Wed, Nov 8th 2023 08:58
Edited on Wed, Nov 8th 2023 09:56
Theomer
OP
— 09/26/2023 5:53 PM
Schon von Weitem konnte man den Mann im Takt mit den Stößen der langen Stange singen hören, mit der er den flachen, breiten Kahn über den Olifern steuerte. Die langjährige Übung konnte man sowohl aus der geschickten Handhabung des Fahrzeugs als auch an den breiten Schultern des Mannes schließen. Er hatte dunkelblonde, ungekämmte Haare und einen struppigen Bart, trug ein lockeres Leinenhemd und eine ebensolche Hose, beides mit einem einfachen Strick um die Leibesmitte zusammengefasst.
Im Bug des Kahns saß im Schneidersitz ein zweiter Mann, blinzelte in die Sonne und schöpfte zum Zeitvertreib Wasser mit der hohlen Hand aus dem Fluss, das er dann vor Freude leise glucksend wieder in den Olifern zurückplätschern ließ.
Als der Kahn sich der Kaimauer immer mehr näherte, konnte man auch das schlüpfrige Lied hören, das der Mann im Heck leutselig schmetterte:
"Ich liebte ein Mädchen an der Metronismauer
Doch das war nichts auf die Dauer
Ich liebte ein Mädchen auf der Prena
Das ham´ viele geseh´n da
Ich liebte ein Mädchen auf dem Marktplatz
Das war ‘ne furchtbar wilde Katz
Ich liebte ein Mädchen im Skriptorium
Die drehte sich dafür stets um
Ich liebte ein Mädchen am Arsenal
Die wollte es fast nur - HEY hilf mir mal!"
Er hatte sich dem Kai bis auf einen Meter genähert, warf die Stange in die Luft, fing sie geschickt in der Mitte wieder auf, um sie in den Kahn zu legen und machte dann einen geschmeidigen Schritt nach vorne, um ein sorgfältig zusammengerolltes Tau aufzuheben und es einem jungen Mann zuzuwerfen, der an der Kaimauer wartete. Der fing es auf und machte sich sogleich daran, es um einen verrosteten Poller zu binden und das Boot damit festzumachen.
Theomer
OP
— 09/26/2023 5:53 PM
"Du bist spät dran, Theomer" bemerkte er und sah zu dem blonden Mann hoch.
"Ihr seid heute nicht meine einzige Kundschaft!", versetzte der Angesprochene und deutete auf die zwei Fässer in der Mitte des Kahns. "Ich kann die Tour schließlich nicht nur für lumpige zwei Fässer machen. Wenn dein Vater mehr bestellt, kann ich schneller liefern, ansonsten..." Er zuckte mit den Schultern. Dann wandte er sich einer schreienden Meute Kinder zu, die die Straße entlang auf sie zu gerannt kam.
Sie waren allesamt mager und zerlumpt, ihre nackten Füße klatschten auf das Pflaster und ihre Gesichter strahlten freudig. Nun kam Bewegung in den Mann, der bislang reglos im Bug des Kahns gesessen hatte. Er stand langsam auf und machte einen großen Schritt vom Kahn auf den Kai und auf die Kinder zu. Er war ein wahrer Hühne, sicher zwei Meter groß, breit wie ein Schrank und mit Händen wie Schaufeln. Er hatte blonde Haare, die ihm in Locken auf die Schultern fielen, aber auch diese beeindruckende Haarpracht konnte nicht kaschieren, dass sein Schädel auf der rechten Seite tief eingedrückt war, ganz so als hätte ihm jemand einen schweren Stein gegen den Kopf geschmettert.
Er breitete die Arme aus und stieß schnaufende, keuchende Laute aus vor Freude, bückte sich zu den Kindern hinunter, die ihn krakeelend umringten, und zerzauste ihnen die verfilzten Haare. Die Kinder hüpften an ihm hoch und hängten sich an ihn. Mühelos hob er vier von ihnen an seinen ausgebreiteten Armen in die Höhe und fing an, sich lachend zu drehen. Die Kinder kreischten begeistert, als er sie immer schneller im Kreis rotieren ließ wie an einem waagerecht gestellten Mühlrad.
Der Hühne lachte vor Freude und drehte sich immer schneller und schneller, bis er schließlich taumelte und umfiel wie ein gefällter Baum. Die Kinder sprangen gerade noch rechtzeitig zur Seite und als er auf dem Boden lag, kletterten sie auf ihm herum und tobten vor Begeisterung, als hätten sie einen mythischen Riesen erlegt. Der Mann lag auf dem Rücken, schnaufte schwer und lächelte glückselig.
"Du könntest uns wenigstens mit den Fässern helfen, du langes Elend!", rief der junge Mann verärgert, der den Kahn am Poller festgebunden hatte. "Jedes Mal dieses Theater mit den Kindern!"
Theomer warf ihm einen missbilligenden Blick zu. "Lass Herubrand und seine Freunde in Ruhe, Junge!"
Aber der andere schnaufte nur und schüttelte den Kopf. "Ich weiß wirklich nicht, wieso du ihn bei dir behältst. Er ist zu dumm für die Arbeit und frisst sicher für drei!" Er kam nicht weiter, denn Theomers Faust traf ihn mitten ins Gesicht und schickte ihn zu Boden.
Er betrachtete den Sohn des Wirts, der bewusstlos auf dem Kai lag wie ein Haufen Schmutzwäsche und rieb sich die Stirn. Das war unbedacht gewesen. Er würde sicher ein Fass umsonst abgeben müssen, um Wiedergutmachung zu leisten. Aber es redete verdammt nochmal niemand so über seinen Bruder! Jetzt hatte er aber natürlich das Problem, dass er die Fässer nicht allein abladen konnte. Er sah sich um und sein Blick fiel auf ein paar Schaulustige, die das Spektakel mit den Kindern amüsiert bis verwundert beobachtet hatten.
"Hey, kannst du mal kurz mit anpacken?", rief er einem davon zu.
Arkon Imeria — 09/27/2023 4:14 AM
Gerade als sich ein paar Männer daranmachen, Theomer zur Hand zu gehen, in der Hoffnung ein paar Münzen abzugreifen, ertönt ein lauter Pfiff. Die Umherstehenden halten für einen Moment inne und drehen ihre Köpfe, um in die Richtung zu sehen, woher der schrille Pfiff gekommen ist. Ein von Kopf bis Fuß tätowierter Mann, senkt gerade seine Hand, weg von seinem Mund, welcher sich zum Pfeifen geformt hat und jetzt ein falsches Lächeln zeigt.
„Nein“, ruft er und hebt seine Hand. „Der Krabbenkopf macht das allein…“ Sein grinsendes Gesicht entblößt geschliffene, dunkle Zähne. Um Theomer und Herubrand ändert sich die Stimmung schlagartig, als die Männer, drei an der Zahl, sich dem Kahn nähern. Das Verhalten der Menschen wird unterwürfiger, sie scheinen auf einmal mit ganz anderen Dingen beschäftigt zu sein oder müssen auf einmal wichtige Dinge zu Hause erledigen, welches Drecksloch, das auch immer sein mag. Die ausgelassene Stimmung ist verflogen und das Lachen verstummt.
Die Arme der Männer sind von Tätowierungen überzogen, Hämmer sind auf ihrer Haut eingebrannt, ihre Ziars unter schwarzen Westen verborgen. Hammer und Wolf, Geldeintreiber Imerias. Der Mann, der gesprochen hatte, ihr Anführer vielleicht, ist kleiner als Theomers Bruder, aber nicht weniger beeindruckend. Kahlköpfig, bullig wie ein Kettenhund, vernarbt, von kampferprobter Stärke. Erwartungsvoll liegt sein Blick auf dem Riesen, wie ein Jäger, der eine unwiderstehliche Trophäe entdeckt hat. Die Männer hinter ihm sind kleine dreckige Wiesel mit langen dunklen Haaren, hinterträchtigen blutunterlaufenen Augen und aufgerissenen Lippen. Einer von ihnen ist von Hauttumoren übersät, welche ihn anscheinend nicht weiter störend und sein Gesamtbild weder verschlechtern noch verschönern.
Die Männer folgen ihrem Anführer und setzen sich auf einen Stufenaufgang, nicht sehr weit entfernt von Theomer. Der Kahlköpfige nimmt auf der niedrigsten Stufe breitbeinig Platz. Er nickt Theomer noch einmal zu:
„Der Krabbenkopf macht das. Er sieht aus als könnte er die Schlange welche die Welt umschlingt alleine auf seinen Schultern tragen. Los, die schwarze Schange gestattet es.“
Theomer
OP
— 09/27/2023 12:50 PM
Theomer mustert den selbstgefällig auf den Treppen sitzenden Anführer der Geldeintreiber. Er hatte seine Abgaben bezahlt, aber er würde nicht drauf wetten, dass das den imerischen Kettenhund interessierte. Seine Hand ertastet den Schlagring in der tiefen Tasche seiner Hose. Er könnte den Kerl sicher zu Boden schicken und ihn seine lächerlichen Zähne fressen lassen. Wenn er stillhielt. Und wenn seine Kumpane stillhielten. Und wenn die anderen Geldeintreiber, Schläger und Mörder, die hinter ihm standen, auch alle stillhielten. Theomers Hand löst sich langsam vom Schlagring.
Er wirft Herubrand einen Blick zu. Dieser hat sich überrascht aufgerichtet, als die Kinder bei der Ankunft der Geldeintreiber das Weite gesucht hatten. Jetzt sitzt er im Schneidersitz auf dem Boden, betrachtet die drei tätowierten Schläger neugierig und lächelt treuherzig.
Theomer schließt kurz die Augen und holt Luft. "Lass meinen Bruder da raus", sagt er mit unterdrücktem Zorn. "Er versteht sowieso nichts von dem, was du sagst." Dann mustert er das Fass, von dem er weiß, dass es nicht bis zum Rand gefüllt ist, als würde er Maß nehmen. "Ich schaff das auch allein!"
Zuerst kippt er das Fass auf die Seite und rollt es an den Rand des Kahns. Er muss es nur aufs Dollbord hieven, nur ein paar lumpige Zentimeter. Aber dann würde der Kahn schwanken und er würde das Gleichgewicht verlieren und das Fass möglicherweise in den Fluss fallen. Es hilft alles nichts: Er muss es in einem Schwung auf den Kai wuchten.
Theomer stellt sich breitbeiniger hin, geht in die Knie und balanciert die Schwankungen das Kahns aus. Dann packt er das Fass an seiner oberen und unteren Kante. Ein paar Mal schnauft er schnell ein und aus, dann spannen sich seine Muskeln an. Er streckt langsam die Beine, das Fass hebt sich unendlich mühsam vom Boden des Kahns. Er schwankt kurz, grunzt vor Anstrengung und mit einem Aufschrei schwingt er das Fass über den Kahn hinaus, der bedenklich absackt. Aber da knirscht das Holz des Fasses schon über das raue Pflaster des Kais. Er hat es geschafft. Schwer atmend steigt er an Land und streckt sich, Rücken und Arme fühlen sich an wie nach einer heftigen Prügelei. Er richtet das Fass auf und wirft dem Anführer der Geldeintreiber einen Blick zu. Er unterdrückt das Gefühl des Triumphs in sich, jetzt bloß nicht das Maul zu weit aufreißen! Mit etwas Glück und Geschick ergab sich hier vielleicht sogar eine Chance!
Wenn er den Kerl nur besser einschätzen könnte: Ist er bloß ein Schläger, der mit mystischem Geschwätz Eindruck schinden will? Oder hat er tatsächlich etwas zu sagen in Imeria?
Arkon Imeria — 10/02/2023 6:21 AM
Eine tiefe Narbe teilt das Gesicht des kahl rasierten, mit Stoppelbart, Klingen haben sein Gesicht und Körper im Kampf geschnitten. Seine Aufmerksamkeit liegt nun auf Theomer, sein Blick ist starr und seine dünnen Lippen formen sich zu einem übelgesinnten Lächeln. Theomer erkennt, dass dieser eine nicht zum Plaudern gekommen war und obwohl Langeweile sein Handeln bestimmt, erkennt er auch, dass dieser nicht auf der Jagd nach schwacher Beute war, die er martern kann. Der Gedrungene erkannte, Theomer war jemand, der sich wehren kann, ein wacher Geist in einem starken Körper und das machte ihn umso begehrenswerter. In seinen Gebärden liegt keine Überheblichkeit, aber Freude, boshafter Entschlossenheit.
Wie in vielen der Gesichter dieser Fremden, die einst von den Schlangenbergen gekommen waren und ihre Zeichensprache, Farbe in Fleisch und Haut, nach Pelorn brachten. Eine Sprache, die für manche immer ein Rätsel bleiben würde, verraten sie doch seine Herkunft und seine Position im Haus, aber aus dem Wirrwarr von Motiven der Tätowierungen lässt sich für Theomer nichts brauchbares ableiten, aber als Bewohner der Außenbezirke ließ sich ein Aufeinandertreffen mit diesen Eintreibern für das Haus Imeria, nicht vermeiden, das Arkh, der Tribut an die Schwarze Schlange, musste abgegolten werden. 2 Kerben sind in sein Ohr gehackt, er hatte das schon öfter gesehen, ein unterer Rang, aber Kämpfer, kein Straßenhund wie seine Begleiter. Sicherlich niemand, der die Kunst des Gedichteschreibens beherrscht, aber nicht ungefährlich in seinem ureigenen Lebensraum, den sie sich beide teilen.
Trotz aller widrigen Umstände weiß Theomer, obwohl dieser eine auf eine Auseinandersetzung aus ist und sein Gehabe reine Provokation, solange er seinen Geschäften nachging, auf welche das Arkh der Schlange entrichtet wurde, er durch das Haus der Schlange selbst geschützt war. Die Strafen waren allgemein bekannt und viele gierige Langfinger und deren Freunde mussten einen hohen Preis mit Sehne und Fleisch bezahlen, wurden verstümmelt oder einfach an die Kettenhunde verfüttert. Das Arkh des Fürsten Imerias war unantastbar, für jeden.
Leichtfüßig erhebt sich der Gedrungene und zeigt auf Theomers Begleiter:
„Der da ist ein Einfaltspinsel, stimmts? Ein Schwachkopf. Sein Kopf ist Matsch, wie zerkochte Muscheln. Würde sein Schwanz in einer Muschi abspritzen, würde das, was herauskommt, genauso dämlich grinsen wie er selbst. Ich bin Gner, Hammer und Spinne, wer bist du? Ihn rauslassen, ihn reinlassen, das ist meine Sache, Fassbinder. Du gehst auf meiner Straße…“
Er winkt seinen beiden Kumpanen, die dämlich grinsen
„Kontrolliert ob die Fässer das Zeichen der Schlange tragen…“
Alle Waren, auf denen Abgaben zu entrichten sind, werden durch Dornfinger mit Schlangenzeichen versehen.
„Du bist stark… aber bist du auch mutig, Fassbinder? Lass uns kämpfen, was sagst du… mit Einsatz. Blut und Salz, was sagst du? Was sagst du?“
Gner schleicht um ihn herum...
Theomer
OP
— 10/03/2023 4:51 AM
Theomer atmet tief durch und mustert den Schläger. Um seine Fässer muss er sich keine Sorgen machen, sie alle tragen das Zeichen der Schlange und beweisen, dass er seine Abgaben entrichtet hat. Gner hatte so eindeutig darauf abgezielt, ihn zu provozieren und zu einem Kampf anzustacheln, dass er seltsamerweise das Gegenteil bewirkt hatte. Eine Ruhe und berechnende Kälte legen sich über Theomers Gedanken, die er normalerweise nicht verspürt. Er beobachtet die Bewegungen seines Gegenübers und erkennt, dass er gegen den erfahrenen Straßenkämpfer wenig Chancen hat. Theomer steht jederzeit in jeder Kneipenschlägerei seinen Mann und zögert nicht, seinen Familiennamen gegen jede Beleidigung mit Fäusten zu verteidigen. Aber er war Bierbrauer und kein Straßenkämpfer.
Und dennoch... Wenn er sein Geschäft erweitern und dem Namen Haruland wieder seinen alten Klang verleihen will, dann muss er sich irgendwann auch unter den Straßenhunden des Hauses Imeria Respekt verschaffen. Vor Schmerzen hat er keine Angst, die hatten die Fäuste seines betrunkenen Vaters schon früh aus ihm herausgeprügelt. Und wenn die beiden Wiesel sich aus einem Kampf heraushalten würden, stünden seine Chancen schon ein wenig besser. Er macht sich keine Illusionen darüber, Gner tatsächlich besiegen zu können. Er rechnet vielmehr damit, ordentlich Prügel zu beziehen. Aber die ein oder andere Beule würde er dem Kerl sicher beibringen und er selbst könnte wenigstens Nehmerqualitäten beweisen.
Gner schleicht um ihn herum wie ein junger Hund, der ungeduldig darauf wartet, dass sein Herrchen das Stöckchen wirft.
"Hast du zu viele Zähne, kleiner Mann?", fragt er und grinst. "Um was willst du kämpfen? Deine Ehre kann es ja nicht sein!"
Arkon Imeria — 10/04/2023 2:55 AM
Gner bleckt seine angespitzten Zähne, ruhig spricht er:
„Erscheine morgen zur neunten Abendstunde in der Mehras, dort sollen wir kämpfen.“ Er zeigt mit seinem schwarz tätowierten Zeigefinger auf Theomer:
„Ich werde dein Blut trinken, Zirk…“
„Gewinne ich, gehören 3 deiner Fässer mir. Gewinnst du…“ er überlegt einen Moment.
„Dann werde ich ein einziges Mal kommen, wenn du mich rufst, wenn Messerarbeit dein Begehren ist, und ein einziges Mal sollen deine Feinde, die meinen sein.“
Beendet er den Satz und deutet eine Verbeugung an.
„Hammer und Spinne. Was könnte mehr wert sein als die Freundschaft des Königs der Straße…“
„König der Straße!“ Pflichten seine Kumpanen mit erhobenen Fäusten bei.
„Aber sei gewarnt, wir haben vor den schwarzen Ziars der Fleischzeichner gesprochen, erscheinst du nicht, nehme ich dir alles, was dir lieb ist. Vergiss es nicht. Kommt, wir ziehen ab…“
Bevor er sich umdreht, meint Gner achselzuckend: „Wenn du zur Mehras kommst, nimm mehr von deinem Fusel mit, vielleicht kannst du ein Fass anstechen und ein paar Krüge verkaufen und damit ein paar Salzmelker vergiften, ersticken sollen sie daran. 7 Arkh der schwarzen Schlange im Knochenhain!“ Lachend macht sich das Trio davon.
Theomer
OP
— 10/05/2023 2:44 AM
Theomer sieht den drei Männern hinterher und seufzt. "Was haben wir uns da nur eingehandelt, mein Großer?", fragt er Herubrand, der freudestrahlend auf dem Pflaster sitzt. Theomer hat es bislang vermieden, zu den Mehras zu gehen. Er hat zwar nichts gegen eine zünftige Prügelei von Zeit zu Zeit, aber kalkuliertes Blutvergießen ist nicht seine Sache. Nie hätte er vermutet, irgendwann selbst den Sand der Arena zu betreten. Immerhin scheint es nicht automatisch um Leben und Tod zu gehen, was ihn etwas hoffnungsvoller stimmt. Theomer nimmt sich vor, Anesh vor seinem morgigen Kampf noch ein Opfer darzubringen. Wenn er sich in die Fänge Achums stürzen muss, kann es nicht schaden, den kriegerischen Zwilling günstig zu stimmen.
Mit einem Ruck reißt er sich aus seiner Erstarrung und erinnert sich daran, warum er überhaupt erst hierher gekommen war. Er zieht die Sackkarre heran, die der Sohn des Wirtes hat stehen lassen, als er sich nach seinem Erwachen ängstlich davongestohlen hatte.
"Mach dich nützlich, wir müssen noch was ausliefern!", ruft er seinem Bruder zu.
Out of character
Übertrag aus dem Pelorn Discord Server, Originaldatum 26.9.2023