Stinkmaulblumenpulver

"Ich hätte nicht gedacht so etwas auf Uras zu finden.", flüsterte Reyna, die mit Tränen in den Augen über das Fest blickte, welches scheinbar in der kurzen Zeit seit ihrer Ankunft geplant, vorbereitet und ausgerichtet wurde. Feen wusselten hektisch von einer Stelle zur anderen, brachten verschiedene Wurzeln, Kräuter, Beeren und Gemüse zu der gewaltigen Tafel, die von Harsia aus den Wurzeln des zentralen Baums beschworen worden war.

Eine Gruppe von Feen verschiedenster Couleur flog in wilden Bahnen umher und hinterließ Lianen und Ranken, aus welchen Blüten in verschiedensten Farben sprossen, die zu leuchten begannen und das Fest in stimmungsvolles Licht hüllten. Kellim, der Anführer des Dorfes, und bis vor wenigen Minuten noch recht grimmig dreinblickend, hatte sich mit erstaunlicher Leidenschaft daran zu schaffen gemacht die Tafel mit allerlei Schnickschnack und Süßigkeiten zu dekorieren.

Einige der Faerie, die meisten bereits jetzt in ihre Gläser vertieft, beobachteten das Treiben nicht minder amüsiert und ließen sich hier und dort sogar dazu hinreißen an einem Streich teilzunehmen, indem sie selbst mit Naturenergie den Weg einer Fee blockierten oder die Ästhetik der Tafel wieder ruinierten.

"Das ist ja widerlich.", hörte Reyna Arthurs Stimme hinter sich, gefolgt von zwei keuchenden Lauten. Der Junge krachte förmlich in ihr Blickfeld, fiel auf seine Knie und vollzog würgende Bewegungen, wie eine Katze, die sich zu erbrechen versuchte. Reyna grinste, wohlwissend was diesen Effekt ausgelöst haben musste. Sie drehte sich um und musste nicht lange suchen, bevor sie zwei kleine Feenjungen, Tölpel, erkannte, welche ihr Lachen kaum in sich halten konnten und sich auf dem Rücken hin und herwälzten.

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Stinkmaulblumenbomben sind aus Stinkmaulblumen angefertigte Spielereien, die von Feen genutzt werden, um einander Streiche zu spielen.

Bombe

Stinkmaulblumen gelten im Wald der Feen bereits als die Pflanze mit dem widerwärtigsten bekannten Geruch. Das alles ist jedoch kein Vergleich zu der Wirkung, welche die gemahlenen Stengel einer Stinkmaulblume entfesseln, wenn sie mit Schweiß in Kontakt kommen. Der Geruch wird als derart intensiv bezeichnet, dass es einem die Nasenhaare verbrennt und für kurze Augenblicke Blindheit und Orientierungslosigkeit auslöst. Im Hinblick auf moderne alchemistische Produkte, könnte man die Wirkung wohl mit der einer Blendgranate bezeichnen.

Die klassische Stinkmaulblumenbombe wird produziert indem ein Beutel aus dem Milchsaft eines bestimmten Baums produziert wird. Dieser elastische Beutel wird bis zur maximalen Belastung aufgeblasen und mit dem gemahlenen Stengel befüllt. Einmal zugebunden reicht es die Bombe, die entsprechend der Größe der Feen meist kaum größer als ein Fingernagel ist, auf das angedachte Ziel zu werfen und schon wird dieses für mehrere Stunden in einen abartigen Geruch gehüllt.