Die Herrscher der Mittellande
Bevor das Feuer über das Zentrum von Velora fegte, waren die Landschaften dort übersäht von grünen, hügeligen Wiesen, kleinen Dörfern, Bauernhöfen und von Leben sprühenden Wäldern. Dieses gigantische Gebiet fiel unter den Einfluss der Familie Micentos. Der Hauptsitz dieser Adelsfamilie hieß Eridas und sie war ebenso prächtig wie die umliegenden Landschaften. Mitunter gab es unzählige kleine Baronien und Fürstentümer, welche zwar unabhängig waren, jedoch von der Landwirtschaft von Familie Micentos abhängig waren und aus jenem Grunde das beste Interesse der Lords der Mittellande vertraten. Alexios Micentos, das letzte Oberhaupt seiner Familie, war einer der wenigen hohen Lords im Rate des Kaisers, welcher sich offen gegen die Religion Terevias aussprach und deswegen viele mächtige Rivalen hatte.
Als das fruchtbare Zentrum des Imperiums war die Adelsfamilie das Rückgrat und das Herz der Wirtschaft und Ökonomie der Bevölkerung von Velora, weshalb sich unzählige kleinere Lordschaften innerhalb der Mittellande sich ihnen unterordneten. Unglücklicherweise sollten ihre vielen Verbündeten mit ihnen untergehen als der unerbittliche Bürgerkrieg das Herz von Velora erreichte.
Krieg ohne Gnade
Als Gildrian Reddon
Terevia den Krieg erklärte und daraufhin das politische Chaos innerhalb des kaiserlichen Rates entbrannte kam es zu einer hitzigen Diskussion zwischen
Andreus Uthmo und
Theobold Silbersturm über die rechtmäßige Erbschaft der Kaiserkrone welche mit einer Kriegserklärung endete. Doch waren die beiden Oberhäupter von
Familie Silbersturm und Familie Micentos gut befreundet und nach kurzer Beratung in seiner Heimat, beschloss Alexios den Krieg gegen
Familie Uthmo zu erklären um
Kleinfeuer beizustehen.
Die erste und womöglich verlustreichste Schlacht des ersten Jahres des Krieges wurde nahe an den Toren von Ebonfalke geführt. Dort gelang es den Angreifern das Oberhaupt von Familie Uthmo zu erschlagen wobei die Schlacht in einem Unentschieden endete, da beide Seiten starke Verluste erlitten. So wurde ein Waffenstillstand ausgerufen. Doch Familie Micentos hatte mit dem Erschlagen von Andreus Uthmo den unbändigen Zorn seiner Söhne auf sich gezogen. Mithilife der Feuerweber, welche bis dato noch nie auf dem Schlachtfeld gesehen wurden, marschierten die restlichen Streitkräfte von Solest gegen die Mittellande und vernichteten alles und jeden der in ihrem Weg stand. Die grausame Zerstörung der Mittellande dauerte knapp 4 Jahre und verwandelte die einst fruchtbare Landschaft in ein nach Verwesung und Blut stinkendes Moor.
Ein Exempel
Als die Feuerweber und die Streitkräfte von Solest endlich den Sitz von Familie Micentos erreichten, war es Alexios, der versuchte mit
Dedarion Uthmo eine Vereinbarung zu treffen. Gerüchten von überlebenden Soldaten aus Solest zufolge, soll das Oberhaupt von Eridas Minutenlang auf Dedarion eingeredet haben nur um an Ort und Stelle von ihm enthauptet zu werden.
Der Bürgerkrieg Veloras' ist hässlich, brutal und unerbittlich. Doch was an jenem Tag in Eridas geschah, war fernab von jeglicher Menschlichkeit. Die Stadt wurde nicht eingenommen. Sie wurde niedergerissen, geplündert und von den Landstrichen der Mittellande gänzlich getilgt. Und nicht nur die Stadt. In den wenigen Tagen, an dem die Stadt geplündert wurde, gab es keine Gefangenen. Niemand entkam dem Rachefeldzug der Söhne von Andreus Uthmo. So wurde eine der prestigeträchtigesten Familien des Kaiserrates gänzlich ausgelöscht.
Nun wusste jeder. Solest hinterlässt nichts. Nur den Tod.
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