"Der Ahnenstäuber mag den Schleier lüften, doch er führt die Seelen der Schwachen nur in die Fänge des Bösen. Kein Sterblicher hat das Recht, den Willen der Götter zu prüfen, und wer sich mit diesem Gift der Dunkelheit anlegt, spielt mit dem ewigen Feuer des Herrn."
– Inquisitorin Seraphin von Sonnfels
Allgemein
Der Ahnenstäuber-Pilz, ein seltener Pilz, gedeiht ausschließlich auf uralten Friedhöfen und verfluchten Grabstätten. Er ist für seine stark psychoaktiven Sporen bekannt, die durch Einatmen ihre Wirkung entfalten. Unter Totenbeschwörern und Schamanen ist dieser Pilz ein wertvolles Werkzeug, das es erlaubt, mit den Geistern der Verstorbenen in Kontakt zu treten. Ahnenstäuber-Sporen spielen eine zentrale Rolle in rituellen Begräbniszeremonien und werden oft verwendet, um die Seele eines Verstorbenen zu erreichen und verborgene Geheimnisse der Ahnen zu ergründen.
Aussehen
Der Ahnenstäuber-Pilz ist von unscheinbarer Gestalt, mit einem schmalen, dunklen Stiel und einer Kappe, die in einem bläulich-schwarzen Schimmer glänzt. Die Kappen haben eine fleckige, ledrige Textur, die im schwachen Mondlicht phosphoreszierend leuchtet. Die Sporen, die aus der Unterseite des Pilzes freigesetzt werden, sind fast unsichtbar. In der Nähe einer Grabstätte kann man jedoch das Gefühl einer schwerelosen, nebligen Präsenz wahrnehmen. Diese unsichtbaren Sporen sind es, die bei Einatmung die Halluzinationen und intensiven Visionen auslösen.
Wirkung
Nach dem Einatmen der Ahnenstäuber-Sporen verspürt der Konsument fast sofort eine Veränderung in der Wahrnehmung. Zeit scheint sich zu dehnen, und die Grenzen zwischen Realität und Traum lösen sich auf. Konsumenten berichten oft von lebhaften Visionen, in denen sie glauben, mit den Geistern der Verstorbenen zu kommunizieren. Diese Halluzinationen sind so real, dass es den Betroffenen schwerfällt, zwischen der physischen Welt und der Welt der Toten zu unterscheiden. Gefühle von Trauer, Verlust, aber auch Erkenntnisse über das Jenseits und die Seele überkommen den Nutzer.
Diese Visionen sind nicht nur intensiv, sondern auch oft emotional tiefgreifend und erdrückend. Einige Konsumenten erleben die Begegnung mit ihren Ahnen als erhellend und tröstlich, während andere in den Wahnsinn getrieben werden, weil sie mit verstörenden, dämonischen Wesen oder verzerrten Versionen der Toten konfrontiert werden.
Effekte:
Geisterhafte Visionen: Nach Einatmen der Sporen erhält der Konsument einen Vorteil auf Weisheits- und Charisma-Würfe, wenn er versucht, mit untoten Kreaturen oder Geistern zu kommunizieren.
Verzerrte Realität: Während der Wirkungszeit der Sporen erleidet der Konsument einen Nachteil auf Intelligenz- und Wahrnehmungswürfe, da die Grenzen zwischen Realität und Vision verschwimmen.
Halluzination: Nach dem Ende der Wirkung besteht eine 50%ige Chance, dass der Konsument noch 1W4 Stunden lang unter schwachen Halluzinationen leidet.
Langzeitnebenwirkungen: Bei regelmäßigem Konsum oder Überdosierung kann es zu dauerhaftem Realitätsverlust kommen, was zu einem permanenten Nachteil auf Weisheitswürfe führen kann.
Herstellung
Die Pilze gedeihen nur auf alten verfluchten oder ruhelosen Böden, die von aasfressenden Monstern oder starken Flüchen heimgesucht werden. Alchemisten und Totenkulte sammeln die Sporen, indem sie die Kappen der Pilze trocknen und in pulverisierter Form aufbewahren. Der Pilz wird nicht gegessen, da seine Sporen über die Atemwege ihre volle Wirkung entfalten. Alchemisten verarbeiten ihn oft zu Rauchpulvern oder Räucherwerken, die während Zeremonien in einer Art Weihrauchfass geschwenkt werden und die Sporen freisetzen, um die Teilnehmer in einen tranceähnlichen Zustand zu versetzen.
Herkunft
Der Ahnenstäuber-Pilz findet sich vor allem in alten Katakomben, vergessenen Gräbern und Schlachtfeldern. Besonders in den verlassenen Elfenruinen von
Ael’que und in den Ruinen des
Midlands wächst der Pilz in der Nähe von Geisterfeldern, wo die Seelen der Verstorbenen nicht zur Ruhe kommen. Diese mythischen Orte sind oft Schauplatz von Ritualen, bei denen Nekromanten versuchen, den Schleier zwischen den Welten zu durchbrechen und die Geheimnisse des Todes zu ergründen.
Die Pilze selbst scheinen sich auf Gräbern und alten Knochen breit zu machen, sodass sich der Aberglaube hält, dass die Pilze mit ihren Wurzeln die Seelen der Toten aus ihrem Mark saugen.
Kulturelle Bedeutung
In vielen Kulturen, die sich mit der Anbetung der Toten und dem Ahnenkult beschäftigen, ist der Ahnenstäuber-Pilz von großer Bedeutung. Totenkulte, Nekromanten und schamanistische Traditionen nutzen ihn, um in Kontakt mit der Welt der Geister zu treten. Der Pilz ist sowohl ein Werkzeug für Kommunikation als auch eine Prüfung für den Mut des Konsumenten, da die Visionen nicht nur erhellend, sondern auch erschreckend und verstörend sein können. In vielen Tränken von Nekromanten und Kultisten spielt der Pilz eine große Rolle, da er die Kontrolle über Untote erleichtert.
Die Nutzung dieser Sporen ist in vielen Reichen verboten, insbesondere in der
Theokratie gilt der Konsum und der ritualistische Gebrauch der Pilze als schwere Blasphemie, die entsprechend bestraft wird. In den Schatten der Gesellschaft jedoch, wo Totenkulte und dunkle Mächte gedeihen, ist der Handel mit dem Ahnenstäuber-Pilz weit verbreitet und floriert als eine der gefürchtetsten und zugleich begehrtesten Substanzen in der Unterwelt von Thea. Einige böse Zungen behaupten sogar, dass der
Ordo Obitus, einer der
Ordo Solaris der
Sonnenkirche, die Pilze in ihre Rituale einbindet. Eine üble Unterstellung und die Lügen gefolterter Unterhändler – mehr nicht.
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