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Sat, Mar 8th 2025 12:46   Edited on Mon, Oct 27th 2025 10:57

[21.Tag, früher Morgen] Fingerspitzengefühl II

[Soldat Eicken] "Nichts.": knurrt Eicken ärgerlich, als sie sich zeitig am Morgen nochmals den Platz, an dem der Ball Noris gefunden wurde, vornehmen und keine Spur oder Hinweis finden. Die Kornett war nicht besonders begeistert gewesen, daß sie Sigrun und Eicken nochmals ins Gartenpalais schicken mußte, aber wegen des besonderen Naheverhältnis der Nobilita zum Herrscherhaus schließlich zugestimmt. Selbst jetzt im Winter konnten sie nicht sehr weit in den Paradiesgarten hinein sehen, so dicht standen die entlaubten Büsche und Bäume des ehemaligen kaiserlichen Gartens. Mißmutig fährt sich Eicken durchs Haar. "Was machen wir jetzt? Einfach draufloslaufen hat wenig Sinn, wenn du die Kleine wirklich finden willst. Vielleicht sollten wir ins letzte Stockwerk des Palais rauf? Wer weiß, möglicherweise können wir von dort oben was ausmachen?". Fragend schaut sie zu Sigrun hinauf.    
Sat, Mar 8th 2025 05:38

In der Tat sind die beiden wenig erfolgreicher als Sigrun es am Vorabend war. Wenn Sigrun da auch überaus vorsichtig gewesen ist. Schließlich will sie keine Spuren verwischen. Ziemlich missmutig sieht sie also drein, als Eicken ihren Vorschlag macht. Sie hält in ihrer Suche inne und schaut die rothaarige Soldatin an.   “Nun, dies wäre freilich eine Möglichkeit,” antwortet sie. “Allerdings muss ich dir gestehen, dass ich äußerst ungern die Nobilita erneut belästigen würde, zumal sich in den höheren Stockwerken auch ihre privaten Räume befinden könnten. Und das Betreten derselben stellt doch einen gehörigen Eingriff in ihre Privatsphäre dar, von dessen ich sie möglichst bewahren möchte. Lass uns also vorerst einige Gedankenspiele anstellen, denn das Palais kann uns nicht entwischen.”   Sie schaut sich noch einmal um.   “Wir haben hier den Ball gefunden,” fährt sie dann fort. “Wir wissen, dass die Kinder sich über die Mauer begeben haben, um ihre Mutprobe zu vorzunehmen. Wir wissen, dass Nori sich darüber hinaus weiter in den Garten gewagt hat, wohl ebenfalls im Zuge besagter Mutprobe. Wir vermuten, dass sie dann entführt wurde. Nun kann ich mir wohl vorstellen, dass sich ein kleines Kind in diesem Gewirr von Pflanzen spurlos bewegen kann, kaum jedoch ein ausgewachsener Mann, und noch viel weniger ein Mann, der ein Kind mit sich führt. Das bedeutet, dass wir ab jenem Ort, an dem die Entführung stattgefunden hat, wohl abgebrochene Pflanzenteile finden müssten. Die Frage ist also, wo hat die Entführung stattgefunden - wenn sie denn stattgefunden hat.”   Wieder schaut sie Eicken einen Moment lang an, dann fährt sie abermals fort: “Also, lass uns annehmen, wir wären Nori. Wenn du mir beweisen wolltest, dass dein Mut dem meinigen überlegen ist, in welche Richtung würdest du wohl gehen? Du würdest dich wohl nicht ängstlich an der Wand entlang tasten, nein, du würdest genau senkrecht zur Mauer geradewegs in den Garten laufen. Lass uns doch in genau diese Richtung laufen. Spätestens da, wo das Mädchen überwältigt wurde, müsste doch etwas zu finden sein.”   Sie schaut Eicken wieder an, dieses Mal jedoch mit einem Blick, der davon zeugt, dass sie wohl eine Antwort erwartet.
Schicksalswurf Spurensuche | 2d6
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Sun, Mar 9th 2025 03:43
Sun, Mar 9th 2025 04:12

[Soldat Eicken] "Ja, das hat was für sich.": stimmt Eicken zu und versucht sich gedanklich zurück in die eigene Kindheit zu versetzen. "Bestimmt ist die Kleine einfach losgerannt.": sagt sie dann. "Aber weit wird sie vermutlich nicht gerannt sein, bevor ihr mulmig geworden ist. Der Paradiesgarten hat einen verdammt schlechten Ruf, der nur vom Carnale übertroffen wird. Entweder hat sie was gesehen, daß die Neugierde über die Furcht siegen hat lassen, oder es ist ihr was zugestoßen. Kann ja auch ein Unfall gewesen sein." Sie dreht sich zu der verrosteten, schmiedeeisernen Tür in der Gartenmauer des Palais um, überlegt einen Moment und dreht sich zurück. "Sie werden wohl um den Ball herum gestanden sein und nicht direkt bei der Tür. Versuchen wir es einfach." Sie hält einen Abstand vielleicht von zwei Metern als sie mit Sigrun in das Buschwerk eindringt. Zwischen den Büschen und Stauden, durch die sich die Beiden drängen müssen, wächst das Gras spärlicher und der Boden ist weicher und dem aufmerksamen Blick Sigruns entgeht der Abdruck eines kleinen Strohschuhs, dessen Spitze tiefer in den Garten hinein zeigt, nicht.  
Sun, Mar 9th 2025 09:42

“Ég fann thadh!”   Eicken wird diesen Ausruf wohl noch nie vernommen haben, doch nun kommt er in einer Lautstärke daher, die die Möglichkeit, sich einfach verhört zu haben, ziemlich unwahrscheinlich macht. Dann, nach diesem seltenen Moment, in dem Sigrun ihren Gefühlen für einen kurzen Augenblick freien Lauf zu lassen scheint, findet sie auch schon wieder ihre Fassung und wechselt zurück in ihr fast schon penetrant klares Hochpela.   “Ich denke, ich habe wohl einen Fußabdruck des Mädchens gefunden!” ruft sie also in fast derselben Lautstärke hinterher.   Sie beugt sich zunächst über die Spur, prägt sich das Muster ein. Dann setzt sie vorsichtig ihren Fuß daneben, genau in der gleichen Ausrichtung, und stellt sich auf jenes Bein. Sie wartet nun auf Eicken, auf einem Bein balancierend, und als der Rotschopf in Dickicht erscheint, deutet sie mit einem Arm gerade vor sich.   “Dies ist die Richtung, in der wir unsere Suche fortsetzen sollten, um sie möglichst glücklich enden zu lassen,” sagt sie dann. “Aber ich muss dich bitten, höchst vorsichtig vorzugehen und neben etwaigen abgebrochenen Zweigen auch auf Fußspuren wie die vorliegende Acht zu geben.”   Sie schaut Eicken an, und in ihren sonst so kühlen Augen, lodert nun ein Feuer der Entschlossenheit.
Tue, Mar 11th 2025 05:33

Verwundert schaut Eicken zu Sigrun als sie etwas in einer unbekannten Sprache ruft und einen Herzschlag später die Übersetzung dazu liefert. "Bestens!": antwortet Eicken schmunzelnd, als sie Sigrun auf einem Bein balancierend erblickt. Sie wirft einen Blick auf den Abdruck und nickt. "War auf jeden fall ein Kind.": sagt sie dann. "Ich passe schon auf, keine Angst. Ist nicht das erste Mal, daß ich nach Spuren suche." Langsam setzt sie sich in die Richtung in Bewegung, in die Sigrun weist. Sie hält einigen Abstand von der Zugsführerin, um so den Suchradius zu vergrößern. Aber schon nach ein paar Metern kann sie ihre Neugierde nicht mehr zügeln und erkundigt sich: "Was für eine Sprache war das, in der du gerufen hast? Nordzunge?"   Noch einmal stößt Sigrun auf einen kleinen Fußabdruck, der wahrscheinlich von der verschwundenen Nori stammt. Die Richtung in die sie gehen stimmt also. Langsam gehen sie weiter und die Bäume zwischen den Büschen mehren sich. Plötzlich lichtet sich das Buschwerk und Eicken wäre fast über eine lose Steinplatte gestolpert, die sich aus dem Untergrund des gepflasterten Weges gelöst hat. Der Weg war sicher einmal breiter, als er jetzt erscheint, mit dem üppigen Buschwerk an beiden Seiten. In nordöstliche Richtung führt er in gerader Linie auf einen Platz in dessen Mitte sich ein Brunnen oder eine Stele erhebt. In südwestlicher Richtung verschwindet der Weg nach kaum mehr als einem Dutzend Metern hinter einer Biegung. Zwischen den steinernen Platten wächst Gras und an einigen Stellen sind die Steinplatten von Baumwurzeln in die Höhe gedrückt worden.  
Wed, Mar 12th 2025 10:24

“Nun ja,” entgegnet Sigrun ihrer Kollegin, während sie langsam durch das Dickicht weitergehen, immer auf neue Spuren Ausschau haltend, “der Kommandant schaffte es wohl, mir das kleine Geheimnis zu entlocken, dass ich mich in Nordzunge wohl viel eher heimisch finde als im Pela.”   Kurz schaut sie lächelnd zu Eicken, dann bleibt sie plötzlich stehen, und die Begeisterung von eben kehrt in ihr Gesicht zurück.   “Hér!” ruft sie plötzlich, als sie den nächsten Fußabdruck entdeckt, und, nach einigen weiteren Schritten “Og hér!”, als sie den nächsten der zierlichen Fußabdrücke bemerkt. Dann jedoch bleibt sie stehen, und diese Begeisterung von eben verfliegt zusehends. Sie befinden sich nun eben an dem Punkt, an dem der Weg befestigt ist, an dem die Steinplatten eingelassen sind, an dem die Hoffnung, weitere Fußspuren zu finden, doch um einiges schwindet. Sigrun sieht sich um.   “Werte Eicken,” sagt sie schließlich, “an diesem Punkt würde ich doch vorschlagen, dass eine Trennung äußerst fruchtbar sein könnte. Wenn du die Güte hättest, dich bei dem Brunnen umzusehen, so würde ich erkunden, was sich hinter jener Biegung befindet. Das gute Mädchen wird sich an dieser Stelle kaum in Luft aufgelöst haben. Doch freilich, ich würde es sehr begrüßen, auch deine Meinung dazu zu hören.”
Sun, Mar 16th 2025 08:42

[Soldat Eicken] Erstaunt zieht Eicken eine Augenbraue hoch. "Du kannst besser Nordzunge als Pela? Dann kommst du sicher aus dem Norden! Ich habe auch etwas nordisches Blut in den Adern. Meine Großmutter konnte noch Nordzunge, aber das war eher Gestotter als flüssige Rede. Dein blondes Haar und deine blauen Augen passen auch perfekt. Dann müßte ich die Frage anderesherum stellen. Woher kannst du so gut Pela? Immer noch kein Funke Erinnerung, woher du kommst?": erkundigt sich Eicken weniger aus Neugierde denn aus Anteilnahme und beantwortet im gleichen Atemzug Sigruns Frage.   "Gute Idee. Aber wir sollten uns nicht zu weit voneinander entfernen. Ich kann mich erinnern, einmal eine Karte gesehen zu haben, die noch aus der Kaiserzeit stammte. Die Anlage hier ist der reinste Irrgarten, mit verschlungenen Pfaden, Pavillons, Brunnen und wissen die Schatten was noch alles. War ja zum Promenieren der hohen Herrschaften angelegt. Irgendwo soll es sogar einen Deich geben, wenn der nicht schon ausgetrocknet ist." Eicken wirft einen Blick Richtung Brunnen. "Vielleicht hat der Brunnen Nori so neugierig genug gemacht, daß sie weiter gegangen ist. Es kann natürlich auch sein, daß man sie hier geschnappt habt, wenn sie wirklich entführt wurde. Ich sehe zwar keine Spuren, die darauf hindeuten, aber wer weiß. Gut, ich mache mich dann Richtung Brunnen auf und schau mich um. Wenn ich etwas finde, rufe ich. Paßt dir das so?": erkundigt sich Eicken bei ihrer Vorgesetzten und lockert dabei routinemäßig ihr Kurzschwert in der Scheide   .
Wed, Mar 19th 2025 09:28

Eickens letzte Frage zaubert ein leicht belustigtes Lächeln auf Sigruns Lippen.   “Beste Eicken,” antwortet sie nicht unbedingt ernst, doch nicht spöttisch, “ich neige zur Vermutung, dass ich wohl deshalb des Pela mächtig bin, da ich von irgendjemandem darin unterrichtet wurde. Und um deine vermutlich folgende Frage vorwegzunehmen, ja, ich spreche auch das Karische. Allerdings ist es mir nach wie vor ein Rätsel, welcher Art mein Leben vor dem Moment, in dem ich in jener Nussschale im Hafenbecken erwachte, war. Nun denn, umso mehr bin ich dir dankbar, dass du mir mit deiner Gegenwart mein neues Leben so angenehm erscheinen lässt.”   Dann schaut sie zunächst zum Brunnen, dann zur Biegung.   “Das passt mir ausgesprochen gut,” antwortet sie schließlich, “insbesondere deshalb, da es doch in der Sache deckungsgleich mit meinem Vorschlag ist. Ich werde es also ebenfalls so halten. Wir sollten uns jedoch nicht nur auf die Spuren des armen Mädchens konzentrieren, sondern ebenfalls auf Hinweise auf die Gestalten, die die Nobilita gestern Nachmittag erwähnte. Es ist schließlich nicht unwahrscheinlich, dass Noris Verschwinden mit dem Auftauchen jener Leute in Verbindung steht, da kann ich der Nobilita einfach nicht unrecht geben. In diesem Sinne, liebe Eicken, sei der Donner mit dir und schenke dir die Augen des Falken!”   Sagt es nickt Eicken zu und wendet sich dann in die Richtung der Biegung. Sigrun geht langsam, beobachtet aufmerksam den Weg und die Pflanzen, die ihn säumen. Trotzdem ist sie bald hinter der Biegung verschwunden.
Sat, Mar 22nd 2025 12:42

[Verwaltung] Stellenweise sind die Steinplatten, mit denen der Weg ausgelegt ist, lose und von Wurzeln aus ihren Verankerungen gedrückt, so daß Sigrun aufpassen muß, wohin sie ihren Fuß setzt. Der Weg hinter der Biegung ist im gleichen Zustand, als das kleine Stück Weges, daß sie schon zurückgelegt hat. An einigen Stellen wölben sich die Äste des Buschwerks von beiden Seiten über den Weg und lassen ihn wie ein kleines Stück Tunnel erscheinen. Ab und zu kann Sigrun auch die fast völlig überwucherten Einfassungen ausmachen und dann kommt sie zu ihrer Rechten an einer vom Buschwerk umrankten Steinbank vorbei. Etwa zwanzig Meter von ihr gabelt sich der Weg. Die linke Abzweigung scheint tiefer in den Paradiesgarten zu führen, die Rechte dagegen in Richtung Mezena zu verlaufen. Sigrun fallen im Vorbeigehen einige Pflanzen auf, die ihr völlig unbekannt sind, aber keine Spuren. Während sie noch überlegt, welche Abzweigung sie nehmen soll, hört sie hinter ihr den schrillen Pfiff der Wachkompanie. Da es aber nur einer ist, droht keine Gefahr.  
Sat, Mar 22nd 2025 08:53

Vorsichtig hat sich Sigrun vorgewagt, um ja keine Spuren zu übersehen, um ja keine Spuren zu verwischen. Nun steht sie vor der Gabelung. Noch ist sie nicht so tief im Garten, als dass sie die Orientierung komplett verloren haben könnte. Sie kann sich also ausmalen, dass der eine Weg zur Mezena führt, der andere tiefer in den Garten hinein. Sie ist schon dabei, tiefer in den Garten zu führen. Die Nobilita hat schließlich von Feuern gesprochen. Noch hat Sigrun keine Feuerstelle entdeckt, und wenn es wahr sein sollte, dass die Leute, die die Feuer entzündet haben, auch Nori haben, dann läge die Vermutung doch nahe, dass es am Feuer mehr Spuren geben könnte. Da ertönt der Pfiff.   Sigrun schreckt auf. Wohl ist sie noch nicht lange bei der Kompanie, doch wurden ihr freilich bereits diese grundlegenden Dinge erklärt. Sie weiß, dass dieser Pfiff kein Hilferuf ist. Höchstwahrscheinlich hat Eicken mehr gefunden als sie selbst. Sigrun muss das sehen. Jetzt. Gleich. Sie rennt den Weg zurück, springt von einer Steinplatte zur nächsten, muss immer wieder kippende Platten ausbalancieren. Doch dauert es nicht lange, und sie befindet sich an dem Brunnen, den Eicken untersuchen wollte. Sie sieht sich nach dem Rotschopf um.   „Eicken?“ ruft sie. „Warst du erfolgreich bei deiner Suche?“
Tue, Mar 25th 2025 01:42

[Soldat Eicken] Der Brunnen im Zentrum des kreisrunden Platzes besteht aus einem großen steinernen Becken, in dessen Mitte sich etwa mannshoch eine viereckige Säule erhebt, die an jeder Seite mit einem Basrelief verziert ist, aus dem eine Bronzeröhre in Form eines Fisches mit aufgerissenem Maul ragt. Schon lange ist hier kein Wasser mehr aus den Röhren geflossen, denn das Becken ist nahezu gefüllt mit Erde und Moder. Auf den Zuruf Sigruns kommt Eicken, die von der Säule verdeckt war, wieder zum Vorschein. "Wie mans nimmt.": sagt sie und mit ein paar Schritten ist sie bei Sigrun. In der Rechten hält sie einen roten, feuchten Wollfaden, der in der Mitte zusammengeknotet ist. "Ich weiß nicht, ob es Nori war, aber ein Kind war sicher hier." Sie reicht Sigrun den Faden. "Als ich klein war, da waren meine Freundinnen und ich ganz versessen auf solche Wollfäden, besonders die Roten und haben unseren Müttern deswegen den letzten Nerv gezogen. Wir sind damit herumstolziert wie die Königinnen, so als wären es goldene Armreifen gewesen.": sagt Eicken und schmunzelt ein bißchen wehmütig. "Ich bin sicher, daß es heut nicht viel anders ist. Der da ist zwar feucht, aber nicht ausgebleicht, der liegt also sicher noch nicht lang hier. Doch das ist noch was, daß du dir ansehen solltest." Eicken umrundet den Brunnen etwa zur Hälfte, steigt dann ins Becken und zeigt Sigrun das Relief an der Ostseite der Säule, daß wohl Anais als Flußgöttin gezeigt hat. Genau kann man es nicht sagen, da irgendjemand den Kopf der Göttin herausgeschlagen hat. "Das kann auch noch nicht lang her sein.": sagt Eicken. "Hier liegen noch die kleinen Splitter und die Bruchkanten am Relief sind auch noch scharf. Ich weiß zwar nicht, ob das was zu bedeuten hat, aber komisch ist es auf jeden Fall." Fragend schaut sie zu Sigrun.    
Tue, Mar 25th 2025 03:31

Sigrun nimmt das Stück Wolle entgegen. Sie schaut kurz zu dem Brunnen und dem abgebrochenen Gesicht. Sie weiß nicht, wer Anais ist, doch vielleicht hätte auch trotzdem das Stück Wollfaden mehr ihre Aufmerksamkeit erregt. Sie dreht es zwischen ihren Fingern hin und her, hält dann die losen Enden zusammen. Schließlich versucht sie, es sich um das Handgelenk zu legen. Sigrun ist zwar schlank, aber groß und doch von relativ kräftigem Körperbau. Freilich ist der Faden viel zu kurz. Dann studiert sie nachdenklich die Enden.   “Der Wollfaden ist wohl zerrissen,” meint sie schließlich. “Ich denke, du liegst mit deiner Vermutung vollkommen richtig, werte Eicken. Von der Länge her würde es wohl zu einem Mädchen wie unserer gesuchten Nori passen. Hier ist sie wohl auf ihre Entführer gestoßen, hat sich wohl nach ihren geringen Kräften gewehrt, wobei dieses Stück Wolle, das sie voller Stolz an ihrem Handgelenk trug, zerrissen ist. Wobei selbstredend dieser Fund eben die These der Entführung erhärtet und es sich somit erübrigt, schreiend durch den Park zu rennen. Auf der anderen Seite ist sehr stark anzunehmen, dass sich ab diesem Punkt unsere liebe Nori zusammen mit ihrem Entführer, oder ihren Entführern bewegt hat, womit das Auffinden von Spuren wohl leichter sein dürfte.”   Sie gibt Eicken den Wollfaden zurück.   “Welcher ist dein Eindruck betreffs dieser Angelegenheit?” fragt sie dann. “Ich muss zugeben, ich habe in dieser Richtung” und sie deutet zu der Wegbiegung, “leider wenig gefunden. Ich würde deshalb den Vorschlag wagen, hier die direkte Umgebung genau zu untersuchen. Wir müssen doch eine weitere Spur finden!”  
Spurensuche II | 2d6
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Thu, Mar 27th 2025 06:31
Sat, Mar 29th 2025 04:48

[Soldat Eicken] Unschlüssig kratzt Eicken sich am Kopf. "Also im Moment habe ich auch keine bessere Idee als das wir den Platz abzusuchen, bevor wir uns für einen der Wege entscheiden. Wenn wir nichts finden, müssen wir uns wohl auf unser Gefühl verlassen.": sagt Eicken und seufzt dann. "Hoffentlich finden wir die Kleine noch lebendig." Viel Hoffnung scheint sie aber nach ihrem Gesichtsausdruck nicht zu haben. "Ich schlage vor, wir fangen von innen an und gehen den Platz gemeinsam ab bis zum Rand."   Der Platz ist circa 15 Meter im Durchmesser und ist wie der Weg, auf dem sie gekommen sind, mit Steinplatten ausgelegt, zwischen deren Fugen Gras wächst und stellenweise mit Laub und Moder bedeckt. Manche Platten haben sich im Lauf der Zeit gelöst und an diesen Stellen sprießen ganze Grasbüschel aus dem Boden. Trotzdem die Beiden den Platz akribisch absuchen, können sie nichts entdecken. Abgesehen von dem Weg, auf dem sie gekommen sind, zweigen noch drei Wege vom Platz mit dem Brunnen ab. Einer führt in nordwestliche Richtung aus dem Paradiesgarten hinaus, die beiden Anderen scheinen beide tiefer in den Garten zu führen. Einer in nordöstliche Richtung, der andere Richtung Ost-Süd-Ost.   "Also wohin jetzt? Du bist der Chef": fragt Eicken und schaut mit einem Schmunzeln zu Sigrun hinauf.      
Sun, Mar 30th 2025 08:55

Der Missmut steht Sigrun förmlich in das Gesicht geschrieben, als die beiden schließlich die Untersuchung des Platzes abschließen. Sie gibt einem kleinen Stein einen Tritt, so dass er gegen den Brunnen prallt und von dort noch eine kleine Strecke ihr entgegenkullert.   “Beim Donner,” sagt sie schließlich, “die können doch nicht spurlos verschwunden sein! Allerdings lässt dieses Fehlen jeglicher Spur wohl mit ziemlicher Sicherheit darauf schließen, dass sie einen dieser Wege benutzten. Nun berichtete die Nobilita ja von diesen Feuern, und wir fanden bisher noch nicht einmal eine Spur dieser Feuer.”   Sie dreht sich langsam einmal um sich, schaut in die Richtung jeder der abgehenden Wege.   “Nun lass uns doch einmal überlegen,” fügt sie hinzu. “Wir haben diesen einen Weg, der wohl aus dem Park herausführt. Dieser zweite Weg muss auch an den Rand des Parkes führen, ist der Park wohl groß, aber doch auch endlich. Wenn ich nun ein geheimes Ritual vornehmen wollte, ich würde es wohl weit ab von jeglichem beobachtendem Auge tun. Ich würde also das Ritual eher in dieser Richtung ausführen.”   Sigrun zeigt auf den Weg, der nach Ost-Nord-Ost abgeht.   “Ich muss jedoch eingestehen, dass dies einfach nur geraten ist,” schließt sie ihre kleine Rede ab. “Ob ich nun deine Vorgesetzte sein mag oder auch nicht, wenn du anderer Meinung sein solltest, so wäre ich wohl tunlichst beraten, deinen Einwänden größte Aufmerksamkeit zu schenken.”
Mon, Mar 31st 2025 11:53

[Soldat Eicken] "Ich kann auch nur schätzen.": sagt Eicken achselzuckend. "Aber ich hätte den gleichen Weg genommen, er scheint eher ins Zentrum des Gartens zu führen, als die Anderen. Wenn es der Falsche ist, haben wir genug Auswahl für einen neuen Versuch." Eicken zieht einen Flunsch und folgt Sigrun auf dem Weg, den sie ausgewählt haben, der sich in sanften Windungen durch das Unterholz schlängelt. Sie kommen immer wieder an teils überwachsenen Steinbänken und Sockeln vorbei, die sicher einmal von Statuen geziert waren. Zweimal zweigen schmalere Wege ab, die praktisch zugewachsen sind. Das Buschwerk zeigt keine Spuren, die jemand hinterlassen hätte, der diesen Wegen gefolgt wäre. Auch hier sind teilweise die Steinplatten des Weges locker, von Wurzeln hochgedrückt und wo sich auch nur die kleinste Ritze zeigt, sprießt Gras und andere Pflanzen zwischen den Platten. Da die beiden Soldatinnen sehr genau auf den Weg achten, um nicht zu übersehen, kommen sie nicht schnell voran. Nach etwa einer viertel Stunde umfaßt der Weg ein ovales, großes, eingefaßtes Beet, mit einem Säulensockel in der Mitte. Eicken hat die Augen auf den Weg gerichtet und so bemerkt sie den seltsamen schwarzen Fleck am Sockel nicht.  
Tue, Apr 1st 2025 07:14

Auch Sigrun braucht etwas, den Fleck zu bemerken, und auch dies geschieht eher zufällig. Nachdem sie nun ja eine ganze Weile gesucht haben, den Blick auf den Boden gerichtet, streckt sie sich durch. Ihr Blick fällt auf den Sockel. Sie stutzt, zieht die Augenbrauen zusammen.   “Das dünkt mir doch…” beginnt sie, bricht den Satz jedoch ab, schaut zu Eicken und deutet mit der rechten Hand auf den Fleck. “Liebste Eicken, ich denke wir haben den ersten Hinweis auf diese ominösen Feuer entdeckt!”   Vorsichtig nähert sie sich nun dem Sockel, immer bemüht, Spuren zu entdecken, immer auf der Hut, sie ja nicht zu verwischen. Wenig später geht sie auch schon vor dem Sockel in die Hocke und betrachtet genau die Feuerstelle.   “Eines jedoch erscheint mir doch nun so gut wie sicher: Wir wählten den richtigen Weg!”
Thu, Apr 3rd 2025 12:26

{Soldat Eicken] "Sieht so aus.": sagt Eicken, die Sigrun über die Schulter sieht. "Die alte Nobilita fantasiert wirklich nicht, das ist jetzt auch klar." Sie streicht mit einem Finger über den Fleck, der sich schwärzlich verfärbt. "Kann nicht älter als ein paar Tage sein.": sagt sie und zeigt Sigrun ihren rußigen Finger. Für einen Moment denkt sie nach. "Die Nobilita hat gestern gesagt, daß der Lichtschein von einer Stelle kommt, in östliche Richtung ungefähr in der Mitte zwischen Palais und dem Carnale. Das kann nicht mehr weit sein. Ich denke, wir gehen am besten diesen Weg weiter. Er führt in die angegebene Richtung und wir sind schon einmal fündig geworden. Was meinst du?": fragend sieht die rothaarige Soldatin zu ihrer Vorgesetzten, mit der sie inzwischen nicht nur ein Unterstellungsverhältnis verbindet.  
Fri, Apr 4th 2025 12:35

Sigrun schaut Eicken an, und in ihrem Blick ist eine Entschlossenheit zu erkennen, die Eicken wohl noch selten gesehen hat. Diese vornehme Zurückhaltung, die sie normalerweise an den Tag legt, ist geradezu weggeblasen, und als sie nun zu sprechen beginnt, klingt es beinahe eigenartig, dass sie nicht in tiefstem Pelorner Slang spricht, wenn die Wortwahl auch weit weniger vornehm ist als bisher - allerdings für Eicken nicht unbedingt zu hundert Prozent zu verstehen.   “Fjandinn hafi thad, und wenn ich den ganzen Schuppen von Carnale abreißen müsste, ich verspreche dir, ich werde das arme Mädel finden, so wahr mir der Donner helfe! Und ich verspreche dir aus ganzem Herzen, ich habe in meinem Training genug gelernt, dass ich diesem unleidigen Pack den Hintern zu versohlen verstehe, dass sie sich wünschen würden, sie hätten ihre armseligen Feuer bei sich zu Hause unter ihren Betten entzündet!”   Kaum hat sie zu Ende geredet, läuft sie auch schon wieder den Weg entlang, immer noch darauf achten, keine Spuren zu übersehen, keine Spuren zu zerstören. Und doch sind ihre Schritte zielstrebig genug, dass Eicken spätestens jetzt klar werden muss, dass ihre Vorgesetzte wohl manchmal eigenartig erscheint, umständlich agiert, sonderbare Reaktionen an den Tag legt, aber dass es ihr am Mut wahrlich nicht fehlt - wenigstens wenn sie es als notwendig erachtet, einen ebensolchen an den Tag zu legen.
Tue, Apr 8th 2025 03:37

[Soldat Eicken] Mit einem Schmunzeln läuft Eicken hinter Sigrun her. Am Mut ihrer etwas eigenartigen Vorgesetzten hat sie nie gezweifelt, nur ihre verdrehte Art zu denken und die daraus entstehenden Komplikationen haben ihr manchmal die Haare zu Berge stehen lassen. Heute hat sie zum ersten Mal so reagiert, wie eine Soldatin der Wachkompanie. Entschlossen, ohne Umschweife, direkt und voll auf das Ziel konzentriert, egal wer oder was sich ihnen auch entgegenstellen sollte. Viel Hoffnung hat Eicken jedoch nicht, daß sie das Mädchen noch lebend finden werden. Doch sie hält den Mund und konzentriert sich auf den Weg, der sich an Bänken, überwachsenen Beeten, Säulen und verwaisten Sockeln tiefer in den Garten hinein schlängelt. Immer wieder zweigen Pfade ab, aber Sigrun bleibt auf dem breiteren Weg. Einmal kommen sie sogar an einer verrosteten, von Ranken umwachsenen, aber kunstvoll geschmiedeten Voliere vorbei. Der Garten mußte früher tatsächlich eine wunderschöne Anlage gewesen sein. Durch ihr langsames Tempo und die Konzentration, mit der sie Weg und seine Ränder absuchen, kommt Eicken das Zeitgefühl abhanden und sie kann, als der Weg in einen weitläufigen Platz in der Form eines langgezogenen Rechtecks mündet, nicht sagen, wie lange sie unterwegs waren. Über etwas die Hälfte der Länge des Platzes erstreckt sich ein schmales Becken, das mit Moder und Erde halb gefüllte ist. Im Hintergrund erhebt sich am östlichen Ende des Platzes ein runder Pavillon, zu dem zwei Treppenstufen hinaufführen. Der Pavillon ist im klassischen Stil errichtet, vier Marmorsäulen, die einen steinernen Baldachin tragen.  
Tue, Apr 8th 2025 10:35

Stumm geht Sigrun mal vor Eicken, mal neben ihr, mal hinter ihr her. Sie ist ganz und gar damit beschäftigt, neue Spuren zu finden, ist aber ziemlich erfolglos bei ihrem Vorhaben. Eicken kann aber an ihrem Gesichtsausdruck erkennen, dass sie sich nicht damit abfinden will, womöglich nur mehr ein totes Mädchen zu finden. Fieberhaft ist sie bei ihrer Suche, von geradezu fanatischer Konzentration und Fokussierung beseelt. Schließlich kommen sie zu besagtem Platz. Akribisch sucht Sigrun auch diesen Platz ab, wühlt gar mit den Händen in dem Moder in dem Becken, wischt die Hände dann ziemlich ganz nonchalant an der Hose ihrer Uniform ab. Ihr Blick geht zu dem Pavillon.   “Wäre dieser Pavillon nicht ein recht adretter Platz, um etwaige Rituale durchzuführen?” fragt sie in recht rhetorischer Art und Weise ihre Kameradin. Sie wartet natürlich nicht auf eine Antwort, sondern geht auch schon auf den Pavillon zu, geht langsam die Stufen hinauf. Auf der obersten Stufe bleibt sie zunächst einmal stehen und sieht sich um.
Fri, Apr 18th 2025 10:36

[Verwaltung] Schon als Sigrun die drei Stufen zu dem Pavillon hinaufsteigt, fallen ihr die Ketten auf, die von zwei Pfeilern herabhängen. Der kreisrunde Pavillon ist bis auf die als Kreissegmente gestalteten Steinbänke leer. Der Steinboden weist in der Mitte mehrere größere, bräunliche Flecken auf, die an eingetrocknetes Blut erinnern. Auf den Sitzflächen der Steinbänke kleben heruntergebrannte Kerzenstummel und in zwei kruden Halterungen stecken die Stummel von Fackeln. Jetzt fällt es auch ins Auge, daß die an den Säulen herabhängenden Ketten in Handschellen auslaufen. Auf einer der Bänke ist mit erheblichem Aufwand ein unten offener Kreis eingeritzt worden, in dem und um den sich mehrere bräunliche Flecken gruppieren.  
Schicksalswurf Spurensuche | 2d6
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Sat, Apr 19th 2025 12:12

Ziemlich bestimmt und selbstsicher ist Sigrun die Stufen nach oben gegangen. Doch nun wird Eicken wahrnehmen, wie sie plötzlich erstarrt, ja sogar erbleicht. Als sie sich nun zu ihrer Kameradin umsieht, spricht ihr Gesicht Bände. Erschrocken schaut sie aus, enttäuscht, fast schon verzweifelt.   “Wer immer diese Leute sind,” sagt sie, “wir müssen sie aufhalten, wir müssen sie aufhalten, mit jeder Faser unseres Körpers, mit jedem kleinen Funken unseres Willens. Und wenn wir das arme Mädchen noch retten wollen, wenn es noch irgendeine Möglichkeit dazu gibt, dann müssen wir uns beeilen. Fjandinn hafi thad, hier ist alles voller Blut, Eicken, und ich schwöre dir, wenn es das Blut dieses armen Mädchen ist…”   Sigrun spricht nicht weiter. Sie schließt die Augen, schluckt zwei-drei Mal, ist wohl nahe daran, die Fassung zu verlieren.   “Bitte, liebste Eicken, hilf mir,” fügt sie dann noch hinzu. “Wir müssen eine weitere Spur finden, wir müssen eine Spur finden, die uns zu diesem erbarmenswerten Mädchen führt. Das sind wir ihr, das sind wir ihrer Mutter, und das sind wir der Nobilita schuldig!”
Tue, Apr 22nd 2025 09:18

[Soldat Eicken] Zischend stößt Eicken die Luft aus, als sie kurz nach Sigrun die Stufen hinaufsteigt. "Scheiße!": entfährt es ihr, als sie sich kurz umsieht. Dann aber bückt sie sich nach einem der eingetrockneten Blutflecken, feuchtet sich den einen Finger an und reibt darauf herum. "Ich glaube nicht, daß es von der Kleinen ist.": sagt sie. "Das da muß schon eine Weile her sein." Fluchend erhebt sie sich wieder. "Aber du hast recht. Wer immer auch diese Schweine sind, wir müssen sie aufhalten und vor allem die Kleine finden!" Sie beginnt den Pavillon abzusuchen und steigt dann wieder hinunter in der Hoffnung rund um das kleine Gebäude etwas zu finden, doch all ihre Bemühungen sind vergeblich. Wenn es Spuren gegeben hat, dann sind sie verschwunden. "Mist, verdammter!": knurrt sie und wendet sich dann an Sigrun. "Gehen wir einmal davon aus, daß das Blut da oben nicht von der Kleinen ist und wir nur den Altar oder Opferstein der perversen Irren gefunden haben. Es besteht dann noch eine Chance, daß sie noch am Leben ist. Aber ich habe keine Ahnung, wo sie sein könnte. Wir können nicht viel mehr tun als auf die Zwillinge vertrauen und uns auf unsere Nasen verlassen. Also, wohin gehen wir?"    
Tue, Apr 22nd 2025 10:30

Sigrun sieht sich um, schaut nach allen Seiten. Schließlich geht ihr Blick zurück zu Eicken. Eine gehörige Portion Missmut ist darin zu erkennen, aber in ihren Augen schwingt der Trotz mit, sich mit dieser schwierigen Situation, mit diesem Fehlen von eindeutigen Spuren einfach nicht abfinden zu wollen.   “Ich habe nicht die geringste Ahnung, wenn du es mir gestattest, ehrlich zu sein,” antwortet sie schließlich. “Wir fanden schließlich bisher nur äußerst prekäre Spuren. Also, nehmen wir einmal an, hier würden Menschenopfer gebracht. Nun ist es da wohl anzunehmen, dass das Opfer lebend hier her gebracht wird, und da es überaus unwahrscheinlich ist, dass dies Opfer sich freiwillig opfern lässt, so werden sie es wohl zu mehreren herbringen müssen. Eine solche Prozession braucht nun einigen Platz. Und da wir eben bisher keine Spuren gefunden haben, so sollten wir doch diesen breiten Weg weitergehen. Irgendwo muss es ja eine Spur geben! Und ich sage dir, ich werde sie finden, und wenn ich dazu verdammt sein soll, eigenhändig den gesamten Park umzugraben!”
Schicksalswurf Spurensuche | 2d6
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Fri, Apr 25th 2025 10:14
Fri, Apr 25th 2025 11:08

[Soldat Eicken] "Da ist was dran.": sagt Eicken mindestens so mißmutig wie Sigrun. "Aber eins ist sicher, das ist so oder so eine verdammt üble Geschichte. Da werden direkt unter unserer Nase Menschenopfer gebracht oder rein zum Vergnügen Leute abgeschlachtet! Wenn die alte Nobilita keinen Wirbel gemacht hätte, ginge das wer weiß wie lange weiter, ohne daß es irgendjemand mitbekäme. Zuerst das Mädchen, aber dann muß die verdammte Schlangengrube ausgehoben werden.": knurrt Eicken. Langsam gehen sie an beiden Seiten des breiten gepflasterten Weges in Richtung Fluß weiter und suchen sowohl Weg als auch dessen Ränder gewissenhaft ab. Plötzlich bleibt Eicken stehen. "Warte! Ich glaube ich was gehört.": sagt sie und lauscht so angestrengt, daß sich ihre Stirn in Falten legt.  
Fri, Apr 25th 2025 11:10

[Verwaltung] So sehr sich Sigrun auch konzentriert, sie kann nur hin und wieder einen Vogelruf hören und das leise Geräusch des Windes in den Zweigen.
Sun, Apr 27th 2025 02:44

Eine Zeit lang lauscht Sigrun, dann schüttelt sie den Kopf, gibt einem kleinen Stein einen Tritt, dass er in einer langen Flugbahn vom Pavillon direkt in das Gestrüpp fliegt. Dann erst schaut sie Eicken wieder an.   “Ich kann leider nichts vernehmen,” entgegnet sie. “Dürfte ich dich bitten, mir mitzuteilen, welcher Art dies Geräusch gewesen ist, und ganz besonders in welcher Richtung du die Quelle davon vermutest? Denn dies sollte wohl auch die Richtung sein, in welcher wir unsere Suche mit höchster Dringlichkeit fortsetzen sollten.”   Sie schaut Eicken dabei geradezu beschwörend, vielleicht gar flehend an.
Sun, Apr 27th 2025 05:43

[Soldat Eicken] "Ich weiß nicht, was es war.": gibt Eicken zu. "Aber es paßte einfach nicht zu den anderen Geräuschen. Vielleicht war es nur der Wind oder ein Karnickel hat gefurzt. Aber Anesh ist mein Zeuge, ich gehe hier nicht fort, bis wir Gewissheit haben." Sie schaut zu Sigrun hinauf. "Hier! Es kam von hier.": deutet sie auf das dichte, aber kahle Buschwerk zu ihrer Linken. "Gehen wir nachsehen, Sigrun, und wenn es dir nichts ausmacht, gehe ich voran. Ich komme leichter durch dieses verdammte Buschwerk und außerdem kriege ich nicht ständige die Zweige ins Gesicht." Ihr Versuch zu scherzen mißlingt schon im Ansatz, so entschlossen wie sie drein schaut. "In Ordnung?": erkundigt sie sich bei ihrer Vorgesetzten.      
Sun, Apr 27th 2025 09:11

“In Anbetracht dessen, dass du die Herkunft des Geräusches zu lokalisieren vermagst, dies mir jedoch unmöglich ist, so scheint mir dein Vorschlag nur um so einleuchtender,” entgegnet sie ernst, dann setzt sich doch ein leichtes Grinsen auf ihr Gesicht. “Auch finde ich es außerordentlich löblich, dass du deiner Vorgesetzten das Vergnügen einer Gesichtsmassage durch zurückschnellende Zweige nicht vorenthalten willst.”   Und so gehen sie auch durch das Gebüsch. Die Zwillinge allein mögen wissen, warum dieses Gebüsch hier so kahl erscheint, was denn dem Wachstum der Vegetation so abrupten Einhalt geboten hat. Aber hier stehen keine tiefgrünen Sträucher, mit weichen, mit üppigem Blattwerk überzogenen Zweigen. Die Büsche hier sind steif und dornenbewehrt. Kleine, harte Blätter spenden die nötige Energie, um sie wenigstens langsam wachsen zu lassen. Umso langsamer kommen die beiden Frauen nun auch voran. Eicken hat alle Hände voll zu tun, einen Weg durch dieses ungemütliche Labyrinth an Sträuchern zu finden, nicht an den den Dornen hängen zu bleiben und sich die Uniform zu zerreißen. Und so dauert es nicht lange, und es kommt wie es kommen muss: Irgendwann schnellt doch ein etwas zu achtlos losgelassener Zweig zurück und schlägt der vor Schmerz wenig vornehm grunzenden Sigrun mitten in das Gesicht. Sofort verrichten die Dornen ihre Aufgabe und hinterlassen einen blutigen Striemen auf Nase und Backenknochen. Nur kurz bleibt Sigrun jedoch stehen und folgt dann Eicken weiter durch das Gestrüpp. Überhaupt scheint es so, als würde Sigrun mehr durch den kruden Willen weitergetrieben als durch irgendein Talent, irgendeiner Form von Übung beim Bewältigen derlei Wege. So sind auch ihre Hände bald über und über mit blutigen Kratzern überzogen, das Uniformhemd an drei Stellen ramponiert und die darunter sichtbaren Hautstellen derer auf ihrem Backenknochen gar nicht so unähnlich. Aber Sigrun kämpft sich weiter, unaufhörlich, nach vorn.
Sun, Apr 27th 2025 10:43

[Soldat Eicken] Jetzt bringt Eicken doch noch ein Grinsen zu Stande. "Bei meiner überragenden Länge kriegst du die Zweige höchstens auf die Brust.": erklärt sie und beginnt dann sich in das Buschwerk zu zwängen. Fluchend bahnt sie sich ihren Weg, achtet dabei aber doch, daß Sigrun nicht all Zuviel von den Dornen abbekommt. Auch Eickens Hände und Uniform kriegen einiges ab, doch stur zwängt sie sich durch das Gestrüpp. Plötzlich bleibt sie stehen. "Da! Jetzt höre ich es wieder.": flüstert sie und jetzt kann auch Sigrun eine Art dumpfes, leises Wimmern wahrnehmen, daß von irgendwo schräg vor ihnen kommt. Eicken nimmt jetzt keine Rücksicht mehr auf Uniform und Hände und drängt nur mehr vorwärts.   Nach ein paar Metern wäre sie fast gestürzt, als sie plötzlich aus dem Dickicht bricht und auf einen fast zugewachsenen Platz stolpert. Sie fängt sich an dem verrosteten Gitter eines verrosteten, überdachten Käfigs oder Voliere in der Mitte des Platzes. Zuerst fällt ihr der fast zugewachsene, aber problemlos begehbare Weg auf, der zu ihrer Rechten durch das Buschwerk führt und die Einsicht, daß sie wahrscheinlich nur ein paar Dutzend Meter weiter gehen hätten müssen, um den Pfad zu finden, entlockt ihr einen saftigen Fluch. Doch dann ist der Weg vergessen. Eickens Blick fällt auf das Bündel im Schatten einer Ecke des Käfigs und dann erklingt wieder das gedämpfte Wimmern. Die verrostete Tür des Käfigs schwingt durch einen Tritt Eickens auf und sie stürzt zu dem Bündel. Als sie die verrottete Decke wegreißt, hält sie einen Moment geschockt inne. Vor ihr liegt ein nacktes sechs bis siebenjähriges Mädchen, deren linkes Bein an einen der dickeren Gitterstäbe des Käfigs gekettet ist. Sie ist geknebelt und ihre Hände sind auf dem Rücken zusammen gebunden, doch was Eicken bleich werden läßt vor Zorn, sind die dutzenden kleinen Schnitte am Körper, die zwar nicht tief, ab mit getrocknetem Blut verkrustet sind.      
Mon, Apr 28th 2025 10:58

Sigruns Blick fällt auf das nackte Mädchen. Nun gibt es kein Halten mehr, und ohne Rücksicht auf Verluste bricht sie durch das Gestrüpp, und bevor Eicken sich von ihrem Schrecken erholt, kniet sie auch schon neben dem Mädchen, legt ihr einen Arm um die Schultern.   “Bist du Nori?” fragt sie sie, nachdem sie sie von dem Knebel befreit hat. “Du bist jetzt in Sicherheit, wir bringen dich nach Hause, versprochen.”   Sie deutet auf das Abzeichen des Hauses Thornhoff.   “Kennst du das Zeichen? Wir sind Angehörige der Wachkompanie, wir sind deine Freunde. Dir wird nichts mehr passieren.”   Ihr Blick fällt auf den zerschundenen, nackten, kleinen Körper. Sie lässt die Kleine los, löst die Knöpfe ihres inzwischen komplett zerrissenen Hemdes und legt es um die Schultern des Mädchens. Es ist wohl eine Fügung des Schicksals, dass Sigrun zu den wenigen Einwohnern der Stadt gehört, die das Tragen von Unterwäsche pflegen. Trotzdem fallen Eicken nun wohl die zahlreichen, vom Training stammenden blauen Flecken auf, die nun freilich von zahlreichen, von den Dornen verursachten Kratzern ergänzt werden.   Sigruns Blick fällt auf die Kette. Das Ziehen daran ist freilich ein Reflex, der kaum zu einem Erfolg führen wird. Wieder und wieder versucht es Sigrun, kaum mehr als Ausdruck ihrer Verzweiflung und zugleich ihres Willens, dem Mädchen zu helfen. Dann hält sie plötzlich inne, fährt in ihr Haar, holt zwei Haarspangen hervor. Mit kunstfertigem Griff verbiegt sie sie, verdreht sie und fügt sie dann in das Schloss ein, das die Kette zusammenhält. Es sieht nicht danach aus, als wüsste sie nicht, was sie tut, trotzdem ist das Öffnen eines Schlosses auf diese Weise nicht so, als würde man es mit einem Schlüssel versuchen.
Öffnen des Schlosses | 2d6
11
Mon, Apr 28th 2025 11:00

Eine Weile versucht es Sigrun, schließlich jedoch sind die Haarspangen so verbogen, dass sie es geradezu aufgeben muss. Mehr als das Zerstören ihrer normalerweise perfekt gestalteten Frisur hat sie nicht erreicht.   “Eicken,” dreht sie sich zu ihrer Kameradin um, “renn, so schnell du kannst. Hol uns Werkzeug, wir müssen dieses Schloss aufbekommen. Ich bleibe derweil bei dem armen Mädchen.”
Zerbrechen der Kette | 2d6
7

Mon, Apr 28th 2025 11:46
Mon, Apr 28th 2025 11:51   Edited on Mon, Apr 28th 2025 11:58

[Soldat Eicken] Die rothaarige Soldatin fackelt nicht lange. "Warte! Laß mich einmal ran.": brummt sie und zieht während sie sich neben die Kleine kniet ihr Kurzschwert. Sie spannt die Kette über dem den Boden und dann schlägt sie kräftig mit dem Schwert zu. Die Kette zeigt eine Kerbe, wie auch ihre Klinge. Aber Eicken schlägt wieder zu. Klinge und Kette haben zwar neue Scharten, aber die Kette hält. "Versuchen wir es mit dem Gitter!": knurrt Eicken gereizt und macht sich an dem Gitterstab zu schaffen, an dem die Kette hängt. "Hilf mir! Vielleicht schaffen wir es zu zweit.": sagt Eicken, die an dem Gitterstab rüttelt, daß der Rost abblättert.
Zerbrechen der Kette II | 2d6
8
Mon, Apr 28th 2025 11:57

[Verwaltung] Die kleine Nori wimmert nur leise, als ihr Sigrun den Knebel aus dem Mund nimmt. Ihre Augen sind offen, aber es ist zweifelhaft, ob sie Sigrun wirklich wahrnimmt. Ihre Pupillen sind unnatürlich geweitet.  
Mon, Apr 28th 2025 02:41

Sigrun beobachtet Eicken bei ihren Bemühungen genau, und bei jedem Schlag, den sie vergebens vollführt, zuckt sie zusammen, als hätte Eicken sie selbst und nicht diese unglückselige Kette getroffen. Und je öfter Eicken schließlich an der Stange des Käfigs rüttelt, desto verbissener, verzweifelter wird Sigruns Gesichtsausdruck. Als Eicken Sigrun schließlich um Hilfe bittet, fackelt diese nicht lange. Sie verlässt den Käfig, geht an die Außenseite. Dort zieht sie, während Eicken drückt, immer und immer wieder. Schließlich stellt Sigrun ihre Beine auf zwei der Stangen und zieht mit den Armen an der mittleren, immer wieder, immer wieder mit einem stärkeren Ruck.
Die verdammte Stange... | 2d6
7
Mon, Apr 28th 2025 02:44

Es hilft nichts. Sigruns Gesicht ist rot vor Anstrengung, ihr Körper schweißbedeckt. Es ist den beiden wohl gelungen, die Stange etwas zu verbiegen, doch sind sie weit davon entfernt, sie aus ihren Verankerungen reißen zu können.   “Es hilft alles nichts, werte Eicken,” keucht Sigrun schließlich, nachdem sie von dem Käfig abgelassen hat. “Wir kommen nicht umhin, uns um ordentliches Werkzeug zu kümmern. Auf diese Art und Weise werden wir des Käfigs kaum habhaft werden.”
Kurzschwert als Hebel | 2d6
9

Mon, Apr 28th 2025 07:40
Mon, Apr 28th 2025 07:49

[Soldat Eicken] "Laß mich noch eins versuchen.": sagt Eicken uns schiebt ihre Klinge so zwischen die Gitterstäbe, daß sie die Waffe als Hebel benutzen kann. Mit aller Kraft drückt sie, doch es führt zu nichts. Fluchend wischt sie sich den Schweiß von der Stirn. "Verdammnis! Es hilft nichts, wir brauchen eine Brechstange oder einen Hammer." Besorgt schaut sie zu Sigrun. Ihr ist nicht wohl dabei, sie hier zurückzulassen, aber ein Befehl ist ein Befehl. "Ich beeile mich. Paß auf dich auf.": sagt sie dann und verschwindet auf dem fast zugewachsenen Pfad im Buschwerk. Sobald sie den gepflasterten Weg erreicht, läuft sie los.
Mon, Apr 28th 2025 08:44   Edited on Mon, Apr 28th 2025 08:45

Sigrun nickt nur zum Abschied. Ein Nicken, das wohl auch die Versicherung, auf sich selbst aufzupassen beinhaltet. Sie schaut Eicken nicht lange hinterher. Sie geht wieder in den Käfig zu dem noch immer immer wieder leicht wimmernden Mädchen, das noch immer ziemlich apathisch wirkt und allem Anschein nach bis zum Scheitel mit irgendeiner Droge gefüllt zu sein scheint. Sie setzt sich neben das Mädchen, nimmt es in den Arm, drückt es gegen sich, so wie es eine Mutter tun würde, um ihr Kind zu trösten. Sigrun kann nun nichts anderes tun, als zu warten, dabei mit ihren Augen das Dickicht um sie herum im Auge zu behalten. Eicken hat gesagt, sie solle auf sich aufpassen. Sigrun weiß, dass sie nur dann auf das Mädchen aufpassen kann, wenn sie sich selbst in diese Sorgfalt einschließt.
Wie langweilig ist die Warterei? | 2d6
4
Mon, Apr 28th 2025 08:47

Irgendwann beginnt Sigrun leise zu Summen, hält das Mädchen im Arm, wiegt es leicht und beruhigend hin und her. Sie hofft, dass Eicken bald zurückkommt. Denn der Tag neigt sich schön langsam seinem Ende zu. Tagsüber scheint sich von dem Pack niemand zeigen zu lassen, aber Sigrun weiß, dass sich dies schnell ändern kann, wenn der Tag der Nacht weicht.
Tue, Apr 29th 2025 03:40

[Verwaltung] Das kleine Mädchen in Sigruns Arm scheint die Soldatin gar nicht wahrzunehmen, denn es wimmert mit leerem Blick weiter vor sich hin. Erst als Sigrun leise zu summen und zu wiegen beginnt, wird das klägliche Wimmern leiser und verstummt schließlich ganz.  
Tue, Apr 29th 2025 04:14

[Soldat Eicken] Eicken hetzt durch den Garten als wäre ein Rißwolf hinter ihr. Ihre Sorge um das Mädchen und Sigrun treibt sie vorwärts. Es ist ihr gar nicht wohl dabei, ihre Kameradin in dieser Situation alleine zurückzulassen. Irgendwo hat sie eine Abzweigung verpaßt oder sie ist in einen anderen Weg eingebogen. Doch auch das bremst sie nicht, denn sie läuft in die richtige Richtung. Sie erreicht einen weiteren Platz, von dem sie sicher ist, ihn nicht vorher passiert zu haben, denn zu ihrer Linken kann sie eine teilweise zusammen gebrochene Ruine eines kleinen rechteckigen Pavillons ausmachen. Fast wäre Eicken daran vorbeigelaufen, da fällt ihr in dem Schutt des eingebrochenen Teils etwas auf, daß sie stehen bleiben läßt. Reste des Lattenwerks, daß die Fassade getragen hat, hängen noch an dem Kantholz, daß aus dem Schutt ragt.   Mit ein paar Schritten ist Eicken an der Ruine und zerrt an dem ehmaligen Pfosten, der sich problemlos aus dem Schutt ziehen läßt. Schwer atmend betrachtet sie ihren Fund. Das Kantholzstück ist etwas länger als Eicken groß ist, etwa fünf Zentimeter breit und genauso hoch und an einem Ende durch den Zusammenbruch der Mauer zerbrochen. Das alte, ausgedörrte Holz, daß eine kleine Ewigkeit unter dem Verputz verborgen war, ist hart wie Stein. Mit ein paar schnellen Tritten befreit sie den Pfosten vom Großteil des noch daran befestigten Lattenwerks, dann läuft mit dem abgebrochenen Pfosten zurück. Ein paar Mal bleibt sie damit hängen, aber sie hat keine Luft über, um zu fluchen. Als sie endlich den Käfig erreicht, in dem Sigrun mit der kleinen Nori auf dem Arm sitzt, ist ihre Uniform an einigen Stellen durchgeschwitzt und sie bekommt kaum noch Luft. Trotzdem rammt sie das Holz zwischen die Gitterstäbe, benutzt es als Hebel und drückt mit all ihrer Kraft und dem Einsatz ihres ganzen Gewichts. Als sie spürt, wie die Gitterstange, an der die Kette hängt, ein wenig nachgibt, mobilisiert sie die letzten Kräfte und wäre fast gestürzt, als die Gitterstange mit einem knirschenden Geräusch aus der Verankerung gerissen wird. Sie läßt das Kantholz fallen und stützt sich keuchend mit ihren Armen auf ihre Oberschenkel und bringt vor lauter Atemnot kein Wort hervor. Aber sie grinst von einem Ohr bis zum Anderen.  
Tue, Apr 29th 2025 10:03

Als Eicken zurückkommt, sitzt Sigrun immer noch da, das Kind in ihrem Arm, noch immer nur in ihrem leichten Unterhemdchen über der festen Uniformhose, und summt. Das Mädchen ist in einen Trance-ähnlichen Schlummerzustand übergegangen. Es wimmert nicht mehr, aber es macht keinen Anschein, zu irgendwelcher weiterer Regung fähig zu sein. Sigrun bewegt sich wenig, als Eicken zurückkommt und sich sogleich mit brachialer Gewalt an der Käfigstange zu schaffen macht. Es braucht aber keine großen Bewegungen, der Gesichtsausdruck, den Sigrun zutage legt, als die Stange endlich aus ihrem Halt springt, spricht Bände.   “Eicken, ich kann dir versichern,” sagt sie dann leise, “in der nächsten Zukunft gehen sämtliche Bierrunden in Zoras Etablissement auf mich. Ich kann dir gar nicht genug versichern, in wie weit ich stolz darauf bin, dich als meine Freundin bezeichnen zu dürfen.”   Sie steht dann auf, nimmt die Kette, die freilich noch immer am Fuß des Mädchens hängt, legt sie sich um den Hals. Dann geht sie, mit dem Kind im Arm, auf Eicken zu.   “Nun aber sollten wir zusehen, das arme Kind endgültig in Sicherheit zu bringen,” fügt sie hinzu. “Ich bin äußerst wenig erpicht darauf, hier auf einen dieser Schergen zu treffen, die diesem armen Ding all dies angetan haben.”   Es scheint Sigrun ernst damit zu sein. Denn entgegen aller zwischenmenschlicher Konventionen wartet sie nicht auf eine Antwort. Sie geht einfach los, und das in einem Tempo, das Eicken in ihrem Zustand der Erschöpfung wohl wenig entgegenkommen wird. Bald ist auch das Unterhemd der Zugführerin durchgeschwitzt, so wie sie, durch das Mädchen beschwert, über den Weg eilt, bis hin zu der Mauer, die ein ernstzunehmendes, aber nicht unüberwindliches Hindernis bildet. Wohl schlüpft Sigrun zwei-drei Mal ab, als sie, mit dem Mädchen im Arm, darüberklettern will, wohl wird sie sich ein Knie aufschlagen, aber schließlich schafft sie es doch. Und so stehen die beiden Soldatinnen wenig später auch vor der Tür des Palais der Nobilita. Sigrun klopft an.
Wed, Apr 30th 2025 02:11

[Soldat Eicken] Es sind gleich zwei Steine, die Eicken vom Herzen fallen, als das verdammte Gitter nachgibt. Das kleine Mädchen ist frei und Sigrun ist wohlauf! Sie japst immer noch nach Luft, als sich für einen Moment vor Verlegenheit ihre Gesichtsfarbe ihrer Haarfarbe annähert, über das Kompliment Sigruns und versucht es kurzatmig mit einer ihrer lockeren Bemerkungen zu überspielen. "Das mit dem Bier merke ich mir.": grinst sie und richtet sich langsam wieder auf. Die Schatten sind schon lang geworden, als sie mit der Kleinen die Begrenzungsmauer erreichen, wo sich Eicken wieder einmal sehr über ihre Freundin und Vorgesetzte wundert, als sie mit Nori über die Mauer klettert, als das Tor zu nehmen, daß ein paar dutzend Schritt zu ihrer Linken offen steht. Sie werden sofort eingelassen und kurz darauf erscheint auch die eilig herbei gerufene heilkundige Kräuterfrau, die sich um die kleine Nori kümmert. Ihre Wunden sind schnell gesäubert, aber erst ein Machtwort der alten Nobilita, die sich die Stufen herabbemüht hat, kann die tränenreichen Dankesbekundigungen der Mutter der Kleinen stoppen. "Die Schnitte sind glücklicherweise nur oberflächlich und werden in ein paar Tagen verheilt sein. Man hat ihr wahrscheinlich Veskah gegeben, also sorgt euch nicht. In ein paar Stunden vergeht die Wirkung von selbst. Füttert ihr etwas Honig mit zerstoßenem Pfeffer, das wird die Wirkung mildern." Die Heilerin verspricht noch morgen früh nach der Kleinen zu sehen, bevor sie sich verabschiedet. Kaum ist die Heilerin gegangen, beginnt die Kleine plötztlich laut zu wimmern. "Die..böse Frau..die böse Frau!": stammelt sie ein paar Mal, um dann wieder zu verstummen.  
Wed, Apr 30th 2025 08:04

Das Machtwort der Nobilita erscheint Sigrun anscheinend wie eine Erlösung. Zumal sie wohl zu Beginn Freude über die große Erleichterung der Mutter gezeigt hat, ihr den Arm auf die Schulter gelegt hat, und den großen Dank mit einem “Das ist doch die Aufgabe der Wachkompanie” zu relativieren versucht hat. Schließlich ist sie jedoch immer mehr in eine Abwehrhaltung gegangen, hat sich zusehends peinlich berührt gezeigt, und schließlich auch recht verzweifelt ausgeschaut, unwissend, wie sie die unablässigen Beteuerungen der Mutter irgendwie zu stoppen fähig gewesen wäre. Zumal die Befreiung der Kleinen doch leichter gewesen ist, als das jetzige Auftreten der beiden Soldatinnen vermuten lässt. Beide sind nass vor Schweiß, haben zerkratzte Hände. Aus dem blutigen Striemen in Sigruns Gesicht haben sich einige kleine Blutstropfen gelöst und ihre roten Bahnen über die Wange gezogen. Eickens Hemd ist zerrissen, während Sigrun dass ihre bekanntlich komplett ausgezogen hat und sich der Nobilita nun in einem dünnen Unterhemd präsentiert. Auch die vorher akkurat gesteckte Frisur ist durch das Entfernen der Haarspangen in Unordnung geraten. Mehrere Strähnen fliegen wir umher - nun ja, wenigstens von der vornehmen Ausstrahlung, die Sigrun beim ersten Besuch an den Tag gelegt hat, ist wenig übrig. Trotzdem strahlen ihre Augen unablässig, sie freut sich über den Erfolg, sie freut sich, dass Nori noch lebt, sie freut sich, dass sie wieder bei ihrer Mutter ist.   “Die… böse Frau… die böse Frau!”   Die mehr gestammelten als gesagten Worte der Kleinen zerreißen schließlich die Stimmung im Raum. Sigruns vielsagender Blick geht zunächst zu Eicken, verweilt eine Weile bei ihrer Kameradin. Dann jedoch wendet sie sich an das Mädchen, geht zu ihr hin, streicht ihr sanft über die Haare.   “Welche Frau?” fragt sie mit leiser, zutraulicher, ruhiger Stimme. “Sag, Kind, kannst du dich an eine Frau erinnern, die dir das angetan hat? Bist du in der Lage, uns eine Beschreibung oder gar einen Namen zu nennen? Nur zu gerne würden Eicken und ich dafür sorgen, dass diese böse Frau nie wieder böse Dinge zu tun imstande sein wird!”
Wed, Apr 30th 2025 10:16

[Verwaltung] Mehr als diese verstörten Worte ist Nori nichts mehr zu entlocken und bald darauf fällt sie in tiefen Schlaf. Nach kurzer Erwägung der Umstände eschließen Sigrun und Eicken in die Residenz zurückzukehren, Bericht zu erstatten und mit Verstärkung morgen Früh die Suche nach den Entführern aufzunehmen.