Tagebucheintrag Nr.85

Wie schon gesagt waren wir morgens beim Wirt, der uns dann direkt an die Schmiedegesellin weitergeleitet hat. Heißt anscheinend nur "der Heiße Amboss" weil hier gekocht wird, die Schmiede dahinter ist "der Kalte Amboss". Da war Eliandyl sehr erleichtert, hat sich ganz schön darüber aufgeregt. Isadora, die Schmiedegesellin, war von der Idee mit dem Pferderennen und der damit verbundenen Kundschaft sehr angetan und wollte direkt mitkommen, um die Schulzin umzustimmen.
 
Naja, danach haben wir uns halt auf den Weg in die Stadtmitte zur Schulzin hier gemacht, um mal näheres über das Pferderennen herauszufinden und wieso es eigentlich nicht stattfindet.
 
Dann kommt aber während unserem Gespräch, so ein älterer Typ ins Haus reingeplatzt und faselt ganz aufgebracht und etwas von einem Drachen (gibt es zwar immer wieder Geschichten darüber im Norden, aber gesehen habe ich noch nie einen) , der ihre Holzfällersiedlung nachts niedergebrannt hat und er der einzige sei, der davongekommen ist.
Golda, die Schulzin, war sichtlich mitgenommen und hat Eliandyl und mich gebeten in der Taverne zu warten für eine nähere Besprechung und wer alles mitkommen soll, da ja Drachen laut Geschichten schon sehr stark sind.
 
In der Taverne ist es sehr voll für die Tageszeit, wahrscheinlich hat das restliche Dorf auch davon Wind bekommen.
Auf jeden Fall haben sich ein Telmar, namens Bujir, die Dorfheilerin Lyssa auf Wunsch von Golda und noch 5 weitere Leute, Isadora inklusive gemeldet, dort mal nach dem Rechten zu sehen.
 
Paar Stunden später kommen wir da an, zwei Häuser sind komplett abgebrannt, die restlichen stehen noch. Einige verbrannte Leichen liegen auf dem Marktplatz rum. Wir wurden relativ plötzlich von einer Horde Ghulen überrascht, die wohl den Geruch der Leichen bemerkt haben, schließlich liegen die ja schon eine Nacht über da. Der Kampf geht leider gar nicht gut aus, Isadora und ein weiterer werden tödlich verwundet und Eliandyl verliert seinen linken Arm. Das ist schon echt mies, aber immerhin hat er seinen rechten Arm noch, den er zum schmieden braucht. Ich bedauere ihn sehr dafür.
Die anderen zwei machen sich an die Arbeit, Gräber zu schaufeln, ich muss erstmal meine Gedanken in Ordnung bringen.
Nach der einen Mission damals möchte ich einfach nicht mit dem Tod meiner Kameraden konfrontiert werden, auch wenn es sinnvoll ist, die Leiche wegen dem Geruch zu vergraben.
Also schaue ich mich mal um, ob es ein paar nützliche Hinweise zum Drachen gibt, oder vielleicht doch noch Überlebende.
Gesagt, getan, finde ich einen Holzfäller namens Simson zusammengekauert im Plumsklo, zum Glück unversehrt, aber anscheinend hat er auch nichts mitbekommen, was draußen vor sich ging.
Weiter drüben finden wir noch eine Scheune mit komischen Verfärbungen von außen, irgendwas wollte in diese Scheune herein und dem Anschein nach hatte es auch gefunden was es gesucht hat. In dieser Kiste sollte ein Baumherz, so ein Setzling Vanhas gewesen sein, den die Holzfäller beim Überfall auf ein Druidenhain mitgehen lassen haben.
Simson und die anderen drei Dorfleute haben Isadora und den anderen mitgenommen und sind schonmal zurück nach Altweiler gefahren.
 
Wir bleiben die Nacht jetzt erstmal hier, Eliandyl kann ohne zweiten Arm eh nicht viel reisen und die anderen sind vom buddeln auch sehr platt. Ich habe mich wenigstens dazu gemeldet, die erste Hälfte der Nachtwache zu übernehmen.
Da fällt mir gerade ein, die frischen Wagenspuren am Marktplatz die nur hergekommen, gewendet und wieder in die gleiche Richtung zurückgefahren sind würde ich mir morgens schon nochmal anschauen, bevor wir da auch mit unseren Karrenspuren auch noch drüberfahren, am besten beim Morgentau.
 
Puh, viel erlebt heute.