25. Der Spiegelsee

3. Tag der Sonne   Die Nebelungen umrundeten den See, fanden dabei aber nichts heraus. Überall präsentierte er sich durch dickes Eis verschlossen. Im Anschluss nahmen sie das Angebot des Drachengeborenen Liarnis an, tranken mit ihm in seiner Hütte Tee und verbrachten dort die Nacht.   3. Tag der Klarheit   An diesem Tag führten die Nebelungen ausgedehnte Gespräche mit Liarnis und versuchten, irgendwas über den See oder die Vergangenheit hier herauszufinden. Sie stellten fest, dass Liarnis per Magie mit dem See verbunden war, und das mit einer Macht, die niemand aus der Gruppe zu durchbrechen vermochte. Dies offenbarten sie ihm, woraufhin er verständlicherweise etwas verwirrt und auch empört war. Er ließ sich aber überzeugen, einen Spaziergang zu unternehmen, um zu testen, ob er sich denn vom See entfernen könnte, denn nach eigenen Angaben hatte er dies lange Zeit nicht getan.   Es stellte sich schnell heraus, dass Liarnis sich ziemlich weit vom See entfernen konnte. Allmählich machte sich der tragische Gedanke in der Gruppe breit, dass sie den alten Mann vielleicht töten müssten, um die magische Verbindung zu brechen. Auf dem Weg zurück berieten sie mit belegten Stimmen darüber. Nach einer Befragung von Sìols Knochen stand die Entscheidung fest: Sie mussten es tun. Sie entschieden sich aber dafür, noch einen Tag zu warten.   Es gab die Überlegung, ihn im Schlaf zu töten, damit er nichts merken würde, aber man entschied sich schnell dagegen.   3. Werktag   Ohne große Umschweife erzählten die Nebelungen Liarnis von der misslichen Lage, in der sie sich befanden. Der alte Mann war verständlicherweise nicht sehr erfreut darüber, dass er wohl sterben müsse, aber er setzte sich auch nicht zur Wehr. Letztlich durchbohrte Briwyn ihn mit seinem Rapier, während er ruhig saß und auf seinen Tod wartete. Es hätte deutlich schlimmere Todesarten gegeben.   In dem Moment, in dem das Lebenslicht von Liarnis erlosch, hörten die Nebelungen ein gigantisches Knacken vom See. Das Eis wurde rissig und zerklüftet, es bewegte sich und formte eine Rampe, hinunter in das Herz des Sees, wo die Gruppe von einem Tor aus Eis erwartet wurden, das sich sofort wieder hinter ihnen schloss.   Im Inneren des Spiegelsees fanden sich die Nebelungen überraschend von gemauerten Wänden und ausgelegtem Boden umgeben. An den Wänden standen mehrere Strophen in Reimform, die sich so anhörten, als würden sie die Nebelungen auf noch kommende Herausforderungen vorbereiten wollen. Briwyn ging zuerst in die einzige mögliche Richtung, aber wurde sofort von dem Rest der Gruppe getrennt, als der Gang hinter ihm einstürzte. Die anderen drei hatten nicht viel mehr Glück: Kurz darauf brach ihnen der Boden unter den Füßen weg und sie stürzten in die Dunkelheit.   Als sie wieder zu sich kamen, befand sich jedes Mitglied der Nebelungen an einem anderen Ort, alleine. Sie stellten schnell fest, dass sie dennoch miteinander reden konnten, sie brauchten einfach nur den Mund aufzumachen und es klang so, als würden sie immer noch beisammen sein. Sie waren jetzt von einem Rätsel umgeben, das sie lösen würden müssen, um wieder Tageslicht zu sehen. Bei falschen Handlungen fluteten sich ihre Kammern immer weiter mit Eiswasser - sie würden also bedacht vorgehen müssen.