Aazerateris
"Eine wirklich beeindruckende Veranstaltung bereits in den Erinnerungsspiegeln. Selbst dabei zu sein wäre sicher beeindruckend. Zumindest sofern man nicht zu den Leidtragenden gehört."
Aazerateris, Nethiler für Ermächtigung des Herrschers, ist die Krönungszeremonie neuer Herrscher über Addellirazar, mit der der Anspruch der Fortführung Berenazaras mit all seiner Macht erneuert wird. Schon unter den Grafen und Herzogen handelte es sich um eine beeindruckende Zeremonie aber nachdem das Gebirgsreich ein Königreich wurde, wurde das Aazerateris, mit dem sich die Herrscher ganz in die Tradition des alten Berenazar stellen, endgültig zu einer der eindrucksvollsten Machtdemonstrationen ganz Yenorts.
"Aber auch nur, weil in Beliazar die Götter durch ihre Vertreter herrschen und dadurch keine entsprechenden Zeremonien benötigt werden. Und natürlich weil die Heilme nicht auf so was stehen."
Geschichte
Das Aazerateris gibt es in gewisser Weise schon länger als es Addellirazar gibt. Seine Ursprünge finden sich nach der Loslösung Masmiims vom Berenazar im kurzzeitigen, ganz Masmiim umspannenden Reich Nalberenazar. Mit der Krönigszeremonie wurde der damalige Kaiser von Nalberenazar zum rechtmäßigen Nachfolger des Kaisers von Berenazar erhoben. Als dieses Reich in Folge von Nachfolgestreitigkeiten zerfiel, hielten viele Adelige zunächst an ihrer Version der Zeremonie fest, um ihren Herrschaftsanspruch zu legitimieren.
So auch die damaligen Fürsten von mir Bazeratil. Diese eroberten weite Teile des Vorgebirges von Zellis, stiegen damit zu Herzogen auf und beanspruchten schließlich mit der Ausweitung ihres Gebiets auf das ganze Zellis nach dem Sieg über die Herzöge von Elderstett und der Erlangung auch deren Herzogtums die Königswürde für sich, weil nichts anderes dem neu entstandenen Großreich Addellirazar gerecht werden würde.
Seit dem Jahr 97.424 AZT sind die mir Bazeratil die einzigen, die noch ein Aazerateris stattfinden lassen und damit auch die einzigen, die noch die Fortführung des Reiches Berenazar für sich beanspruchen - zumindest auf Masmiim. Xarberenazar, als der Nachfolger Berenazars auf dessen ursprünglichen Kerngebiet, betrachtet das Nachfolgethema naturgemäß anders, hat aber nicht die Macht, um mit Addellirazar den Anspruch streitig zu klären, so dass lediglich chronische diplomatischen Verstimmungen herrschen.
Bedeutung des HerrschaftsanspruchsDie Nachfolge Berenazars ist kein geringer Herrschaftsanspruch. In seiner Blütezeit umfasste Berenazar abgesehen von Masmiim weite Teile Darmeras und war damals das größte Reich Yenorts - wenn auch kleiner als Heilhem es heutzutage ist. Entsprechend geht der Herrschaftsanspruch mit einem großen Überlegenheitsverständnis und Machtanspruch über andere einher - einer der Gründe, wegen denen Addelirazar von vielen anderen Reichen Masmiims und auch Darmeras eher skeptisch betrachtet wird. Ganz davon abgesehen, dass er auf der Überlegenheit der Berenen anderen Ethnien gegenüber fußt.
Durchführung
Die Zeremonie dauert mehrere Tage und gliedert sich in mehrere Teile.
Der erste Tag, der Tag Strafe, ist vor allem ein Spektakel für die Massen. In der großen Arena des Takil von Bazeratawzel werden insbesondere Kapitalverbrecher, aber auch geringere Verbrecher in der "großen Leerung" (der Kerker) den Zarit zum Fraß vorgeworfen. Sollte dies wider erwarten ein Verbrecher überleben, wird dieser begnadigt. Zudem werden die Todesstrafen besonders schwerwiegender Verbrecher gesondert vollstreckt.
Der zweite Tag, der Tag der Tradition, besteht zum einen aus einer großen Militärparade, in der alle Truppengattungen gezeigt werden, die das Militär des Gebirgsreichs ausmachen. Natürlich inklusive der Qildis-Reiter und der Zauberer von Delans. Zum anderen wird der Bogen von den glorreichen Siegen Berenazars zu den glorreichen Siegen der mir Bazeratil und schließlich Addelirazars geschlagen, damit niemand an der Fortführung Berenazars durch das Gebirgsreich zweifelt. An diesem Tage werden die erfolgreichsten nichtadeligen Militärangehörigen jeder Truppengattung in den Ritterstand erhoben.
Der dritte Tag ist schließlich der Tag der Ermächtigung selbst und der älteste und ursprünglichste Teil der Machtdemonstration. In dessen neuesten Teil wird zunächst gezeigt, wie spielend ein wilder Qildis einen Zaret bezwingen kann. Und dann, wie einfach ein Zauberer von Delans einen Qildis zähmen kann. Danach schreitet der Thronerbe seine Untergebenen auf dem Weg zum Thron vom historischen Stadttor Bazeratawzels aus ab, die sich dabei alle niederknien. Zunächst Vertreter unterworfener Völker, dann das einfache Volk und dessen Verwalter, dann immer mächtigere Monster, tot oder lebend, schließlich Ritter auf ihren Zarit und gezähmte Qildis. Darauf folgt das Militär, bei dem die Zauberer den Abschluss bilden, ehe zuletzt auf dem Festplatz des Palastes, auf dem der Thron aufgebaut wurde, die Adeligen des Reiches abgeschritten werden. Dort wird der Thronerbe schließlich von dem Hohepriester der Lamniesa auf den Thron geleitet, gesalbt und ihm seine Insignien verliehen, damit mit erneuerter Kraft die Geschichte Berenazars und damit Addelirazars fortgeführt werden kann.
Teilnehmer
Die aktivste Rolle hat selbstredend der Thronfolger der mir Bazeratil. Der Hohepriester der Lamniesa von Bazeratawzel ist selbstverständlich die zweitwichtigste Person, nimmt sie doch die eigentliche Inthronisation vor. Daneben ist auch das Beisein aller Adeligen Addellirazars, insbesondere deren Herzöge, und selbstverständlich das Verwaltende Gremium der Zauberer von Delans von immanenter Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
Trivia
- Addellirazarische Krönungen sind ein Fest für Abenteurer wegen der Unmengen an Monster, die hierfür herbeigeschafft werden und der fürstlichen Belohnung dafür.
- Auch unter dem Militär Addellirazars erfreuen sie sich größter Beliebtheit, werden doch die erfolgreichsten Nichtadeligen in ihren Reihen dazu traditionell in den Ritterstand erhoben.
- Ihre Strafen verbüßende Verbrecher, insbesondere Kapitalverbrecher, freuen sich eher nicht, sofern sie nicht sterben wollten. Auch wenn Verbrecher, die die Grube der Zaret überleben, begnadigt werden, kam das bisher immerhin nur dreimal in der ganzen Geschichte der Zeremonie vor.
- Bei den letzten Inthronisationen wurde regelmäßig Walldsem knapp. Daher sind findige Händler dazu übergangen, umso mehr dieser flüssigen Gewürzmischung zu horten, umso älter der jeweilige Addelirazarische König ist, um jedem Bürger Festtagsstimmung zu ermöglichen. Davon, dass die Würzmischung in dieser Form noch nicht zu Berenazars Zeiten existierte, lässt sich derweil niemand irritieren. Sie sehen es - der Geschmack macht es möglich und erfinderisch - einfach als die Fortführung der Tradition der Würzsoßen Berenazars.
Sehr interessante und gut durchdachte Krönungszeremonie, sehr schön auch die Erklärung der Herkunft und des damit verbundenen Anspruchs! Gefällt mir!
A lot of unofficial Challenges
Danke ^^. Ja, Addellirazar ist ein Reich, dass ich dringend mal weiter ausarbeiten müsste... schon weil die sicherlich total friedlich bleiben werden. Aber wahrscheinlich werden es zu SC eher die Drachen werden XD.
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