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Thu, May 1st 2025 08:42   Edited on Mon, Oct 27th 2025 11:01

[22.Tag, früher Morgen] Fingerspitzengefühl III

[Kornett Enessa Tovales] In weit besserer Stimmung als gestern hört sich Enessa die Meldung von Sigrun über die Vorfälle an. Über die beschädigten Uniformen geht sie mit einer wegwerfenden Handbewegung hinweg. "Laßt euch in der Kleiderkammer neue Uniformen geben. Ich weiß zwar nicht, ob es sich lohnt hier noch groß nachzustochern, denn die Perversen sind sicher längst über alle Berge. Was sollte das schon für ein Kult sein? Die Stadt ist voll mit verdrehten Verrückten! Der Hauptzweck der Operation ist erreicht. Ihr habt die alte Schachtel besänftigt und damit haben wir Ruhe. Daß ihr dabei die Kleine gerettet habt, ist ein erfreulicher Nebeneffekt." Für einen Moment denkt Enessa nach. "Aber was solls! Zugsführer, geht zum Wachoffizier vom Dienst und teilt ihm mit, daß ich in einer Stunde einen Halbzug am Tor in Bereitschaft haben will und sagt ihm, daß ich dem Haufen persönlich Beine mache, wenn es notwendig ist. Vollzugsmeldung bei mir und jetzt abtreten!"Enessa wartet, bis Sigrun die Türe hinter sich zugemacht hat. "So, Eicken, jetzt hast du einmal Gelegenheit dein loses Mundwerk so weit aufzureißen wie du willst, ohne daß es sich auf deine Dienstbeschreibung auswirkt. Ich will deine ungeschminkte Meinung hören, verstehst du? Gut! Also hältst du die Zugsführerin nach deinen bisherigen Erfahrungen für fähig, das Kommando zu übernehmen und die Operation selbstständig zu führen, ohne daß es in einem Desaster endet?"   "Jawohl!": sagt Eicken und nimmt sich befehlsgemäß kein Blatt vor den Mund. "Ich habe keinen Zweifel, daß sie dazu fähig ist! Sie hat ihre Eigenheiten, aber sie ist tapfer, zielbewußt, geht keine unnötigen Risken ein und ist eine vorbildliche Kameradin! Sie hat hart daran gearbeitet, auch Kante zu zeigen, wenn es notwendig ist. Ganz hat sie es noch nicht im Griff, aber es wird mit jedem Tag besser." Dann kann sie sich den Anflug eines Grinsens nicht verkneifen."Sollte es wirklich ans Draufhauen geht, hat sie ja mich."   Enessa mustert sie ein paar Augenblicke. "Weißt du, was ich an dir wirklich schätze, Eicken? Deine Loyalität! Also dann kriegt sie diesmal das Kommando! Aber ich warne dich, wenn sie Scheiße baut, dann hängst du genauso tief mit drinnen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt? Gut! Jetzt schildere mir nochmals ganz genau, was ihr in den Gärten vorgefunden habt." Eicken berichtet nochmal in ihren Worten ausführlich, ohne jedoch weitschweifig zu werden. Sie ist noch nicht fertig, als Sigrun zurück ist.  
Fri, May 2nd 2025 08:35

Selbstverständlich nickt der wachhabende Offizier ohne Widerrede. Wer würde auch schon einen Befehl ignorieren, der von der Kornett kommt? Schließlich ist sie fast noch mehr gefürchtet in der Truppe als der Kommandant selbst. Trotzdem ist die Begeisterung bei dem Halbzug, der sich wenig später am Tor einfindet, nicht unbedingt allzugroß. Noch immer ist Sigrun den Soldaten - um es positiv auszudrücken - ein Buch mit sieben Siegeln. Ihre Körperhaltung, ihre fast mäjestätische Art zu gehen, ihre Ausdruckweise, das penible Hoch-Pela und nicht zuletzt der Umstand, dass sie Zugführer geworden ist, ohne je in der Truppe gedient zu haben, das alles ist ihnen suspekt. Man macht einen Bogen um sie, ist gerade so freundlich, wie es absolut nötig ist. Und nun mit ihr auf Patrouille zu gehen, oder was auch immer, das erfüllt sie keineswegs mit Begeisterung. Und dies getrauen sie sich ihr nicht einmal zu zeigen, so wie es wohl jede Soldatentruppe ausgezeichnet versteht. Denn jemand, die regelmäßig mit der Kornett beim Frühstück zusammensitzt, ist schließlich unangreifbar.   Weit freudiger stimmt die Leute natürlich der Umstand, dass neben Sigrun wohl auch Eicken mit von der Partie sein wird. Sie ist schließlich das komplette Gegenteil. Sie redet wie ein Fuhrmann, trinkt wie ein Ochse, mit ihr kann man lachen, kann man Spaß haben. Sie hat Mut, auf sie kann man sich verlassen. Und natürlich trägt ihr Aussehen auch nicht wenig zu ihrer Beliebtheit bei. Wobei dies ja auch Sigrun hätte, das müssen ihr sämtliche Männer lassen.   Nun denn, es dauert nicht lange und Sigrun kommt in das Büro der Kornett zurück, just in dem Moment, in dem Eicken die endgültige Befreiung der Kleinen erzählt. Sigrun kommt nicht umhin, etwas verdutzt zu schauen. Schließlich hat sie, wenigstens ihrer Meinung nach, vorhin einen akkuraten, präzisen Bericht abgeliefert, mit dem die Kornett eigentlich bestens informiert hätte sein sollen. Sie wartet nun jedoch einfach ab, bis Eicken geendet hat.   “Kornett, der von Euch angeforderte Halbzug steht Euren Wünschen gemäße am Tore bereit!” meldet sie dann militärisch.    
Sat, May 3rd 2025 11:36   Edited on Sat, May 3rd 2025 11:36

[Kornett Enessa Tovales] "Schau nicht so konsterniert.": sagt Enessa zu Sigrun, als sie den Raum betritt und sich offensichtlich wundert, warum Eicken nun ihrerseits über die gestrigen Ereignisse Bericht erstattet. "Wenn zwei Personen die gleiche Sache ansehen, dann sehen sie nicht zwangsläufig das Gleiche. Diese kleinen Unterschiede in den Beobachtungen und den Schlüssen, die daraus gezogen werden, können wertvolle Hinweise liefern. Hast du die Möglichkeit mehrere Stimmen über die gleiche Sache zu hören, dann tue es, wenn es die Zeit und die Umstände erlauben. Von deinen Entscheidungen hängen nicht nur der Erfolg oder Mißerfolg einer Mission, sondern auch das Leben deiner Kameraden ab, also merke es dir!" Dann wendet sie sich wieder Eicken zu und läßt sich nochmals die Gravur im Pavillon beschreiben.   "Das ist zweifellos das Zeichen der Kinder Afyras! Aber ich frage mich, was die damit zu tun haben sollen? Ganz gegen die weit verbreitete Meinung sind die Kinder der Schattenherrin, eine armselige, verlauste Bande in den Außenbezirken, die nicht viel mehr tun, als händchenhaltend und betend auf die Rückkehr ihrer Prophetin warten. Echtes Lumpengesindel, der Bodensatz der allerletzten Schublade der Stadt. Was aber nicht heißen soll, daß sie nicht zu so einer Sauerei fähig wären. Trotzdem paßt es irgendwie nicht ins Bild. Möglicherweise eine gelegte falsche Spur." Damit wendet sie sich an Sigrun. "Du übernimmst das Kommando und knöpfst dir nochmals die Kleine vor. Vielleicht ist sie heute mitteilsamer, als gestern. Dann macht euch auf die Suche. Wenn ihr bis zur Dämmerung etwas findet, gut. Wenn nicht, dann brecht ihr die Suche ab und kehrt zurück. Die Geschichte hat nur in Bezug auf die Alte Priorität und die wird sich für die nächsten Wochen und wenn wir Glück haben sogar Monate im Bewußtsein sonnen, daß sie die Wachkompanie in Bewegung gesetzt hat. Also keine Staatsaktion, Sigrun und kein unnötiges Risiko! Alles klar?"  
Sat, May 3rd 2025 08:08

Aufmerksam hört Sigrun zu. Am Ende steht sie stramm. “Zu Befehl, Kornett!”   Dann dreht sie sich um und verlässt den Raum. Sie geht, ohne stehenzubleiben, durch den Vorraum. Erst im Flur bleibt sie stehen und wartet auf Eicken.   “Verzeih mir, werte Eicken, meinen brüsken Abgang,” sagt sie ruhg zu ihr, “doch fand ich es als wenig zielführend, die Kornett in eine tiefergehende Diskussion zu verwickeln. Ich bin aber der Überzeugung, dass sie diese Angelegenheit doch etwas zu viel herunterzuspielen tendiert. Dieser Garten befindet sich ebensowenig in den Außenbezirken als dass die Spuren, die wir gefunden haben, auf ein händchenhaltendes Gesangsorchester hinweisen. Nun, wenn die Kornett in ihrer Vermutung richtig liegen sollte - und ich kann keinen tiefergehenden Grund erkenn, dass dem nicht so sein kann - so sollten wir doch sehr angehalten sein, unter dieser falschen Spur die richtige zum Vorschein zu bringen. Nun, der Befehl der Kornett war hingegen klar. Das einzige Detail, das wir noch klären sollten, ist jenes wer von uns beiden wohl eher aus der Kleinen Einzelheiten über den Vorfall entlocken kann.”  
Sun, May 4th 2025 10:50

[Soldat Eicken] "War gut so, wenn du mich fragst. Hätte nicht viel gebracht. Für Enessa ist die Angelegenheit wahrscheinlich schon dadurch abgeschlossen, daß die Nobilita besänftigt ist. Wirklich übel nehmen kann ich es ihr nicht, sie hat genug um die Ohren und kann sich nicht um jeden einzelnen Pechvogel kümmern, der hier unter die Räder kommt. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß hinter der Geschichte mit der Kleinen mehr steckt." Dann schaut sie zu Sigrun hoch. "Ich glaube es ist besser, ich rede mit der Kleinen. Du bist der ideale Gesprächspartner für die Nobilita, aber ich rede so wie die einfachen Leute, das macht es einfacher. Natürlich nur, wenn es dir recht ist. Aber ich habe nicht gewußt, daß es diese Afyras Kinder gibt, was die auch immer sind. Auch noch nie etwas davon gehört und ich laufe schon eine ganze Weile durch die Stadt." Sie sind mittlerweile im Torhof angekommen, wo die fünf Soldaten des Halbzugs beim Tor herumstehen. Als sie Sigrun und Eicken auf sie zukommen sehen, formieren sie sich und nehmen Haltung an. "Halbzug wie befohlen angetreten.": meldet der Dienstälteste und salutiert vor Sigrun.  
Mon, May 5th 2025 08:27

Sigrun nickt mit einem kleinen Lächeln. Sie hat dem, was Eicken gesagt hat nicht viel hinzuzufügen. Und so bleibt es bei einem “Ich bin der Ansicht, dass deinem Plan wohl einiges abzugewinnen ist. Ich würde deshalb ganz lapidar sagen: So machen wir’s!”   Wenig später finden sich die beiden auch beim Tor wieder, wo sich der Halbzug militärisch meldet. Auch Sigrun nimmt Haltung an und antwortet mit einem ebenso militärischen: “Steht bequem!”   Dann fährt sie in ruhigem Tonfall fort: “Ich danke Euch für Euer promptes Erscheinen zu unserem heutigen Auftrag. Gestattet mir, Euch ganz kurz zu vermitteln, worum sich unsere heutige Tätigkeit handelt. Eine ältere Nobilita beschwerte sich des Öfteren über nächtliche Ruhestörungen in dem an ihr Palais angrenzenden Garten. Dies erhielt daraufhin in erheblichem Maße zusätzliche Brisanz, als die Tochter eine ihrer Bediensteten plötzlich abgängig gemeldet wurde. Am gestrigen Tage konnten meine Kollegin Eicken und ich selbst feststellen, dass es sich hierbei um keinen nicht autorisierten Ausflug des Mädchens handelte, sondern um eine handfeste Entführung, verbunden mit schweren Misshandlungen des Mädchens. Glücklicherweise gelang es uns, das Mädchen aus den Fängen ihrer Entführer zu befreien. Am heutigen Tage nun wollen wir auch der Entführer selbst habhaft werden. Wir werden zunächst zum Palais der Nobilita marschieren, woraufhin meine Kollegin noch einmal das Mädchen einer Befragung unterziehen wird. Daraufhin werden wir in den Park aufbrechen, nach weiteren Spuren suchen und möglichst auf die Entführer treffen. Diese Entführer scheinen mit Messern bewaffnet zu sein und sind als gefährlich einzustufen. Ich bitte Euch hiermit, Euch vorzusehen. Tötet, wann immer Euch dies als nötig erscheint. Es könnte jedoch von größter Wichtigkeit sein, möglichst viele dieser Entführer lebend zu verhaften, als dass sie eingehend befragt werden können und wir womöglich ein tiefergehendes kriminelles Phänomen in unserer Stadt aufdecken können. Ich wünsche uns allen ein gutes Gelingen!”   Daraufhin marschiert die ganze Truppe ab, und nach einem gar nicht mal so langen Fußmarsch erreichen sie auch das erste Ziel ihrer Reise. Sigrun klopft an, und als geöffnet wird meldet sie sich mit einem: “Ich wünsche einen schönen guten Morgen! Mein Name ist Sigrun, Zugführer der Wachkompanie des Barons Thornhoff. Ich möchte vorweg um Verzeihung für unsere frühe Störung bitten, doch behandeln wir den Fall der werten Nobilita mit höchster Priorität. An dieser Stelle möchte ich Euch nun ersuchen, ob sich meine Kollegin Eicken noch einmal mit der kleinen Nori unterhälten dürfte.”
Mon, May 5th 2025 04:11

[Verwaltung] Während der Halbzug wartet und Eicken versucht der kleinen Nori ein paar Informationen zu entlocken, wird Sigrun von der Nobilita freundlichst empfangen. Als Sigrun auf das Symbol des unterbrochenen Kreises und auf die Kinder Afyras zu sprechen kommt, unterbricht sie die Nobilita. "Mitnichten, meine Liebe! Damit irrt eure Vorgesetzte bedauerlicherweise. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnen. Ich war damals ein junges Mädchen, als diese Mordbrenner über die Stadt hergefallen sind, schlimmer noch als dieser Barbarenabschaum dreißig Jahre später! Kollektiver Wahnsinn hatte den Pöbel erfaßt. An allen Ecken und Enden brannte es, Mord, Totschlag in den Straßen, aber es waren nicht Afyras Kinder, die das Zeichen des Bösen auf der Stirn trugen. Es waren die Auserwählten! Es hieß, daß sie von der verruchten Prophetin der Schattenherrin persönlich als ihre Schildwachen und Getreuen auserwählt worden waren. Die Kinder Afyras trugen als Zeichen ihrer fluchwürdigen Herrin ein dunkles Band am linken Arm." In ihren Erinnerungen verbreitet sich die alte Nobilita über die schrecklichen Geschehnisse, doch am Schluß ihrer langatmigen Rede bekräftigt sie nochmals, daß der unten durchbrochene Kreis zwar das Zeichen Afyras sei, aber nur von den Auserwählten getragen worden war. Mit ihrem Segen im Namen der Zwillinge für die Suche entläßt sie die Nobilita.      
Noris Informationen | 2d6
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Mon, May 5th 2025 04:14
Mon, May 5th 2025 07:43

Natürlich hat Sigrun die Nobilita wieder mit zahlreichen Floskeln und Ehrerbietungen begrüßt, sie einige Male für die unwürdige Störung um Verzeihung gebeten und sich herzlich für die Hinweise bedankt, die für das Auffinden der Kleinen scheinbar absolut notwenig gewesen wären. Mit anderen Worten, Sigrun ist ganz in ihrem Element - es wirkt gar so, als wäre der Respekt, den sie der alten Dame entgegenbringt, gar nicht einmal gespielt, sondern käme ihr direkt aus dem Herzen. Als die Nobilita jedoch schließlich auf den Kern der Sache zu sprechen kommt, kommt Sigrun jedoch nicht umhin, ein verblüfftes Gesicht zu machen.   “Verzeiht, verehrteste Exzellenz, wenn ich in Eure auf jeden Fall einleuchtenden und vollständigen Erklärungen einhake, doch bin ich erst seit kurzer Zeit in dieser Stadt zugegen. So ist mir die Geschichte Pelorns immer noch relativ neu, und manches Mal fällt es mir nicht leicht, alles auf Anhieb richtig einzuordnen. Wenn ich also unbedarft frage, so schiebt den Grund auf meine Unwissenheit und nicht auf etwaige Unklarheiten Eurerseits,” entgegnet sie schließlich. “Aber wenn ich Euren Ausführung richtig folgen konnte, so lerne ich daraus, dass dieser Kult um Afyras Kinder wohl weit lebendiger sein sollte als allgemein angenommen. Dass wir es nicht mit den letzten verrottenden Scherben einer längst zerschlagenen Plage zu tun haben, sondern dass das Herz der Schattenherrin wenigstens im übertragenen Sinne noch immer pulsiert. Exzellenz, sollte sich wirklich bewahrheiten, dass diese Schlange immer noch erhobenen Hauptes durch die Stadt kriecht, und sollten es uns durch Eure Hinweise gelingen, dieser Schlange den Kopf endgültig abzuschlagen, so gestattet mir, Euch für eine besondere Ehrung vorzuschlagen. Wenn auch eine Dame Eures Ranges keinerlei zusätzlichen Lobhudeleien bedarf, um allseits höchst respektiert zu sein.”   Sie schaut die Nobillita nun fragend an und fügt, nach einer kleinen Pause leise hinzu: “Also verzeiht, aber ich muss hier einfach Sicherheit erlangen, um die weiteren Schritte in bester Art und Weise zu planen. Habe ich Euch also richtig verstanden, dass dieser Kult noch immer eine funktionierende Führung haben muss und dass womöglich irgendwo auch noch die Schattenherrin selbst ihr Unwesen treibt?”
Tue, May 6th 2025 06:22   Edited on Tue, May 6th 2025 06:25

[Nobilita] Ihrer Verwunderung über die Unkenntnis der gern gesehen Soldatin verleiht die alte Nobilita nur mit einem kurzen Hochziehen ihrer Augenbrauen Ausdruck. Sie ist ein Kind einer anderen Zeit, in der die Etikette der Kaiserzeit in ihren Kreisen noch sehr lebendig gewesen war und es als unschicklich galt, sich auch nur durch eine Geste abfällig über Unzulänglichkeiten eines geschätzten Gastes zu äußern. Etwas langatmig, aber sehr detailliert macht sie Sigrun mit der Auslegung der Schöpfung und die Geburt Afyras durch den Tempel der heiligen Zwillinge vertraut.   "Nun, meine Liebe, mich dünkt, das Herz der Schattenherrin hat nie zu schlagen aufgehört und wird es wohl auch nicht. Afyra ist ein Teil von uns. Sie waltet in jedem Herzen und ihr Schatten verdüstert unserer aller Seelen. Ich bin nicht so vermessen mir anzumaßen eine Kundige zu sein, doch nach meinem Dafürhalten wird es immer Seelen geben, die sich ihr zuwenden, sei es aus Verzweiflung oder aus Bosheit. Diese Verlorenen sind ihre Kinder und für jene mag sie die letzte Hoffnung sein, aus der sie Stärke schöpfen können. Sie waren, wenn du mir meine Ausdrucksweise nicht übel nimmst, mein Kind, die Gemeinen, die ersetzbaren Fußsoldaten ihrer Prophetin. Doch ihre Auserwählten, daß waren die Offiziere, die Befehlshaber! In den letzten Wochen der Herrschaft der Prophetin waren sie selbst in den Reihen der Kinder Afyras verhaßt. Bis jetzt war ich geneigt, wie viele anzunehmen, daß ihre Kinder überdauert haben, jedoch ihre Auserwählten ihr blutiges Ende fanden, als sich die Kinder Afyras gegen die Prophetin erhoben hatten. Doch nun fürchte ich, daß wir dieses abscheuliche Kapitel zu früh zugeschlagen haben. Aber ich bin geneigt anzunehmen, daß selbst wenn diese Auserwählten überdauert haben sollten, sie keine Gewalt mehr haben über die Kinder Afyras. Zu verhaßt waren sie in den letzten Tagen als Schergen der falschen Prophetin. "   Die Nobilita zwinkert überrascht, als Sigrun etwas besonderer Ehrung sagt. "Da seien alle Schatten davor! Ich bitte euch, meine Liebe, seht ab von solchen Banalitäten! Ich bin weit zuviel Jahre auf meine Schultern geladen, als an solchen Eitelkeiten Vergnügen zu empfinden. Wenn jemandem eine Ehrung gebührt, dann seid ihr weit berufener, als ich es jemals sein könnte."  
Tue, May 6th 2025 07:51   Edited on Thu, May 8th 2025 07:01

Sigrun macht unvermittelt eine abwehrende Handbewegung, als die Nobilita davon spricht, ihr selbst sollte eine Ehrung zuteil werden.   “Exzellenz,” entgegnet sie, “Eure Bekanntschaft gemacht zu haben ist mir wahrlich Ehre genug, mehr noch, es brennt in mir, beschämt den Blick zu senken, da ich, ein unbedarfter Neuankömmling in dieser Stadt, mich immer wieder erdreiste, mit Euch von Angesicht zu Angesicht zu sprechen, als wäre mein Rang auch nur annähernd mit dem Eurigen vereinbar. Und doch bin ich der Ansicht, dass diese Auserwählten immer noch Macht genug haben, als dass ihre Anhänger im Garten vor Eurem Hause Rituale durchzuführen gedenken, deren Brutalität jedem kultivierten Bürger dieser Stadt das Blut in den Adern gefrieren lassen muss. Doch wird es fortan mein Anliegen sein, das Kapitel der Auserwählten endgültig zu beenden, sodass Ihr nicht mehr fürchten müsst, weiterhin durch diese Individuen in Eurer verdienten Nachtruhe gestört zu werden.”   Sie steht nun auf, macht einen eleganten Hofknicks.   “Exzellenz, ich bin wahrlich untröstlich, nur zu gerne hätte ich mich auch heute noch viel länger mit Euch unterhalten. Doch vor Eurem Tor wartet ein Halbzug der Wachkompanie, und auch Soldatin Eicken sollte mit der Befragung der unglückseligen Nori bereits zu einem Ende gekommen sein. Der Abschaum in Eurem Garten fängt sich leider nicht von selbst, deshalb muss ich Euch, so leid es mir auch tut, ersuchen, mich zu entschuldigen. Sehr gerne halte ich Euch jedoch auf dem Laufenden, sollten uns bald weitere Fortschritte in der Sache gelingen. Seien die Zwillinge stets mit Euch, Exzellenz!”   Sie nimmt die Hand der Nobilita, macht einen erneuten Hofknicks, senkt dabei ihr Haupt, so dass ihre Stirn fast die Hand der Nobilita berührt. Dann verlässt sie die alte Dame.   “Ist es dir gelungen, von der armen Nori weitere, fruchtbare Informationen zu ergattern, werte Eicken?” fragt sie schließlich ihre rothaarige Kollegin, als sie vor dem Palais aufeinandertreffen. “Von meiner Seite muss ich sagen, dass wohl jeglicher Grund zur Annahme besteht, dass wir es hier nicht unbedingt mit einem dahergelaufenen Pack, einer Sekte zu tun haben, auch nicht mit einigen jener versprengten, seit langem geschlagenen Kindern Afyras. Nach meinem Diskurs mit der werten Nobilita muss ich ihre Ansicht teilen, dass es wohl noch Auserwählte der Schattenherrin gibt, die uns hier diese Rätsel aufgeben. Wir sollten uns also vorsehen, denn unser Auftrag könnte weit brisanter sein, als wir es zunächst annahmen.”
Thu, May 8th 2025 03:58

[Nobilita] Die alte Nobilita schüttelt energisch den Kopf. "Ich bitte euch, meine Liebe! Die Konversation mit euch ist mir ein außerordentliches Vergnügen und ich versichere euch, ihr inkommodiert mich in keinster Weise! Zudem läßt eure gepflegte Rede und eure exquisiten Manieren keinen Zweifel daran, daß ihr in eurer Heimat eine Person von Stand seid, die weit über dem gemeinen Volke steht. Ich habe vollstes Vertrauen in euere Fähigkeiten, diesem schändlichen Treiben Einhalt zu gebieten und die Schuldigen der gerechten Strafe zuzuführen." Auf ihren Stock gestützt, erhebt sich die Nobilita aus ihrem Stuhl. "Ich verbiete mir kategorisch jegliche Entschuldigung, meine Teuerste! Euer Pflichtbewußtsein ist schlicht bewundernswert. Doch ich wäre euch zutiefst verbunden, könntet ihr mich von Zeit zu Zeit über eure Fortschritte unterrichten. Mögen die Zwillinge die Hand über euch und eure Untergebenen halten und euch Avenna vor allem Bösen behüten." Noch einmal nickt die Nobilita Sigrun zu, dann zieht sie sich auf ihre Zofe und ihren Stock gestützt zurück.  
Thu, May 8th 2025 04:00   Edited on Thu, May 8th 2025 04:00

[Soldat Eicken] Eicken ist schon etwas unruhig, als Sigrun endlich erscheint. "Ist besser gegangen, als ich befürchtet habe.": sagt sie sogleich und berichtet. "Also Nori ist in den Garten gelaufen, wie wir es vermutet haben. Dort ist sie einer Frau in die Arme gerannt, die sie mit einem Apfel angelockt hat. Sie war sehr freundlich zu ihr und sie ist dann mit ihr mitgegangen, weil ihr Honigküchlein versprochen wurden. Dann ist ein Mann dazugekommen und sie ist überwältigt worden. Sie weiß nicht wo man sie hingeschleppt hat, weil ihr die Augen verbunden worden sind. Sie wurde in einem Keller eingesperrt und dann hat man ihr irgendein bitteres Zeug in den Mund geschmiert. Von da an hat sie nur lückenhafte, verschwommene Erinnerungen. Die müssen sie ordentlich unter Drogen gesetzt haben.   Fest steht, daß sie irgendwo in einem Keller war, das hat sie immer wieder gesagt. Feucht, kalt und dunkel. Sie weiß nicht, wie viele Entführer es gewesen sind, sie hat immer die Frau erwähnt, die böse Frau, und einen bärtigen Mann. Es war Nacht als sie wieder nach oben gebracht wurde, dann wurde sie angebunden und die böse Frau hat sie immer wieder geschnitten, dabei hat sie geredet und irgendwer hat gesungen. Die Frau beschreibt sie ungefähr so groß wie ich, braune Augen, langes, glattes brünettes Haar. Nori sagt, daß sie ausschaut wie die Frauen auf den Fresken im Palais, schön und reich. Der Mann ist groß und kräftig, dunklen Vollbart und halblanges Haar. Aber jetzt kommts. Nach dem Foltern hat man sich nicht mehr zurück in den Keller gebracht, sondern in den Käfig in dem wir sie gefunden haben. Aber dabei hat sie einiges aufgeschnappt. Die Wirkung der Droge muß wohl nachgelassen haben. Die böse Frau hat davon gesprochen, daß sie, Nori, am Abend den Schatten gegeben werden soll, auch etwas von Perdona und dem Tod der Salzkrämer. Dann haben sie ihr wieder das bittere Zeug gegeben und sie kann sich an nichts mehr erinnern."  
Thu, May 8th 2025 05:50

Eicken sollte Sigrun inzwischen gut genug kennen, um aus ihrem Blick zu merken, dass “Perdona” und “der Tod der Salzkrämer” für sie reichlich unverständliche Dinge sind. Doch ist Sigrun eitel genug, sich dies möglichst wenig anmerken zu lassen. Sie nickt also nachdenklich, als Eicken geendet hat.   “Deutete die arme Nori in irgendeiner Weise an, welche Entfernungen denn auf ihrem Weg vom Park zum Keller zurückgelegt wurden?” antwortet sie schließlich. “Der Umstand, dass ihr erstes Verlies sich in einem Keller befunden haben muss, könnte die Möglichkeiten doch um einiges einschränken, zumal ein Paar, das ein Kind mit sich führt, dem die Augen verbunden wurden, doch einiges Aufsehen erregen sollte, sofern die beiden Delinquenten tatsächlich diesen Park verließen um zu jenem Keller zu gelangen.”   Sie wendet sich nun an den erstbesten der Wachen.   “Könnte ich Euch ersuchen, während wir uns noch einmal in diesem Park umsehen, die umliegenden Häuser aufzusuchen, um in Erfahrung zu bringen, ob jemand etwas von dieser Entführung bemerkt hat?” fragt sie höflich. “Ich möchte Euch nur einen Rat dabei geben: Versucht, dabei möglichst freundlich zu sein. Wenn die Befragten davon ausgehen können, dass eine Hilfestellung für sie eher zum Vor- als zum Nachteil gereichen könnte, werden sie eher bereit sein, mit Euch zu kooperieren. Solltet Ihr etwas dementsprechendes in Erfahrung bringen, so bitte ich Euch, uns sofort zu benachrichtigen.”   Dann sieht sie wieder zu Eicken.   “Und der Rest von uns sollte sich wohl zu jenem Käfig begeben, in dem wir gestern die arme Nori vorfanden,” fährt sie fort. “Der Umstand, dass das Mädchen unter Drogen gesetzt wurde, macht die Spurensuche wohl schwieriger, ich empfinde sie doch weit vom Unmöglichen entfernt. Sollte jemandem einfallen, wo in diesem Park sich denn ein Keller befinden könnte, so bitte ich denjenigen, sich alsbald zu melden. Natürlich werden wir die entsprechende Lokalität zuerst untersuchen.”
Mon, May 12th 2025 08:31

[Soldat Eicken] Ihrem Gesichtsausdruck nach zu schließen, hat Sigrun keine Ahnung wovon sie spricht, also läßt Eicken eine kurze Erklärung folgen: "Also Perdona das ist der Tag der Vergebung. Immer noch ein wichtiges Fest, daß um den sechsten Tag des zweiten Monats gefeiert wird. Mit Salzkrämer können die Salzmeister gemeint sein." Nachdenklich zupft Eicken an einem Ohr. "Es könnte aber auch auf den Salzbaron gemünzt sein. Die Lehmfinger verwenden es gern als Schimpfwort." Dann setzt sie noch erklärend dazu:" Mit Lehmfinger meine ich die Coveanitypen."   Sie bleibt still als Sigrun den Soldaten ihre Befehl gibt. Dann sagt sie leise zu ihr: "Wird nicht viel Sinn haben, Sigrun. In der Gegend so nahe an den Gärten wohnt außer der Nobilita kaum jemand. Aber vielleicht haben sie Glück." Bei ihren nächsten Worten scheint ihr nicht recht wohl zu sein. "Ich befürchte etwas anderes, nämlich das Carnale! Es ist nicht weit und es heißt, daß es unter dem Gebäude einen Irrgarten von unterirdischen Gewölben und Gängen geben soll. Ein Gang soll sogar unter dem Fluß auf die andere Seite führen. Aber genau weiß das keiner. Seitdem sie Borsen gestürzt haben, steht das verdammte Ding leer, aber es heißt, daß der irre Borsen irgendwo in dem Labyrinth einen riesigen Schatz versteckt haben soll. Im Lauf der Jahre sollen eine ganze Menge Schatzsucher da unten verschwunden sein. Es heißt, daß es im Carnale nicht mit rechten Dingen zu geht und die Schatten auf jeden warten, der verrückt genug ist, sich hineinzuwagen. Seitdem ich im Dienst bin, hat es meines Wissens auch niemand mehr versucht."  
Mon, May 12th 2025 11:13

Sigruns Augen werden groß und größer, je länger Eicken weiterspricht. Dann schaut sie zu den Männern, die etwas abseits auf ihren Einsatz warten. Als ihr Blick wieder zu Eicken zurückkehrt, ist ihr die Unsicherheit leicht anzumerken. Sie schüttelt den Kopf.   “Da sind wir an ein schönes Dilemma geraten, werte Eicken,” antwortet sie. “Natürlich erhöht sich die Brisanz der gesamten Sache erneut, denn auch nur der Vermutung einer Gefährdung der Gesundheit des Barons ist selbstverständlich mit äußerster Entschlossenheit zu begegnen. Auf der anderen Seite kann ich nicht einen Halbzug Männer ohne irgendwelche Vorkehrungen in ein Gebäude führen, in dessen Innerem man nicht bloß Gefahren aus Fleisch und Blut zu erwarten, sondern womöglich sich auch noch mit den Geistern der Vergangenheit auseinanderzusetzen hat. Sehr gerne höre ich deine Meinung, werte Eicken, doch dünkt es mir, als sollten wir doch vor der Untersuchung des Carnale noch einmal die werte Kornett kontaktieren, um gemeinsam alle möglichen Absicherungen zu treffen, die ein unversehrtes Zurückkehren so wahrscheinlich wie möglich machen.”
Mon, May 12th 2025 01:06

[Soldat Eicken] Eicken wird ein wenig blässer bei dem Gedanken ins Carnale eindringen zu müssen. "Nein, so war es auch nicht gemeint. Natürlich können wir da nicht mit einem Halbzug rein. Vielleicht ist es wahrscheinlich auch nur ein Hirngespinst, aber gäbe es ein besseres Versteck für blutrünstige Schattenanbeter als das Carnale? Auch die Drohung muß gar nichts mit dem Salzbaron zu tun haben! Vielleicht hat sie ein Händler der Salzkarwane übers Ohr gehauen, oder sowas? Was hätte ein Kult damit gewonnen, den Salzbaron zu den Schatten zu schicken? Abgesehen davon ist die Residenz das bestbewachte Gebäude in der Stadt. Da brauchten die schon eine Armee um etwas gegen uns auszurichten."   Eicken schaut Sigrun an. "Außerdem wenn du jetzt ohne irgendwas Handfestes bei der Kornett auftauchst und ihr damit kommst, daß du das Carnale durchsuchen willst, wirft sie dich hochkant raus. Ich meine, wir sollten es nicht ausschließen, aber durchsuchen wir zuerst den Garten. Fangen wir beim Pavillon und dem Käfig an und suchen in Richtung Fluß und damit dem Carnale. Wenn es Käfige und Pavillons gibt, vielleicht auch einen Keller oder so was in der Art. Wenn nicht, dann können wir immer noch Enessa damit befassen. Aber deine Entscheidung, du hast das Kommando!"  
Mon, May 12th 2025 04:15

Sigrun schaut Eicken nachdenklich an, seufzt tief, nickt leicht.   “Meine liebe Eicken,” sagt sie dann, “wie immer hast du wohl auch dieses Mal recht. Insbesondere im Hinblick darauf, dass die werte Kornett dazu tendiert, diese gesamte Geschichte bis auf das Äußerste herunterzuspielen. Auf der anderen Seite möchte ich mir auf keinstem Falle ankreiden lassen, etwas von einem eventuellen Komplott gewusst zu haben, jedoch aus purem egoistisch-karrierepolitischem Denken nicht gehandelt zu haben. Da, liebe Eicken, ziehe ich den Auftrag als Aufseherin in jenen ominösen Minen vor.”   Sie lächelt leicht sarkastisch, bevor sie fortfährt: “Aber gut. Wir werden den Park nach eventuellen Kellergeschossen absuchen. Bei negativem Resultat können wir immer noch erörtern, wie wir mit dem Carnale verfahren. Wenn wir nämlich nicht hinein wollen, so gäbe es immerhin noch die Möglichkeit, dass wir uns versichern, dass niemand, der sich im Carnale befindet, aus demselben heraus kann. Und, und mir ist sehr wohl bewusst, dass in dieser Stadt das Verhältnis zwischen den Stadthälften auf beiden Flussseiten nicht allzu gut ist, aber vielleicht findet der Kommandant ja auch einen Weg, dass uns der Verantwortliche der Imeria-Recken auf der anderen Seite des Flusses dabei zu unterstützen gedenkt.”   Sie zuckt mit den Schultern, lächelt gespielt unschuldig, dreht sich dann zu den Soldaten um.   “Also gut,” sagt sie nun mit lauter, fester Stimme. “Unsere bisherigen Erforschungen haben ergeben, dass sich unser Augenmerk auf etwaige Kellergeschosse in diesem Garten konzentrieren sollte. Meine geschätzten Kameraden, ich möchte Euch deshalb bitten, jeweils Zweier-Gruppen zu bilden. Ich bitte Euch darum, äußerste Vorsicht walten zu lassen, dass wir keinerlei Spuren, die uns von Nutzen sein könnten, übersehen oder gar verwischen. Sollte jemand irgendetwas Verdächtiges entdecken, so bitte ich darum, dies mit dem Signal der Wache kundzutun.”   Sie schaut von einem der Männer zum nächsten, schließlich fügt sie hinzu: “Sollten wir also das Lager entdecken, so biete ich persönlich an, meinen nächsten Sold zur Gänze und zugunsten unseres heutigen Trupps bei Zora zu investieren!”
Thu, May 15th 2025 11:22

"Die Salzgärten sind schlimmer als eine Mine.": entgegnet Eicken leise, um dann in normaler Lautstärke weiterzusprechen: "Aber klar, selbst wenn nur ein Hauch der Gefahr für das Haus besteht, dürfen wir das nicht auf die leichte Schulter nehmen." Dann schaut sie Sigrun sehr zweifelnd an. "Die Tätowierten und uns helfen? Vergiß es, Sigrun! Die graben eher selber einen Tunnel, damit die aus dem Carnale abhauen können, vorausgesetzt sie sind drinnen." Als sich Sigrun dann zu den Soldaten umdreht, tritt sie einen kleinen Schritt zurück und hält den Mund. Etwas später, als die Soldaten sich mit Feuereifer auf die Suche begeben und schon außer Hörweite sind, grinst Eicken breit. "Du hast es auch faustdick hinter den Ohren! Bravo! Die drehen jetzt jeden Kieselstein dreimal um. Aber du schmeißt mit deinem Geld herum. Die Hälfte von deinem Sold hätte ausgereicht, um die Schluckspechte mehr als einmal unter dem Tisch aufwachen zu lassen. Ehrlich, du hast es drauf!" Auf dem Weg durch den Garten wendet sie sich wieder an Sigrun. "Ich habe mir überlegt, daß sich die Kerle, die Nori entführt haben, sicher nicht die Mühe gemacht haben, sich durchs Gebüsch zu zwängen. Die werden die Wege benutzt haben. Also ich glaube, wir sind am besten dran, wenn wir es auch so machen. Ab da wo der Pfad zum Käfig abzweigt immer Richtung Fluß. Wenn das nichts bringt, können wir uns immer noch die Gesichter zerkratzen und uns in die Büsche schlagen, oder?"      
Thu, May 15th 2025 11:55

Sigrun grinst leicht, dann zuckt sie mit den Schultern.   “Werte Eicken, in Anbetracht dessen, dass wir ja vom Kommando Kost, Logie und Kleidung gestellt bekommen,” antwortet sie, “und in Anbetracht dessen, dass ich mich mit dem mir zugestandenen Handgeld mit allerlei persönlichem Tand eindecken konnte, der wohl für einen Monat reichen wird, wüsste ich nicht, zu welchem zusätzlichen Luxus mir der Sold eines Monats gereichen sollte. Zumal die werte Kornett meine Zeit insofern eingeplant hat, als dass mir selbst der Donner selbst keine allzu große Zeit besorgen könnte, in der ich diesen Luxus auch ordentlich ausleben könnte. Vergiss auch bitte nicht, dass auch ich selbst Teil dieses Trupps bin, und ich somit ebenfalls Teil dieser Feierlichkeiten sein werde. Und, wenn ich etwas indiskret werden darf, ich bemerkte in zahlreichen Gelegenheiten, dass du anscheinend an der Spitze der Beliebtheit in der Truppe stehst, während ich es noch nicht schaffte, überhaupt ein richtiger Teil davon zu werden. Nimm also mein Angebot auch als absolut egoistisches wahr, mit dem ich meine Stellung in der Truppe etwas zu verbessern gedenke.”   Die beiden machen sich nun also ebenso auf den Weg wie der Rest des Trupps. Schweigend geht nun Sigrun neben Eicken her, konzentriert auf den Boden schauend, und hört ihr zu.   “Dies scheint mir ein guter Plan zu sein,” antwortet sie schließlich. “Du meintest vorhin, es gäbe womöglich Gänge, die unter dem Fluss zum Carnale führen. Diese Gänge müssen auch notgedrungen Keller sein, denn wie sonst sollen sie unter den Fluss führen. Und da man wohl auch früher in effizienter Art und Weise gedacht hat, so mögen die Eingänge in der Nähe des Flusses sein. Ich hätte deshalb auch vorgeschlagen, den einfachen Weg zum Fluss zu nehmen, und dann insbesondere das Gebiet in der Nähe desselben abzuchen.”
Suche nach dem Keller | 2d6
4

Fri, May 16th 2025 09:59
Fri, May 16th 2025 10:10   Edited on Fri, May 16th 2025 10:11

"Ich und beliebt?": entfährt es Eicken ungläubig. "Jetzt komm wieder auf den Boden, Sigrun. Die wissen bloß ganz genau, daß sie mich nicht unter den Tisch saufen können und daß sie meine Faust unter der Nase haben, wenn mir einer an die Wäsche will, den ich nicht mag. War am Anfang gar nicht so einfach, aber jetzt haben sie es kapiert. Ich sage ja nicht, daß es eine schlechte Idee war! Ganz im Gegenteil! Das wird sich schnell herumsprechen. Es ist nicht so, daß dich die Kameraden nicht respektieren! Jeder Neue ist erst einmal ein Außenseiter und bei dir kommt halt noch dazu, daß du .." Eicken sucht nach dem richtigen Wort. "Ungewöhnlich bist." Dann grinst sie von einem Ohr bis zum anderen. "Daß dich die Hohlköpfe nicht verstehen, hilft auch nicht wirklich. Aber mach dir nichts draus, das wird schon!" Obwohl Eicken sich immer wieder umsieht auf dem Weg zum Käfig, kann sie nichts entdecken. Als sie dann bei der ungepflasterten Abzweigung angelangt sind, die zum Käfig führt, in der sie Nori gefunden haben, sagt Eicken: "Also dann! Ich hoffe nur, daß uns die Zwillinge lächeln." Diesmal scheint der fromme Wunsch der Rothaarigen gehört worden zu sein, denn nach ein paar Dutzend Schritte stoßen sie wieder auf eine unbefestigte Abzweigung, die deutliche Fußspuren aufweist.  
Fri, May 16th 2025 02:08

“Aber warum sollten unsere werten Kameraden nicht imstande sein, mich zu verstehen?” antwortet Sigrun reichlich verwundert. “Ich bemühe mich stets, mich präzise und auch grammatikalisch korrekt auszudrücken. Und bisher hatte ich stets den Eindruck, als wäre mein Pela auf einem annehmbaren Niveau…”   Sie geht einige Schritte neben Eicken her, bevor sie fortfährt: “Und du solltest dich nicht unter den Scheffel stellen, geschätzte Freundin. Ich wenigstens konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es den Soldaten der Wachkompanie keineswegs missfällt, mit deiner Begleitung gesegnet zu sein. Und ich selbst muss zugeben, dass ich bereits mehrere Male sämtlichen Göttern dankte, dass sie zugaben, gerade mit dir als meine Gefährtin ausgezeichnet worden zu sein.”   Sie sieht sie an, beginnt nun zu grinsen: “Wenn ich mich auch des Verdachtes nicht zu entledigen fähig bin, dass die werte Kornett dich auch dazu verwendet, meine Zurechungsfähigkeit kontinuierlich zu überprüfen.”   Weiter redet Sigrun nicht, denn nun bemerken die beiden eben die Fußspuren, die von dem Hauptweg abzweigen. Wieder einmal schweigt Eicken und überlässt es Sigrun, sie auf das offensichtliche hinzuweisen.   “Liebe Eicken, mich dünkt, die Götter meinen es gut mit uns,” sagt sie und deutet mit einer Hand auf die Spuren. “Ich denke, wir tun gut daran, den Spuren zu folgen. Doch lass uns die Kameraden erst dann rufen, wenn wir wirklich auf einen Keller stoßen. Womöglich handelt es sich hierum um die Spuren eines nichtsahnenden Spaziergängers, und es wäre unangemessen, alle hierfür zu alarmieren.”
Fri, May 16th 2025 06:01   Edited on Fri, May 16th 2025 06:01

"Das ist ja das Problem! Unter uns Plattfüßen kann niemand lesen. Keiner hat eine Ahnung von deiner Grammata oder wie das heißt. Es sind einfache Leute, die so reden, wie sie es zu Hause gewöhnt sind. So wie du redet vielleicht der Kommandant oder die Nobilita aber sonst niemand. Aber tu dir nichts an, die werden es schon lernen." Jetzt nimmt ihr Gesicht einen Hauch ihrer Haarfarbe an und sie schaut verlegen. "Ich bin ja auch recht froh, daß sie mich dir zugeteilt haben.": sagt sie und bleibt dann stehen. Für einen langen Augenblick kämpft sie mit sich, aber dann fast sie einen Entschluß.   "Stimmt so halbwegs.": sagt sie. "Als sie mir ganz zu Anfang den Befehl erteilt hat, habe ich gesagt, ich bespitzle keine Kameraden. Dann hat sie mir gesagt, daß die Möglichkeit besteht, daß sie irgendwas mit dir angestellt haben könnten und du ohne es zu wissen eine Gefahr sein könntest. Ich soll nichts anderes tun, als auf der Hut sein und melden, wenn es was Verdächtiges gibt. Sie hat mich kein einziges Mal nach irgendwelchen privaten Sachen von dir gefragt und ich habe auch nichts davon gesagt. Ein paar Mal hat sich mich um meine Einschätzung gefragt, da habe ich ihr gesagt, was ich denke. So wie heute. Sie wollte wissen, ob ich glaube, daß du fähig bist selbstständig das Kommando zu führen, ohne daß es ein Reinfall wird. Das war es auch schon. Ich bin keine, die Kameraden ausspioniert oder schlecht macht." Eicken schaut Sigrun dabei direkt in die Augen.   Nachdem sie sich die Sache vom Herzen geredet hat, nickt sie. "Gehen wir erst nachschauen, bevor wir uns zu Deppen machen, mit einem falschen Alarm." Der offensichtlich öfter begangene Weg führt schon nach wenigen Meter zu einer von dichten Büschen umgebener, halb zerstörten Holzhütte oder Schuppen, deren vorderer Teil komplett in sich zusammen gefallen ist. Jemand hat die Holzteile jedoch vor einiger Zeit zur Seite geräumt. Zwischen den einzelnen Brettern und Balken sprießt Gras. Der Boden des Schuppens ist mit groben Ziegeln ausgelegt und im vorderen Drittel ist eine Öffnung notdürftig mit ein paar Brettern abgedeckt. Als Eicken zwei Bretter zur Seite wirft, werden Stufen sichtbar.  
Fri, May 16th 2025 09:11

“Nun, in Anbetracht dessen, dass mir das Kommando in der Tat erteilt wurde, sollte ich mich wohl bei dir für deine Einschätzung bedanken,” antwortet Sigrun und legt Eicken eine Hand auf die Schulter. “Aber ich kann dich auf jeden Fall beruhigen. Es ist wohl sehr stark anzunehmen, dass sie mit mir, wie du es ausdrücktest, etwas angestellt haben. Sollte jedoch von mir eine Gefahr ausgehen, so müsste ich doch noch einen Hauch meiner Erinnerung bei mir haben. Wie sollte ich denn wissen, in welcher Art und Weise mein Versuch einer Gefährdung Pelorns für sie von Vorteil wäre?”   Nun jedoch schweigt Sigrun. Die Stufen, die zum Vorschein kommen, erscheinen ihr wichtiger, als irgendwelches Gerede über Sympathie, über Informationsflüsse oder über verschiedene Nuancen in der Ausdrucksweise verschiedener Pelorner. Nun hat es Sigrun in der Tat noch nicht geschafft, sich den etwas schlampigen Pelorner Slang anzueignen, was sie jedoch sehr wohl gelernt hat, ist, wie sich die Soldaten untereinander verständigen. Das Signal, das Sigrun von sich gibt, ist weitum hörbar, und die Tatsache, dass es gar nicht einmal so lange dauert, bis der Halbzug an dem verfallenen Schuppen vollständig in Erscheinung tritt, lässt darauf schließen, dass es auch verstanden wurde.   “Geschätzte Kameraden, dann wollen wir mal,” meint Sigrun mit einem Blick in die Runde. “Ich denke, die erste Runde habt Ihr Euch auf jeden Fall bereits jetzt zugesichert…”   “Du, du, du und du,” zeigt sie dann auf vier der Wachen, “dürfte ich euch ersuchen, hier am Kopfende dieser Treppe auf uns zu Warten, den Rücken frei zu halten und uns im Notfalle auch den Rückzug absichern? Alle anderen mögen mir bitte folgen.”   Wie es für eine Anführerin gehört, legt sie nun selbst Hand an, auch die restlichen Bretter zu entfernen, bevor sie die Vorhut bei der Erforschung dessen bildet, was die Treppe nun denn preisgeben würde.
Sat, May 17th 2025 02:45

[Soldat Eicken] "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich habe nur gesagt, wovon ich überzeugt bin. Enessa hat damals etwas von Hermetik gesagt, mit der sie deine Erinnerungen blockiert haben, damit du nichts sagen kannst, auch wenn sie dich in die Mangel nehmen und die Blockade vielleicht so angelegt wurde, daß du dich nach einiger Zeit daran erinnerst, wer du bist und damit an deinen Auftrag. Klang mir schon komisch, aber was weiß ich schon von Hermetik." Mit einem kleinen Sicherheitsabstand folgt sie dann Sigrun ohne zu zögern die Treppe hinab.  
Sat, May 17th 2025 02:45   Edited on Sat, May 17th 2025 02:46

[Verwaltung] Vier Mann sichern befehlsgemäß den Zugang und der fünfte Soldat steigt nach Eicken die Treppe hinunter. Als sich Sigruns Augen an das schwache Licht gewöhnt haben, erkennt sie das die Treppe in einen etwa eineinhalb Meter breiten Gang mit gewölbter Decke führt, der sich leicht abwärts neigt und zu einer nur schattenhaft erkennbaren Türe führt, die circa 10 Meter von der Treppe entfernt ist. Der moder- und schmutzbedeckte Boden weist deutliche Trittspuren auf. Es ist kein Laut zu hören.  
Sat, May 17th 2025 10:49

“Beim Donner,” entfährt es Sigrun, “es wäre wohl äußerst sinnvoll gewesen, hätten wir uns mit einigen Fackeln ausgestattet!”   Sie will schon umdrehen, um einen der an der Treppe stehenden Soldaten loszuschicken, um genau diese Utensilien zu holen, da fällt ihr Blick auf einen kleinen Stapel genau der gesuchten Gegenstände. Sie schaut zu Eicken, nickt zufrieden, nimmt einige der Fackeln.   “Hat jemand der Herrschaften zufällig Utensilien zum Entzünden dieser Lichtquellen bei sich?”   Niemand antwortet, bis einer der Männer sagt: “Sie meint, ob wir Feuer haben…”   In der Tat brennen bald danach zwei der Fackeln. Sigrun reicht eine Eicken.   “Also gut, zwei Männer an der Treppe, zwei Männer an dieser Tür, drei gehen weiter.”   Und wieder geht Sigrun vor, durch die Tür, in den Raum, der wohl dahinter liegen wird.
Mon, May 19th 2025 03:01

[Verwaltung] Die Türe ist nur durch einen einfachen Schubriegel gesichert und läßt sich leicht öffnen. Daß die Türangeln nicht verrostet sind, läßt darauf schließen, daß die Türe in letzter Zeit geöffnet wurde. Die Luft ist feucht und gesättigt mit Modergeruch, aber nicht abgestanden. Befehlsgemäß sichern je zwei Mann die Treppe und die Türe. Das Licht der Fackeln beleuchtet eine neue Treppe, die hinunter ins Dunkle führt. Nach etwa fünf, sechs Metern in die Tiefe erreichen sie wieder einen Gang mit gewölbter Decke, der deutlich feuchter ist, als zuvor, und nach ein paar Schritten an einem offenen kleinen Raum oder größeren Nische zu ihr Rechten vorbeiführt. Der Boden der Nische ist teilweise mit feuchtem Stroh bedeckt und in eine Wand sind Haken eingelassen. An einem der Haken hängt eine Kette mit Handschellen. In einer Fackelhalterung steckt eine angebrannte, aber brauchbare Fackel. Vor ihnen verliert sich der Gang in der Dunkelheit.  
Tue, May 20th 2025 08:07

Sigruns Blick verfinstert sich zusehends, als sie das spartanische Lager mit den Handschellen erblickt.   “Um was für grauenvolle Gesellen muss es sich nur bei diesen Delinquenten handeln?” fragt sie mit einer hörbaren Portion Wut in der Stimme. “Wie kann man nur ein armes, unschuldiges Opfer hier anketten!”   Sie nimmt eine Handschelle in die Hand und betrachtet sie eine Weile lang, dann hebt sie eine Handvoll Stroh auf.   “Es ist allerdings unmöglich zu bestimmen, welche Zeitspanne wohl vergangen sein wird, seit der letzte Unglücksrabe hier sein Dasein gefristet hat,” fügt sie dann hinzu, bevor sie sich an die Männer wendet.   “Wir müssen weiter in diesen Tunnel vordringen,” sagt sie dann. “Allerdings müssen wir uns absichern, dass uns niemand in den Rücken fällt, andererseits müssen wir auf Verstärkung zählen können, wenn wir weiter vorne auf Widerstand stoßen. Zieht also die Männer nach, geht jedoch sicher, dass sie stets in Hörweite bleiben, einer vom nächsten.”   Sigrun nimmt die Fackel aus der Halterung, entzündet sie und geht danach langsam, aber bestimmt voran, immer weiter in den Tunnel hinein.
Erdbeben | 2d6
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Wed, May 21st 2025 12:57
Wed, May 21st 2025 01:14

[Verwaltung] Sigrun ist gefolgt von Eicken noch keine zehn Schritt weit in den Gang vorgedrungen, als die Erde bebt. Schon beim ersten Erdstoß fallen Ziegel, Steine und Erdbrocken von der Decke des Ganges, doch der zweite Stoß läßt die Decken des Ganges, samt der des kleinen Raumes einbrechen und das Erdreich nachstürzen. Die vier Soldaten am Ende werden verschüttet und sind sehr wahrscheinlich von den Ziegeln und Steinen erschlagen worden. Als sich der Mörtelstaub langsam setzt und der Schock etwas nachläßt wird das ganze Ausmaß der Katastrophe klar. Der kleine Raum ist mit dem Gang, durch den sie vorgedrungen sind, unter Erdmaßen und Trümmern verschwunden. Der fünfte Soldat liegt halb verschüttet, mit einer Kopfwunde auf dem Bauch und rührt sich nicht. Eicken kommt mit schmerzverzerrtem Gesicht langsam auf die Beine. Sie blutet aus einer Wunde an der Schläfe und an der Schulter. Allein Sigrun kommt bis auf einen Kratzer an der Wange unbeschadet davon.  
Wed, May 21st 2025 02:24

Der Kratzer scheint Sigrun wenig zu interessieren. Auch die blutende Wunde, die Eickens ansprechendes Gesicht verziehrt, scheint sie wenig zu bemerken. Sigrun sieht den armen Mann, halb unter dem Geröll begraben. Sie stürzt auf ihn zu und beginnt verzweifelt, die Geröllteile von ihm wegzuklauben. Schnell wird ihr Gesicht feuerrot vor Anstrengung, rinnt ihr der Schweiß in Bächen über das Gesicht. Dass der Blick des armen Soldaten schon kurz nach dem Beginn dieser Rettungsaktion bricht, das scheint sie nicht zu bemerken. Stur bleibt sie dabei, reißt sich die Hände an den Steinen auf, riskiert auch mehr als einmal, dass ihr ein nachrollender Stein gegen das Schienbein kracht.   “Eicken, fljótt, hjálpadhu mér! Aumingja mennirnir!” ruft sie irgendwann wie von Sinnen, gar nicht registrierend, dass Eicken von diesen nordischen Worten wohl nicht die Bohne verstehen wird. “Vidh verdhum adh frelsa bá!”   Schließlich bemerkt sie wohl, dass das Ausgraben durch den nachrutschenden Schutt eine Sisyphos-Aufgabe ist, nimmt also die Arme des Soldaten und beginnt daran zu ziehen.
Fri, May 23rd 2025 11:19

[Soldat Eicken] Benommen wie sie von dem Schlag auf den Kopf ist, braucht es ein paar Augenblicke bis Eicken begreift, was los ist. Sie versteht kein Wort von dem, was Sigrun ruft, aber die Situation spricht für sich. Etwas wackelig tappt sie zu Sigrun und hilft ihr mit schmerzverzerrtem Gesicht den halb verschütteten Soldaten aus dem Schutt zu ziehen. Sie kann nur mit der Rechten anpacken, da ihre Linke nutzlos an ihrer Seite baumelt. Schwindlig wie sie ist, muß sie ein paar Mal innehalten, um sich nicht zu übergeben. Doch ihre Anstrengungen lohnen sich. Als sie einen größeren Brocken zur Seite schiebt, kann Sigrund den Mann herausziehen, der dabei aufstöhnt. Es ist auf einen Blick zu erkennen, daß sein Bein gebrochen ist. Mit vereinten Kräften drehen sie den Mann um und lehnen ihn im Sitzen an die Wand. Eicken kniet sich neben den Soldaten, den sie kennt. Er öffnet zwar immer wieder die Augen für einen Herzschlag lang, doch außer Stöhnen gibt er nichts von sich. Eicken tätschelt ihm die Wange. "Malon! Mach die Augen auf! Malon, sag was!" Sie redet eine kleine Weile auf den Mann ein, bis der Eicken ansieht. "Den Zwillingen sei Dank! Ich bin nicht im Land des Staubes!": krächzt er. "Dort lassen sie dich nämlich nicht rein, Eicken!" Trotz ihrer Schmerzen muß Eicken grinsen.      
Fri, May 23rd 2025 11:21

[Verwaltung] (Im Gang) Bevor die rothaarige Soldatin noch etwas antworten kann, bäumt sich der verletzte Soldat auf, ein krampfartiges Zittern durchläuft ihn, dann sackt er leblos in sich zusammen.   (Am Eingang) Die Soldatin, die draußen mit ihrem Kameraden Posten gestanden hatte und als Letzte die Stufen hinab ging, wurde hauptsächlich von Erdbrocken getroffen und nicht sehr tief verschüttet. Trotz ein paar oberflächlicher Wunden, gräbt sie sich mit bloßen Händen durch das lockere, mit Ziegeln durchmischte Erdreich nach oben. In ihrer Todesangst mobilisiert sie alle Kräfte. Als sie endlich den Kopf und ihre Schultern ins Freie zwängt, überkommt sie ein Weinkrampf, doch nach einer Weile befreit sie sich ganz und fällt völlig erschöpft und verdreckt neben dem Loch auf den Boden. Aber die Verantwortung für die Kameraden treibt sie hoch. Mühsam hinkend macht sie sich Schritt für Schritt auf den Weg, um Hilfe zu holen.      
Sun, May 25th 2025 05:06

Verzweifelt schaut Sigrun Eicken an, als der Soldat in sich zusammensackt. Sie geht dann zum Soldaten, legt ihm den Finger unter die Nase, dann schaut sie zu Eicken, in ihr Gesicht, auf ihren Arm, bevor ihr Blick wieder zu dem Soldaten geht. Einige Tränen rinnen über ihr Gesicht, dann atmet sie einige Male tief durch.   “Es hilft alles nichts,” meint sie schließlich wieder im reinsten Hoch-Pela. Daraufhin zieht sie ihr Hemd aus, schneidet am unteren Ende einen etwa 10 cm breiten Streifen ab. Dann zieht sie das Hemd wieder an und geht zu Eicken. Sie verbindet nun mit dem Streifen die Wunde auf Eickens Stirn.   “Die armen Männer,” fährt sie dabei fort. “Es wäre meine Pflicht gewesen, sie wieder heil nach Hause zu geleiten, und nun sind, bis auf uns beide, wohl alle tot. Wir können Malon nicht mit uns nehmen, und ich muss gestehen, meine Hoffnung, dass er bei unserer Wiederkehr noch am Leben ist, ist nicht sehr groß. Wir haben jedoch keine Bahre, auf der wir ihn transportieren könnten, und wenn wir eine hätten, könnten wir sie mit deinem Arm wohl gar nicht tragen.”   Sigrun steht auf.   “Es hilft nichts, werte Eicken,” fährt sie fort. “Wir können nicht hierbleiben, wir können nicht zurück, also müssen wir unser Glück darin suchen, diesen vermaledeiten Gang weiter zu erkunden. Bitte bleib in sicherem Abstand hinter mir, in deinem Zustand bist du eines Kampfes nicht fähig. Sollte ich in einen verwickelt werden, versuche zu entfliehen, kümmere dich nicht um mich!”
Sun, May 25th 2025 08:58

[Soldat Eicken] Immer noch benommen, läßt sich Eicken von Sigrun die Platzwunde verbinden. "Für das Erdbeben kannst du nichts und wer weiß, vielleicht sind noch welche rausgekommen.": sagt sie schleppend. "Malon ist Großmaul, aber ein harter Knochen. Der kommt schon durch, wenn ihm niemand das Licht ausbläst, aber wir sollten ihm eine brennende Fackel in Reichweite hier lassen und eine in Reserve." Beim Versuch den linken Arm zu bewegen stöhnt Eicken auf. "Scheiße verdammte!": knurrt sie durch die zusammen gebissenen Zähne und tastet vorsichtig ihre linke Schulter ab. Doch dann schnappt sie aufgebracht: "Blödsinn! Kampfunfähig bin ich, wenn ich tot bin und ich lasse dich ganz sicher nicht im Stich! Da kannst du anordnen, was du willst. Kannst mich ja hinterher wegen Befehlsverweigerung ins Loch stecken lassen." Immer noch aufgebracht, aber schon ruhiger, fährt sie fort. "Es bleibt uns ja nur eine Richtung, in die wir gehen können. Aber vorher hilf mir bitte. Ich glaube, meine Schulter ist nur ausgekugelt. Keine große Sache, aber allein kann ich es nicht. Ich lege mich auf den Boden und strecke die Linke aus und du mußt dann mit einem kräftigen Ruck daran ziehen. In Ordnung?"      
Schulter einrenken | 2d6
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Sun, May 25th 2025 10:38

Sigrun seufzt abermals, legt dann aber ihre Fackel ungefähr eine Armlänge von dem nach wie vor bewusstlosen Soldaten auf den Boden, daneben legt sie die Fackel aus der Halterung, wobei für die zwei Frauen noch je eine Fackel übrig bleibt: Jene die Eicken getragen hat, so wie jene, mit der Malon ausgerüstet war, die nun jedoch vom Geröll ausgelöscht und auch gehörig gekürzt wurde. Anschließend dreht sie sich zu Eicken um.   “Werte Eicken, die Frage, ob ich dich bei Befehlsverweigerung arrestieren werde, wird sich wohl nicht stellen,” schaut Sigrun nun ziemlich finster. “Wenn du es unbedingt darauf anlegen willst, dich in einen aussichtslosen Kampf zu stürzen, einhändig und mit womöglich angebrochenem Schädel, so wird von uns beiden niemand mehr übrig bleiben. Ich bestehe allerdings darauf, dass ich die Vorhut bilde, da ich noch körperlich unversehrt bin.”   Schließlich stellt sie sich vor Eicken hin, nimmt den Arm recht emotionslos und zieht wie befohlen. Man hat den Eindruck, als hätte sie das bereits einmal gemacht. Ihr Gesichtsausdruck allerdings schaut wenig zuversichtlich aus.
Sun, May 25th 2025 10:57

[Soldat Eicken] "Aussichtslos? Da irrst du dich aber gewaltig! Ich bin auch einhändig mit dem Kurzschwert weit besser, als jeder Schläger oder Fanatiker und ich habe schon schlimmer Brummschädel gehabt.": knurrt Eicken und macht ihrem Ruf, sich kein Blatt vor den Mund zu nehmen, alle Ehre. Trotzdem daß sie die Zähne zusammenbeißt, kann sie einen kleinen Schmerzenslaut nicht unterdrücken, als Sigrun an ihrem Arm zieht. "Das war nichts! Nochmal, aber stärker!": keucht sie und bereitet sich auf den neuerlichen Schmerz vor.      
Neuerlicher Versuch Schultereinrenken | 2d6
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Sun, May 25th 2025 11:00

Sigrun schüttelt den Kopf.   “Ich versuche es wohl noch ein Mal, werte Eicken,” antwortet sie, “obwohl ich eine begründete Befürchtung hege, dass es auch dieses Mal kaum zum Erfolg gereichen wird. Ich vermute, dass deine Schulter wohl auch andere Verletzungen davongetragen hat, und wir sollten es wohl zu verhindern suchen, diese Verletzungen nicht durch unsachgemäße Behandlungen noch zu vertiefen.”   Nun, sie zieht noch einmal kurz und kräftig an der Schulter, schaut Eicken dann wieder an.
Mon, May 26th 2025 06:10

Der neuerliche Ruck läßt Eicken laut aufstöhnen. "Scheiße! Das wird nichts, dann muß es halt so gehen. Trotzdem danke.": sagt sie und kommt langsam wieder auf die Beine. Bevor sie weiter in den Gang vordringen, beugt sie sich nochmals zu Malon und streicht ihm übers Haar. "Halt durch, altes Großmaul! Wir holen dich!" Dann dreht sie sich um und Sigrun kann sehen, daß sie nach den Versuchen, die Schulter einzurenken, ziemlich bleich ist und ihr Schweiß von der Stirne tropft. "Dann laß uns gehen.": sagt sie entschlossen. Normalerweise würde sie die Fackel in die Linke nehmen, um die Schwerthand freizuhaben. Doch ihr linker Arm ist im Moment nur dazu fähig, heftig zu schmerzen. So nimmt sie die Fackel in die Rechte, bereit sie jederzeit fallen zu lassen und zu ziehen. Mit zusammen gebissenen Zähnen folgt sie Sigrun in die Dunkelheit.  
Mon, May 26th 2025 06:11

[Verwaltung] Der Gang führt in gerader Linie weiter mit schwachen Gefälle abwärts. In Abständen von vielleicht zwanzig Schritt sind Fackelhalter angebracht und die Wände werden immer feuchter. Als der Gang nicht weiter abfällt, tropft an einigen Stellen Wasser von der Decke und die beiden Soldatinnen durchqueren immer wieder Wasserlacken auf ihrem Weg. Es ist nicht zu hören, als das Geräusch und der Widerhall ihrer Schritte, ihr Atem und das Knistern der Fackeln. Hier unten in der Finsternis kommt die Zeit aus Tritt und die Beiden können nicht sagen, ob es zwei, drei oder zwanzig Minuten sind, die sie laufen, bis sie zu einer Treppe kommen, die hinauf führt. Nach dem dritten Treppenabsatz stehen sie vor einer angemoderten Türe. Der Schubriegel läßt sich jedoch problemlos öffnen. Sie betreten einen rechteckigen Raum, der bis auf einige Häufchen Gerümpels leer ist. Rechts und links führt je eine Treppe hinauf, an der gegenüberliegenden Stirnseite befindet sich eine Türe.  
Mon, May 26th 2025 10:42

“Warte!”   Selten hat Sigrun so einen kurzen Satz von sich gegeben. Sie zieht abermals ihr Hemd aus, schneidet noch einen Streifen ab. Der Versuch, danach das Hemd wieder in ihre Hose zu stecken, scheitert kläglich. Im Gegenteil, wenn sie sich nun bewegt, blitzt da und dort die Haut ihres Bauches, ihrer Taille, des Rückens heraus. Sigrun knotet die Enden des Streifens zusammen, legt sie um Eickens Hals, legt vorsichtig ihren Arm darin. Sie kann nun den Arm aufstützen, die schmerzende Schulter entlasten. Dann geht Sigrun voraus durch den dunklen, nassen, modrigen Gang.   “Mir drängt sich die Vermutung auf, werte Eicken,” sagt sie, während sie durch den schier endlosen Gang gehen, “dass wir uns nun wohl unter dem Bett des Olifern befinden müssten. Deine Annahme, dass uns dieser Gang nun in den Palast des Carnale führt, scheint sich also zu bewahrheiten. Und doch fühle ich mich weniger als triumphierender Jäger, als denn als bedrohte Maus, die einer Meute Katzen zu entrinnen hat.”   Schließlich kommen sie in den rechteckigen Raum mit den Treppen und der Tür. Sigrun bleibt stehen, wartet, bis Eicken neben sie tritt. Sie mustert die Tür, die Treppen.   “Wir werden uns wohl heute besser darauf konzentrieren, baldmöglichst diesem Gang zu entfliehen und in die Kaserne zurückkehren, um Hilfe für deine Schulter, deinen Kopf und letztendlich auch für unseren armen Kameraden zu erhalten. Ich werde auf jeden Fall die Kornett ersuchen, mir so viele Männer als möglich zur Verfügung zu stellen, um diesen Palast ein für alle Mal auseinanderzunehmen, mit allem, was darin zu spuken scheint. Und der Weg in die Freiheit kann letztendlich nur nach oben führen.”   Sie schaut Eicken an.   “Oder würdest du den Versuch wagen, auch diese Tür zu öffnen?”
Tue, May 27th 2025 08:52

[Paradiesgarten-Soldat Karis] Seit zwölf Jahren ist Soldat Karis nun in der Wachkompanie. Ihre Dienstbeschreibung ist im besten Fall durchschnittlich. Ihr Diensteifer reicht knapp aus, um nicht entlassen zu werden und ihre Vorgesetzten teilen sie in den allermeisten Fällen zum Wach- oder Reinigungsdienst ein, da sie allgemein bei Einsätzen als fünftes Rad am Wagen verrufen ist. Heute ist sie nur wegen Ausfalls eines Kameraden für den Halbzug abgestellt worden, der den Paradiesgarten durchsuchen sollte. Jetzt kämpft sie sich mühsam Schritt für Schritt weiter. Ihr linker Knöchel ist bereits zur doppelten Größe angeschwollen und schmerzt höllisch, doch sie gibt nicht auf, konzentriert sich nur auf den nächsten Schritt, denkt nicht daran, wie weit sie noch gehen muß. Ihre verdreckte Uniform ist stellenweise naßgeschwitzt, Schweiß rinnt ihr übers Gesicht, als sie endlich die Mauer auftaucht, die den Garten abgrenzt.   Eine Bank lockt, doch sie verwehrt sich hartnäckig auch nur daran zu denken, sich auszuruhen. Es geht um ihre Kameraden! Dieser Gedanke treibt sie vorwärts, verleiht ihr die Kraft für den nächsten Schritt. Endlich auf der Straße stößt sie immer den gellenden Pfiff der Wachkompanie aus, aber ihr Leidensweg ist noch nicht zu Ende. Niemand reagiert auf ihren Pfiff. Jetzt mischen sich Schmerzenstränen in den Schweiß, der ihr vom Gesicht tropft, doch sie taumelt weiter. Sie kann sich jetzt an den Hausmauern abstützen. Das erleichtert ihr das Vorwärtskommen etwas. Bis zur Mezena muß sie sich weiter quälen, bevor ihr Pfiff erwidert wird. Weinend vor Erleichterung läßt sie sich auf einen Stiegenabsatz sacken. Dem Kameraden, der auf ihren Piff reagiert hat, schildert sie kurz die Situation und verweigert sich jeder Hilfeleistung. Doch sie braucht den Soldaten nicht zur Eile antreiben, der kurz darauf im Laufschritt die Prena Richtung Residenz hinab hetzt.      
Tue, May 27th 2025 10:42

[Soldat Eicken] Dankbar schaut Eicken zu Sigrun, nachdem sie ihr die Schlinge, die sie aus ihrem Hemd gemacht hat, umhängt. "Jetzt ist es besser, danke": sagt sie, als sie ihren Arm hineinsteckt und der Schmerz in ihrer Schulter nachläßt. "Sieht so aus.": kommentiert sie wenig erfreut die Vermutung Sigruns. "Mögen uns Avenna von allem Bösen bewahren!": setzt sie leiser hinzu und obwohl ihr die Aussicht ins verfluchte Carnale eindringen zu müssen, einen Schauer über den Rücken jagt, beeinträchtigt das ihre Entschlossenheit nicht. Als Sigrun nach den Treppenabsätzen die modrige Türe öffnet, ist sie voll konzentriert, bereit bei geringsten Anzeichen einer Gefahr die Fackel fallen zu lassen und blank zu ziehen. Sie entspannt sich erst ein wenig, als sie den Raum ausleuchten. "Klar! Wir müssen raus hier und dazu müssen wir hinauf, keine Frage!" Nachdenklich schaut sie zu den Stiegenaufgängen und dann zur Türe auf der gegenüberliegenden Seite. "Noch weiß niemand das wir hier sind und wer weiß vielleicht ist es ein direkterer Weg als die Treppen." Dann sagt sie bestimmt: "Die Kultisten, wenn welche da sind, werden doch damit rechnen, daß wir so schnell wie möglich hinauf laufen. Also ich bin für die Türe! Wenn ich mich irre, dann können wir immer noch die Stiegen hinauf. Was meinst du?"  
Sat, May 31st 2025 10:29

“So lange die Kultisten nichts von unserer Anwesenheit wissen, werden sie wohl mit keiner unserer Aktionen rechnen,” entgegnet Sigrun nachdenklich. “Allerdings muss ich zugeben, dass ich keinerlei Präferenz habe, wenn mir auch die Wahrscheinlichkeit, dass man schneller nach oben kommt, wenn man auch in dieselbe Richtung geht, als doch augenscheinlich erscheint.”   Sie schaut nun eine Weile auf die Tür und auf die Treppen.   “Allerdings wäre es natürlich denkbar, dass der Erbauer dieses Ganges gerade den ins Verderben zu führen plante, der das Augenscheinliche vollführt. Ein geheimer Ausgang kann auch als Eingang unerbetener Gäste dienen, die es wohl gilt, in die Irre zu führen. Nun denn, da uns kein genauer Plan dieses Baus vorliegt, gilt ein Weg dem anderen.”   Sie führt ihre Gedanken nicht mehr weiter aus, sondern geht einfach vor und zu der Tür. Wie alle Türen bisher ist auch diese nicht schwer zu öffnen. Kurz schaut Sigrun zu Eicken, dann betritt sie den Raum.
Sat, May 31st 2025 11:57   Edited on Sat, May 31st 2025 11:59

[Verwaltung] Die Türe öffnet sich relativ geräuschlos was darauf hinweist, daß sie in letzter Zeit benutzt wurde. Sigrun betritt einen weiteren kleinen Raum. Ein provisorischer Tisch steht in der Ecke, darauf steht eine Ölfunzel, allerdings ohne Öl. Der Raum ist klein und sonst leer. Die nur angelehnte Türe auf der gegenüberliegenden Seite führt in einen weiteren Raum. Es ist still, bis auf das Knistern der Fackeln.    
Sun, Jun 1st 2025 12:28

Als sich Sigrun von der Sicherheit des Raumes überzeugt hat, gibt sie Eicken einen Wink, ihr zu folgen. Langsam geht sie durch den Raum, zielstrebig auf die nächste Tür zu. Schließlich ist in diesem Raum wenig zu entdecken, was darauf schließen lässt, dass er überhaupt zu mehr als als Durchgang benutzt wird. Doch sieht Sigrun sofort, dass die nächste Tür nur angelehnt ist. Sie lockert das Kurzschwert an ihrer Seite, achtet genau darauf, ob nicht Licht durch die Ritzen und Spalten dringt. Sie versucht jedes Geräusch zu vermeiden, doch ist das leise Kratzen der festen Stiefel auf dem Steinboden kaum zu verbergen. Bald ist sie durch den Raum geschlichen, legt sanft die Hand auf die Klinke und zieht sacht daran.
Sun, Jun 1st 2025 05:58

[Verwaltung] Eicken folgt Sigrun, bemüht keine Geräusche zu machen. Sie bleibt die Hand am Schwertheft hinter ihr stehen, als Sigrun versucht die Türe zu öffnen. Die Türe öffnet sich erst weit genug, um in den dahinter gelegenen Raum gelangen zu können, als Sigrun kräftig daran zieht. Dabei ertönt ein vernehmliches Knirschen. Kurz halten beide Soldatinnen den Atem an, doch es nichts aus dem Raum hinter der Türe zu hören. Als sie sich dann durch die Türe zwängen, stehen sie in einem lang gestreckten Raum, dessen anderes Ende sich in der Dunkelheit verliert. Links und rechts erstrecken sich die verrostete Gitterstäbe von Gefängniszellen. Soweit sie es von ihrem Standort sehen können, sind die Zellen leer, bis auf Schmutz und Moder. Zwei Türen stehen offen, die anderen sind geschlossen. Ein schwacher Geruch von Tod und Verwesung hängt in der Luft.      
Sun, Jun 1st 2025 11:12

Sigrun wirft Eicken einen vielsagenden Blick zu. Dieses Verlies würde in das Schema passen. Und der Geruch, der hier hängt, ist wohl kaum Jahrzehnte alt. Doch Sigrun hält inne. Sie hält die Fackel in Eickens Richtung, mustert ihre Kameradin genau. Dann geht sie zu ihr hin, ganz nahe, so dass sie auch ein leises Flüstern vernehmen kann.   “Wir müssen die Zellen durchsuchen,” sagt sie. “Wir müssen sichergehen, dass hier nicht noch andere arme Opfer vor sich hin siechen, in der Hoffnung auf eine Rettung, die nur wir ihnen bieten können. Fühlst du dich jedoch stark genug, dich dieser Herausforderung zu stellen, die potentiell hochgefährlich sein kann, da wir damit dem eigentlichen Tun dieses Abschaums reichlich nahe kommen könnten?”
Suche Carnale | 2d6
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Mon, Jun 2nd 2025 07:30
Mon, Jun 2nd 2025 07:49

Eicken ist zwar blaßer als sonst, aber sie hält sich aufrecht. Die Armschlinge scheint ihr wirklich eine große Hilfe zu sein. "Kräftig genug um ein paar von diesen Hurensöhnen zu den Schatten zu schicken.": flüstert sie fast schon empört zurück. Als sich Sigrun in Bewegung setzt, folgt sie ihr, bemüht sowenig Geräusche wie möglich zu machen.  
Mon, Jun 2nd 2025 07:50

[Verwaltung] Für das Durchsuchen der Zellen reicht ein Blick durch die verrosteten Gittertüren der Zellen. In zwei Zellen liegen bleiche, alte Knochen, ein Armknochen steckt immer noch in der Handschelle, die den Unglücklichen einmal an die Wand gekettet hatte. Doch als die beiden Soldatinnen weiter im Gang vordringen, wird der Verwesungsgeruch stärker. In der letzten der sieben Zellen auf der linken Seite finden sie schließlich die Quelle des Gestanks, eine schon stark von Ratten angefressene Leiche in fortgeschrittener Verwesung. Zwei, drei Wochen mag der Körper der Frau oder des Mädchens hier schon verrotten. Die massive, eisenbeschlagene Türe am Ende des Raumes, zu der drei Stufen hinaufführen, ist fest verschlossen.  
Mon, Jun 2nd 2025 09:33

Nun ist es an Sigrun, bleich zu werden. Kalter Schweiß tritt auf ihren Stirn, sie taumelt einige Schritte zurück, dreht sich herum. Eine Hand geht an die Gitterstäbe einer gegenüberliegenden Zelle, verkrampft sich daran. Dann übergibt sich Sigrun erst einmal ausgiebig. Irgendwann würgt sie noch zwei oder drei Mal, als ihr Magen alles in die Freiheit entlassen hat, das er in seinem Inneren verschlossen gehalten hat, dann dreht sie sich wieder zu Eicken um. Sie sagt kein Wort, dreht sich nun zu der Tür, versucht sie zu öffnen, allerdings ohne Erfolg. Also kommt sie zu Eicken zurück. Ihr Atem riecht nun freilich weder nach Zitronen noch nach Lavendel, als sie ihr zuflüstert: “Nun, so bleiben uns also doch nur die Treppen.”   Dann geht sie auch schon zurück in die Richtung des vorherigen Raumes, wobei sich ihr Körper noch zwei Mal verkrampft.
Mon, Jun 2nd 2025 11:27

[Soldat Eicken] Um Sigrun nicht beim Kotzen zuzusehen, dreht sich Eicken weg. Nicht so sehr, weil es ihr graust, sondern mehr aus Respekt vor ihrer Kameradin und um ihr einen privaten Moment für ihre Reaktion auf die Leiche zu lassen. Sie sieht erst wieder zu ihr, als sie erfolglos versucht, die Türe zu öffnen. Sie nicht zustimmen, als Sigrun etwas von den Treppen sagt und folgt ihr. Auf dem Weg zurück, sagt sie so leise, daß es Sigrun noch hören kann. "Mach dir nichts draus, Sigrun! Jeder kotzt bei seinem ersten Kadaver. Das legt sich mit der Zeit." Im Raum mit den Treppenaufgängen angekommen, erkundigt sie sich leise. "Was meinst du? Links oder rechts?"  
Tue, Jun 3rd 2025 08:43

“Ich glaube, es war nicht nur der traurige Anblick der Leiche an sich, die mich zu solcher Unpässlichkeit verleitete,” antwortet Sigrun leise, “sondern vielmehr der doch beachtliche Zersetzungsgrad derselben. Und auch der traurige Umstand, dass der Körper jener erbarmenswerten Frau nun den Ratten zum Fraß dient.”   Als sie nun in dem Raum mit den Treppen stehen und Eicken ihre Frage stellt, denkt Sigrun einen Augenblick nach.   “Als wir in den Keller stiegen,” sagt sie schließlich nachdenklich, “so befand sich die Brücke zum Carnale noch immer nördlich von uns, also an unserer Linken. Die Einsickerungen, die wir auf unserem Weg hierher sahen, lassen darauf schließen, dass wir inzwischen den Olifern passiert haben müssten und uns somit auf der Insel des Carnales befinden. Nun fällt es mir schwer zu glauben, dass sich die Erbauer dieses Ganges erdreisteten, ihn unter der Brücke durchzuführen. Zu hoch wäre die Gefahr gewesen, die gesamte Brücke zum Einsturz zu bringen. Auch würde dies wohl für uns bedeuten, dass spätestens beim Einsturz des Ganges auch die Brücke womöglich unpassierbar geworden wäre.”   Sie schaut noch einmal von einer Treppe zur anderen, dann hinter sich.   “Nun, in Anbetracht dieser Überlegungen müsste sich die Brücke noch immer zu unserer Linken befinden,” fährt sie fort. “Es wäre also äußerst naheliegend, wenn wir uns zunächst an der linken Treppe versuchen sollten.”   Und, sofern Eicken sie nicht mit einem Einwand zurückhält, geht sie auch schon wieder vor und beginnt, die Stufen zu erklimmen.
Suche Carnale II | 2d6
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Tue, Jun 3rd 2025 09:27
Tue, Jun 3rd 2025 09:46

[Soldat Eicken] "Das habe ich mit Kadaver gemeint.": entgegnet Eicken leise auf Sigruns Erklärung. "Eine normale Leiche, ich meine irgendein Toter, da muß man schon sehr zart besaitet sein, um ins Kotzen zu kommen. Aber diese widerlichen Kadaver, die zum Himmel stinken..." Eicken zieht eine Grimasse. "Da kann einem schon der Kantinenfraß hochkommen. Ist mir auch nicht anders gegangen, beim ersten Mal." Aufmerksam hört sie Sigrun zu und nickt. "Also dann! Gehen wir es an.": sagt sie und schließt sich ihrer Vorgesetzten an.  
Tue, Jun 3rd 2025 09:48

[Verwaltung] Ohne weiteren Kommentar folgt Eicken Sigrun über die Treppe zu ihrer Linken nach oben. Nach einigen Stufen kommen sie zu einem Treppenabsatz, von dem im neunzig gradigem Winkel nach Links eine weitere Treppenflucht nach oben führt. Sie gelangen in einen Korridor, dessen Boden mit Moder bedeckt ist. Es ist bis auf ihre Atemzüge und das Knistern der Fackeln still. Nach ein paar Schritten sehen sie auf der rechten Seite eine Türöffnung gähnen, in der nur noch einige vermoderte Bretter an der oberen Türangel hängen. Weiter vorne im Korridor scheint sich am Ende des Lichtkreises ihrer Fackeln eine weitere Türöffnung zu befinden.
Tue, Jun 3rd 2025 10:15

Sigrun bleibt nicht stehen. Wohl muss sie sich etwas mehr bücken als ihre Kameradin, um unter die letzten an der Angel hängenden Bretter durchzukommen, doch sie geht langsam, aber doch sicheren Schrittes weiter. Nach wie vor sind ihre Sinne geschärft, der Körper angespannt. Sie geht leise, hochkonzentriert. Jeden Moment könnten sie schließlich unliebsame Bekanntschaft machen, und allem Training zum Trotz weiß sie, dass es für die Wehrhaftigkeit des Duos vorteilhaft gewesen wäre, sie hätte sich die Schulter verletzt und nicht Eicken. Umso mehr muss sie auf der Hut sein, muss sie ihre Sinne beisammen behalten, darf sie keinen Fehler machen. Zum ersten Mal wird ihr richtig bewusst, was ihr Eicken immer eingebläut hat: Man muss sich auf seinen Partner verlassen können. Bisher war Sigrun immer recht gelassen gewesen, sich unbewusst darauf verlassend, dass Eicken jeden ihrer Fehler wieder zurechtbügeln würde. Aber nun wird ihr klar, was es wirklich heißt, Wachsoldat zu sein: Selbst in der Verantwortung zu stehen, Entscheidungen zu treffen, bei denen es um Leben und Tod, um das eigene Leben, den eigenen Tod und den seiner Kameraden geht. Es ist, als wäre sie erst jetzt aus dem Nebel aufgewacht, der sie irgendwann auf dem Kahn überkommen haben muss.   Es ist nicht mehr weit bis zur zweiten Türöffnung. Schon kann Sigrun erkennen, wie diese zweite Tür beschaffen ist.
Suche Carnale III | 2d6
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Wed, Jun 4th 2025 01:46
Wed, Jun 4th 2025 01:57

[Soldat Eicken] Die Armschlinge hat den Schmerz in ihrer Schulter auf ein erträgliches Ausmaß gesenkt. Trotzdem ist Eicken klar, daß sie die Verletzung behindern wird, sollte es zu einem Kampf kommen. Mit ein paar Schlägern wird sie immer noch fertig, aber gegen einen gut ausgebildeten Gegner könnte ihre Behinderung den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. Doch Eicken hadert nicht damit. Sie wird tun, was sie immer getan hat, die Zähne zusammenbeißen und kämpfen. Alles Andere liegt in den Händen der Zwillinge. Mit angespannten Sinnen folgt sie Sigrun.      
Wed, Jun 4th 2025 01:58

[Verwaltung] Auch der Raum, der hinter der verrottenten Türe des zweiten Eingangs liegt, ist bis auf Moder, Schmutz und einen paar verrottete, auseinanderfallende Fässer leer. Die beiden Soldatinnen durchsuchen noch zwei weitere Räume, bis sie am Ende des Korridors stehen. Die ehemalige Türöffnung ist jedoch vor langer Zeit grob mit Bruchsteinen zugemauert worden. Nichts deutet darauf hin, daß sich in letzter Zeit irgendjemand hier aufgehalten hat. So gehen die Beiden zurück und steigen die Treppen auf der gegenüberliegenden Seite hoch. Auch hier führen die Stufen in einen Korridor, von dem jedoch nur eine Türöffnung in einen großen Raum führt. Ein Fackelhalter ist links neben der Türlaibung angebracht. Auch hier liegt verrottendes Gerümpel herum, doch im Gegensatz zu den Räumen auf der anderen Seite scheint dieser Raum benützt worden zu sein, den ein Teil des Gerümpels an der linken Stirnseite des Raumes ist offensichtlich zur Seite geräumt worden.  
Wed, Jun 4th 2025 04:10

Sigrun dreht sich zu Eicken um. Auf den ersten Blick scheint sie ruhig zu sein, aber die Augen zeugen eindeutig davon, dass sie doch voller Sorge ist.   “Werte Eicken,” sagt sie, “mir fällt nun nur mehr eines ein, und das ist diese Türe hinter jener erbarmenswerten Person, die diesen Schurken zum Opfer fiel. Vielleicht gelingt es uns, das Schloss der Tür zu öffnen, wenigstens dann, wenn diese Tür noch benutzt wird und das Schloss ordentlich geölt. Andernfalls bleibt uns nur mehr zu hoffen, dass es jemand unserer Kameraden geschafft hat, auf der anderen Seite des Ganges zu entkommen und dass uns die Wachkompanie findet, bevor wir dasselbe Ende finden wie die arme Frau in jener Zelle.”   Sie geht nun zurück, weit gelassener als vorhin. Ist es doch so, dass es kaum zu erwarten ist, auf Leute zu treffen, in Anbetracht dessen, dass eine verschlossene Türe zu einem bis auf eine zerfressene Leiche leeren Raum der einzige noch mögliche Eingang wäre. Sigrun geht dann die Treppe nach unten, wieder in den Raum des Verlieses. Je näher sie schließlich der Leiche kommen, desto stärker wird wieder der Verwesungsgeruch. Sigrun kann gar nicht anders, als abermals ordentlich zu würgen - das Erbrechen fällt jedoch mangels Nachschub im Magen aus. Schließlich steckt sie ihre Fackel in einen Ring neben der Tür, nimmt ihre Haarspangen aus dem Haar und beginnt damit, am Schloss herumzuwerkeln. Immer wieder biegt sie an der Haarspange, führt es ein, nimmt es wieder heraus, biegt wieder. Sie ist konzentriert bei der Sache.
Türschloß Carnale | 2d6
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Wed, Jun 4th 2025 04:16
Wed, Jun 4th 2025 04:19   Edited on Wed, Jun 4th 2025 04:19

[Verwaltung] Sigruns Versuche bleiben ohne Erfolg und nach einigen Versuchen bricht die Haarspange mit einem leisen Schnappgeräusch.
Wed, Jun 4th 2025 05:13

Missmutig wirft Sigrun die zerbrochene Haarspange von sich. Es folgen einige nordische Worte, die Eicken wohl nicht versteht. Die Betonung lässt jedoch darauf schließen, dass Sigrun wohl wenigstens im Nordischen auch einer weit weniger noblen Ausdrucksweise fähig ist, als die, die sie normalerweise an den Tag legt. Sie dreht sich um, rutscht mit dem Rücken an der Tür nach unten. Sie fasst sich mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand an die Nasenwurzeln, verharrt so einige Augenblicke. Plötzlich sieht sie auf und Eicken an.   “Werte Eicken,” sagt sie, “es tut mir wirklich sehr leid, dich darüber informieren zu müssen, dass deine so geschätzte Zugführerin es vom Intellekt her kaum mit einem Bison aufnehmen könnte!”   Dann springt sie auch schon auf. Sie wartet nicht auf Eicken, sie geht auch nicht langsam, so dass sie niemand hören könnte, dass Eicken mit ihrer kaputten Schulter leicht folgen kann. Sie spurtet geradezu den Gang zwischen den Zellen hinunter, springt die Stufen hinauf, und wenig später ist sie auch schon wieder in dem Zimmer, in dem sie zuletzt waren. Hastig wirft sie nun das Gerümpel zur Seite.
Fri, Jun 6th 2025 09:44

Trotzdem sie kein Wort versteht, was Sigrun da in Nordzunge von sich gibt, ist es unmißverständlich eine Kette von Flüchen. Eicken kann sich das Grinsen trotz ihrer Schmerzen nicht verkneifen. Langsam wächst ihre Vorgesetzte und gute Kameradin in die Uniform, die sie trägt, hinein. Sigrun und Fluchen! Sie hätte noch vor einer Woche ein Fäßchen Bier darauf gewettet, daß sie gar keinen Fluch über die Lippen brächte. Erstaunt über ihre nächsten Worte Sigruns folgt sie ihr die Stufen hinauf, in den Raum, in dem sie bereits gewesen waren.      
Fri, Jun 6th 2025 09:49

[Verwaltung] Als sich Sigrun nach dem Gerümpel bückt, fällt Licht auf den Boden und plötzlich kann sie Kratzer auf den Steinplatten des Fußbodens ausmachen, die dort an der bereits vorher freigeräumten Stelle Spuren in der Form von mehr oder weniger deutlicheren Viertelkreisen abzeichnen.  
Fri, Jun 6th 2025 10:46

Einige kleinere Trümmerteile sind wohl schon zur Seite geflogen. Denn das, was Sigrun plötzlich in den Sinn gekommen ist, war, dass das Gerümpel nicht etwa zur Seite geräumt worden ist, sondern da postiert, wo es eben liegen soll, und zwar dort, wo es einen Aus-, oder, je nach Sichtweise, Eingang verdeckt. Da stutzt Sigrun. Ihr Blick fällt auf den Boden, auf diese Kratzer. Man kennt diese Kratzer ja, wenn eine Tür auf einem Holzboden streift. Aber dieser Boden ist aus Stein, und, was das ganze noch seltsamer macht, es fehlt ganz eindeutig die Tür. Fast wirkt es so, als würde entweder die Wand hier über den Boden rutschen, oder der Boden unter die Wand. In diesem Moment kommt Eicken in den Raum. Sie hat wohl trotz ihrer schmerzhaften Verletzung an der Schulter, trotz des gehörigen Brummschädels eine beachtliche Geschwindigkeit hingelegt, aber mit Sigrun ist sie doch nicht mitgekommen.   “Werte Eicken,” sagt sie, ohne sie anzusehen, “darf ich dich hier auf diese Spuren aufmerksam machen? Findest du nicht, dass sie sich geradezu aufdrängen, uns genau hier nach einem möglichen Ausgang suchen zu lassen?”   Sie hält nun die Fackel an die Wand hinter den Spuren und untersucht diese ganz genau, danach auch den Fußboden - falls sie an der Wand nichts gefunden hat.
Sun, Jun 8th 2025 10:16

[Soldat Eicken] Schnell macht Eicken ein paar Schritt zu der Stelle, die Saya nun ausleuchtet. Sie geht in die Hocke und besieht sich die Kratzer aus der Nähe. "Da müßte schon die Schattenherrin die Finger im Spiel haben, wenn es da nicht eine Tür gibt, die diese Kratzer verursacht hat.": sagt sie, steht wieder auf und leuchtet die Wand vor ihr mit der Fackel besser aus. "Das ganze Carnale soll mit Gängen durchzogen sein, wie ein Ameisenbau. Borsen soll ein völliger Irrer gewesen sein, der selbst seinem Schatten mißtraut hat. Also wäre es wirklich kein Wunder, wären wir auf einen der Eingänge gestoßen und so wie der Fußboden ausschaut, haben den auch diese Kultisten gefunden und nicht nur einmal benutzt. Wir müssen sie jetzt nur noch finden..." Für einen Moment grinst sie schief, bevor sie ihren Satz vollendet: "..und aufkriegen." Sie hält die Fackel noch näher an die Wand und beginnt langsam und methodisch die Wand abzuleuchten, dann hält sie inne. "Schau, hier fängt die Flamme an, leicht zu flackern. Hier und hier auch. Ich glaube wir haben sie gefunden, die vermaledeite Tür. Jetzt müssen wir nur dazu sehen, wie wir reinkommen."  
Suche Carnale IV | 2d6
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Sun, Jun 8th 2025 10:17
Sun, Jun 8th 2025 10:20

[Verwaltung] Es dauert eine ganze Weile bis sie einen Stein entdeckt, der sauberer ist als die anderen Mauersteine in seiner Umgebung.
Mon, Jun 9th 2025 08:20

Eicken schaut Sigrun an, als sie eben diesen Stein entdeckt hat. Diese klopft ihr anerkennend auf die gesunde Schulter.   "Eicken, es besteht eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass du uns beiden Hübschen soeben den Allerwertesten gerettet hast," meint sie dabei. "Bitte erinnere mich an diese Tatsache, wenn wir uns das nächste Mal in Zoras Lokal einfinden."   Dann widmet Sigrun sich dem Stein. Sie versucht, an ihm zu ziehen, ihn zu drehen, draufzudrücken, kurzum, sie versucht alles, was diesen Stein dazu verleiten könnte, den beiden Soldatinnen die Tür zu öffnen.
Wed, Jun 11th 2025 12:46

[Soldat Eicken] "Mach ich glatt!": sagt Eicken grinsend. "Auch wenn du auf die Idee gekommen bist, hier nochmals nachzuschauen! Wäre ja unhöflich, dir da zu widersprechen." Dann tritt sie zur Seite und leuchtet Sigrun bei ihren Versuchen den Mechanismus, der Türe öffnet, in Gang zu setzen.  
Wed, Jun 11th 2025 12:46   Edited on Wed, Jun 11th 2025 12:46

[Verwaltung] Es dauert nicht lange, bis Sigrun entdeckt, daß sie zweimal kurz und fest hintereinander auf den verdächtigen Stein drücken muß. Mit einem Klicken und dann mit einem Scharren auf dem Steinfußboden schwingt die vorzüglich getarnte Geheimtür auf und gibt den Blick frei auf einen niedrigen, engen Gang der vor ihnen ins Dunkel führt. Das Fehlen jeglicher Spinnweben deutet darauf hin, daß dieser Gang auch benutzt wurde. Ein leichter Luftzug läßt die Fackeln der beiden Soldatinnen flackern.    
Wed, Jun 11th 2025 10:15

Sigrun seufzt zufrieden, als sich die Tür bewegt, und als sie Eicken ansieht, ist ein Strahlen in ihren Augen zu erkennen. Wohl drückt sich Sigrun nach wie vor etwas - sagen wir - eigenartig aus, aber diese vornehme Zurückhaltung ist wenigstens aus ihrer Mimik weitestgehend verschwunden.   “Nun denn, liebe Eicken,” sagt sie nun wieder etwas leiser als vorhin, “wir sollten wohl zusehen, dass wir dieses Etablissement schnellstens verlassen. Wir müssen unserem bedauernswerten Kameraden Hilfe zukommen lassen, bevor er ins Valhall wechselt, findest du nicht?”   Ein kurzes Lächeln legt sich auf Sigruns Lippen, dann geht sie auch schon wieder vor und den Gang entlang. Sie geht nicht schnell, doch schon rein die Maße des Ganges zwingen Eicken, hinter Sigrun zu bleiben. Dafür ist aus Sigruns Körperhaltung zu erkennen, dass sie wohl jeden Augenblick damit rechnet, auf einen der Kultisten zu stoßen.
Thu, Jun 12th 2025 09:18

[Verwaltung] An der Innenseite ist der Öffnungsmechanismus, ein massiver Hebel, sofort zu erkennen. Erstaunlich leicht läßt sich der Hebel betätigen und die Türe schließt sich.Voll aufgerichtet streift Sigruns Haar leicht an der gewölbten Decke des unverputzten Geheimgangs. Schon nach wenigen Schritten öffnet sich zu ihrer Linken eine Abzweigung, doch die Spinnweben und der Schmutz lassen darauf schließen, daß dieser Gang lange nicht mehr benutzt wurde. Es ist schwer zu sagen, wie tief sie sind, aber es ist wohl anzunehmen, daß es mindestens noch ein Kellergeschoß über ihnen gibt. Nach etwa zwanzig Schritten erreichen sie eine schmale Treppe, die nach oben führt. Nichts ist zu hören, als sie für einen Moment stehen bleiben, bevor sie die Treppe hinaufsteigen. Der Gang führt weiter, doch dann kommen sie zu einer weiteren Abzweigung, die nach rechts führt und ebenfalls benützt aussieht.    
Thu, Jun 12th 2025 09:40

[Oberfläche-Rand des Paradiesgarten] Inzwischen ist der Hilfstrupp bei der verletzten Soldatin angelangt. Doch trotz allen Bemühungen kann Soldat Koris keinen Schritt mehr gehen. Nach kurzen Überlegen packen zwei Soldaten eine Schaufel, so daß sich Koris zwischen ihnen auf den Schaufelstiel setzten und sie zur Unglücksstelle dirigieren kann. Im Laufschritt hetzt der Trupp weiter und machen sich sofort an die Arbeit, als sie den eingestürzten Kellerabgang erreicht haben.      
Thu, Jun 12th 2025 10:07   Edited on Thu, Jun 12th 2025 10:07

[Kornett Enessa Tovales - Residenz] Ohne auf den Adjutanten zu achten, stürzt sie in Relands Dienstzimmer und schlägt die Türe hinter sich zu. Der Adjutant, der die Verhältnisse kennt, denkt nicht im Traum daran, sich Enessa in den Weg zu stellen und kümmert sich um seine Arbeit. "Schlechte Nachrichten.": sagt Enessa zu Reland. "Das verdammte Erdbeben!" Kurz schildert sie die Umstände die zur Abkommandierung des Halbzugs geführt haben, faßt die Meldung des Unglücks zusammen. "Eine Soldatin konnte sich retten und Alarm schlagen, aber ich fürchte den Rest des Halbzuges können wir abschreiben und das ist nicht alles. Sigrun hatte das Kommando und Eicken ist bei ihr! Verdammnis! Aber wer konnte ahnen, daß es nach solanger Zeit plötzlich ein Erdbeben gibt? Aus Sigrun wäre was geworden und Eicken das rothaarige Großmaul..." Es verschlägt ihr die Sprache und sie schüttelt den Kopf. "Eine verdammte Scheiße ist das!": entfährt es ihr dann.  
Fri, Jun 13th 2025 10:21

Nun ist es keineswegs schmerzhaft, wenn Haare durch einen Stein verbogen werden. Und doch lässt dieser Umstand darauf schließen, dass nicht mehr viele Zentimeter fehlen, bis man sich nicht nur die Haare, sondern den ganzen Kopf an der Decke stößt. Sigrun zieht es also vor, leicht gebückt weiterzugehen. Nichts ist zu hören, nichts ist zu sehen von irgendeiner Bedrohung, und irgendwann beschleunigt Sigrun etwas ihre Schritte. Die von Spinnweben verhangene Abzweigung lässt sie links liegen, aber an der nächsten hält sie inne. “Ich würde mich wahrlich bereit erklären, so manches Kehrgerät zu verspeisen,” sagt sie zu Eicken, “wenn wir nicht schon lange unter dem Olifern hindurch wären. Ich würde deshalb zunächst die Abzweigung zur Rechten wählen. Schließlich wollen wir nicht das ganze Carnala durchforsten, sondern einzig und allein diese Gänge verlassen, um schnellstmöglich Hilfe zu holen. Oder bist du anderer Meinung, werte Eicken?” Sie mustert dabei ihre Kameradin. Mit dem verbundenen Kopf, blutbesudelten Gesicht, dem Arm in der Schlinge macht sie einen äußerst mitleidserregenden Eindruck. “Wie fühlst du dich?”
Sat, Jun 14th 2025 04:53   Edited on Sat, Jun 14th 2025 04:53

[Residenz] Hier in seinem Dienstzimmer allein mit Enessa, verborgen vor den Augen der Welt, bleibt wenig vom kalten Kommandanten, als sich Reland erhebt und Enessa in die Arme nimmt. "Noch wissen wir nicht, ob wir sie verloren haben. Aber sollten sie umgekommen sein, werden wir sie ehren und ihrer gedenken. Es werden nicht die Letzten sein, die unter unserem Kommando fallen." Sanft streicht er Enessa das Haar aus der Stirn und küßt sie. "Als Offiziere gehört zu unseren Aufgaben Soldaten in den Tod zu schicken, aber wir haben die Verpflichtung, ihrem Opfer nicht durch falsche oder dumme Befehle den Sinn zu rauben. Du bist ein guter Offizier, Enessa, eine der Besten und du gibst keine sinnlosen Befehle! Für das Beben kannst du nichts!" Für eine kleine Weile hält er sie noch im Arm, dann löst er sich von ihr. "Doch schlechte Neuigkeiten sind wie Flöhe, sie kommen nie allein. Ich habe beunruhigende Berichte aus mehreren Quellen erhalten, daß es in der Kanalisation an einigen Punkten zu heftigen Kämpfen gekommen ist. Es sieht so aus, als gingen sich die Kellerratten gegenseitig an die Gurgel. Wer gegen wen und warum können wir nicht einmal mutmaßen, weil wir kaum etwas über die Ratten wissen. Wer weiß, was sich da zusammenbraut. Zu dumm, daß uns diese Kiroval durch die Lappen gegangen ist."  
Sat, Jun 14th 2025 05:39   Edited on Sat, Jun 14th 2025 05:39

[Soldat Eicken] "Als hätte mich ein Esel ausgeschissen.": antwortet Eicken mit einem schiefen Grinsen. "Halb so wild! Ehrlich!": redet sie weiter. "Brauchst dir keine Sorgen zu machen." Sie überlegt einen Moment. "Also unter dem Seitenarm sind wir sicher durch, sonst wären wir nicht in dem Irrgarten hier. Schwer zu sagen, wo wir rausgekommen sind, aber ich glaube auch, daß wir die rechte Abzweigung nehmen sollten. Nach meinem Gefühl führt die Abzweigung eher ins Zentrum dieses Palastes und wenn wir uns irren, zurückgehen können wir immer noch." Während sie Sigrun folgt, gelingt es ihr, die Hand in der Schlinge so zu drehen, daß sie die Fackel in der Linken halten kann, ohne stärkere Schmerzen und sich das Gesicht zu verbrennen. Damit hat so ihre Schwerthand frei.  
Suche Carnale V | 2d6
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Sat, Jun 14th 2025 05:40
Sat, Jun 14th 2025 05:43

[Verwaltung] Auf dem Weg in die rechte Abzweigung kommen die Beiden an zwei Nischen im Abstand von etwa zehn Metern vorbei, in denen sich abgedeckte Gucklöcher befinden. Nach einem kurzen Marsch endet der Gang und an der rechten Wand des Gangs befindet sich ein Hebel zum Betätigen des Öffnungsmechanismus der Geheimtüre, der sich ohne Mühe bedienen läßt und die Türe öffnet.  
Sat, Jun 14th 2025 08:07

In beiden Nischen bleibt Sigrun stehen, versucht, die Abdeckung der Gucklöcher zur Seite zu schieben, um einen Blick hindurch werfen zu können. Sie kommt nahe an Eicken heran.   “Haben wir denn auf unserem Marsch dermaßen die Orientierung verloren,” flüstert sie zu ihrer Kameradin, “dass wir womöglich uns womöglich gar nicht mehr unter dem Niveau des Olifern befinden? Denn es erscheint mir doch reichlich abwegig, dass jemand in einem unterirdischen Gang versucht, Gucklöcher anzubringen, um die Erde dahinter zu begutachten. Oder aber wir befinden uns bereits mitten in der Festung, und die Gucklöcher dienen dazu, Eindringlinge wie uns zu beobachten. Wir sollten von nun an noch vorsichtiger vordringen.”   Sie geht weiter bis zum Ende des Ganges. Dort deutet sie Eicken, sich hinter ihr an der Wand zu postieren. Sie drückt auf den Hebel, zieht wenig später ihr Kurzschwert.
Mon, Jun 16th 2025 04:00   Edited on Mon, Jun 16th 2025 04:00

"Nein, nein! Wir sind schon im Carnale.": sagt Eicken leise. "Die Gucklöcher sind dazu da um das Geschehen in den Räumen ungesehen zu beobachten. Borsen war ein totaler Irrer! Es heißt, daß er fast seine ganze Familie ausgerottet hat, aus Angst vor Verrat. Von den Anderen, die er über die Klinge springen hat lassen, gar nicht zu reden. Mit einem Nicken bezieht Eicken ihre Position, wie von Sigrun angewiesen. Auch sie zieht ihr Kurzschwert und wartet gespannt darauf, daß sich die Türe öffnet.    
Mon, Jun 16th 2025 04:02   Edited on Mon, Jun 16th 2025 06:14

{Verwaltung] Die Türe schwingt mit leisem Knirschen auf. Der Raum dahinter ist groß und schon nach zwei, drei Schritten bleiben die beiden Soldatinnen ungläubig stehen. Soweit der Lichtschein der Fackeln reicht, scheinen sie sich in einer großen Folterkammer zu befinden. Vier Käfige an der gegenüberliegenden Wand, eine gemauerte Feuergrube, ein Gitterrost, Ketten an den Wänden und von der Decke herabhängend, eine zerfallende Streckbank und einige andere Folterwerkzeuge lassen keinen Zweifel daran.   Doch die linke Ecke an der Stirnwand wir von einer Art Podest eingenommen, auf dem ein prunkvoll gearbeiteter Thron aus dem seltenen roten Marmor steht, der in imperialen Zeiten nur der kaiserlichen Familie vorbehalten war. Darüber spannt sich ein delikat gearbeiteter Baldachin aus weißem Marmor, der immer noch an einigen Stellen die ursprüngliche Vergoldung zeigt und auf vier schlanken Säulen ruht. Die Wände dahinter sind bis zur Decke mit erstaunlich lebensechten Fresken bedeckt, die alle erdenklichen Varianten der körperlichen Liebe darstellen. Nachdem die Beiden noch ein paar Schritte in den Raum hinein gemacht haben, erkennen sie in der dem Thron gegenüberliegenden Ecke zwei Tische, die mit zerschlagenen Geräten und Glassplittern übersäht sind. Davor liegen drei Leichen, in Lachen getrockneten Blutes.  
Suche Carnale VI | 2d6
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Mon, Jun 16th 2025 04:21

Sigrun läuft ein Schauer über den Rücken, und sie schafft es wohl kaum, dass Eicken das nicht merkt. Langsam geht sie durch den Raum, schaut länger auf die Ketten, als es gewöhnlich wäre. Sie sieht zu dem Thron, begutachtet die Fresken. Dann dreht sie sich um, will wohl etwas zu Eicken sagen. Da fällt ihr Blick in die gegenüberliegende Ecke.   “Beim Donner!” entfährt es ihr, und rasch durchquert sie den Raum, hockt sich vor die Leichen. Sie schaut sie eine Weile lang an.   “Diese Menschen sind noch nicht lange tot,” sagt sie schließlich, ohne ihren Blick von den Leichen zu wenden. “Die Verwesung hat wohl kaum eingesetzt, wenn man wenigstens das beinahe vollständige Fehlen des dazu gehörigen Gestankes beachtet. Ich bin jedoch äußerst erpicht darauf zu erfahren, was hier wohl vorgefallen sein mag.”   Sie dreht sich nun erst zu Eicken um.   “Aber vorerst soll unser Hauptaugenmerk darauf liegen, diese unglückselige Festung auf schnellstem Wege zu verlassen,” fährt sie fort. “Ich habe nur wenig Interesse daran, mit diesen Dreien hier das Schicksal zu teilen, und außerdem haben wir noch immer einen Kameraden der dringendst der Hilfe eines Heilers bedarf.”   Sie steht auf, sieht sich um, auf der Suche nach einer Tür oder einem anders gefertigten Ausgang.
Mon, Jun 16th 2025 08:16   Edited on Mon, Jun 16th 2025 08:16

[Soldat Eicken] Kopfschüttelnd schaut sich Eicken um. "Krank!": sagt sie. "Der war wirklich so irre wie man sich erzählt." Sie folgt Sigrid zu den beiden Tischen, die man augenscheinlich erst in letzter Zeit hier herein gestellt hat. Sie bückt sich hinunter und nimmt die Leichen in Augenschein. Es ist ein alter Mann mit grauem Vollbart und zwei Jünger, fast noch Knaben. Über der guten Kleidung trägt der Alte eine befleckte Schürze, die beiden jüngeren Männer tragen einfache Arbeitskittel. Dem Einen wurde der Kopf eingeschlagen, den beiden anderen die Kehlen durchgeschnitten. Ihrer Einschätzung nach können die Drei nicht viel länger tot sein, als zwölf, dreizehn Stunden. Dann nimmt sie auch noch die Tische in Augenschein. Hier liegen die Reste von Glasgeräten, Tiegeln und Flaschen, ein Mörser war wohl zu massiv um ihn zu zerschlagen. Eingetrocknete Flüssigkeiten haben das Holz verfärbt und hie und da liegt noch irgendein Pulver zwischen den Scherben.   Ein verlockender Geruch steigt ihr in die Nase als sie sich näher beugt. Sie steckt ihr Kurzschwert zurück in die Scheide und tupft mit einem Finger in eine der Lachen am Tisch, die zähflüssig, noch nicht eingetrocknet ist. Dann riecht sie an ihrem Finger. "Das ist Honig.": sagt sie überrascht, wischt sich dann aber sehr sorgfältig die klebrige Masse ab. Irgendetwas klingelt in ihr, aber sie kann trotz allem Konzentrieren nicht den Finger drauf legen. Was war das mit dem Honig? Für den Moment schiebt Eicken die Geschichte zur Seite. An der Stirnseite des Raumes befindet sich nicht unweit des Throns eine eisenbeschlagene Türe. "Das sind keine normalen Flaschen und Tiegeln. Die Scherben schauen so aus wie die Gefäße bei den teureren Heilern und Kräuterhändlern. Irgendwas war mit dem Honig, aber ich komme nicht drauf. Aber du hast recht, schauen wir dazu, daß wir hier rauskommen!" Sie zieht wieder ihr Kurzschwert.  
Mon, Jun 16th 2025 08:20

[Verwaltung] Der Versuch die Türe zu öffnen scheitert. Sie ist fest verschlossen.  
Tue, Jun 17th 2025 08:08

“Aber warum sollte man denn so ein profanes Produkt wie Honig in so teuren Gefäßen aufbewahren?” fragt sie Sigrun, während sie auf die Klinke der Tür drückt. Sie seufzt.   “Werte Eicken,” fährt sie fort, “ich befürchte, es gibt hier kein Weiterkommen. Wir werden uns wohl zur letzten Abzweigung begeben müssen, um von dort einen anderen Gang zu erkunden. Und so langsam drängt sich mir der Eindruck auf, als ob wir noch länger in diesem Labyrinth von Gängen und Räumen herumirren werden.”   Sie geht dann durch den Raum zu der Tür, bei der sie hereingekommen sind. Sie schließt sie, sobald Eicken nachgekommen ist, dann geht sie behenden Schrittes zur Abzweigung, dann wieder langsamer und vorsichtiger, durch den Gang, den sie vorher gemieden haben.
Tue, Jun 17th 2025 03:04

[Soldat Eicken] Die Türe hat sich vor einem Augenblick geschlossen, als Eicken stehen bleibt. "Warte einen Moment! Ich habe eine Idee." Sie dreht sich um geht zurück zur Geheimtüre und öffnet sie. "Vielleicht haben wir Glück." Sie geht zurück zu den Leichen und hockt sich neben den alten Mann mit der Arbeitsschürze. "Ich tue mich ein bißchen schwer mit nur einer Hand. Kannst du dem Kerl die Taschen umdrehen?": sagt sie und schaut zu Sigrun hinauf.  
Suche Carnale VII | 2d6
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Tue, Jun 17th 2025 03:05
Tue, Jun 17th 2025 03:17

[Verwaltung] In einer Hosentasche findet Sigrun einen kleinen Schlüssel und in seinem Wams einen zusammengefalteten Zettel. Es steht eine Zeile für Sigrun unverständlicher Symbole auf dem Zettel darunter Ereb. und 3.2. Die Zahlen sind doppelt unterstrichen.  
Rettungsgrabung | 2d6
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Tue, Jun 17th 2025 04:22
Tue, Jun 17th 2025 04:35

[Oberfläche-Tunneleingang] Verbissen graben sich die Soldaten in fieberhaften Tempo in die Tiefe. Sie wechseln sich in kurzen Abständen ab, um nicht zu schnell zu ermüden. Soldat Karis kann nichts tun, außer stumme Gebete zu den Zwillingen senden. "Ich hab' einen!": ruft ein Soldat aus der Grube, als er ein Fuß unter dem Erdreich freilegt. Jetzt fliegen die Schaufel aus der Grube und die Soldaten graben mit den Händen weiter, um ihren Kameraden nicht zu verletzen. Der Verschüttete liegt auf dem Bauch und wie sich herausstellt, mit dem Gesicht nach unten in einem kleinen Ziegelhaufen der eingestürzten Decke. "Er lebt! Bei den Zwillingen, er lebt.": ruft einer der Soldaten und vorsichtig heben sie den Ohnmächtigen aus der Grube. "Er hat verdammtes Glück gehabt, die Ziegeln haben ihn gerettet. Sonst hätte ihm die Erde Mund und Nase verstopft." Der Ohnmächtige blutet aus mehreren Wunden, sein rechtes Bein ist so verdreht, daß es gebrochen sein muß, aber er atmet.  
Tue, Jun 17th 2025 09:53

Mit einem Grinsen auf den Lippen präsentiert Sigrun Eicken den Schlüssel. Das Grinsen weicht jedoch einem Stirnzrunzeln, als sie den Zettel bemerkt und die Schrift darauf liest.   “Ereb. 3.2.” liest sie laut und schaut dann Eicken an. “Ist nicht heute der 3.2.? Und der Ausdruck Ereb, mich deucht, ich hätte das schon einmal irgendwo gehört. Werte Eicken, wir sollten uns nun endgültig beeilen, denn irgendetwas sagt mir, dass mit diesem Wort Ereb der Sonnenuntergang gemeint ist. Dies bedeutet, dass heute zum Sonnenuntergang wohl irgendetwas passieren wird, und, ich muss dir eingestehen, ich würde nichts unlieber tun, als zu diesem Zeitpunkt immer noch hier zugegen zu sein.”   Sie steht auf und läuft ziemlich zielgerichtet tur Tür, steckt den Schlüssel in das Schloss und versucht, die Tür aufzusperren.
Wed, Jun 18th 2025 02:13

[Soldat Eicken] "Heute ist der Dritte.": bestätigt Eicken, dann zuckt sie mit den Schultern. "Dieses Wort habe ich noch nie gehört, schon gar nicht für Sonnenuntergang. Vielleicht hast du es irgendwo gelesen.": vermutet Eicken. "Ich habe ehrlich gesagt auch keine Ahnung, wie spät es ist. Vielleicht ist die Sonne schon untergegangen? Aber du hast auf jeden Fall recht, nichts wie raus hier." Sie folgt Sigrun zur Türe.  
Wed, Jun 18th 2025 02:14

[Verwaltung] Noch bevor Sigrun den Schlüssel ins Schloß steckt, ist ihr klar, daß dieser Schlüssel viel zu klein ist, um in dieses Schloß zu passen. Noch einmal sieht sie sich in dem abartig ausgestalteten Raum um, aber sie kann kein weiteres Schloß finden, zu dem der Schlüssel gehören könnte. Es bleibt ihnen also nichts über als die andere Abzweigung zu nehmen, wenn sie nicht ganz zurückgehen wollen. Schon nach ein paar Metern ist Sigruns Haar mit Spinnweben bedeckt. Dieser Gang scheint lange nicht benutzt worden zu sein. Sie kommen an zwei weiteren Gucklöchern vorbei, doch es ist in der Dunkelheit nichts zu erkennen. In einer der letzten Nische finden sie ein Skelett, daß in vermoderten Kleidungsfetzen steckt, den Dolch, mit dem der tödliche Stich geführt wurde, immer noch zwischen den Rippen. Die Fackel ist schon so weit herab gebrannt, daß sie Sigrun, nachdem sie die Erstatzfackel entzündet hat, ablöscht. Es ist nichts zu hören. Der Gang führt nach der letzten Nische wieder ein vier Stufen hinab und nach wenigen Metern erreichen sie ein weiteres Guckloch und unmittelbar daneben eine Türe, die anders als bisher mit einem Riegel, der anscheinend nur von der Gangseite betätigt werden kann, verschlossen ist.      
Wed, Jun 18th 2025 02:18

[Soldat Eicken] Nach dem erfolglosen Versuch die Türe mit dem gefundenen Schlüssel aufzusperren, folgt sie Sigrun zurück in das Labyrinth der Geheimgänge. Als sie auf das Skelett stoßen, fällt Eicken auf, daß der Dolch im Brustkasten des Skeletts zwar angelaufen ist, aber nicht von Rost zerfressen. So nimmt sie ihn kurzerhand und steckt ihn sich vorsichtig in den Gürtel.  
Wed, Jun 18th 2025 03:06

“So langsam haben wir einen Grund mehr, uns zu beeilen, werte Eicken,” meint Sigrun, während sie die letzte Fackel ansteckt. “Wenn wir uns schon bei Licht in diesen Gängen so schlecht zurechtfinden, wie sollen wir erst hinausfinden, wenn wir im Dunkeln tappen?”   Sie kommentiert den Dolch des Skelettes, oder besser gesagt, wohl den Dolch seines Mörders, nicht. Stattdessen schiebt sie kurzerhand den Riegel zurück.   “Darf ich dich bitten, vorerst hier zu bleiben?” fragt sie Eicken, bevor sie eintritt. “Wenn wir beide gleichzeitig den Raum betreten, und jemand schließt die Tür von außen, so sind wir wohl oder übel darin gefangen, sofern es keinen zweiten Ausgang gibt.”   Dann, sofern Eicken nichts einzuwenden hat, betritt sie den nächsten Raum in diesem Labyrinth.
Thu, Jun 19th 2025 08:35

[Verwaltung] So bleibt Eicken mit gezogener Klinge im Gang und Sigrun betritt den Raum. Schon auf den ersten Blick ist es Sigrun klar, daß diesen Raum seit einer Ewigkeit niemand mehr betreten hat. Fingerdick liegt Staub und Moder auf dem Boden. Plötzlich nimmt Sigrun zu ihrer Rechten aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr.  
Fri, Jun 20th 2025 12:46

Das Zurückspringen und das Blankziehen gehen in eine einzige Bewegung über. Und so steht sie auch einen Augenblick in der Grundhaltung für einen Schwertkampf. Nun hat Sigrun in den vergangenen Tagen oft den Nahkampf ohne Waffen trainiert, und Eicken hat dies wohl auch mitbekommen. Sie hat jedoch noch nie gesehen, wie Sigrun mit einem Schwert umgeht, und es wird Eicken wohl bewusst werden, dass dies wieder die komplette Wundertüte zu sein scheint.   “Wer ist da?” fragt sie also ins Halbdunkle hinein. Eicken zu rufen scheint ihr aber im Traum nicht einzufallen.
Fri, Jun 20th 2025 07:44   Edited on Fri, Jun 20th 2025 07:44

[Verwaltung] Eicken braucht sie auch nicht zu rufen, den schon bei dem ersten Wort, daß Sigrun laut ausspricht, macht sie zwei Schritte vor, die ihr sowohl erlauben in den Raum zu sehen und notfalls einzugreifen, als auch befehlsgemäß die Türe zu blockieren. Sigrun nimmt ein mattes Glitzern und eine weitere Bewegung im Zwielicht wahr, das wie der Lichtreflex auf einer Klinge aussieht. Als sie die Fackel höher hält, sieht sie undeutlich eine Gestalt ihr gegenüber an der Wand stehen, die eine Klinge in der Rechten hält. Adrenalin läßt ihren Herzschlag schnell und ihren Mund trocken werden. So konzentriert ist sie darauf, einem Angriff zu begegnen, daß ihr erst nach zwei, drei Atemzügen auffällt, daß die Gestalt in der Linken wie sie eine Fackel hält und Uniform trägt."
Sat, Jun 21st 2025 06:06

Sigrun denkt nicht daran, einen Angriff zu wagen, und ihre bisherigen Erfahrungen bei der Wache sind wohl auch ein gutes Indiz dafür, dass die Entscheidung nicht die dümmste sein wird. Krampfhaft versuchen ihre Augen das Dunkel zu durchdringen, gegen die die Fackeln kaum ankommen. Und so dauert es eine Weile, bis sie diese Uniform erkennt. Sigrun lässt ihre Waffe nicht sinken. Dieses Mal will sie alles richtig machen, auf der Hut sein, Entscheidungen treffen, die Leben bedeuten, ohne dass Eicken eingreifen muss. Sie macht einen Schritt nach hinten, steht nun mit dem Rücken unmittelbar an der gegenüberliegenden Wand.   “Steck deine Waffe weg und komm näher, dass wir dich sehen können,” fordert sie die Gestalt auf. “Wer bist du, und was machst du hier?”
Sun, Jun 22nd 2025 08:46

[Verwaltung] Als Sigrun zurückweicht, weicht auch die nur undeutlich erkennbare Gestalt zurück, ohne ein Wort zu sagen. Wie sie steht die Gestalt mit der Fackel in der Linken kampfbereit da, doch da schießt Sigrun ein Gedanke durch den Kopf. Wie kann jemand, der mit dem Rücken an der Wand steht, zurückweichen und langsam verdichtet sich ein Verdacht. Sigrun macht ein paar Schritte auf die Gestalt zu, die ihrerseits auf sie zugeht. Als sie nahe genug heran ist, bemerkt sie, daß auch die Gestalt die Uniform der Wachkompanie trägt und dann erkennt sie ihr eigenes Gesicht. Sie ist jetzt nahe genug, um den großen Metallspiegel zu erkennen, der, bedeckt von Staub und Moder, nur eine verschwommene und schwache Reflexion zeigt.  
Mon, Jun 23rd 2025 07:21

Wieder hört Eicken einen Schwall nordischer Worte. Dann geht Sigrun weit entspannter nach vorne, verschwindet so aus Eickens Blickfeld. Eine kleine Weile lang kann Eicken nur mehr in das Dunkel starren, dann hört sie wieder Sigruns Stimme, die ziemlich missmutig sagt: “Werte Eicken, deine ehrenwerte Zugführerin hätte nun wohl beinahe vor ihrem eigenen Spiegelbild Reißaus genommen. Nun, wenn du auch dies der Kornett erzählst, wo werde ich wohl in den Genuss eines Straftrainings kommen, dass mir Hören und Sehen vergeht.”   Und, nach einer Pause, fügt sie hinzu: “Ich finde es aber eigenartig, dass in diesem vermoderten Loch ein Spiegel noch die Klarheit besitzt, einen dermaßen in die Irre zu führen!”   Sigrun taucht wieder auf und sieht zu Eicken.   “Ich setze nun meinen Weg fort,” meint sie. “Wenn ich den Raum durchschritten habe, werde ich dich rufen.”   Und sie macht das nun wohl auch.
Mon, Jun 23rd 2025 07:47   Edited on Mon, Jun 23rd 2025 07:47

[Soldat Eicken] "Ach was! Woher solltest du wissen, daß es ein Spiegel gewesen ist?": sagt Eicken. "Du hast dich völlig richtig verhalten. Zuerst die Lage peilen, nicht einfach drauflos stürmen. Ich hätte es auch nicht anders gemacht. Außerdem muß man der Kornett ja nicht alles auf die Nase binden." Sigrun kann sich das breite Grinsen des Rotschopfs bei diesen Worten sehr gut ausmalen. "Gut, ich halte meine staubige Stellung in der Zwischenzeit.": gibt Eicken zurück.    
Mon, Jun 23rd 2025 07:48

[Verwaltung] Als Sigrun mit der Fackel in dem Raum herumgeht, bemerkt sie die exquisiten Deckenfresken und Stuckarbeiten. Gegenüber dem Spiegel vermodert ein Haufen Holz und Stoff der noch als die Überreste eines Prunkbettes zu erkennen ist. Die Reste der Türe hängen nur mehr an einer Angel und geben den Weg in einen Korridor frei, der sich beidseitig in der Dunkelheit verliert. Der Boden mit einer dicken Schicht Staub und Schmutz bedeckt, in der sich ihre Fußstapfen deutlich abzeichnen. Den Raum und den Korridor, soweit sie es ausmachen kann, hat wohl seit einer halben Ewigkeit niemand mehr betreten.  
Tue, Jun 24th 2025 02:03

Sigrun kümmert sich wenig darum, was hier einmal gewesen sein mag. Freilich, das, was sie entdeckt, mag ein Indiz dafür sein, dass sie sich dem Herz der Festung nähern, aber zu mehr ist es nicht nütze. Wobei auch ihre Position nur rein informativer Natur ist. Das einzige, was die beiden Frauen schließlich umtreibt, ist die Frage, wie sie aus diesen Fluren, Räumen und Verließen wieder herauskommen. Sigrun sieht links und rechts den Flur hinunter. Sie kann nicht erkennen, wo die Flure enden. Sie sind auch inzwischen viel zu lange herumgeirrt, um noch irgendeine Ahnung zu haben, ob sie nach links oder nach rechts gehen sollten. Sie dreht wieder um und geht zu Eicken.   “Werte Eicken,” sagt sie leise, “ich befürchte, wir müssten uns nun viel zu weit voneinander entfernen, als dass deine Wache an dieser Tür noch irgendwie vorteilhaft wäre. Ich fürchte, wir müssen das Risiko eingehen, dass diese Tür ins Schloss fällt, ein Risiko, das jedoch relativer Natur ist. Schließlich haben wir auf der anderen Seite dieser Tür keinen Ausgang gefunden. Wir sollten also unsere Erkundungen auch weiterhin zu zweit durchführen.”   Sie antwortet nun nicht auf eine Antwort der Rothaarigen sondern geht einfach vor. Und an der Abzweigung geht sie einfach nach links. Nicht, dass sie einen Grund dafür gehabt hätte. Sie macht es einfach.
Wed, Jun 25th 2025 01:58

[Soldat Eicken] "Ich komme gleich.": antwortet Eicken und läßt die Türe nicht zufallen, sondern lehnt sie sehr vorsichtig an, so daß der Riegel nicht einschnappen kann. Mit ein paar Schritten ist sie bei dem Gerümpelhaufen, der einmal ein Bett gewesen sein mag und zieht ein Stück Holz heraus, das noch nicht ganz von Moder zerfressen ist und schiebt es anschließend in den Spalt zwischen Mauer und der Türe. "Das sollte halten.": sagt sie, wischt sich ihre Hand an der Hose ab und folgt Sigrun hinaus auf den Korridor.  
Suche Carnale VIII | 2d6
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Wed, Jun 25th 2025 02:09

[Verwaltung] Auch der Boden im Korridor ist dick mit Moder bedeckt und weißt keine Spuren der Benutzung auf. Einige Türen münden in den Korridor. Die meisten davon stehen offen und geben den Blick frei auf Räume die kleiner sind, als der aus dem sie gekommen sind. In den Räumen, in die Sigrun hineinleuchtet, erkennt sie Reste von Möbeln. Es ist völlig still, bis auf das Knistern der Fackeln und dem gedämpften Widerhall ihrer Schritte. Der Korridor endet an einem nach oben führenden Treppenaufgang. Die Stufen sind aus Marmor gefertigt und der gewölbte Aufgang, der zu einer massiven Doppeltüre führt, mit Stuck verziert. Die Türe ist mit zwei massiven, rostigen Riegeln verschlossen. Es kostet die Beiden einige Mühe, die Riegel freizubekommen, doch dann schwingt einer der Torflügel nach innen und gibt den Blick frei auf eine Art Vor- oder Wachraum, indem neben den Trümmern von Einrichtungsgegenständen auch zwei Skelette auf dem Boden liegen. Beide stecken noch in Uniformresten und rostzerfressenen Rüstungsteilen. Die äußere Türe wurde mit Gewalt aufgebrochen und in einer Ecke über Holzresten, die einmal Stühle gewesen sein konnten, ist eine Reiche von Haken angebracht. Fast außerhalb des Lichtkreises der Fackel von Sigrun ist aber nicht zu erkennen, ob irgendetwas an diesen Haken hängt. Auch hier gibt es keine frischen Spuren.      
Wed, Jun 25th 2025 03:11

[Rettungsgrabung - Oberfläche] Im Licht von Laternen graben die Soldaten immer noch fieberhaft weiter in die Tiefe. Doch als nun schon zum zweiten Mal nachrutschendes Erdreich die Grabenden teilweise verschüttet, gibt der Zugsführer schweren Herzens den Befehl, die Arbeit einzustellen. Ohne Abstützungen ist die Gefahr für die Grabenden einfach zu groß. "Hat keinen Sinn mehr! Kommt raus da." Da mischt sich die sonst so stille Soldatin Karis ein. Sie schildert nochmals die Situation zum Zeitpunkt des Erdbebens. "Wenn ich und Endarek am Ende Glück gehabt haben, vielleicht haben die an der Spitze auch Glück gehabt, sind nicht verschüttet worden. Ich habe noch mitbekommen, daß der Gang zu einer weiteren Treppe geführt hat. Wir können die Kameraden doch nicht einfach abschreiben.": sagt sie eindringlich und bewegt den Zugsführer, dem selbst nicht wohl dabei ist, die Arbeiten abzubrechen, zumindest dazu, an der Oberfläche über dem Gang nach einer Stelle zu suchen, bei der man vielleicht nach unten gelangen könnte.      
Wed, Jun 25th 2025 10:55

Das Feuer nagt unaufhörlich an der Fackel. Die Gefahr, dass diese Fackel erlischt, ist noch nicht akut, aber es ist eim Endeffekt eine Frage der Zeit, dass die beiden Soldatinnen fürchten müssen, im Dunkeln zu stehen. Sigrun kann sich also nicht leisten, einen Haken ununtersucht zu lassen, vielleicht eine neue Fackel zu finden, die sich entzünden lässt. Gleichzeitig ist aber in zunehmendem Maße auch Eile geboten, denn im Endeffekt könnte jede Sekunde wertvoll sein - in Bezug auf die vor sich dahinbrennenden Fackel ebenso wie auf den vor sich dahinsterbenden Kameraden. Und immer mehr ist zu bemerken, wie sehr Sigrun dieser Umstand bewusst wird. Sie eilt nun geradezu durch die vermoderten Gänge, leuchtet wohl die Haken an, eilt aber doch weiter. Sie dursucht wohl eilig die Räume, aber die Zielstrebigkeit scheint immer größer zu werden. Sei berät sich immer weniger mit Eicken, drängt einfach nur vorwärts, in der Hoffnung, irgendwann doch wieder Tageslicht zu erkennen.
Sat, Jun 28th 2025 01:30

[Soldat Eicken] Eicken bleibt ein wenig länger vor den Haken stehen und nimmt dann einen verrosteten Ring, an dem drei Schlüssel hängen vom letzten Haken und folgt Sigrun. Kurz danach ist ihre Fackel so weit heruntergebrannt, daß sie den Stummel austritt, doch ihre Reservefackel entzündet sie nicht. Solange sie zusammen bleiben, kann Eicken die Fackel aufsparen. Die Räume, in die Sigrun einen Blick wirft, sind deutlich luxuriöser ausgestattet, als die bisherigen. Zwei Türen lassen sich nicht öffnen, doch Sigrun läßt sich davon nicht aufhalten und Eicken folgt ihr in kleinem Abstand.  
Suche Carnale IX | 2d6
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Sat, Jun 28th 2025 01:35

[Verwaltung] Schon ist das Ende des Korridors, eine große zweiflügelige Türe sichtbar, da nimmt Sigrun aus dem Raum zu ihrer Linken, dessen Türe verschlossen ist, ein Geräusch war und bleibt stehen. Sie hat sich nicht geirrt, wieder hört sie dieses leise Geräusch.  
Sun, Jun 29th 2025 01:30

Es ist eine Mischung zwischen Anerkennung, Dankbarkeit und auch einem gewissen Quantum Beschämtheit, mit der Sigrun Eicken ansieht, als sie den Schlüsselbund vom Haken nimmt, den sie in der Eile glatt übersehen hätte. Wieder bewahrheitet sich also der Umstand, dass Eicken ihre eigenen Unzulänglichkeiten perfekt auszugleichen imstande ist. Sie hält sich jedoch nicht länger damit auf, sondern eilt weiter, bis sie an der großen Flügeltüre ankommt. Schon will sie sie aufstoßen, da hält sie inne. Sie sieht Eicken an, legt einen Zeigefinger auf ihren Mund, hebt ihn dann in die Höhe und zeigt schließlich auf die Tür. Leise nähert sie sich derselben, legt ihr Ohr an die Tür und lauscht. Was ist das für ein Geräusch? Bedeutet es Gefahr? Oder haben sie einen lebenden Gefangenen aufgespürt?
Sat, Jul 5th 2025 04:31

[Rettungsgrabung Oberfläche] Nach ein paar Minuten kehren die beiden Soldaten zurück. „Es sieht so aus als ob die Kameradin recht hat.“: meldet einer von ihnen dem Zugsführer. „Auf vielleicht zehn, fünfzehn Metern kann man deutlich erkennen, daß der Gang darunter eingestürzt ist, leider ohne ein weiteres Loch. Aber dann ist nichts mehr zu sehen. Kann natürlich sein, daß der Gang dort zu Ende ist, aber wenn ein weiterer Treppenabgang in die Tiefe ging, gibt es eine gute Chance, daß dort unten nichts eingestürzt ist.“ Nachdenklich brummt der Zugsführer. „Kann sein, aber um dort hinunter zu graben, brauchen wir Abstützungen, Leitern und vor allem mehr Leute. Packt zusammen, wir machen Meldung und dann sehen wir weiter.“ Doch da sagt die sonst so stille Karis energisch. „Zugsführer! Die graben doch keinen Gang zum Spaß! Der muß irgendwohin führen und genau in der Richtung gehts zum Carnale. Ihr kennt doch alle die Geschichten über den Fuchsbau. Wenn die Kameraden da unten sind und noch leben, dann sitzen die sicher nicht da und warten, ob wir sie ausgraben. Vor allem Eicken nicht! Wenn wir an diesem Ende nicht hineinkönnen, vielleicht am Anderen. Zugsführer, ich schlage vor, daß wir uns zum Carnale aufmachen und nachsehen. Was kann schon sein, außer das wir umsonst hingelaufen sind? Aber wenn die Kameraden irgendwo dort unten sind, dann besteht die Chance, daß sie uns brauchen!"    
Sat, Jul 5th 2025 04:38

[Verwaltung] Die Geräusche die Sigrun durch die Türe hören kann, sind an und für sich kaum bedrohlich, wenn man von der Umgebung absieht. Es ist eine Art Schleifen, so als ob etwas über den Boden gezogen werden würde, dann wieder Stille, die von einem Laut unterbrochen wird, der an unterdrücktes Stöhnen erinnert.  
Sun, Jul 6th 2025 08:12

Eine ganze Zeit lang steht Sigrun reichlich unschlüssig vor der Tür. Immer wieder geht ihr Blick zur Eicken, mustert ihre Kameradin mit dem blutverschmierten Gesicht, dem Verband um den Kopf, dem Arm in der Schlinge. Schließlich geht sie zurück Soldatin.   “Wir sollten kein Risiko eingehen,” flüstert sie. “Wir würden mit einem Mann wohl fertig werden, allerdings könnte dieser andere alarmieren. Lass uns besser weitergehen und so lange wie möglich unentdeckt bleiben!”   Sie geht nun also weiter zu der großen Tür am Ende des Korridors.
Wird in Fingerspitzengefühl IV fortgesetzt https://www.worldanvil.com/w/pelorn-gregorian/thread/598e852d-d145-4762-9437-a4bc681d510b/view

Mon, Jul 7th 2025 06:13