Nach meiner Rückkehr nach Berlin muss ich feststellen dass vieles das wir uns aufgebaut haben in Trümmern liegt.
Die Unterstadt gesprengt, und mein Zimmer verloren. Der Rat enthauptet. Mitte und die meisten Clus and den Yachtclub veroren. Berlin Süd führungslos. Bia gefangen. Andreas verschollen.
Wenigstens sind Martin und Hanna noch da. Wobei wohl auch bei Hanna Dinge vorgefallen sind, sie verhält sich anders. Martin ist wie immer ein Hüter vieler Geheimnisse, aber wenigstens kennt er den Nutzen von Informationen wenn man Teile davon Preis gibt.
Das Treffen im Volksbad war erquickend. Wer hätte gedacht dass die Auwahl an Gefäßen hier so gut ist. Tuli die sich dem Klüngel anschliessen möchte ist mir noch etwas suspekt, sie fremdelt aber das ist bei unserer Art ja Teil der Überlebsstrategie. Sicherlich hat Hanna sich auch nicht mit Kommentaren über mich zurückgehalten.
Der Saunabereich ist für uns wie geschaffen, schummriges Licht, wenige Leute man hat seine Ruhe.
Martins Wahl in Bekleidungsfragen zeigt wieder einen gewissen Hauch von Extravanz, die er aber mit einer Souveränität zur Schau stellt wie man es nur kann wenn man schon lange tot ist.
Um so mehr beunruhigt es mich wenn er mich zu etwas drängt. Ein sicheres Zeichen etwas ist im argen.
Über Tuli finde ich nicht viel heraus, aber was mein Klüngel preisgibt verheisst nichts gutes. Die Kleine ist wohl obdachlos, zumindest kann sie sich nicht mal ein Handtuch organisieren. Ich dache Hanna ist das einzige Findelkind um das man sich kümmern muss.
Unsereins sollte nicht auf der Straße leben wie Hunde. Naja vielleicht die Gangrel, aber die wollens ja so.
Als man den Laden zusperrt lassen wir die Mädels hier in den Schatten zurück und vertreiben uns die Zeit im Velvet die Straße rauf.
Im Velvet sind Zeit und Geld gut investiert. Ein aufschlussreiches Gespräch mit Martin bringt mich einigermassen ins Bilde.
Ich habe Martin gegenüber erwänht dass ein Machtvakuum schlecht ist, und es schnell gefüllt werden muss. Ich würde die Aufgabe des Barons schon übernehmen, da brauche ich aber Hilfe und Rückhalt, nicht nur von meinem Klüngel. Er schlägt vor sich mit Lucretia und Vogt zu treffen.
Wenn da nicht an einem Tisch drüben ein paar Affen die Bedienung belästigen. Anscheinend ein paar Araber von einem der lokalen Clas. Unangenemes Gesocks.
Ich gehe rüber und signalisiere ihm charmant er möge doch gehen und erst wiederkommen wenn der "König von Berlin" einigermassen Benehmen gelernt hat.
Aufgeblasene Affen, aber sie neigen zu Rudelbildung und sind nachtragend. Die sollten wir im Auge behalten.
Martin meinte die hätten Zarinas Leute im Waffenhandel verdrängt.
Die sind doch tatsächlich nach einer Weile zu acht zurückgekommen. Wenn man sich drei gegen einen einscheißt kommt man mit mehr Leuten. Welch royales Gebahren.
Zurück in der Saune quaken wir noch etwas, Ich kann über Tuli nicht all zu viel rausfinden, aber ich höre öfter den Namen Magnus fallen. Hoffentlich nicht wieder was von der Straße. Wenn es Hanne vor die Haustüre gelegt wurde rechne ich mit dem Schlimmsten. Aber sie meinen wir würden uns gut verstehen. Das lässt auf ein gewisses Mindestmaß an Benehmen schliessen. Er scheint Hanna mit dem Wolf geholfen zu haben. Das zumindest kann man ihm anrechnen.
Wir statten Zarina einen Besuch ab und reden über die letzte Zeit wie es ihr und den Razorblades geht. Und dass ich Bekanntschaft mit Arafat abu Chaker gemacht habe. Zarina vertreibt sich die Zeit damit mit dem Yachtclub zu stänkern und präsenz zu zeigen.
Sie würde mich unterstützen aber ich soll mich erst mal beweisen. Wir brauchen in Neu-Kölln einen Club in dem man jagen kann. Der muss aber gut von uns abgeschirmt sein, sicherlich sind Clums noch immer unter strenger beobachtung.
Wir fahren nach Potsdamm und besuchen Lukrezia. Sie empfängt uns freundlich und ist meiner Idee nicht abgeneigt. Steglitz-Zehlendorf will sie aber behalten. Sie arbeitet an einer Anarchenregierung die Stabilität bringen soll und sucht ein Pendant zu einem Sheriff. Sie hat Ideen ein altes Prizip des Rittertums wieder aufleben zu lassen. Im falle einer Baronie unter mir wird mein Klüngel als Eingreiftruppe ja wegfallen. Da werden wir uns ncoh was überlegen müssen.
Ich bin dann zwar die "Stoßstange" wie sie süffisant angemerkt hat. Aber zumindest hab ich dann halbweg den Rücken frei. Alles in allem eine recht interessante Nacht gewesen. Ich habe wieder einmal das Gefühl mit mehr Problemen als Lösungen auf den nächsten Sonnenuntergang zu zu steuern. Aber das ist nunmal Normalität in Berlin.
Vogt muss ich noch sprechen, aber das ist eine Aufgabe für eine andere Nacht.