156. Die Falle und die Elster

1. Tag der 5. Woche   Als sich der Tag weiter dem Ende neigte, bat Khaisa Flue und Odric nach draußen. Dort besprach sie mit den beiden, dass sie das Gefühl hatte, sie würden auf der Suche nach einer Spur verdächtig oft Rückschläge erleiden und möglicherweise jemandem in die Hände spielen, ohne dass sie es wussten. Sie bekräftigte, dass sie Ezard noch einmal befragen sollten, denn ihrer Ansicht nach hatte er ihnen noch nicht alles erzählt.   Kurz darauf, als Odric und Khaisa noch draußen standen, kam eine verhüllte Gestalt, die sich als "Die Elster" zu erkennen gab und fragte, ob eine Lizzy anwesend sei. Sie gab den beiden ein kleines Stück Pergament für Lizzy und ging beiläufig weiter in die sich anbahnende Nacht hinaus.   Sie übergaben Lizzy die Nachricht und Lizzy zufolge stand dort, dass sie in eine Falle laufen würden und sie sich am nächsten Tag mit der Elster treffen solle. Lizzy wirkte überzeugt davon, dass die Nachricht von einer vertrauenswürdigen Quelle stammte.   Dann befragte die Gruppe Ezard erneut und tatsächlich mussten sie nicht zu gewalttätigen Mitteln greifen; als Lizzy sich dem bereits Schlafenden näherte, um ihn zu wecken, drehte dieser sich plötzlich mit einem Zauberstab in der Hand um und richtete ihn auf Lizzy. Flue reagierte jedoch schnell und machte die Magie unschädlich. Dann packte Lizzy Ezard und stellte sicher, dass er auf keine weiteren ungesunden Ideen kam. Von da an wurde er ziemlich gesprächig. Er erzählte der Gruppe davon, dass die beiden Händler aus Kavistan Geldwäsche betrieben und dass die piniengrüne Drachengeborene ihn rekrutiert hatte, damit sie seinen Namen in das Hauptbuch eintragen konnten. Allerdings sollte er angeblich nicht viel mehr für die verbotenen Machenschaften eingespannt werden. Nun sei er allerdings aktiviert worden, um "den Steinbruch" mit einem entflammbaren Gas zu fluten. Ezard zeigte viel Angst um seine Familie; er war überzeugt, dass Verbrecher*innen im Hintergrund "Ihre Augen und Ohren überall haben" und dass sie seiner Familie in Kavistan etwas antun würden, wenn er der Gruppe die Wahrheit sagte. Die Gruppe versicherte ihm, dass seiner Familie nichts passieren würde und dass sie so tun würden, als wären sie in die Falle gegangen.   Ezard erzählte der Gruppe außerdem von einem Vorkommnis. Einmal hatte er doch eine seiner Lieferungen geöffnet, die an die Eisenfaust adressiert war. In dem Paket habe er einen so unheimliche Fund gemacht, dass er nie wieder eine Lieferung geöffnet hätte. Zela war von der bloßen Idee, dass die Eisenfaust in etwas Unlauteres verwickelt sein könnte, verwirrt. Immerhin sei die Eisenfaust laut ihr eine renommierte und beliebte Organisation, die sogar Ämter in der Stadt bekleidete, wo sie ihren Hauptsitz hatte.   Nach dieser erneuten Vernehmung rollte sich Ezard deutlich mitgenommen zusammen und schlief diesmal tatsächlich ein. Die Gruppe kümmerte sich um eine gesteigerte Sicherheit in der Scheune für die Nacht, dann legten auch sie sich schlafen.