Ein Jahr das viel verspricht

31.12.2019
Ich erwache und schäle mich aus dem Sarg. Eigentlich ziemlich langweiliges Klischee. Aber in diesem Fall hat das für mich Stil. Wie sollte ich auch sonst Ruhen? Ein Bett wäre lächerlich, würde ich mich doch irgendwie verzweifelt an menschliche Routinen halten. Das ist vorbei. Das Mensch sein ist vorbei, aber das macht nichts. Ich vermisse das Mensch sein nicht. Vampir sein ist anders, einsamer und getriebener vom dem was in uns schlummert. Stärker, aber dennoch abhängiger vom inneren Trieben die uns Nacht für Nacht antreiben. Das ist okay, da es mir nun als Vampir leichter fällt mich von äußeren Zwängen zu lösen. Anfangs war ich böse, das er mich verwandelt hat. Ohne vorher zu fragen. So fremdbestimmt zu sein ist Kacke. Jawohl! Dennoch bin ich ihm auch irgendwie dankbar nicht mehr dauerhaft an die Konventionen des Mensch seins gebunden zu sein. Klar werden mich die Menschen um mich herum irgendwann verlassen. Um Hotte und Anna täte es mir dann doch leid, aber mal sehen wie das so weiter läuft. Anna behalte ich bei mir. Sie tut mir gut. Hotte mag ich echt, irgendwie habe ich ne schwäche für den Typen. Seine Unselbstständigkeit treibt mich in den Wahnsinn, aber hey er ist immer da wenn ich ihn brauche.
Mein Kalender sagt 31.12.2019. Das schreit ja quasi nach guten Vorsätzen fürs gute Jahr. Mal sehen was die Nacht bringt und dann ist immer noch Zeit um mir Gedanken zu machen wie ich die Weltherrschaft an mich reißen kann. Beeilen muss ich mich ja nicht mehr, aber gut vorbereiten. Hehe......
 
Ich zieh los mehr oder weniger planlos nach Mitte. Meine letztmalige Begegnung im Club beim Jagen nervt mich immer noch. Hoffentlich seh´ ich den Knallkopf nochmal bei einer besseren Gelegenheit. Naja, ich hab gehört im Weekend steigt ne coole Party. Auf dem Weg dorthin verschönere ich Mitte noch mit einiger Aufklebern. Die Cams sollen sich hier aus Berlin wieder verpissen. Die gehören einfach nicht hier her. Eigentlich hatte ich nichts gegen die generell. Aber mit ihren schmierigen und säbelrassenden Auftrittten gehen die mir gehörig auf die Eier. Solche Fatzken.... Danach haben die Hotte bedroht und meine Karre auch noch zusammen geschossen. Jetzt reicht es. Die Penner sollen raus hier, das schmarotzende Pack . Berlin war gut so wie es war bevor die Wichtigtuer hier ankamen. Wir sollten hier einen Plan schmieden, aber die anderen sind alle so mit ihren Kleinigkeiten beschäftigt und haben wohl wenig Lust an was Großem zu arbeiten. Naja, irgendwie muss ich meinen Klüngel noch überzeugen das richtige zu tun. Apropos hier noch nen Aufkleber an die Fensterscheibe und dort noch vor die Auslage das sieht schick aus. Hmmm.... Martin macht sich rar, vielleicht versuche ich jetzt einfach mal selber die verschiednen Blutgeschmäcker mal zu testen. Vielleicht werde ich jetzt einfach selber zum Fachmann dafür. Prinzipiell habe ich dafür auch schon eine Idee. Neulich habe ich doch was von Thelema gelesen. Dort kann ich mal vorbei schauen. Soweit ich weiß sind dort Menschen die gerne Blut trinken. Naja, für die hätte ich doch eine regelmäßige Spende und ich gebe mich als ihr Erlöser aus. Das wird ein Spaß. Aber nicht heute, heute ist Sylvester und ich will Party machen. Juhu!
 
Ich geh´ ins Weekend. Aufzug hoch und rein ins Vergnügen. So viel nackte Damenhaut lädt mich doch quasi gleich zum testen ein. Gesagt, getan. Ich trinke von.... wie hieß die gleich nochmal?! Bestimmt irgend etwas eloquentes das eh geschwindelt ist. Ach egal, als ich gerade dabei bin den Strom versiegen zu lassen. Quatscht mich irgend eine Spinnerin von der Seite an. Ich dürfe hier nicht snacken ohne Sie zu Fragen, weil ihr der Club gehört. Das Gespräch wird schnell schräg, weil Sie nicht in der Camarilla ist und ihr der Club nicht gehört. Sondern Ihrem Ghul??? WAS WILL DIE VON MIR!!! Ich habe keine Lust auf ne frigide Tussi die mir die Ohren voll labert. Wahrscheinlich erzählt Sie mir das nächste Mal das ihr Freund mit ihr Schluss gemacht hat oder Sie Ihren Gutschein von Rossmann verloren oder so etwas. Aber leider komme ich ohne weiteres aus der Nummer nicht raus. Ist ja toll das Sie Jill heißt, aber das juckt mich doch nicht. Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen. Als Sie weiter steif und fest nach Beachtung bettelt, kommt eine weitere Schönheit auf mich zu. Eigentlich nicht so schlecht, doch es stellt sich dann heraus das es Hannah ist. Wir reden ein wenig. Die Mädels unterhalten sich als ein weiterer Typ auf uns zu kommt. Geschniegelt und gestriegelt. Na toll, ich Held. Nächstes Sylvester geh ich wo anders hin. Wo es nicht so versnobt ist. Ich will hier weg. Der Typ mag Weinbrand, naja es gibt schlimmere Geschmäcker. Er ist witzig, aber auf Dauer ist sein Gelaber glaube ich ganz schön anstrengend. Naja, was solls immerhin hat er was zu trinken gebracht. Das hätte Jill auch tun können, dann wäre das Gespräch vermutlich in eine andere Richtung gelaufen. Egal, irgendwie versteckt sich Jill auf einmal in Ihrem Club. Na so etwas lieb ich doch. Erst groß auflabern und dann gleich den physisch nicht vorhandenen Schwanz einziehen. Aha... der Sheriff kommt. Toll, gesehen hat er mich auch schon. Ich nicke ihm einen Gruß zu ohne die Miene zu verziehen. Er kommt auf uns zu und bittet uns sehr unfreundlich zu gehen. Was mir jetzt gar nicht einfällt. Ich wollte ja gehen, aber nur WENN ICH DAS WILL. Dieses Mal verhalte ich mich einfach ruhig und warte ab was passiert Pussy Jill, Thomas und Hannah verlassen den Club. Kurze Zeit später gehe ich hinterher als mir dieses Gestarre zu blöd wird, beschleunige ich mit einem breitem Grinsen das nun leere Cognac Glas direkt horizontal zurück in die Bar. Ach, irgendwie habe ich das ein wenig übertrieben und das Glas knallt aus 10 m in die Rückwand der Bar und zerplatzt in 1000 Teile. Das hat Eindruck gemacht und ich werde von den Gorillas unsanft nach draußen katapultiert. Um doch noch einen würdigen Abgang hin zu bekommen. Warte ich vor dem Aufzug und klebe unter Beobachtung noch 2 Anarchen Aufkleber auf die Aufzugtüren. Hehe, letzten Endes bin ich bei dem Trachtenverein doch noch mit hoch erhobenen Kopf raus bekommen. Das verlangt ein Nachspiel, aber das ein anderes Mal unter anderen Vorzeichen. Ich komme zurück, aber mit Plan.
 
Der nächste Plan ist zu Vogt zu fahren, meine Gedanken sind immer noch bei Trent. Daher ist es mir gerade nicht wichtig wo wir hinfahren. Irgendwie will Hana da hin. Weil ich gerade dabei bin mir auszumalen wie ich es Trent heimzahle verpasse ich den Moment zu fragen. Vor allem bin ich noch dabei mir von Thomas ein Bild zu machen. Das ist gar nicht so leicht, ehrlich gesagt. Als ich von ihm gehört habe, war der Plan ihn zu bitten ob er ein kleines Problem von mir in einem Elysium besprechen kann. So quasi als mein Anwalt. Jetzt wenn er so mir ist bin ich mir nicht sicher ob er eigentlich in Ordnung ist oder nicht. Und schon sind wir bei Vogt angekommen. Die Location an sich gefällt mir. Viele dunkle Gestalten und Ecken. Eigentlich sehr gemütlich. Am Eingang labert mich so ein komischer Typ an. Mit dem würde ich gerne mein Kuriositätenkabinett ausstatten. Wenn ich eins hätte. Die Idee gefällt mir und ich notiere mir geistig mit Mike über Leichenpräperation zu sprechen. Wobei mir gerade einfällt ich kenne niemand der Vampire konserviert. Mal sehen, eventuell starte ich eine Feldversuch mit Pflock und Andreas. Fehlt nur noch die Location.
Drin angekommen ziehe ich Thomas ein wenig auf und versichere ihm das jeder der das erste Mal da ist in den Ring muss. Mich freut es, das er wenig argwöhnisch ist und er mir das erstmal abnimmt. Als wir so dahin plaudern verpasse ich fast das Hana gegen den Champion Antritt. Den Namen habe ich schon wieder vergessen und hörte sich nach Hundefutter oder Fleischbbällchen an. Immer noch mit meinen Gedanken beschäftigt und dem Kampf folgend muss ich sagen, das ich vor dem Kampf auf Hana gesetzt hätte. Die jetzt gerade zu Mett gehauen wird. Also nicht das ich jetzt oberflächlich bin, aber noch mehr als Sie eh schon danach aussieht. Schade, da hätte ich eigentlich mehr von ihr erwartet. Selbst schuld, wenn die Augen größer sind als der Hunger.
 
Nach diesem unterhaltsamen Teil fühle ich mich ganz wohl hier. Was leider nicht lange anhält. Das hat 2 Gründe. Erstens als ich Veress sehe hat Sie meine volle Aufmerksamkeit. Dieses miese Stück. Was will die hier? Das war nur der Anfang der Misere. Ich bin fast rasend vor Wut als Vogt auf mich zeigt und mir erklärt das Veress gegen mich Antritt und wissen will wo meine Zuflucht ist. Lasombra bedeutet ja nicht mehr als im Schatten. Und wenn Sie ihre Starrhalsigkeit nicht bald ändert, dann wird mein Schatten Sie irgendwann verschlingen. Der "Tanz" beginnt und tobt hin und her. Mein Blut rauscht und meine Gedanken Rasen. Es geht hin und her. Das macht Spaß und wie. Dennoch ist es nicht leich die Oberhand zu gewinnen. Doch nach einem intensiven fight bei dem wir uns nichts schenken, reicht der lucky Punsch und ich trage die erlegte Veress nach draußen. MAGNUS 1, Veress 0. Wobei das nur eine kleine Revanche für Hotte ist. Und Trent bekommt auch noch sein Fett weg. Hana hat einen Schlüssel bei Vogt bekommen. Aber Sie redet von einer Überraschung. Na toll, blöde Geheimnistuerei. Das nervt mich an ihr. Aber egal, ich habe es geschafft das Veress nicht meinen Unterschlupf kennt. Es geht Sie einen feuchten an. Wo ich mich zur Ruhe begebe und wem das scheiß Ding gehört.
 
Gefressen werden wollte ich heute eigentlich nicht, aber es hat was durch ein Maul das Schwimmbad zu betreten. Es ist alt verlassen und heruntergekommen. Total verdreckt und baufällig. Irgendwie sind trotzdem Kabel verlegt die bis zu einem Überwachungsraum führen. Interessant auf jeden Fall. Hana hat sich aufs Maul hauen lassen um das zu bekommen. Schön daraus lässt sich was machen. Hana macht die Türe, Thomas schafft Geld ran und ich mach' mich an die Arbeit. Erstmal rufe ich Anna an. Die soll mir mal zur Hand gehen. Thomas macht erstmal 20.000 Euro für die Grundreinigung locker. Dann ist wenigstens mal aufgeräumt und geputzt. Thomas und Anna diskutieren über das Geld und letzten Endes überweist Thomas doch. Sehr schön. Sobald sauber ist muss erstmal ein Konzept stehen. Das wird noch viel Arbeit, aber ich freu mich drauf.
 
Als letztes gehen wir ins Labyrinth über den etwas ungewöhnlichen Weg. Nächsts Mal lass ich mich nicht so leicht von Vogt verarschen. Ich geh nochmal in den Ring und möchte dann ein kleines Artefakt geliefert bekommen. Ich naiver blöder Idiot. Letzten Endes stehe ich vor einer Tür die das Artefakt ist. Leider sin die Optionen beschissen. Zurück ist die Tür zu schwer und die andere Option ist durch das Gildenhaus. Ohne Martin ist das zum Scheitern verurteilt. So ein Mist. Nun guty enttäuscht ziehe ich aus dem Labyrinth ab. Und muss abschließend sagen, das der neue Start ins Jahr 2020 vielversprechend ist