198. Abbrucharbeiten

5. Tag der 9. Woche   Brywin flog heimlich über die Festung und beobachtete die Gruppe im Inneren. Sìol flog als Vogel getarnt noch weiter oben.   Kurz darauf machte sich die merkwürdige Gruppe mit ihren noch merkwürdigeren Konstruktukten aus Fleisch und Metall auf den Weg. Sie öffneten ein weiteres Gatter und gingen durch eine Treppe in die Tiefe. Brywin folgte ihnen mit einigem Abstand und gelangte in einen längeren Gang, der an einer goldenen Pforte endete. Neben der Pforte befanden sich steinerne Tafeln mit Inschriften, die er allerdings nicht lesen konnte. Brywin machte sich wieder auf den Weg nach oben und erzählte Sìol, was er gesehen hatte. Sìol gab ein Signal ab, damit Elisheva und Salyvia wussten, dass sie sich auf den Weg zur Festung machen sollten.   Nun gingen Brywin und Sìol erneut in den Gang hinunter. Sìol konnte die Inschriften auf den Tafeln lesen. Sie gaben nicht viel Aufschluss darüber, was sich hinter der Tür befinden mochte, lediglich, dass man mit oder ohne Termin unterschiedliche Edelsteine, die in Fassungen an der Wand befestigt waren, aktivieren sollte. Als Briywn die Pforte begutachtete und gucken wollte, ob er durch einen Spalt etwas dahinter erkennen könnte, öffnete sich die Pforte wieder. Sofort hechtete er in die Schatten und wurde unsichtbar. Sìol verwandelte sich in eine Spinne. Die Gruppe, die sie beschattet hatten, trat wieder aus der Pforte heraus. Hinter ihnen befand sich ein großer humanoider Schädel, der in der Luft schwebte. Brywin flog unsichtbar mit höchster Geschwindigkeit aus dem Gang und die Treppe nach oben, während Sìol der Gruppe in gehörigem Abstand folgte. Beide bezogen erneut gute Beobachtungspositionen, als die Gruppe sich im Innenhof besprach.   Sie schienen ihren ursprünglichen Auftrag erfüllt zu haben. Nach dem, was Brywin und Sìol mitbekamen, wurde von der Meisterin ein Kopfgeld auf die Nebelungen ausgesetzt. Außerdem hatten sie die Aufgabe erhalten, die vier Statuen im Innenhof zu zerstören. Dies war ein schlechtes Zeichen, denn von Arktika hatten die Nebelungen erfahren, dass sich in einer der Statuen gut verborgen der Mechanismus befand, der den magischen Schutzzauber der Festung steuern konnte. Brywin versuchte, die Gruppe mit einem geworfenen Stein abzulenken, dies führte allerdings nur dazu, dass die magisch begabte Minotaurin der Gruppe einen Suchzauber durchführte, allerdings niemaden finden konnte, denn die Nebelungen waren gut verborgen. Trotzdem war der Gruppe jetzt die Dringlichkeit bewusst, denn sie waren besorgt, dass die Nebelungen zurückkehren konnten. Zur schnellen Ausführung der Abbrucharbeiten nahm die hünenhafte Gestalt der Gruppe, die bisher kein Wort gesagt hatte, einen rot glühenden Hammer zur Hand und schlug auf den Fuß der ersten Statue. In dem Moment versuchte Sìol, das Gehirn der Gestalt mit einem mächtigen Zauber in Suppe zu verwandeln.   Der Zauber schlug fehl und die Gestalt drehte sich brüllend um. Der Rest der merkwürdigen Gruppe hastete auseinander, als die Gestalt zu Boden sank und sich in einen goldenen Drachen verwandelte. Dann begann ein chaotischer Kampf. Brywin öffnete schnell ein Tor, durch das Salyvia und Elisheva ebenfalls herbeieilen konnten. Der Drache vernichtete mit einem goldenen Blitz eine weitere Statue, dann gelang es Sìol, ihn in eine Motte zu verwandeln. Weitere Zauber zuckten zwischen den Nebelungen und der anderen Gruppe hin und her. Dann hob Salyvia die Schwerkraft auf und ließ einen Teil der Feinde in den offenen Himmel stürzen. Ihr siegessicheres Lächeln verstarb allerdings, als sich im Innenhof plötzlich ein Riss auftat, aus dem das Einhorn Lon hervortrat - jenes Einhorn, das sie beim Ausgang von Travalis getroffen hatten und mit dem sie noch eine Rechnung zu begleichen hatten.