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Mon, May 12th 2025 12:51   Edited on Mon, Oct 27th 2025 10:16

[22. Tag, Vormittags] Eine Bestellung für den Zwilling

Es wird still im Zwilling, als sich die Tür öffnet und Marigar im Lokal erscheint. Man kennt den hünenhaften Mann mit dem langen, dunklen Haar inzwischen, der für einen Jäger ausgesprochen gepflegt aussieht. Man weiß, dass Marigar der Leiter der Leibwache der Dargha ist. Natürlich ist es nicht seine Aufgabe, irgendwelche Bürger des Viertels zum Verhör zu schleppen. Natürlich deutet die Tatsache, dass er alleine auftaucht, wenig darauf hin. Aber Marigar hat Ohren, Marigar hat Augen, und er hat zwei Fäuste, die zuschlagen können, dass hinterher an der Stelle kein Gras mehr wächst. Der Respekt, der ihm entgegenschlägt, ist wenigstens unter den einfachen Leuten bemerkenswert.   Marigar sieht wenig auf all die mehr oder weniger ärmlichen Gestalten, die im Zwilling zusammensitzen und an ihrem Dünnbier schlürfen. Er bleibt vor dem Tresen stehen und wartet auf die Bedienung.
Fri, May 16th 2025 12:36

Sie arbeitete im „Lachenden Zwilling“ wie gewohnt weiter, bediente die Kunden mit einem freundlichen Auftreten und Lächeln, und Astrid blieb in der Küche – so wie sie ist, wäre sie als Bedienung keine große Hilfe. Da wurde es auf einmal still, und es kam jemand rein, vor dem alle Respekt hatten. Sie machte weiterhin ihre Gläser sauber und ließ diesen Gast freundlicherweise ankommen. Sie bediente dann weiter. Als sie allen Kunden ihre Bestellungen gebracht hatte, ging sie zum Tresen. Sie begrüßte den Gast: „Und was wünschen Sie?“ fragte sie freundlich nach. Bei den meisten Kunden wusste sie genau, dass sie Bier wollten, aber bei dem speziellen Gast, in ihren Augen, konnte sie nicht sagen, was er wollte. Deshalb wartete sie, bis er ihr etwas sagte. Ihr Gefühl sagte ihr auch, dass er aus einem anderen Grund hier ist, dass er überhaupt hier ist. Die Stimmung im „Lachenden Zwilling“ war locker, aber ruhig. Dieser Herr wollte, was aber niemand genau sagen konnte: Was er hier im „Zwilling“ suchte. Sie wischte in der Zwischenzeit den Tresen ab, während sie auf eine Antwort oder Reaktion von diesem Besucher im „Lachenden Zwilling“ wartete.
Fri, May 16th 2025 02:29   Edited on Sat, May 17th 2025 10:37

Der Jäger quält sich gar nicht erst lang durch einleitende Floskeln, sondern kommt sofort zur Sache: “Ich brauche für heute Abend ein Abendessen für vier Personen in der Residenz der Dargha. Ich habe keine Anweisungen, was genau ihr da zusammenpantschen sollt, schau halt, dass es auch was hermacht. Also keinen schleimigen Eintopf, in dem die Rattenschwänze rumschwimmen, oder irgend so ein armseliges Zeug. Die Dargha hat Besuch und will wenigstens den Eindruck erwecken, als wüsstet ihr hier, was ihr tut. Wir werden es abholen und selbst warmhalten, bis unser Gast eintrifft.   Er schaut Tara forschend an.   “Also, was schlägst du also vor? Und du könntest mir ruhig inzwischen ein Bier bringen, aber ein richtiges!”
Wed, May 21st 2025 12:49

[Verwaltung] Plötzlich ertönt ein seltsames, tiefes Geräusch und dann erschüttern zwei Erdstöße den lachenden Zwilling. Gläser und Geschirr zerschellen auf dem Boden, klirren in den Regalen und auch in der Küche entsteht Schaden. An einigen Stellen fällt Verputz von den Wänden, doch die alten Mauern und Balken des Zwillings überstehen das Beben unbeschadet.      
Mon, May 26th 2025 05:33

Vielleicht eineinhalb oder zwei Stunden nach dem Beben betritt Mari gefolgt von vier Jägern den Zwilling. Hatte schon Marigar für eine gewisse ängstliche Spannung unter den Tagesgästen des lachenden Zwillings gesorgt,läßt die irre Dürre, die in Begleitung von vier weiteren Jägern anrückt, alle Gespräche verstummen. Ängstliche Blicke folgen der Gruppe auf ihrem Weg zu Marigar, der immer noch an der Theke lehnt. Mari begrüßt Marigar und erkundigt sich nach dem Essen. "Wir sollen das Essen abholen. Saya wartet schon darauf.": sagt sie zu dem Hünen und als immer noch keine Bedienung zu sehen ist, schlägt sie mit der flachen Hand auf die Theke und ruft: "He, Wirtshaus! Kundschaft!"    
Sat, May 31st 2025 10:34

Marigar sitzt bei einem Krug Bier an der Theke. Oder besser gesagt, er sitzt vor einem Krug, in dem einmal Bier war. Denn so wie Mari wenig Berücksichtigung bei der Bedienung zu finden scheint, so ist es auch bei Marigar. Nun, Marigar, Mari und die vier Jäger warten noch eine ganze Weile, dann scheint Marigar die Hutschnur zu reißen. Er nimmt seinen Krug und schleudert ihn über die Theke, so dass er mit lauten Klirren an der Rückwand zerbirst.   “Verdammt noch mal, wird man hier irgendwann einmal bedient, oder müssen wir euch erst Respekt vor der Dargha und ihren Leuten einprügeln?”
Sun, Jun 1st 2025 07:46

Sie hörte ihm zu, was er da von sich gab. „Klar, kann ich für euch etwas zubereiten, das euren Vorstellungen entspricht. Wann wollt ihr es holen kommen?“ Wollte sie wissen und planen können, wann sie beginnen muss. Sie schrieb sich alles auf. „Ich würde euch ein leckeres Rattengulasch machen“, sprach sie dann zu ihm. Und sie schenkte aus einem anderen Fass Bier ein. Das schmeckt anders als der Fusel des anderen Biers. Sie wollte ihm gerade das Bier geben, als sie das Beben spürte und alles gescheppert wurde. Sie war froh, dass der Spunt noch stand. Sie hatte den Gast nicht vergessen, wollte nur schnell alles grob aufräumen – den Rest konnte sie später noch machen. Sie wollte eben beginnen, da kam wieder jemand rein – auch an den Tresen. Sie vertrug das Aufräumen und wollte dem Herrn das Bier geben, doch prompt musste die Dame rumschreien, wo die Bedienung bleibt. Sie dachte nur: //Wieso muss sie jetzt schreien, obwohl ich gerade den Herrn bediene?// Das verstand sie jetzt nicht. Und deshalb ließ sie das Geschrei über sich ergehen. „Entschuldigen Sie, die Dame, wenn Sie schauen würden, ich bin gerade dabei, den Herrn zu bedienen.“ Und nach dem Gesagten schwieg sie wieder, weil sie wusste, dass mehr Reden nichts bringt. Sie ließ das Geschrei über sich ergehen und gab dem schreienden Mann wieder einen Krug Bier. //Hier kommt man wohl nur noch mit Schreien vorwärts, jedenfalls bei den beiden hier an der Theke.// dachte sie sich. „Ich nehme mal die Dame. Sie sind da, um das Essen abzuholen. Dann gehen Sie hier durch in die Küche und holen es ab“, sprach sie mit lauter Stimme. Auch wenn das Schreien oder laute Sprechen nicht zu ihr passt, hat sie jetzt gelernt, dass es bei gewissen Menschen so geht. „Prügeln müssen Sie nicht, den Respekt habe ich schon, da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ach, bevor ich es vergesse: Es ist ein leckeres Rattengulasch aus den besten Ratten, die es in dieser Umgebung gibt.“ Nachdem sie das gesagt hatte, versuchte sie, sich noch einmal zu sammeln und begann, klar Schiff zu machen. „Wenn ihr noch etwas wollt, meldet euch.“ Sie beseitigte die Scherben und das Chaos hinter dem Tresen.  
Sun, Jun 1st 2025 05:05

Die schlanke, dunkelhaarige Frau in Männerkleidung scheint nicht in der Stimmung für eine Unterhaltung zu sein. "Halt' den Schnabel.": fährt sie die Bedienung an. "Wir sind nicht zum Vergnügen hier! Die Dargha wartet auf ihr Essen." Dann wendet sie sich an einen der vier Jäger, die mit ihr gekommen sind. "Geht bitte in die Küche und holt den Eintopf. Vergeßt das Brot und die Butter nicht und wenn ihr Wurst oder Geräuchertes findet, nehmt es auch mit." Während sich die Jäger in die Küche begeben, wendet sich Mari nochmals an die Bedienung: "Reißt dich besser am Riemen hier, sonst fliegst du in hohem Bogen raus und wenn du mich nochmals anbrüllst, dann versohl' ich dir deinen süßen Hintern, daß du drei Tage nicht sitzen kannst. Alles klar?" Auf eine Antwort wartet sie nicht. Als die Jäger bepackt mit dem Essen für Saya aus der Küche kommen, sagt sie noch zu Marigar, bevor sie geht: "Kommst du?" Dann verläßt sie gefolgt von den vier Jägern den lachenden Zwilling.  
Sun, Jun 1st 2025 11:05

Die Jäger gehorchen der jungen Frau aufs Wort. Bald schon sind sie bei Astrid in der Küche, nehmen sich den Topf mit dem Gulasch, stecken auch noch reichlich Brot und Wurst ein. Es ist nichts Neues, dass Jäger sich nehmen, was sie wollen, ohne irgendwie darum zu bitten. Astrid wird in der Zeit bei Ruthard mit dieser nicht sehr bequemen Angewohnheit bereits Bekanntschaft gemacht haben. Was allerdings bemerkenswert ist, ist der Umstand, dass eine Nicht-Tätowierte Jägern Anweisungen gibt - und den beiden werten Damen des Lachenden Zwillings sollte dies Hinweis genug sein, dass mit Mari nicht gut Kirschen essen ist.   Marigar nickt nur kurz, als Mari ihn fragt, ob er mitkommen wolle. Zunächst macht er jedoch keinerlei Anstalten, dieser Aufforderung auch Folge zu leisten. Und so sitzt Marigar noch da, als Mari und die vier Jäger den Zwilling auch schon verlassen haben. Er setzt das Bier an, trinkt es in einem Zug aus, stellt den Krug auf den Tresen.   “Wegen der Bezahlung,” ruft er Tara zu, “meldet Euch morgen in der Residenz der Dargha. Und… nächstes Mal, wenn einer von uns bei dir auftaucht… schieb dir das Scheiß-Gesöff von vorhin in den Arsch und bring gleich das gute Bier.”   Marigar wartet gar nicht auf Antwort. Wenig später ist er auch schon wieder aus dem Zwilling verschwunden.