nach jedem Jump mithilfe von Restaurationsplänen exakt wieder so aufgebaut, wie sie vor vielen Tausendkammern konzipiert wurden.
Die Thanatoxin-Krise
In vergangenen Zeiten verfügte Orelja über ein wesentlich breiteres Spektrum an Produkten: Kybernetische Implantate namens Stim-Pumps, die als künstliche Drüsen an das Endokrine System von Kunden angeschlossen wurden und benefizielle Stoffe wie Stimulanzien und aufputschende oder beruhigende Hormone direkt aus dem Nährstoffhaushalt ihres Blutkreislauf-Systems herstellen konnten. Diese wurden entweder direkt in den Blutkreislauf übergeben oder mit wohlriechenden Stoffen, sowie auch Pheromonen über die Schweißdrüsen des Körpers verströmt. Stim-Pumps erfreuten sich großer Beliebtheit in der Bevölkerung, besonders in der High Society - und natürlich Orelja selbst. In der 278. Kammer des 174. Jumps kam es zu einem Vorfall, der die Thanatoxin-Krise auslösen würde, diesen Jump für den Rest seines Bestehens prägen würde - und Oreljas Ansehen nachhaltig beschmutzen würde: Eine Fehlfunktion der Stim-Pumps sorgte für einen schweren hormonell-neurologischen Schock und ließ die betroffenen Personen in ein Semi-Koma fallen: Ihre Hirnaktivitäten wurden derart heruntergefahren, dass sie nahezu bewusstlos umherliefen - in konstanter Bewegung, bis ihre Beine der Erschöpfung nachgaben. Die Stim-Pump begann damit, ihr Gewebe zu nekrotisieren und langsam zu einem fürchterlichen Giftstoff umzuwandeln, den sie ausschwitzen und so tropfend an das Erdreich und sublimierend in die Luft weitergaben. Das Toxin war in der Lage, in pflanzlichen wie auch tierischen Organismen einen rapiden, chaotischen Zelltod zu verursachen. Verheerung war die Folge, als das schon in geringsten Konzentrationen tödliche, langlebige Toxin von den umherwandernden Wirten aus in das Grundwasser gelangte und Wolken des Giftnebels über Landstriche zogen. Schneisen qualvoll verendeter Tiere und Pflanzen zogen sich durch Wälder, Wiesen, Küsten - ganze Ökosysteme wurden innerhalb weniger Tage vernichtet oder unerholbar gestört.
Das mysteriöse Gift - aufgrund seiner indiskriminatorischen Tödlichkeit 'Thanatoxin' genannt - war ein hochkomplexes Molekül, dessen stereochemischen Eigenschaften ihm ermöglichten, an verschiedensten (pflanzlichen oder tierischen) Zellen anzudocken, wie es sonst nur die speziellen, zytotoxischen T-Zellen der körpereigenen Organismen vermochten - und sofortige, chaotische Apoptose auszulösen. Obwohl der Giftstoff über all die Kammern, die der 174. Jump unter der massiven Verwüstung und Umweltverschmutzung während der Thanatoxin-Krise leiden musste, ausgiebig erforscht wurde, konnte nie eine funktionale (geschweige denn langlebige) Version künstlich repliziert werden - was Vermutungen untermauerte, dass ein desaströser Unfall oder gar eine organisierte Manipulation mithilfe eines unbekannten, mächtigen Kryptolikts für dessen Entstehung verantwortlich gewesen sein musste! Für die gesamte Zeit der Thanatoxin-Krise lebte der Trigger in Leid, Entbehrung und Paranoia. Vergiftete Landstriche waren unwiderbringlich verloren - ebenso kontaminierte Bereiche des Residenz' und Civis. Der unsichtbare Tod drohte, überall zu lauern - und sobald sich der Wind nahe einer kontaminierten Zone, aus der Schwaden des Thanatoxins vom Boden aufstiegen, drehte, konnte er seine kalten Hände nach jedem ausstrecken, der sich in der Nähe aufhielt. Obwohl viele Individuen mit Oreljas Stim-Pump-Implantaten rechtzeitig operiert, ihre Implantate deaktiviert und entfernt werden konnten, schlug die tödliche Fehlfunktion in den chaotischen Tagen des Krisenbeginns etliche Male zu - nicht nur im Trigger, sondern auch in den zahlreichen Kolonien und, vor allem durch die die Wildnis bereisenden Prospektoren von Orelja selbst, den nahen und fernen Landstrichen unberührter Natur um sie herum. Auch vergiftete Tiere trugen das Gift weiter und selbst Hundertkammern später schien es sich nicht genug zu zersetzen. Etliche Warenströme - vor allem die agrarwirtschaftlichen Zweige des Triggers - wurden erheblich gestört. Doch auch die Energiewirtschaft des Triggers und fast alle weiteren Bereiche von Produktion bis Forschung waren in verschiedenen Graden von der Thanatoxin-Krise betroffen. Ein Umstand, der vor allem das Civis hart traf und in umso schwerere Armut und Qual stürzte. Das Residenz kam besser weg, doch auch dort waren unzählige Leben von dem schweren Giftvorfall betroffen. Nicht zuletzt war es die kollektive Psyche der Gesellschaft, die nachhaltigen Schaden nahm - und Orelja bis heute in schwere Ungnade fallen ließ, so sehr offizielle Sprecher auch Unschuld beteuerten und so sehr Orelja Anstrengungen unternahm, die Krise einzudämmen. Erst mit dem nächsten Jump - nach 222 Kammern fortwährender Krise - kam Erleichterung. Mit der 'Neuanfangs-Politik' des Deliberaten Convis Mensical sollte der Trigger so aufgebaut werden, wie es ursprünglich, im vergangenen Jump, vorgesehen gewesen war. Orelja würde nie wieder Implantate produzieren und ist seitdem über seine althergebrachte Kernbeschäftigung von Parfums und Stimulantien nie herausgegangen.
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