Kendrics'Eve

Kendrics Eve ist ein Fest, das in der Theokratie Keltrosland jedes Jahr am 15. Gwynnor gefeiert wird.   Dabei besuchen die Familien zuerst die Messe, die von einem Priester des Ordens des Tellanim geleitet wird. In der Messe wird die Geschichte des Heiligen Sir Sirel Kendric erzählt und dabei hervorgehoben, dass er ein großzügiger Geber von Geschenken war, der den Gläubigen des Tellanim in der Stunde der Not zu Hilfe eilte, um eine Armee von Verrätern zu vertreiben.   Danach kehren die Familien nach Hause zurück, wo es ein gutes Mahl gibt und kleine selbst gemachte Geschenke unter den Feiernden verteilt werden.   Es gilt als maßlos, einer Person mehr als ein Geschenk zu überreichen, und als geizig, nicht allen anwesenden Personen ein Geschenk zu machen und maßlose oder geizige Personen werden des Nachts von Sir Kendric geholt und in einen Schwarzen Sack gesteckt.   Zudem gilt es als besonderer Beweis der Zuneigung, wenn man anschließend das Haus einer Person besucht, die einem am Herzen liegt, um ihr noch ein Geschenk zu überbringen.   Man kann sich vorstellen, dass viele junge Paare sich an diesem Abend auf der Straße begegnen.   Den Menschen geht es heute vor allem um den Brauch der Geschenke. Dem Orden geht es darum, das Volk zufrieden zu wissen, ohne dass es um die wahren Wurzeln des Festes weiß.

Sirel Kendric war ursprünglich ein Anhänger der Lam‘oreth und der Königinnenfamilie treu ergeben.   Laut der unter den exilierten Königinnen-Wächter noch heute erzählten Legende hatte er, ehe der Hohe Verrat geschah, sein Leben geopfert, um eine einfallende Armee der Alben aufzuhalten, als er gerade mit einigen Kindern in der Wildnis unterwegs war.   Während die Kinder zur nächsten Siedlung rannten, stellte er sich den Angreifern mitten in einem Sturm, der gerade über die Insel fegte. Die Kinder konnten zwar Verstärkung rufen, doch für Sirel Kendric kam jede Hilfe zu spät.   Das Dorf feierte daraufhin jedes Jahr zur Erinnerung an diesen mutigen Mann ein kleines Gedenkfest und dankte der Windgöttin für ihn. Bald übernahmen auch andere Gemeinden in der Nähe dieses Fest, da auch sie durch den Mann gerettet worden waren.   Mit dem das der hohe Verrat stattfand, der Keltrosbruch geschah und der Krieg zwischen dem Königinnenhaus und dem verräterischen Tellanim-Orden ausbrach, geriet der Hintergrund des Festes in Vergessenheit, auch wenn sich die Bewohner der Inseln noch an das Fest erinnerten.   Die Vertreter des Ordens wurden einfallsreich und erfanden ihre eigene Geschichte um Kendric. Sie gingen sogar so weit, ihn postmortem zum Ordensritter zu ernennen, was es zur Zeit der Geschehnisse noch gar nicht gab.   Mit der Niederlage der letzten Königin und der Flucht ihrer letzten Anhänger von den Inseln geriet auch auf der kleineren Insel die Bedeutung des ursprünglichen Festes endgültig in Vergessenheit.