Drasillan - Die letzte Wurzel
Die letzte Zuflucht vor der Finsternis
87 Jahre nach der Invasion der Finsternis
Ich fragte mich stets wie die Welt wohl vor meiner Geburt aussah.
Mein Großvater erzählte mir von einer hellen Welt in der jeder nach Lust und Laune in jegliche Himmelsrichtungen wandern konnte. Sie wanderten wochenlang, sahen Monumente wundersamer Art, viele tausende Leute mit achso vielen Sprachen, Kulturen und Äußerlichkeiten. So viele Orte, dass das Leben zu kurz wäre um alle zu entdecken...und trotz dieser offenen großen Welt fragte ich mich eines immer wieder. All diese Wesen mit ihren enormen Landmassen, diese Fläche die allen ein gesundes und sicheres Leben bieten können, führten trotzdessen gewaltige Kriege zwischen sich aus. Ich hörte es sollen Millionen gestorben seien...Ich vermag es nicht einmal mir vorzustellen wie ein Friedhof dieser Dimension aussehen sollte...wohl größer als jede Großstadt die ich kenne.
Doch diese ganzen Konflikte fanden eines Tages ein abruptes Ende, welches die Welt meiner Vorfahren komplett veränderte. Eine unbekannte Nation begann ihre Invasion über diese Königreiche und Tag für Tag eroberten sie immer mehr von dem Land um welches sich diese Völker zuvor jahrzente lang bekriegten. All diese Orte waren in kürzester Zeit verschlungen, viele bezeichneten den Augenblick ihres Heimatverlust als Atemzug der Dunkelheit, denn nicht mehr Zeit war von Nöten und schon waren einige umhüllt in Finsternis. Diese fremde Macht stellte das Böse und die Selbstsüchtigkeit in einer noch nie dagewsenen Tiefe dar. Es stoppte nicht nach ein paar Ländereien...es nahm sich immer mehr und mehr, Land für Land, Volk für Volk, ganze Nationen. Wenn es könnte hätte es sich den gesamten Planeten unter den Nagel gerissen und hätten es womöglich auch geschafft wenn nicht ein spezielles Ritual unserer Vorfahren diesem Plan in die Quere gekommen wäre. Bevor das letzte Fleckchen des Kontinents in dieser finsteren Welle untergegangen wäre opferten sich die Gründer unseres Landes um einen einzelnen Baum magische Kräfte zu verleihen. Dieser schoß in gewaltige Höhe hoch in die Wolken hinaus und stieß eine magische Barriere um sich herum aus. Dieser konsumierte jegliche Kreatur, Magie und Infektion bei der Ausbreitung und entsprechendem Kontakt mit der Barriere und versiegelte dieses fremdartige Etwas ins eigene Innere des Baumes, Die Finsterherz-Esche. Nach einiger Zeit erfüllte Stille das Land und sie erkannten die Invasion sei gestoppt, aber auch sie seien gefangen. Somit entstand ihre neue Heimat mit vielerlei Namen, die Elfen nannten es Val'enor - das Licht der letzten Esche, Zwerge nannten es Khar'nul - die Wurzelfestung des Lichts und wir Menschen nannten es einfach Lichtheim - der lebende Schutzwall. Dieses Land ist seitdem unsere letzte Bastion gegenüber den Mächten außerhalb der Barriere die tagtäglich versuchen unserer Welt Schaden zuzuführen, wir nannten diese Invasoren einfach die Finsternis.
In Ausübung meiner Pflicht als Kompanieführer bin ich schon vielen korrumpierten und in Finsternis gehüllten Kreaturen begegnet. Ich hab schon oft versucht mit diesen Leuten Kontakt aufzunehmen, ihren eigenes Gewissen anszusprechen aber alles was als Antwort kam war das unaufhaltsame Verlangen alles abzuschlachten was nicht zu ihrer Nation der Finsternis gehört. Trotzdessen würd ich gern die Lande aus den Erzählungen meines Großvaters mit meinen eigenen Augen sehen. Ich will mich nicht von dieser magischen Barriere zurückhalten lassen, die uns wie in einem Käfig... am Leben hält.
Eines Tages werde ich die Welt der Vergangenen Sonne kennenlernen.
Albrecht Steinherz: Kompanieführer des Aufklärungsbattalions der Kluftfestung am Kuppelriss