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Wed, May 7th 2025 07:53   Edited on Mon, Oct 27th 2025 11:02

[22. Tag, Vormittags] Das Testament

Eigentlich sollte es inzwischen Routine werden. Das Abendessen mit Andeth, die Nacht im selben Bett, ohne dass die beiden doch recht attraktiven Erscheinungen irgendwie mehr tun als das, was der ursprüngliche Zweck eines Bettes eben ist, das gemeinsame Frühstück. Und doch ist es für Lua ein Glücksfall. Diese ehrliche Aufmerksamkeit des jungen Mannes, der ihr ja von der Wachkompanie aufs Auge gedrückt worden ist, beeindruckt sie von Tag zu Tag. Und von Tag zu Tag schließt sie ihn mehr in ihr Herz, wünscht sich inzwischen nichts mehr, als ihm ebenso ein kleines Glück zu ermöglichen, wie es der Meister ihr selbst getan hat.   Aber erneut muss sie Andeth wieder einmal alleine lassen, denn wieder hat sie einen wichtigen Termin wahrzunehmen, der mit dem Ableben des Meister Aurean zu tun hat. Die Testamentseröffnung steht an. Natürlich ist Lua mehr als aufgeregt, als sie nun erneut zum kleinen Palais kommt und die Wachen etwas kleinlaut, aber freundlich begrüßt. Schließlich steht nicht weniger als Luas Zukunft in Frage! Wenn sie sich insgeheim denkt, dass der Meister schon zugesehen haben wird, dass keiner von ihnen irgendwann auf der Straße landet.
Thu, May 8th 2025 01:44

[Verwaltung] Es sind wie früher wieder Soldaten der Wachkompanie, die am Tor Wache halten. Lua wird nur nach ihrem Namen gefragt und ohne weitere Umstände eingelassen. Es ist erst einen Tag her, daß Aurelian seine letzte Reise angetreten hat, doch es scheint, als begännen ihn die Räume des kleinen Palais schon zu vergessen. Fremd, kalt und leer wirken die vertrauten Räume. Besonders der Salon, der bis auf einen Tisch und Stühle leer ist. Die Schreiberin, die an dem Tisch sitzt, grüßt Lua als sie eintritt. Egor und Skira sind trotz der frühen Stunde schon hier. Mit einem traurigen Lächeln nickt ihr der bullige Egor zu und Skira mit ihren verweinten Augen grüßt sie mit kratziger Stimme. Noch bevor sich Lua setzen kann, betreten auch Elsi, der wortkarge Ermond und Rikka den Raum. Das befremdliche Gefühl, sich in fremden Räumen aufzuhalten, die einem einst so vertraut waren, drückt mit der Trauer über den Verlust die Stimmung noch weiter. Still stellt sich Rikka neben Lua und drückt ihr verstohlen die Hand. Nach ihrem Gesichtsausdruck zu schließen, ist es ihr nicht leicht gefallen, herzukommen. Da nun alle Erben eingetroffen sind, gibt die Schreiberin dem Soldaten an der Türe ein Zeichen.  
Thu, May 8th 2025 04:43

Auch Luas Stimmung ist, während sie sich durch diese so vertrauten und doch so fremden Räume bewegt, auf einen Tiefpunkt gefallen. Sie kann gar nicht anders, als im Salon einmal um den Tisch herumzulaufen, noch einmal kurz den Stuhl zu berühren, auf dem sie immer gesessen ist, sich noch einmal vorzustellen, wie der Meister krakeelend auf dem seinen herumfuchtelte und die gesamte Belegschaft sich das Loslachen verkneifen musste.   Nun steht sie reichlich bedrückt neben Egor und Skira. Kaum scheint sie Egor und Skira zu bemerken, grüßt wohl nach außen freundlich, aber fast geistesabwesend zurück. Erst Rikka scheint sie aus ihren Gedanken zu reißen, ihr schaut sie tief in die Augen, quält gar ihre Lippen zu einem freundschaftlichen Lächeln. Die Hand nimmt sie gern entgegen, drückt zurück, lässt sie auch nicht mehr los, so lange Rikka dies nicht tut.   Nun warten sie alle. Sie warten alle, was der Meister für sie geplant hat, für sie alle, die er einst aus einem garstigen Schicksal befreit hat, denen er einen kleinen Himmel auf Erden geboten hat, und die nun nicht mehr wissen, wie es eigentlich weitergehen soll.
Kurz darauf betritt der Kommandant den Raum. Da er als Vollstrecker des Testaments Aurelians keine offizielle Aufgabe erfüllt, trägt er auch keine Uniform. Die bis zu den Knien reichende Tunika nach der Mode der späten Kaiserzeit aus feinem, schwarzen Wollstoff weist an am Kragen und an den Ärmeln kunstvolle Silberstickerei auf. Dazu trägt er eine Hose aus dem gleichen Material, weiche Halbstiefel und über der Schulter den mit der Silberborte des Ritterstandes des Kaiserreiches eingefaßten Umhang. Auch der Ledergürtel, an dem ein Kurzschwert hängt, weist Silberbeschläge auf. Mit einem Kopfnicken begrüßt er die Anwesenden und nimmt einen beschriebenen Bogen von der Schreiberin entgegen. Seine Stimme klingt wie gewohnt, kühl und distanziert. "Ich danke euch für euer Kommen. Ich habe die so ehrenvolle wie traurige Aufgabe, das Testament meines Freudes Aurelian zu vollstrecken und da er alle Anwesenden in diesem seinen letzten Willen als Erben einzusetzen geruhte, habe ich euch heute hierher gebeten. Der erste Teil bezieht sich gemeinsam auf den werten Egor und Ermund, die werte Skira, Rikka und Elsi. In diesem Zusammenhang werde ich euch ein Schreiben von der Hand Aurelians verlesen lassen, bevor wir uns den Details widmen." Reland gibt der Schreiberin ein Zeichen.   Die Schreiberin räuspert sich und beginnt dann vorzulesen: "Meine lieben Freunde! Ich weiß gar nicht, wo und wie ich beginnen soll, um euch zu danken. Ihr habt mir die letzten Jahre leicht gemacht und mich und meine Launen ohne allzu viel zu klagen ertragen. Das Mindeste, daß ich tun kann, um euch eure Treue wenigstens zum Teil zu vergelten, ist mein Versprechen wahrzumachen, daß niemand von euch sich um die Zukunft zu sorgen braucht. Doch bevor ich jetzt noch in sentimentales Geschwafel verfalle und ihr mir auch noch nachsagen könnt, daß ich nicht nur viel zu viel geredet habe, sondern auch geschrieben, lege ich mit großer Dankbarkeit die Feder hin und verabschiede mich von euch, ganz besonders von dir Egor, mein treuer Gefährte!   Euer Auris!   Reland läßt den Versammelten ein paar Atemzüge lang Zeit, bevor das Wort ergreift: "Für jedem von euch sind 50 Lamen in der Kammer hinterlegt, die ihr euch entweder ganz oder in Teilbeträgen ausbezahlen lassen könnt. Darüber hinaus ist euch zu gleichen Teilen der Gasthof, in dem ihr wohnt, mit allem Inventar überschrieben und für die ersten beiden Jahre sind auch alle anfallende Gebühren entrichtet. Weiters stehen euch als Anfangskapital und Starthilfe für die Bewirtschaftung des Gasthofes 100 Lamen zu. Der Gasthof ist mit der Auflage, daß er nicht vor Ablauf von fünf Jahren und mit der Zustimmung aller verkauft werden kann, euer Eigentum, sofern ihr die Erbschaft annehmt!" Damit läßt Reland den Bogen, den er in der Hand hält, sinken und richtet seinen Blick auf die Anwesenden.    
Sun, May 11th 2025 09:09

Wohl schaut Lua zu Beginn etwas erstaunt, dass in dem Testament alle außer ihr selbst bedacht werden. Aber Lua ist nicht dumm. Sie ist die letzte, die in den Haushalt gekommen ist, und sie ist wohl einfach nicht lange genug da gewesen, als dass Auris sie zu einer wohlhabenden Frau macht. Und er hat sie ja soundso schon reich beschenkt, mit der schönen Wohnung, die sie erhalten hat, mit dem Unterricht, der ihr erteilt wurde und durch den sie nun - wenigstens ihrer Ansicht nach - ganz passabel schreiben und rechnen kann. Und dann natürlich mit all den Bekanntschaften, die ihr zuteil geworden sind, und die ihr letztendlich ein ordentliches Auskommen für eine sehr lange Zeit ermöglichen sollten. Und so weicht das Staunen bald einem strahlenden Lächeln, mit dem sie all die lieben Leute, die sie in dem Haushalt so herzlich aufgenommen haben, bedenkt.   “Ich freue mich so sehr für euch!” sagt sie schließlich. “Ich bin mir so sicher, ihr werdet aus dem Gasthof die beste Adresse der gesamten Stadt machen, und bald werden sie nicht umhin kommen, euch dieselben Ausnahmen genehmigen zu müssen wie sie die Schmutzige Ente hat, weil einfach jeder bei Euch einkehren, bei euch übernachten, bei euch essen und trinken will! Und so lange ich Geld genug habe, so lange werde ich euer Stammgast sein, versprochen!”
Da niemand die Erbschaft abzulehnen scheint, fährt Reland fort. "Wenn ihr noch Fragen haben solltet, dann wendet euch bitte an Kammerschreiberin Saranda. Die Zwillinge mit euch!" Er wendet sich Lua zu: "Ihr folgt mir bitte." Auch das ehemalige Arbeitszimmer des Meisters ist halb leer geräumt. Reland weist auf den Besucherstuhl und setzt sich hinter den Schreibtisch. "Nun zu euch, werte Lua. Wie ihr schon wißt ist die Pacht für euere Wohnung für fünfzig Jahre bezahlt. Darüber hinaus gehört das gesamte Mobilar euch. Falls ihr euch irgendwann entschließen solltet, auszuziehen, könnt ihr alles mitnehmen. Doch das ist nicht alles." Reland öffnet eine Schublade und entnimmt ihr, mit einem Wachssiegel versehenes Schreiben und ein Dokument, die er Lua überreicht. "Ein persönliches Schreiben Aurelians an euch. Dieses Dokument bestätigt, daß ihr jetzt im Besitz von Anteilsscheinen des Salzhandels des Hauses seid. Das heißt, euch steht jedes Jahr ein Teil der Gewinne des Salzhandels zu. Normalerweise sind diese Anteilsscheine nur den Familienmitgliedern des Hauses vorbehalten, aber in eurem Fall ist die Ausnahme vom Salzbaron genehmigt worden. Die Anteilsscheine sind im Skriptorium hinterlegt. Wendet euch bitte mit diesem Dokument an das Skriptorium, man wird euch alle Details auseinandersetzten. Einen Rat noch. Es kann gut sein, daß man an euch herantritt und euch diese Anteilsscheine abkaufen will, sobald es bekannt wird, daß ihr sie besitzt. So verlockend die Summen, die man euch anbieten wird auch sein werden, verkauft sie nicht! Es gibt kein sicheres Einkommen als diese Anteilsscheine, die vom Haus garantiert werden."  
Mon, May 12th 2025 11:28   Edited on Mon, May 12th 2025 12:56

Lua wird auf Anhieb wieder ernst. Nur kurz flammt noch einmal ihr Lächeln auf, als sie den Bediensteten des Meisters zuwinkt, als sie den Raum verlässt. Den Zwillingen sei Dank, sie haben nun wohl ein gutes Auskommen und, was noch viel besser ist, sie können auch alle zusammen bleiben! Und sie, sie wird sie besuchen, so oft sie Zeit dafür finden wird und so oft es ihr Säckel zulässt! Da ist sie sich ganz sicher.   Doch nun folgt sie erst einmal dem Kommandanten. Sie wäre ihm inzwischen wohl oft genug begegnet, und oft genug ist er überaus freundlich zu ihr gewesen. Aber trotzdem, der Kommandant ist der Kommandant, und Lua kommt nicht aus ihrer Haut. Und so hat sie wieder einmal ein reichlich flaues Gefühl in der Magengegend, als sie ihm folgt. Es gibt nun keinen Meister mehr, der für sie eintreten könnte, und wenn die Mächtigen entschlossen haben, das Kapitel Lua Aetaya sollte aus der Geschichte des Hauses getilgt werden, so können sie es machen. Ziemlich kleinlaut setzt sie sich also auf den Stuhl, schaut schüchtern auf die Tischplatte derselben. Stumm hört sie zu.   Sie schaut Reland wieder an. Sie schaut ihn an, mit offenem Mund, bemerkenswert großen Augen, mit hochrotem Kopf. Sie schaut ihn an, unfähig, auch nur ein einziges Wort herauszubringen. Sie hat die Salzkarawanen gesehen, sie hat gesehen, wie lang sie sind, welche Unmengen Salz sie wegbringen, mit welch kostbaren Gütern sie zurückkehren. Sie kann sich nicht so richtig vorstellen, wie viele Filis, nein, Lamen ein einziger der Karren wert sein muss. Und nun soll sie einen Teil an dem ganzen Geschäft erhalten! Nun wird sie leben, wie die Familienmitglieder des Hauses! Nun wird sie so oft in den Gasthof ihre Freunde gehen können wie sie will, sie wird Andeth sein Glück ermöglichen können und noch so viel mehr! Sie schaut Reland an, dann schüttelt sie fast unmerklich den Kopf, ihre Lippen formen ein fast stimmloses: “Danke!”   Da erst fällt es ihr wohl auf, wie merkwürdig sie sich verhält, dass sie gerade so tut, wie der Meister ihr immer wieder aufgetragen hat, es eben nicht zu tun. Sie nimmt nun also verlegen das Schreiben des Meisters und beginnt, in ihm zu lesen. Wobei sie nun natürlich beim nächsten Problem angelangt ist. Wohl hat sie Rechnen gelernt, sie kann auch die Zahlen schreiben, ja, gar einige Buchstaben lesen. Doch war der Prozess nicht lange genug gewesen, als dass ihr die Fähigkeit vergönnt wäre, das Schreiben des Meisters zu entziffern. Also schaut sie wohl auf die Zeilen, bevor sie das Schreiben zu Reland schiebt.   "Könnt Ihr mir es vorlesen?" fragt sie ihn mit leiser, zitternder Stimme.
Mon, May 12th 2025 02:16   Edited on Mon, May 12th 2025 02:18

"Dankt nicht mir! Ich bin nur der Überbringer.": sagt Reland kühl, nickt aber als ihn Lua bittet, ihr das Schreiben vorzulesen und erbricht das Wachssiegel. Vielleicht ist es nur die Aufregung, die es Lua so vorkommen läßt, daß die Stimme des Kommandanten nicht mehr so unpersönlich klingt, als er beginnt zu lesen:   "Liebste Lua! Wenn du diese Worte hörst, dann bewundere ich bereits Afyras Titten und tue mich am Schattenwein gütlich. Also keine Flennerei mehr und keine Trauermiene! Ich habe ein erfülltes Leben gelebt und dank dir habe ich in den letzten Wochen meines irdischen Daseins wieder lieben gelernt und das Licht in dir gefunden, daß ich für immer verloschen glaubte. In diesem Licht werde ich gehen, Liebste, und ich werde leichten Schrittes gehen. Du hast meine Farben wieder tanzend und lebendig gemacht und mir meine Tage vergoldet. Du brauchst dich nie wieder darum sorgen, auf der Straße stehen zu müssen. Lebe Lua! Umgib dich mit schönen Dingen. Höre auf dein Herz, bleib dir treu, gehe aufrecht, mit erhobenen Kopf und vor allem liebe! Ich habe nicht vermocht, es dir zu sagen, so schreibe ich es dir. Ich liebe dich, Lua! Lebe wohl, dein Auris!"   Reland läßt das Schreiben sinken. "Es gibt noch einen Nachsatz. Ich nehme an, ihr werdet ihn verstehen. Aurelian schreibt, daß wenn er nur zwanzig Jahre jünger gewesen wäre, er euch gefragt hätte." Damit reicht er Lua das Schreiben zurück.  
Mon, May 12th 2025 06:39

“Und ich hätte Ja gesagt,” lässt Lua vernehmen. “Ich hätte so oder so ja gesagt.”   Als Gregorian nun aufsieht, ist Luas Gesicht wieder tränennass, aber trotzdem liegt ein wohl melancholisches, etwas trauriges Lächeln auf ihren Lippen. Sie sieht noch eine Weile auf das Schreiben vor ihr auf dem Tisch. Sie nimmt es auf, küsst es und drückt es innig gegen ihre Brust. Wieder sitzt sie eine Weile da, mit diesem Lächeln auf den Lippen, mit geschlossenen Augen. Schließlich öffnen sich ihre Augen wieder.   “Vielen Dank, Herr Kommandant,” sagt sie. “Dieses Schreiben hat mir eine große Freude bereitet.”   Sie nimmt nun auch die versiegelte Schriftrolle.   “Nun will ich Euch nicht mehr länger aufhalten,” fährt sie fort. “Die Zwillinge mit Euch, Kommandant!”   Langsam steht sie auf, schaut noch einmal auf eben verlesene Schriftstrück, rollte es dann zusammen und steckt es in ihren Ausschnitt. Sie lächelt noch einmal in Relands Richtung, dann verlässt sie zuerst den Raum und schließlich das Palais. Ihre Schritte lenken sie zum Arsenal. Sie setzt sich auf die Kaimauer, und eine lange Zeit sitzt sie einfach nur da, hört, wie die Wellen gegen die Mauer klatschen, und schaut gedankenverloren in den Horizont. Dann steht sie auf.   Ihre Schritte führen sie nun zum Skriptorium. Die Tränen sind wieder versiegt. Lua wirkt glücklich, vollkommen in sich gekehrt und glücklich. Lua klopft an die Tür.
Mon, May 12th 2025 09:25

[Verwaltung] "Gern geschehen.": sagt der Kommandant mit einem Lächeln, daß nichts Spöttisches oder Ironisches an sich hat. "Seine Hoheit möchte euch sprechen, doch im Moment ist seine Zeit knapp. Ich werde euch zeitgerecht benachrichtigen lassen. Die Zwillinge mit euch!" Mit diesen Worten ist Lua entlassen. Später, als sie an die Tür des Skriptoriums klopft, geschieht zunächst gar nichts. Erst als sie nochmals klopft, öffnet ein Bediensteter des Skriptoriums etwas verwundert die Türe. Der mittelgroße Raum mit der wuchtigen Theke, den Lua betritt, ist hell und sauber. Die sorgfältig verputzten Mauern sind weiß gekalkt, der Bohlenfußboden geölt, hinter dem Ladentisch hängt ein in Rötel ausgeführtes Bild, das eine schreibende Hand mit Federkeil zeigt. Die jüngere Frau hinter der Theke lächelt freundlich und begrüßt Lua: „Die Zwillinge mit euch und willkommen im Skriptorium! Was können wir für euch tun? “: sagt sie freundlich. Sie wirft nur einen kurzen Blick auf das Dokument, das ihr Lua reicht. "Normalerweise kümmert sich Herr Vellez persönlich um Angelegenheiten des Hauses, Frau Aetaya. Doch Herr Vellez ist im Moment leider einer dringenden Angelegenheit wegen verhindert. Ich kann euch für morgen eine persönliche Aussprache mit Herrn Vellez arrangieren oder wenn es euch lieber ist, euch den ersten Schreiber der Verwaltung kommen lassen, der sich sofort um euer Anliegen kümmern wird. Wie kann ich euch zu Diensten sein?": erkundigt sich die Bedienstete höflich.  
Tue, May 13th 2025 07:53

Lua hält inne. Der Baron wollte sie sprechen? Sie wird wieder rot, und die Kinnlade fällt wieder nach unten, und wieder braucht es eine kleine Zeit, bis sie Worte findet.   “Der… der Baron?” stammelt sie erschrocken. “Ja, ich denke, ich meine, ich weiß, ich meine, ganz natürlich werde ich es mir einrichten können. Schickt nur einen Boten, und ich werde mich gleich auf die Socken, ehm… auf den Weg machen.”   Dann ist sie aber auch endgültig weg. Der Besuch im Skriptorium verläuft weniger aufregend und erfolgreich. Das heißt, auch hier ist Lua überrascht, als der Schreiber ihr mit absoluter Natürlichkeit erklärt, dass es eben Gregorian Vellez selbst sei, der sich “um die Angelegenheit des Hauses” kümmere, praktisch so tut, als würde sie zur Familie des Barons gehören. Sie hat sich wohl vorgestellt, aber einfach nur nach Herrn Vellez gefragt. Anscheinend wird sie nun als Teil der Herrscherfamilie angesehen, und dies scheint in den höheren Kreisen auch bereits sehr wohl bekannt zu sein.   Nun denn, die Angelegenheit ist Lua nun wirklich zu wichtig, als dass sie damit zu einem Stellvertreter laufen würde. Sie wird zwar am nächsten Tag damit beginnen müssen, die Ausstellung herzurichten, aber sie wird Zeit finden. Sie muss Zeit finden.   “Vielen Dank,” antwortet sie also, “aber ich denke, ich werde dann wohl morgen wiederkommen. Die Zwillinge mit Euch!”        
Wed, May 14th 2025 05:17

[Skriptorium] "Wie ihr wünscht.": entgegnet die Bedienstete des Skriptoriums höflich. "Morgen gegen Mittag wird Herr Vellez Zeit für euch haben. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag und mögen euch die Zwillinge lächeln." Damit wendet sie sich wieder ihrer Arbeit zu.