BUILD YOUR OWN WORLD Like what you see? Become the Master of your own Universe!

Der hautflügelige Helmstachler

Hautflügeliger Helmstachler by Gregorian
Seit einigen Jahren ist das Gerücht nicht verstummt, daß in den Randgebieten der verseuchten Zone ein seltsames, fliegendes Wesen mit Fledermausschwingen und einem langen, dünnen Schwanz aufgetaucht sei. Bis jetzt wurde dieses Gerücht als Legende oder von den Anomalien der verseuchten Zone verursachte Einbildung abgetan. Doch eine der Erkundungsmissionen, die von Haus Thornhoff in die Ausläufer der verseuchten Zone entsandt wurden, konnte nicht nur die Existenz des geheimnisvollen Tieres bestätigen, sondern auch zwei Exemplare erbeuten.

Dabei zeigte sich schon beim ersten Fang, daß dieses relativ kleine, vogelartige Wesen bei Weitem nicht so harmlos ist, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Der lange, spitz auslaufende Schwanz des Tieres stellte sich als Giftstachel heraus, dessen starkes Gift Lähmungserscheinungen und in weiterer Folge schwere Nekrosen um den Einstich verursachte.

Beide Exemplare wurden in einer, seit der Versiegelung dem Verfall preisgegebenen, ehemaligen Festung der Reichsarmee beobachtet und schließlich gefangen. Wenig ist über dieses Lebewesen bekannt, außer daß es ein tagaktiver Räuber ist und neben Kleintieren und Vögeln, die es mit seinem Gift lähmt, auch Aas nicht verschmäht. Ihre Lebensweise scheint der des roten Klippfalken zu ähneln, der vorzugsweise an Felsklippen oder hohen Gebäuden nistet.

Das erste Exemplar wurde durch die unwillkürliche Reaktion des Gestochenen so verletzt, daß es kurz danach verendete und später von Gelehrten des Hauses untersucht wurde. Das zweite Exemplar überlebte zwar den Transport, verendete jedoch kurz danach und wurde präpariert. Das Tier erhielt als neuentdeckte Art auf Vorschlag des Heilers und Naturkundlers Nebert Altenfelts wegen der helmartigen Schuppenkrone den bildhaften Namen „Hautflügeliger Helmstachler“.

Über Herkunft oder Abstammung gibt es gegensätzliche Meinungen. Altenfelt ist der Ansicht, daß das Lebewesen von einer heimischen Raubvogelart abstammt, die sich durch den Einfluß der vom Rißkrieg verursachten Anomalien bis zum heutigen Erscheinungsbild verändert hat. Ein anderer Gelehrter geht jedoch davon aus, daß der hautflügelige Helmstachler wie der Rißwolf durch die Öffnung des Rißes nach Meras eingedrungen ist. Für beide Auffassungen gibt es schlüssige Argumente, doch eine endgültige Klärung dieser Frage ist zweifelhaft.

Beitrag für die "Unofficial Chimera Challenge"
Bericht über die Examinierung einer unbekannten Art

  Aussehen: Vogelartig, Größe zwischen 28 und 24 cm, ca. die Hälfte der Körperlänge entfällt auf den nackten Schwanz. Auffallende helmartige Schuppenkrone und unbefiederte fledermausähnliche Flügel. Befiederung ist an der Rückenseite dunkelbraun und bauchseitig beige gefärbt. Der Kopf des Tieres ähnelt bis auf die Schuppenkrone und die Hautlappen hinter den Augen stark einheimischen Raubvögeln, wie dem Klippfalken oder dem Graukopfadler. Auch die gut ausgebildeten Krallen erinnern an heimische Greifvögel.

  Körperaufbau: Die Organe und der Aufbau des Körpers sind bis auf den Giftapparat in der schwanzartigen Verlängerung des Rückgrats die eines Vogels. Auch die Ausscheidungsorgane und die Geschlechtsteile sind eindeutig vogelartig. Die unbefiederten Flügel ähneln stark denen einheimischer Fledermäuse. Der Stachel des Tieres ist mit einer kräftigen Muskulatur versehen, die es dem Tier ermöglicht, Haut und Federkleid von Beutetieren zu durchdringen. An der Unterseite des in einer hornigen Spitze auslaufenden Schwanzes sitzt eine schlauchartige Giftdrüse, die durch Kontraktion der Schwanzmuskel das Gift freisetzt, das die Beute lähmt.

  Lebensweise, so weit bekannt: tagaktiver Räuber, nährt sich aber auch von Aas.

  Namensvorschlag: Hautflügeliger Helmstachler

  Conclusio: Es gibt keinerlei Hinweise darauf, daß diese Tierart vor der Öffnung des Rißes in Meras heimisch gewesen ist. Es handelt sich demnach mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um eine neue Art. Doch die vielfältigen Ähnlichkeiten mit heimischen Greifvögeln weisen nach der Meinung des Verfassers auf die Entstehung durch den verderblichen Einfluß der Anomalien auf eine heimischen Raubvogelart hin.

  Nelbert Altenfelt, Heiler und Zuchtmeister der Thronhoff'schen Güter

Kommentare

Please Login in order to comment!