Götterverehrung - ein Überblick

"Ein allgemeiner Überblick über die Götterverehrung? Nun, das ist schwierig, abgesehen davon, dass jeder Gott verehrt werden möchte und jeder Gott eine Priesterschaft hat, sind die Götter doch sehr verschieden und damit auch die Praktiken und Zeremonien zu ihrer Verehrung. Aber ein paar Gemeinsamkeiten gibt es schon."
 
In Yenort fällt Göttern eine wichtige Rolle zu. Während sie in der Vergangenheit aktiv in den Lauf des Geschehens eingriffen und man als Sterblicher gut beraten war, sich immer auf die Seite eines Gottes als seinen Beschützer zu stellen und dessen Ansichten und Anforderungen so gut es geht zu folgen, sind es seit der Übereinkunft der Götter, die den Krieg der Götter beendete, nur noch indirekte Einflussnahmen durch Diener und Priesterschaften, die für den Einzelnen aber trotzdem gravierend sein können.   Entsprechend existiert auch eine ausgeprägte Kultur der Götterverehrung, die sich außerhalb der Priesterschaften allerdings inzwischen vor allem in Praktiken und Zeremonien widerspiegelt, die den Zuständigkeitsbereich des jeweiligen Gottes ansprechen, sei es nun im gänzlich alltäglichen Leben der Sterblichen oder in ganz bestimmten Lebensabschnitten oder Situationen. Einzig die Großen Acht haben eine Sonderrolle, die sich in Besuchen eines gemeinsamen Schreins oder aber der einzelnen Tempel abbildet.

Geschichte

Ganz zu Beginn der Geschichte der Sterblichen waren die Wege der Götterverehrung ähnlich den Heutigen. Einzig der Eine hatte als Göttervater eine herausragende Stellung inne und genoss sogar eine größere Verehrung wie heutzutage die Großen Acht.   Mit dem Krieg der Götter änderte sich dies. Gab es zu Beginn noch einige neutrale Götter, wurden nach und nach fast alle in den Krieg hineingezogen und damit auch die Götterverehrung. Die Verehrung gegnerischer Götter war nicht oder nur schwierig möglich - manche Rituale aber trotzdem notwendig für die Gesellschaft. So mussten plötzlich etwa auch Priester des Todes oder der Rache Hochzeiten abhalten oder Kinder auf der Welt begrüßen.   Mit Ende des Krieges kehrte die Verehrung für die gemeine Bevölkerung wieder zu ihren Ursprüngen zurück. Allein diejenigen, die gänzlich einem Gott verschrieben sind, wie etwa die Belarmer Beliazars, die Elementarvölker, inzwischen auch die Drachen oder natürlich die jeweiligen Priesterschaften verehren weiterhin nur ihren jeweiligen Gott.

Durchführung

Die Ausführung der einzelnen Praktiken und Zeremonien differiert wegen der unterschiedlichen Götter oder auch dem Zweck der Rituale deutlich und zudem noch regional.
  Alltägliche Rituale, jeweils verbunden mit Anrufungen an den jeweiligen Gott:
  • Das Streuen von etwas Asche verbrannter Kleintiere oder vom Küchenfeuer aufs eigene Haupt, um verstorbenen Angehörigen das Totenreich angenehmer zu gestalten.
  • Das Vergießen von einem Tropfen Blut, um Leid besser ertragen zu können.
  • Stoßgebet an die Mutter Alnadis und die Tochter Akris, um Glück zu beschwören und Unglück fernzuhalten.
  • Das Vollbringen einer guten Tat, um selbst Gutes zu erleben.
  Besondere Rituale:
  • Opfer eines kleinen Teils der Ernte für eine gute nächste Ernte.
  • Stiftung einer Kerze an den Tempel der Selariem oder den Schrein der Großen Acht vor Wissensprüfungen oder wichtigen Entscheidungen.
  • Versprechen von Gegenständen an den Tempel von Bes vor Bekämpfungen eines Brandes.
  • Verschreibung an Azmaer, damit eigenes Leid gerächt wird.
  • Binden an das Meer, um sicher segeln zu können (Kapitäne aus Dalkanitawn).
  Wenn man in einer größeren Stadt lebt oder sich in diese begibt, ist es daneben üblich, den Priesterschasften jener Götter etwas zu spenden, von denen man sich etwas wünscht oder die einem Gutes brachten.

Teilnehmer

In vielen alltäglichen Praktiken benötigt es nur den Sterblichen und den Gott. Es gibt jedoch auch viele Rituale, etwa zu Geburten, Hochzeiten oder Beerdigungen, die mit den Priesterschaften der Götter verbunden sind, am besten mit den Priesterschaften des jeweils zuständigen Gottes. Insbesondere in abgelegeneren Regionen oder generell auch kleinen Dörfern gibt es aber oft kaum mehr als ein oder zwei Priesterschaften vor Ort. In diesen übernehmen jene Priesterschaften alle Rituale, meist in Ehrerbietung des eigentlich zuständigen Gottes.   In Heilhem ist es sogar üblich, dass alle Rituale nur von einer Priesterschaft durchgeführt werden, da dort die Kandtarall die hohen Frauen aller Götter sind, um ein Gleichgewicht zu gewährleisten.

Einhaltung

Bringt das alles denn was?   Ja und zwar vor allem den Göttern. Da insbesondere die Götter, die nicht mit Elementen, sondern eher Konzepten verbunden sind, auch darauf angewiesen sind, dass Sterbliche an sie glauben, damit sie mit dem Aspekt ausreichend stark verbunden bleiben, sind sie sogar darauf erpicht, dass viel an sie geglaubt wird.   So hat es etwa Azmaer insbesondere durch geschickte Lenkung des Glaubens durch seine Priesterschaft erreicht, die Aspekte des Hasses und des Leids hinzuzugewinnen: Die Sterblichen verbanden die Konzepte einfach mehr mit ihm als mit ihren früheren Eigentümern.   Entsprechend sind Götter durchaus geneigt, allgemeinen Praktiken, mit denen ihre Gunst erbeten wird, zu folgen, wenn sie entweder besonders inbrünstig durchgeführt wurden oder sich die Götter davon eine große Wirkung hinsichtlich des Glaubens an sich versprechen - oder sie generell dafür bekannt sind, Wünsche gegen Verpflichtungen zu gewähren. Ansonsten hat es eher negative Folgen, entsprechende Praktiken und Zeremonien nicht zu befolgen und das tatsächlich deutlich häufiger als anders herum.
Inhaltsverzeichnis
 
Primary Related Location
Important Locations
Zugehörige Ethnien
Aamelfharitawn
 
Die Hauptstadt Beliazars nimmt eine Sonderrolle ein. Immerhin geht die Gründung des Reiches auf die Übereinkunft der Götter zurück und wurden dort die sterblichen Heere und Trosse der jeweiligen Götter angesiedelt. Sie sollen im Auftrag der Götter den heiligen Ort der Übereinkunft, eben die Hauptstadt, sowie ihre Götter ehren, und kommen dem auch seit inzwischen rund 25.000 Jahren nach.   In diesem Sinne ist Beliazar und insbesondere Aamelfharitawn eigentlich ein ganzer mehr oder minder lebender Dienst an den Göttern und tatsächlich das Leben beinahe jedes Sterblichen dort ist auch mindestens teilweise durch Dienste an die Götter geprägt.
 
Gegenbeispiel: Die Kastaan und Lamniesae tir Xam
 
Nicht alle Sterbliche ehren die Götter oder beten sie an. Die verlassenen Kastaan akzeptierten, dass es Götter gibt, beteten sie aber nicht an, sondern stattdessen die Natur und ihre Geister. Dies brachte ihnen von den Berenen des damaligen Berenazars schließlich einen Kreuzzug ein, der sie beinahe gänzlich ausrottete und nebenbei ihr Land den Berenen sicherte.   Die Lamniesae tir Xam stellten sich hingegen gegen die Götter und beten sie deshalb nicht an. Stattdessen streben sie danach, in ihrer Macht den Göttern ähnlich zu werden und sie danach zu stürzen. Oder sich bietende Gelegenheiten zum Göttersturz zu mutzen. Dabei sind sie auf einem guten Weg.

Kommentare

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Aug 21, 2024 13:19 by Racussa

Die Götterverehrung scheint ja ein sehr bunters Sammelsurium von Möglichkeit zu sein, sowohl in Bezug auf die Rituale als auch mit Blick auf die Ziele der Verehrung. Nur bei einem Satz war ich verwirrt " sind sie sogar darauf erpischt, dass viel an sie geglaubt wird." Sind sie eher 'erpicht' oder 'pirschen' sie sich an die Gläubigen an, um ihr Elementansehen zu erhöhen?

The world is not enough.
Sep 1, 2024 12:15 by Secere Laetes

Oh, das ist mir durch gerutscht, danke. Nachdem ich ich jetzt endlich wieder Es war erpicht ^^. Und ja, sehr bunt oder sagen wir es so: So vielfältig wie die Aspekte des Lebens (generell betrachtet) sind auch die Götter und entsprechend vielfältig ihre Verehrung.

Sep 6, 2024 09:02

Aktive Götter sind doch einfach was schönes, das kann den Sterblichen so richtig schön was abverlangen!
Ein schöner kleiner Einblick in die "Götter"-Kultur Yenorts

Have a look at my entries for:
A lot of unofficial Challenges
Sep 7, 2024 03:23 by Secere Laetes

Danke. Und ja, das können diese Götter definitiv. Aber zumindest geben die meisten auch was zurück ^^.

Feb 5, 2025 21:52

Ein schöner Artikel, bei dem sich mir aber zwei Fragen stellen. Du erwähnst, dass während dem Krieg der Götter Priester eines anderen Glaubens auch Rituale ausführen mussten, die nicht in ihren Bereich gefallen wären. Gab es hier Konsequenzen oder waren es eher Unannehmlichkeiten? Und wie funktioniert der Glaube an die Götter? Um ihren Einfluss zu stärken, ist es notwendig, dass man an sie selbst glaubt, oder hilft es auch, wenn an das mit ihnen assoziierte Konzept geglaubt wird?

Feb 11, 2025 22:58 by Secere Laetes

Bei Konsequenzen ist die große Frage, für wen. Für die Priester nicht, denn sie handelten (in den allermeisten Fällen) ganz so wie von ihrem Gott zu dieser Zeit angeordnet. Für viele nichtfanatische Gläubige ist aber etwa ein Hochzeitsritual eines Priesters der Rache, in dem Blut durch aufgeschnittene Handflächen verbunden wird und offiziell die Rache des einen nun auch die Rache des anderen ist, nicht so schön, als wenn zum Zeichen des Bundes etwa Blumen überreicht oder einfach nur die Ahnen zu Zeugen berufen werden.   Zum Glauben: Es kommt drauf an. Die erwähnten Elementgötter oder auch (weniger stark) Götter von anderem Materiellen brauchen die Gläubigen nicht so stark wie Götter, die Konzepte inne haben. Die Göttin des Pflanzenwuchses wird etwa schon stärker, wenn gerade viele Pflanzen wachsen oder da sind. Wenn nicht mehr so sehr an sie geglaubt wird, macht das ihr so nicht so viel aus. Da müsste schon ein Gott mehr mit etwas Materiellem verbunden werden, damit es gefährlich werden kann, aber selbst dann hat der Gott weiterhin vollen Zugriff auf sein Element, so dass Gefahr etwa nur für "kleinere" Elemente wie die Nacht besteht.   Die Konzepte sind hingegen viel enger mit den Göttern selbst verbunden, egal, wie mächtig sie sind. Und hier kann der Glauben viel anrichten. Rache galt in der Frühzeit etwa als gerecht und gut und so war die damalige Göttin tatsächlich rechtschaffen gut. Aus dieser Rolle wurde sie mit Gerichten und auch mit der Göttin der Gerechtigkeit heraus gedrängt, worauf sich auch die Göttin änderte und böse wurde. Solange die Götter mit dem Konzept assoziiert bleiben, bleiben sie aber auch bei fehlender Anbetung stark. Schwierig und hier viel einfacher ist es nur, wenn jemand kommt, der dem (ggf. in der Anschauung der Sterblichen geänderten) Konzept mehr entspricht als der Gott. Denn dann ist die Macht bei dem und der andere wird machtloser und machtloser bei diesem Aspekt bis der Aspekt entweder durch eine Götterversammlung dem anderen zugesprochen wird oder aber der Aspekt mehr oder weniger gewaltsam genommen wird.