Fri, Apr 11th 2025 01:50
Edited on Mon, Oct 27th 2025 09:27
Der schwere Riegel knarrte, als Astrid ihn mit einem tiefen Seufzen zurückschob. Der Schlüssel, den man ihr ausgehändigt hatte, war kalt in ihrer Hand – genau wie das Gefühl in ihrer Brust. Die Tür schwang auf, und ein Schwall abgestandener Luft empfing sie. Es roch noch nach Bier, Rauch und irgendwie… nach Ruthard. Ein bitter-süßer Stich zog durch ihre Magengegend.
Neben ihr trat Tara mit zügigem Schritt ein, als gehöre ihr der Laden längst. Kein Zögern, kein Blick zurück. Sie wirkte so, als hätte sie diesen Moment lange vorbereitet.
Kaum war die Tür offen, schob sich auch schon eine Gestalt durch den Eingang – die Kräutersammlerin aus dem südlichen Viertel. Astrid erinnerte sich dunkel an sie. Eine stille, zähe Frau mit wettergegerbter Haut und einem guten Riecher für heilende Mischungen. Tara brachte ihr wortlos ein Bier, während Astrid sich langsam auf einen der leeren Hocker an der Theke sinken ließ.
Ein paar Herzschläge vergingen, ehe sie den Blick hob.
„Tara.“ Ihre Stimme war rau, aber klar. „Ich kenne dich eigentlich überhaupt nicht… und ganz ehrlich – ich hab das Gefühl, wir harmonieren nicht besonders.“ Sie verzog leicht das Gesicht, nicht feindselig, aber direkt. „Aber das hier…“ – sie ließ den Blick durch die Gaststube schweifen, über die leeren Krüge, die verwaisten Tische, das Bild des lachenden Zwillings an der Wand – „…das ist jetzt unsere Realität.“
Sie fuhr sich durchs Haar, lehnte sich leicht nach vorne. „Wir müssen jetzt irgendwie zusammenarbeiten, ob wir wollen oder nicht.“ Dann stockte sie kurz, bevor sie den nächsten Satz fast schon herauspresste: „Ich hab darauf eigentlich keine Lust. Ich hatte andere Ziele. Ein anderes Leben. Und ich hab echt keinen Bock, mir hier jeden Abend von betrunkenen Seemännern auf den Arsch glotzen zu lassen.“
Ein harter Ausdruck legte sich auf ihre Züge. „Aber ich hab gesehen, was mit Ruthard passiert ist. Was sie mit ihm gemacht haben.“ Ihre Stimme wurde leiser. „Und ich hab nicht vor, das gleiche Schicksal zu erleiden.“
Ein Moment der Stille folgte. Die Kräutersammlerin nahm einen Schluck Bier. Irgendwo draußen rief ein Händler seinen Morgenspruch.
Dann sah Astrid Tara direkt in die Augen. „Ich hab keine Wahl. Also gut… dann eben zusammen.“
Sie stand auf, griff sich einen Lappen vom Tresen und warf ihn Tara zu. „Aber fang nicht an, mir auf den Sack zu gehen. Ich bin keine Kellnerin. Ich bin am Kochen und sorge dafür das wir genug Material haben. Du kannst gern deine geile Figur und dein Charm nutzen um die Kundschaft bei Laune zu halten“
Out of character
weiter von Tara
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