[Verwaltung] „Also die Zielperson ist eindeutig identifiziert, ihre Beziehung mit der Jägerin oder Dargha ist bestätigt, aber.“: Lorek winkt dem älteren Mann der wie ein Arbeiter wirkt zu sich. „Das solltet ihr euch besser selbst anhören. Er ist eine meiner besten Männer und absolut zuverlässig. Schieß los, Fonrad.“ Der Arbeiter räuspert sich, schaut sich etwas unsicher um. DasSprechen vor so vielen Leuten macht ihn nervös, aber dann beginnt er ohne Herumgerede genau zu berichten, was sich im Lachenden Zwilling ereignet hat, wiederholt, was er vor der Schenke gehört und schildert wie er Halbohr bis zur Brauerei Haruland verfolgt hat, die anscheinend verlassen war und die Halbohr nicht mehr verlassen hatte. Der Anführer der Gruppe hört sehr genau zu, stellt noch ein paar Fragen, bevor er Lorek und seinen Spitzel entläßt. Der Gesichtsausdruck der blonden Frau mit dem langen Zopf, die mit am Tisch sitzt, hat sich laufend verfinstert.   „Gut, daß ist etwas, mit dem wir arbeiten können. Halbohr will auf Coveani Gebiet ausweichen.“ Er legt den Finger auf eine Stelle nördlich der Brauerei, direkt am Fluß. „Hier ist ein Fährübergang hinüber in die Coveani Enklave. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sie diesen Weg wählen, sonst müßte sie durch das ganze Imeria Gebiet laufen oder über die Brücke ins Thornhoffgebiet und dann eine Fähre nehmen. Wir werden sie also aus ihrem Versteck scheuchen und sie dann an der Anlegestellte abfangen. Morgen früh...“   Krachend schlägt die Frau mit der flachen Hand auf den Tisch, daß die Becher tanzen und ein paar Anwesende erschreckt zusammen zucken. „Das kann doch nicht dein Ernst sein? Bist du völlig blind? Das ist eine beschissene Falle!“ faucht sie den Anführer an.  

„Kaum tauchen wir auf, wird Halbohr bequemer Weise von dem Stück Imeria Hurenfleisch verstoßen. Nicht nur das! Sie greift sie öffentlich vor aller Augen an und jetzt kommt das Beste. Sie überlebt es! Das spielt es nicht einmal bei den Töpfern! Es ist völlig unmöglich, das sie damit davon kommen könnte, wäre es nicht ein abgekartetes Spiel! Ein Spiel, das für unsere Augen inszeniert wird, um uns in Sicherheit zu wiegen! Dazu schreit sie dann noch lauthals herum, wohin sie zu flüchten gedenkt, um uns ja auf den richtigen Weg zu bringen! Bei den Schatten, bist du völlig verblödet? Wach auf, Orles!“: sagt die Blonde zornig. „Und du paß auf was du sagst, Lisina! Wir arbeiten nicht für deinen Vater und schon gar nicht für dich! Woher sollten die verdammt noch einmal wissen, daß wir hier sind?“: gibt der Angesprochene ärgerlich zurück.   „Vielleicht nimmt der Spitzel, von dem ihr den Tipp habt, von beiden Seiten.? Vielleicht hat jemand im Rat wieder einmal nicht dicht gehalten. Es wäre ja nicht das erste Mal, daß jemand in der ersten Hand meinem Vater ins Genick pissen will.“: faucht Lisina aufgebracht zurück. Jetzt steigt Orles die Zornesröte ins Gesicht. „Willst du damit andeuten, daß die erste Hand gemeinsame Sache mit dem Feind macht? An deiner Stelle wäre ich jetzt mit weiteren Anschuldigungen sehr vorsicht! Wir sind Arendai und dienen der ersten Hand! Noch hat dein Vater nicht alle Finger gekauft! Also hüte deine Zunge, oder....“: sagt Orles wütend.   „Oder was?“: faucht Lisina zurück.  

[Verwaltung] „Ohne meine Familie hättet ihr nicht einmal mehr eine Hose am Arsch, ihr und euer Traditionalistenpack“: höhnt Lisina. „Meine Familie bezahlt für diese Mission und ich verlange gehört zu werden! Ich sage, daß ist eine Falle! Wenn wir zuwarten, dann tappen wir hinein. Wir wissen, wo sich die Drecksnutte versteckt und das sie höchstwahrscheinlich alleine ist. Wir müssen zuschlagen! Jetzt und sofort! Ich verlange, daß wir zuschlagen!“: schnappt die Frau mit dem blonden Zopf.   „Es reicht Lisina! Du kannst verlangen, was du willst! Ich habe das Kommando und ich sage nein! Ich führe meine Leute nicht in der Dunkelheit in ein unbekanntes Gebäude. Schlag dir das aus dem Kopf!“: gibt Orles hitzig zurück.   „Haben die gefürchteten Arendai etwa die Hose voll?“: äzt Lisina. „Ich und meine Leute haben genug von deinem Scheißkommando, Orles! Ich sage wir schnappen uns die Nutte, jetzt und gleich! Mein Vater bezahlt jedem das dreifache Kopfgeld, wenn wir sie lebend zurückbringen! Jedem, der dabei ist, wenn wir sie jetzt schnappen. Also was ist?“ Lisina schaut fragend in die Runde.  

[Verwaltung] „Du willst dich gegen die Entscheidung des Rates stellen und zur Meuterei aufhetzen? Das ist Verrat und weißt was mit Verrätern geschieht. Aber sprich nur weiter, in deinem Fall wäre es mir eine reine Freude das Urteil zu vollstrecken.“: sagt Orles grimmig und seine Hand packt das Heft seines Kurzschwerts.   Lisina lacht höhnisch und ihre Söldner scharen sich um sie, doch bevor sie noch etwas sagen kann, tritt einer der Arendai zwischen die beiden Gruppen. Im dunklen kurzen Haar der Frau schimmern schon graue und weiße Strähnen und auch in ihrem Gesicht zeigen sich die Spuren der Jahre. Mit fester Stimme sagt sie:“Genug! Seid ihr von Sinnen? Wir haben einen Auftrag zu erfüllen! Lisina halte dein Schandmaul und du Orles steig herunter von deinem hohen Roß!“ Kirina spricht nicht oft, doch ihre Worte haben Gewicht. Ihre Tapferkeit und Loyalität ist nahezu sprichwörtlich unter den Ratten. Als sie sicher ist, die Aufmerksamkeit von allen Beteiligten zu haben, spricht sie weiter.   „Die Bedenken Lisinas sind wohlbegründet. Auch für mich stinkt die Sache nach einer Falle. Diese Imeria Statthalterin hätte gar keine andere Möglichkeit gehabt, als die Angreiferin öffentlich exekutieren zu lassen, wenn es nicht eine Inszenierung war. Also wäre es von Vorteil sofort zuzuschlagen. Aber auch Orles hat recht. Es wäre sträflicher Leichtsinn in die Brauerei während der Nacht mit voller Stärke einzudringen ohne weitere Aufklärung! Das Gelände ist groß genug um dutzende Feinde zu verbergen. Was wir brauchen ist eine tragbare Lösung, die allen Aspekten gereicht wird, aber keine Beschimpfungen, keine Drohungen und keine Meuterei! Habt ihr mich verstanden? Ich habe mir während ihr nichts Besseres zu tun hattet, als euch wie trotzige Kinder in den Haaren zu liegen, etwas überlegt. Da Lisina so scharf darauf ist sich die Brauerei vorzunehmen, wird sie mit ihren Söldnern in das Gelände eindringen, aber nur mit einem Teil ihrer Gruppe in die Halle vorstoßen, während sie der Rest deckt. Wir gehen draußen in Position, verhindern einen Ausbruch oder den Entsatz durch weitere Feinde. Also?“ Kirina sieht von einer Gruppe zur Anderen und nach einer kurzen Diskussion einigen sich die Ratten.   Mit säuerlicher Mine sagt Lisina zu Orles: “Deine Befehle, Kommandant?“ Der Angesprochene erwidert: „Macht euch fertig. Wir schlagen nach Kirinas Plan sofort zu.“ Wenig später verlassen nach und nach die Ratten, um nicht aufzufallen in kleinen Gruppen die Lagerhalle.