Sun, Mar 24th 2024 10:10
Edited on Sun, Mar 24th 2024 10:13
Der Jüngling ist noch immer ganz aufgeregt, trippelt erwartungsvoll vor der Theke hin und her.
“Den Schlüssel, schnell, sie sind gleich da!” sagt er noch einmal, dann lacht er plötzlich los. “Die ist so hackedicht, so hackedicht, die kann gar nicht mehr richtig gehen. Es war ganz einfach, Sack über den Kopf und einen ordentlichen Tritt, da konnten wir ihr ganz leicht die Hände zusammenbinden. Und jetzt bringen sie sie her, das wird so geil, das kannst du dir gar nicht vorstellen!”
Er dreht sich dann zu den Leuten in der Gaststätte um.
“Ich sag euch, 5 Filis fürs zugucken, 10 Filis fürs mitmachen,” ruft er ins Lokal. “Die Gelegenheit bekommt ihr nie wieder, eine Jägerin so richtig in den Arsch zu ficken! Oder was immer ihr wollt, hinten, vorne, auf die Titten wixen, das ist so geil!”
Er springt nun vor Aufregung geradezu auf und nieder, dreht sich wieder zu Ruthard um: “Aber, bitte, den Schlüssel, schnell!”
Der Ausruf hat seine Auswirkungen. Die halbe Gaststätte ist plötzlich auf den Beinen, drängt sich in die Richtung des Eingangs, der Theke, des Aufgangs zu den Zimmern, bilden eine fast undurchdringliche Wand. Jeder will Zeuge sein, ob der Jüngling die Wahrheit spricht, jeder will sehen, wie einer der Jäger, vor denen sie solche Angst haben, sich hilflos in den Händen dieser Jünglinge befindet. Und viele sind bereit, gar einige Filis zu zahlen, um einen Jäger so richtig leiden zu lassen. Hie und wieder hört man das Klatschen einer Ohrfeige, wenn sich eben die Männer ebenfalls erheben, die mit ihrer Holden den Abend verbtingen wollten. Und da öffnet sich auch schon abermals die Tür.
Sie sind zu fünft oder zu sechst. Sie schleifen viel mehr eine Frau in den Zwilling, als dass sie alleine geht. Das Gesicht ist freilich nicht zu erkennen, es ist unter einem Sack versteckt, der um ihren Hals zugezogen ist. Die Hände sind auf dem Rücken gebunden. Der schwere Ledermantel hängt an einer Schulter hinunter, das Hemd ist ein gutes Stück aufgerissen und offenbart eine schuppenartige Tätowierung. Der Gürtel wurde bereits geöffnet, die Hose jedoch noch nicht, so dass sich die Hose noch auf den Hüften hält. Und der Jüngling hat nich unrecht gehabt: sie schafft es nicht mehr, die schweren Stiefel koordiniert auf den Boden zu stellen, immer wieder fällt sie beinahe hin, wird aber von den Jünglingen aufrecht gehalten, wobei natürlich die Hände immer wieder auf Körperteile zu liegen kommen, an denen der Kavalier eine Dame nicht berühren würde.
Im Lachenden Zwilling ist nun der Teufel los. Lautes Murmeln, beifälliges Johlen, Klappern von Münzen ist zu hören, und schließlich skandiert das halbe Lokal, Ruthard solle ja schnell den Schlüssel rausgeben.